811
Vor 811 Berg am Laim * Eine Kirche in oder in der Nähe von Berg am Laim wird während der Amtszeit des Bischofs Atto (783 bis 811) erbaut. Ob es sich dabei um die Baumkirchner Stephanskirche handelte, ist nicht sicher. |
812
23. April 812 Berg am Laim * Der Priester Cundhart und sein Neffe Liuthram übergeben ihren erworbenen beziehungsweise ererbten Besitz „ad Perke“ an die Freisinger Bischofskirche. Die Urkunde beinhaltet damit die erste Nennung Berg am Laims. |
813
20. Januar 813 Freising - Berg am Laim * Der Dom zu Freising erhält von Hahmunt dessen Gut samt Eigenleuten und Kirche ad Perke [= Berg am Laim]. |
29. September 813 Mainz * Die Synode von Mainz legt für diesen Tag den Feiertag des heiligen Michael fest. |
814
8. Januar 814 Berg am Laim * In der dritten Nennung von Berg am Laim wird eine Schenkung des Priesters Starcholf und des Diakons Hatto „ad Perke“ an Freising beurkundet. |
870
870 Berg am Laim * Baumkirchen wird erstmals in einer Freisinger Urkunde als „Pouminunchirihum“ erwähnt. |
1052
18. Mai 1052 Berg am Laim - Freising * Kaiser Heinrich III. gibt den Weiler Baumkirchen samt Kirche, Liegenschaften und „Eigenleute beiderlei Geschlechts“ an die Chorherren von Sankt Veit in Freising. |
1115
1115 Scheyern * Die Grafen von Scheyern nennen sich jetzt „von Wittelsbach“. Der Name leitet sich von der im Stadtgebiet von Aichach gelegenen Burg ab. |
1311
5. Juni 1311 Landshut * Herzog Otto III. von Niederbaiern gewährt in der Ottonischen Handfeste den Niederbaierischen Ständen Privilegien und Rechte gegen die Leistung einer einmaligen Steuer. Der Adel, der Klerus sowie die Städte und Märkte erhalten dadurch für ihre Besitzungen die Niedere Gerichtsbarkeit. |
1315
22. Dezember 1315 Freising * Im Auftrag des Freisinger Bischofs Konrad III. dem Sendlinger wird eine Diözesan-Beschreibung gefertigt, die sogenannte Konradinische Matrikel. Sie beinhaltet sämtliche fürstbischöfliche Besitzungen und zählt gleichzeitig alle Einnahmen auf. Daneben enthält sie eine präzise Diözesanbeschreibung, die alle Kirchen, Kapellen, Klöster und Friedhöfe aufführt.
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1327
13. Februar 1327<p><strong><em>München-Angerviertel</em></strong> * Beim <em>„ersten Hahnenschrei“</em> bricht im Angerkloster ein Feuer aus, das zum verheerendsten Stadtbrand der Geschichte Münchens wird. Fast ein Drittel der Stadt wird ein Opfer der Flammen. Dreißig Menschen sterben bei dem Großfeuer. </p> |
1340
1340 Berg am Laim * Durch den Zusatz „auf dem Laimb“ kann die Ortsbezeichnung „Berg“ erstmals Berg am Laim eindeutig zugeordnet werden. |
1418
22. April 1418 München * Ein verheerendes Großfeuer zerstört weite Teil der Stadt. |
1429
24. April 1429 München * Ein Brand legt große Teile der Stadt in Schutt und Asche. |
1506
8. Juli 1506 München * Herzog Albrecht IV. legt mit dem Primogeniturgesetz die Unteilbarkeit Baierns fest. Künftig soll nur mehr der erstgeborene Sohn im Baiernland herrschen. Für die nachgeborenen Söhne müssen sich die herzoglichen Familienväter anderswo Einnahmen und Finanzquellen eröffnen. |
1554
17. Dezember 1554 München * Herzog Ernst von Baiern wird geboren. Um ihn standesgemäß zu versorgen, wird für ihn eine kirchliche Laufbahn vorgesehen. Als Sekundogenitur wird der Kölner Bischofsstuhl ins Auge gefasst. |
1560
Um 1560 München * In Baiern wird die „Loreto-Wallfahrt“ bekannt und durch die „Lauretanische Litanei“ volkstümlich. |
1565
Um Oktober 1565 Freising * Da Herzog Albrecht V. seinen zehnjährigen Sohn Ernst auf einen Bischofsstuhl unterbringen will, gibt der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell seine „Resignation“ zugunsten des Prinzen bekannt. |
1566
18. Oktober 1566 Rom-Vatikan - Freising * Nach längeren Verhandlungen genehmigt Papst Pius V. die Resignation [= freiwilliger Amtsverzicht] des Freisinger Bischofs Moritz von Sandizell. Damit kann der elfjährige Baiernprinz Ernst zum Bischof von Freising gewählt werden. |
1573
1573 Hildesheim * Der 19-jährige Ernst von Baiern wird zum Bischof von Hildesheim gewählt. |
1575
1575 Rom * Herzog Ernst von Baiern, Bischof von Freising und Hildesheim, wird in Rom ertappt, wie er frühmorgens - von einer Kurtisane kommend - über eine Strickleiter in sein Quartier zurückkehrt. |
1577
10. April 1577<p><strong><em>Köln</em></strong> * Herzog Ernst von Baiern wird in das Kölner Domkapitel aufgenommen. </p> |
6. Oktober 1577 München * Ferdinand, der spätere Kurfürst und Erzbischof von Köln, wird in München geboren. Er ist ein Sohn von Herzog Wilhelm V. und dessen Ehefrau Renata von Lothringen. Sein Onkel ist der Kölner Erzbischof Ernst. Sein ältester Brüder ist der spätere Kurfürst Maximilian I.. |
1581
1581 Lüttich * Dem 26-jährigen Ernst von Baiern wird auch noch das Bistum Lüttich übertragen. Damit ist er Herr über die drei Bistümer Freising, Hildesheim und Lüttich. |
1582
1582 Köln * Als der „Erzbischof und Kurfürst von Köln“, Gebhard Truchseß von Waldburg, zum evangelischen Glauben übertreten, heiraten, aber auf seine Ämter nicht verzichten will, marschiert ein „bairisch-spanisches Heer“ in Köln ein und besiegt die Truppen des Truchseß. |
1583
Um Februar 1583 Freising - Köln * Als bei der Auseinandersetzung um die Besetzung des Kölner Bischofsstuhls die Anwesenheit Bischof Ernsts von Baiern dringend notwendig ist, kann er sich nicht von seiner Freisinger Liebschaft losreißen. Sein Bruder, der regierende baierische Herzog Wilhelm V. schreibt damals: |
22. Mai 1583 Köln * Das Kölner Domkapitel wählt den 28-jährigen baierischen Wittelsbacher Ernst, der bereits Herr über die drei Bistümer Freising, Hildesheim und Lüttich ist, zum Erzbischof von Köln. Da „die unschätzbare Freundschaft Baierns nur durch außergewöhnliche Opfer erkauft werden kann“, übersieht die Römische Kurie den
Die Kurie nimmt Bestechung nicht nur hin, sondern beteiligt sich sogar aktiv daran, sodass Nuntius Malspina schreibt: „Nie habe ich käuflichere Leute gefunden als in diesem Kölner Kapitel.“ Zunächst wird der junge Graf Hans Philipp von Manderscheid-Gerolstein bewogen, für zweihundert Dukaten und eine jährliche Pension auf seinen Kapitelplatz zu verzichten. Dann wird auf ähnliche Weise drei ältere Vorrechte auf seine Nachfolge abgelöst. Herzog und Fürstbischof Ernst von Baiern wird Kölner Erzbischof und Kurfürst. Mit dieser Wahl erhält er den ersten Kurhut für die baierisch-wittelsbachischen Fürsten. Mit der Wahl Ernsts zum Kurfürsten wird eine protestantische Mehrheit im Kurkolleg, das den Kaiser wählt, verhindert. Kurfürst Ernst kann allerdings nur geschützt von baierischen Waffen in Köln einziehen. |
1584
1584 Münster * Der Kölner Kurfürst Ernst erhält - trotz seines Lebenswandels - noch das Bistum Münster. Damit besitzt er die fünf Bistümer Köln, Freising, Hildesheim, Lüttich und Münster. |
1595
1595 Arnsberg * Um seiner Mätresse Gertrud von Plettberg näher zu sein, zieht sich Ernst, der Kurfürst von Köln und Chef der fünf Bistümer Köln, Freising, Hildesheim, Lüttich und Münster, in seine Arnsberger Neben-Residenz zurück. Dort hat er zwischenzeitlich das Palais „Landsberger Hof“ errichten lassen. Gemeinsam mit Gertrud von Plettberg hat Bischof Ernst einen Sohn: Wilhelm Freiherr von Höllinghofen. Außerdem wird der 17-jährige Baiernprinz Ferdinand zum „Koadjutor“ (= Nachfolger) seines Onkels Ernst auf dem Kölner Bischofsstuhl gewählt. |
1601
1601 Lüttich * Der Baiernprinz Ferdinand wird Bischof im Bistum Lüttich. |
1612
17. Februar 1612 Arnsberg - Köln * Kölns Kurfürst und Erzbischof Ernst stirbt bei einem Jagdausflug im westfälischen Arnsberg in Westfalen. Er wird im Kölner Dom beigesetzt. Sein Nachfolger wird der jüngste Sohn von Herzog Wilhelm V., Herzog Ferdinand von Baiern, der Bischof von Lüttich. Er erhält nun zusätzlich das Bistum Köln einschließlich der Kurfürstenwürde, dazu die Bistümer Hildesheim und Münster, ohne dass dagegen der Papst, der Kaiser oder die Fürsten einschreiten. Nur das Freisinger Domkapitel widersteht allen Einschüchterungsversuchen des Münchner Hofs. Ferdinand zeigt sich als kompromissloser Vorkämpfer einer kirchlichen Restauration auf der Grundlage des Trienter Konzils. Trotzdem weigert er sich lebenslang, die höheren Weihen zu empfangen und als konsekrierter Bischof seiner Ämter zu walten. Selbst die Jesuiten in seiner Umgebung, die als ständige Berater und Beichtväter die einflussreichsten Positionen einnehmen, können Ferdinand diese Entscheidung nicht abringen. |
1615
1. April 1615<p><strong><em>Berg am Laim</em></strong> * Der Kastner und Hofkammerrat Albrecht von Lerchenfeld erhält von Herzog Maximilian I. aufgrund seiner Verdienste die bisher herzogliche Hofmark Berg am Laim übertragen.</p> |
1618
13. Dezember 1618 Paderborn * Kurfürst Ferdinand von Köln, der Inhaber der Bistümer Köln, Lüttich, Hildesheim und Münster, wird zum Bischof von Paderborn gewählt. |
1619
1619 Haidhausen * Herzog Maximilian I. schenkt der „Sankt-Johann-Baptist-Kirche“ die „rechte Kinnlade des heiligen Johannes des Täufers“ um Haidhausen in den Status eines Wallfahrtsortes zu setzen. Die kostbare Reliquie stammt aus dem „Benediktinerkloster Stablo-Malmedy“, das in der „Erzdiözese Köln“ liegt, das von dem jüngeren Bruder des Wittelsbachers, Kurfürst Ferdinand, regiert wird. Die „Verehrung der heiligen Knochen“ bringt den Andachten in der Haidhauser Kirche einen noch größeren Zulauf. Die „Kopfreliquie des heiligen Johannes des Täufers“ wird heute an mehreren Orten verehrt. |
1620
1620 Berg am Laim * Der inzwischen zum „Generalkriegskommissar“ aufgestiegene Albrecht von Lerchenfeld kauft den „Großmeierhof“ und den „Kleinmeierhof“ in Echarding und fügt beide in seine „Hofmark Berg am Laim“ ein. Zudem erwirbt er die drei „Schwaigen“ Harlaching, Geiselgasteig und Harthausen, die heutige „Menterschwaige“. Noch im gleichen Jahr stirbt Albrecht von Lerchenfeld. |
1621
8. Dezember 1621 München * Maximilian Heinrich, der spätere Fürstbischof und Kurfürst von Köln, wird in München geboren. Er ist ein Sohn von Herzog Albrecht VI. und dessen Ehefrau Mechthildis von Leuchtenberg. Sein Bruder Albrecht Sigismund wird Bischof von Freising und Regensburg. Zu seinen Onkeln zählen Kurfürst Maximilian I. sowie der Erzbischof und Kurfürst Ferdinand von Köln. |
1623
5. August 1623 München • Herzog Albrecht Sigismund, der spätere Fürstbischof von Freising und Regensburg sowie Hofmarkherr von Berg am Laim, wird in München geboren. Seine Eltern sind der baierische Herzog Albrecht VI. und Mechthilde von Leuchtenberg. |
5. Dezember 1623 München * Albrecht Sigismund, der spätere Bischof von Freising und Regensburg, kommt in München zur Welt. Er ist der Sohn von Herzog Albrecht VI. und seiner Ehefrau Mechthilde von Leuchtenberg, der Tochter des Landgrafen Georg Ludwig von Leuchtenberg. |
1626
1626 Berg am Laim * Maria Jacobäa Freifrau von Lerchenfeld, die Witwe des Berg am Laimer „Hofmarkherren“, lässt am nördlichen Ortsrand eine „Loretokapelle“ errichten. Die „Loretokapelle“ war eine maßstabsgetreue Nachbildung der „Santa Casa von Loreto“ bei Ancona an der italienischen Adriaküste, die als „Wohnhaus der heiligen Familie in Nazareth“ gilt. Der Legende nach wurde das kleine Gebäude aus Sandstein und Ziegeln am 10. Mai 1291 vor den Mohammedanern gerettet. Engel trugen das Haus von Nazareth nach Dalmatien, wo sie es auf dem Berg Trsat bei Rijeka absetzten. Zum Unterhalt der Kirche stattet die Freifrau die „Loretokirche“ mit einem „Benefizium“ aus, das aus einem Kapitalstock von 1.000 Gulden besteht. Außer der finanziellen Zuwendung erhält er ein Haus, das bis zum Jahr 1968 an der Echardinger Straße 6 steht. Der Weg, der die Münchner Wallfahrer über Haidhausen zur Kapelle führte, hieß „Loretosteig“. |
20. Oktober 1626 Berg am Laim * Jakob Balde erhält in der Berg am Laimer Loretokapelle seine Tonsur und die niederen Weihen. |
1628
1628 Köln * Kurfürst Ferdinand von Köln, sowie Bischof von Lüttich, Hildesheim, Münster und Paderborn, erlässt eine überarbeitete „Hexenprozessordnung“, in der er die Regelungen der kaiserlichen „Halsgerichtsordnung - Constitutio Criminalis Carolina“ verschärft und den Einsatz der „Folter“ erleichtert. |
1631
1631 Westfalen * Ein breites Aufflammen der „Hexenprozesse“ kostet während der Zeit von 1626 bis 1631 nachweislich etwa 574 Angeklagten im Herzogtum Westfalen das Leben. Durch die von Kurfürst Ferdinand von Köln erlassene „Hexenprozessordnung“ enden nahezu alle Anklagen mit einem Todesurteil. |
1640
1640 München - Freising * Herzog Albrecht Sigismund von Baiern wird auf Druck des baierischen Kurfürsten Maximilian I. zum „Koadjutor“ (= Nachfolger) des Freisinger Fürstbischofs Veit Adam von Gepeckh gewählt. |
1642
1642 Köln * Maximilian Heinrich, Neffe des Kölner Kurfürsten und Fürstbischofs, wird zum „Koadjutor“ (= Nachfolger) seines Onkels Ferdinand gewählt. |
1648
4. Oktober 1648 Salzburg - Berg am Laim * Freifrau Maria Jakobäa von Lerchenfeld stirbt in Salzburg, wo sie auch am Petersfriedhof begraben wird. Ihr Herz wird in einer Zinnurne in der Loretokapelle in Berg am Laim beigesetzt. |
1650
13. September 1650 Arnsberg * Ferdinand, der Kölner Kurfürst und Bischof von Köln, Lüttich, Hildesheim, Münster und Paderborn, stirbt in Arnsberg/Westfalen. Sein Neffe, Maximilian Heinrich, übernimmt die Kurwürde sowie die Bistümer Köln, Lüttich und Hildesheim. Die Bistümer Münster und Paderborn gehen dem Hause Wittelsbach für einige Jahre verloren. Wilhelm Freiherr von Höllinghofen, der gemeinsame Sohn des Fürstbischofs Ernst und seiner Mätresse Gertrud von Plettberg, übernimmt von ihm die Reichsabtei Stablo-Malmedy. |
1651
September 1651 Bonn * Kurfürst Maximilian Heinrich von Köln, Bischof von Münster und Hildesheim, wird in Bonn zum Priester geweiht. Damit ist er nach mehr als einhundert Jahren der erste zum Bischof geweihte Erzbischof von Köln. |
8. Dezember 1651 Freising * Der Freisinger Bischof Veit Adam von Gepeckh stirbt. Sein Nachfolger auf dem Bischofsstuhl wird der 28-jährige Baiernherzog Albrecht Sigismund. Ihm gehört damit - neben seiner Residenzstadt Freising samt ihrem Burgfrieden - die Grafschaft Ismaning, die Herrschaft Isen-Burgrain und die Grafschaft Werdenfels. |
1657
10. Februar 1657 Schloss Höllinhofen * Wilhelm Freiherr von Höllinghofen, der Fürstabt der Reichsabtei Stablo-Malmedy und gemeinsame Sohn des Fürstbischofs Ernst und seiner Mätresse Gertrud von Plettberg, stirbt auf Schloss Höllinghofen. Maximilian Heinrich, der Fürstbischof und Kurfürst von Köln, wird Abt der Reichsabtei Stablo-Malmedy. |
1659
Juli 1659 Bergen-op-Zoom - Freising • Die Heiratspakte für den heiratslustigen Bischof Albrecht Sigismund von Freising mit Henrika Franziska Fürstin von Zollern werden ausgetauscht. In der Folge wäre Bischof Albrecht Sigismund aus dem geistlichen Stand ausgeschieden, hätte eine jährliche Beihilfe von 18.000 Gulden erhalten und wäre nach dem Tod seines Vaters in die Rechte eines Herzogs von Leuchtenberg eingetreten. |
1668
1. Juni 1668 Freising - Regensburg - Salzburg * Guidobald Graf von Thun und Hohenstein, der Fürsterzbischof von Salzburg und Regensburg stirbt in Salzburg. Mit Unterstützung seines Vetters, Kurfürst Ferdinand Maria, wird Herzog Albrecht Sigismund, der Bischof von Freising, aus der wittelsbachischen Linie der Leuchtenberger zusätzlich zum Bischof von Regensburg gewählt. Gleichzeitig übernimmt er das Amt des Domprobstes in Konstanz und das des Stiftungsprobstes in Altötting. |
30. Juli 1668 Regensburg • Der Freisinger Fürstbischof Albrecht Sigismund wird einstimmig auch zum Bischof von Regensburg gewählt. Es dauert ganze zwölf Jahre, bis sich der Bischof zum ersten Mal in seinem Bistum Regensburg sehen lässt. |
1671
5. Dezember 1671 München * Joseph Clemens Cajetan, der spätere Kurfürst und Erzbischof von Köln sowie Inhaber zahlreicher anderer kirchlicher Würden, wird in München als 7. Kind von Kurfürst Ferdinand Maria und dessen Ehefrau Henriette Adelaide geboren. |
1674
1674 Freising * Bischof Albrecht Sigismund lässt am Freisinger Marktplatz - nach Münchner Vorbild - eine „Mariensäule“ errichten. |
1678
1678 München - Freising - Regensburg • Kurfürst Ferdinand Maria von Baiern verlangt von Herzog Albrecht Sigismund, Fürstbischof von Freising und Regensburg, die schriftliche Zusage, dass der Baiernprinz Joseph Clemens allen anderen Bewerbern als Koadjutor [= Nachfolger] auf den Bischofsstühlen in Freising und Regensburg vorgezogen wird. |
17. Juni 1678 Berg am Laim • Der Freisinger Fürstbischof Albrecht Sigismund, aus der wittelsbachischen Linie der Leuchtenberger, kauft um 29.300 Gulden vom Reichsfreiherrn Georg Konrad von Lerchenfeld die Hofmark Berg am Laim. Mit dem Besitzerwechsel unterstehen nun auch die Berg am Laimer Dorfbewohner einer geistlichen Grundherrschaft. Sie teilen damit das Schicksal der Hälfte der baierischen Untertanen nach dem Dreißigjährigen Krieg. Der Freisinger Bischof lässt das Lerchenfeld‘sche Schlössl in ein repräsentatives Gebäude umgestalten. Dazu wird es um ein Stockwerk erhöht, mit einem Walmdach eingedeckt und an jeder Ecke mit einem Zwiebelturm ausgestattet. |
1681
1681 Freising * Albrecht Sigismund, der Freisings Bischof und „Hofmarkherr“ von Berg am Laim, lässt in Freising zu Ehren des jungen baierischen Kurfürsten Max Emanuel eine Feierlichkeit mit „Feuerwerk, Wolfshatz, Komödie und Ball“ veranstalten. Die Feier verschlingt 30.000 Gulden. |
1682
1682 Freising - Regensburg * Der zwanzigjährige baierische Kurfürst Max Emanuel fordert von den „Domkapiteln“ in Freising und Regensburg die vier Jahre zuvor gegebene Zusage ein, dass sein elfjähriger Bruder Joseph Clemens als „Koadjutor“ (= Nachfolger) von Bischof Albrecht Sigismund gewählt wird. |
1683
1683 Münster * Der Kölner Kurfürst Maximilian Heinrich, Herr über die drei Bistümer Köln, Lüttich und Hildesheim, wird mit Hilfe hoher Bestechungsgelder noch zum Bischof von Münster gewählt. Doch Papst Innozenz XI. erkennt die Wahl aufgrund der Vorfälle nicht an, sodass Maximilian nur Landesherr, nicht aber Bischof ist. |
10. März 1683 Regensburg • Das Regensburger Domkapitel wählt den zwölfjährigen Joseph Clemens einstimmig zum Koadjutor [= Nachfolger] von Albrecht Sigismund auf dem Regensburger Bischofsstuhl. Jeder Domkapitular erhält dafür 600, der Domdechant 800 und der Domprobst 1.000 Gulden, insgesamt 10.500 Gulden. |
1684
27. November 1684 Freising • Der 13-jährige Herzog Joseph Clemens wird vom Freisinger Domkapitel einstimmig zum Koadjutor [= Nachfolger] von Bischof Albrecht Sigismund gewählt. |
1685
29. August 1685 Berchtesgaden * Joseph Clemens wird zum Koadjutor (= Nachfolger) als Fürstprobst der Probstei Berchtesgaden erwählt. |
4. November 1685 Freising - Berg am Laim * Der Freisinger und Regensburger Bischof Albrecht Sigismund stirbt in Freising und wird in der dortigen Domkirche beigesetzt. Die Hofmark Berg am Laim erbt sein älterer Bruder Maximilian Heinrich, Kurfürst von Köln und Bischof der Bistümer Köln, Lüttich, Hildesheim und Münster. Nachfolger auf den Bischofsstühlen in Freising und Regensburg wird der jüngere Bruder des baierischen Kurfürsten Max Emanuel, der 13-jährige Herzog Joseph Clemens. |
1688
1688 München * Kurfürst Joseph Clemens erhält die „niederen Weihen“. |
7. Januar 1688 Köln * Die Kölner Domherren legen sich - auf Wunsch des Fürstbischofs Maximilian Heinrich - einstimmig für Wilhelm Egon von Fürstenberg als Koadjutor [= Nachfolger] für den Kölner Bischofsstuhl fest.
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1. Juni 1688 Köln * In seinem Testament bestimmt der Kölner Kurfürst Maximilian Heinrich die Erbberechtigung der in Baiern regierenden kurfürstlichen Familie über seine Eigengüter - und damit auch über die Hofmark Berg am Laim. Die Nutznießung soll „Seine Durchlaucht Herzog Joseph Clemens, Bischof von Freising und Regensburg“ haben. Und falls künftige Herzöge „in geistlichem Stande vorhanden wärn“, so sind auch diese in der Erbfolge bevorzugt. |
5. Juni 1688 Köln - Berg am Laim - Berchtesgaden * Der aus der baierisch-wittelsbachischen Linie stammende Kölner Kurfürst Maximilian Heinrich stirbt. Damit ist die Konkurrenz über die Wahl des Nachfolgers auf dem Kölner Bischofsstuhl wieder offen. Angeführt von Kaiser Leopold I. sammeln sich alle frankreichfeindlichen Kräfte hinter dem 17-jährigen baierischen Kandidaten Joseph Clemens. Die Hofmarkherrschaft über Berg am Laim geht an Maximilian Heinrichs Neffen Joseph Clemens über. Joseph Clemens wird zudem Fürstprobst der Probstei Berchtesgaden. |
19. Juli 1688 Köln - Rom-Vatikan * Es kommt zur Wahl zum Kölner Erzbischof und Kurfürsten.
Dennoch bestätigt Papst Innozenz XI. den unterlegenen Kandidaten in der Funktion des Kölner Fürstbischofs und Kurfürsten. Daraufhin lässt der französische König Ludwig XIV. Köln besetzen. Der frisch gekürte 17-jährige Kurfürst Joseph Clemens kann dadurch die nächsten neun Jahre nicht in Köln residieren. |
1690
Um 1690 Berg am Laim * Zu den bedeutendsten Vertretern der „Franziskaner“ gehört der aus Neustadt an der Donau stammende Fortunatus Hueber, ein wortgewaltiger, hochgebildeter und erfahrener Ordensmann und Prediger, der in mehrere hohe Ämter berufen wird. Ihn erwählt der 22-jährige Kölner Erzbischof und Kurfürst Joseph Clemens für die Organisation, Werbung und Betreuung der von ihm am 8. Mai beziehungsweise am 29. September 1693 gegründeten „Michaels-Bruderschaft“ und des „Michaels-Ritterordens“. |
1690 Berg am Laim * Der aus Rovereto in Graubünden stammende Architekt Enrico Zucalli legt seinen ersten Planungsentwurf für die Berg am Laimer Josephsburg für den Kölner Kurfürsten Joseph Clemens vor. Zucalli hatte gerade seine Arbeiten an der Theatinerkirche beendet, Schloss Nymphenburg weitergebaut und die Schlösser Lustheim und Schleißheim begonnen. |
18. Juni 1690 Freising * Bischof Joseph Clemens trifft in Freising ein, wo ihn Deputierte des Domkapitels in einem Zeltlager vor der Stadt begrüßen. Anschließend formiert sich ein Festzug, in dem „Ihro kurfürstliche Durchlaucht von Köln, unser gnädigster Herr“ in der blausamtenen, mit Gold reich verzierten Leibkutsche - begleitet von „zwei kleinen, getauften Türken“ - sitzt und mit großem Gefolge zum Domberg zieht. Kein anderer Freisinger Fürstbischof leistet sich einen solchen Aufwand für die feierliche Gestaltung der Einnehmung von Freising. |
19. Juni 1690 Freising * In einer fünfteiligen Zeremonie ergreift Bischof Joseph Clemens Besitz von seiner Bischofskirche und der Bischöflichen Residenz. War der am Tag zuvor vollzogene Einzug nach Freising eine Darstellung des Freisinger Hofstaates und des Militärs, so gestaltet sich die Übernahme des Freisinger Dombezirks als eine Prozession des Hofstaates und der Geistlichkeit. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildet ein großes Freyschiessen, an dem sich zweihundertsechzig Schützen und Schützenkompanien in vier Durchgängen beteiligen. Acht Tage dauert das Schützenfest. Bei den Umzügen stehen römische Gottheiten und die vier Elemente im Mittelpunkt. Fürstbischof Joseph Clemens tritt darin in der Rolle des „Capo der Sonnenquadrille“ auf. |
25. Juni 1690 Freising * Selbst die baierische Kurfürstin und Kaisertochter Maria Antonia kommt nach Freising zu Besuch. Zu ihren Ehren wird ein Turnier mit Lanzen, Pfeilen, Pistolen und Degen veranstaltet. |
26. Juni 1690 Freising * In den Freisinger Isarauen findet eine Hirschjagd mit Pistolen statt. Es ist eine der beliebten „eingestellten Jagden“, bei denen die zuvor zusammengetriebenen Tiere in einem eigens erbauten Parcur von den anwesenden hohen Herrschaften reihenweise hingeschlachtet werden. |
1691
1691 Berg am Laim - Ramersdorf * Der Kölner Kurfürst und Erzbischof, Joseph Clemens, lässt den „Kölner Ziegelstadel“ erbauen. Er befindet sich zwischen der Straße nach Ramersdorf (Rosenheimer Straße) und dem Weg nach Berg am Laim (Berg-am-Laim-Straße). An der Rosenheimer Straße entstehen noch drei weitere „Ziegelstadel“. |
1693
8. Mai 1693 Berg am Laim * Der Kölner Kurfürst Joseph Clemens gründet die „Bruderschaft des Hl. Ertzengel und Himmelsfürsten Michael“ in der Berg am Laimer Michaelskirche der Josephsburg. Auf die Idee kam er, weil die Vorbereitungen zum 100. Jahrestag der Einweihung der Michaelskirche in der Neuhauser Gasse am 6. Juli 1697 bevorstand. |
29. September 1693 Berg am Laim * Der Kölner Kurfürst Joseph Clemens gründet einen Ritterorden mit dem Titel „Hl. Ertzengel Michael, Beschützer der göttlichen Ehre“ in der Berg am Laimer Michaelskirche der Josephsburg. Er will damit den apostolischen Stuhl in Rom in der Auseinandersetzung um den Lütticher Bischofssitz wohlgesonnen stimmen. |
1694
1694 Berg am Laim * Das Altargemälde „Michaels Triumpf über Lucifer“ entsteht. Es wird anno 1767 erweitert und am Hochaltar der Berg am Laimer „Michaelskirche“ eingesetzt. |
18. Januar 1694 Hildesheim * Der Kölner Kurfürst Joseph Clemens wird zum Koadjutor [= Nachfolger] für den Bischof von Hildesheim gewählt. |
1. Februar 1694 Lüttich * Der Lütticher Fürstbischof Johann Ludwig von Elderen stirbt völlig unerwartet. Baierns Kurfürst Max Emanuel, der zu diesem Zeitpunkt Generalstatthalter der Spanischen Niederlande ist, fordert seinen Bruder Joseph Clemens auf, unter Hintansetzung „aller gemächtlichkeit, auch etwa sonst vorzustellen habender anderwerttigen erinderungen“ sofort nach Lüttich aufzubrechen, um dort persönlich in den Wahlkampf einzugreifen. |
19. März 1694<p><strong><em>Lüttich</em></strong> * Kölns Kurfürst Joseph Clemens und der baierische Kurfürst Max Emanuel treffen in Lüttich ein. Pfalzgraf Ludwig Anton, Koadjutor des Bistums Mainz und Hochmeister des Deutschritterordens, hat inzwischen enormen Eindruck im Lütticher Domkapitel hinterlassen. Er wird auch von Kaiser Leopold I. gefördert.</p> |
19. April 1694<p><strong><em>Lüttich</em></strong> * Am Vorabend der Wahl zum Bischof von Lüttich zählt die<em> „baierische Partei“</em> 24 Stimmen. Das sind zwei Stimmen mehr als die <em>„pfälzische Partei“</em> hat. Kurfürst Max Emanuel hatte seinem Unterhändler die Order gegeben, Parteigängern seines Bruders zu <em>„beliebiger Summe zu kaufen“</em>.</p> |
20. April 1694<p><strong><em>Lüttich</em></strong> * Unmittelbar vor Beginn der Bischofswahl ziehen die für Pfalzgraf Ludwig Anton eingestellten kirchlichen Würdenträger aus dem Kapitelsaal aus. Die <em>„baierische Partei“</em> wählt daraufhin Kurfürst Joseph Clemens zum neuen Lütticher Bischof.</p> |
21. April 1694 Lüttich * In einem eigenen Wahlakt wählt die „pfälzische Partei“ ihren Kandidaten Ludwig Anton. |
4. Mai 1694 Lüttich * Pfalzgraf Ludwig Anton stirbt an einer in Lüttich grassierenden Seuche. Damit ist der Pfalzgraf als Konkurrent um das Bistum Lüttich ausgeschieden. Papst Innozenz XII.kann dadurch Kurfürst Joseph Clemens - ohne auf die Vorgänge der Wahl eingehen zu müssen und ohne Stellung zu Fragen der besseren Legitimität des baierischen Bewerbers zu nehmen - das Amt des Fürstbischofs von Lüttich übertragen. Um sich nicht dem Vorwurf der Nachgiebigkeit gegenüber dem Haus Baiern und der Parteilichkeit aussetzen zu müssen, entzieht Papst Innozenz XII. daraufhin Bischof Joseph Clemens die Bistümer Freising und Regensburg, indem er sie für „vakant“ erklärt und die dortigen Domkapitel zur Wahl eines neuen Bischofs auffordert. In Erinnerung an die Reformbeschlüsse des Konzils von Trient, welche die Anhäufung von geistlichen Pfründen als „unerträglichen Missstand“ brandmarkten, sieht sich der Papst zum Handeln gezwungen. Um den Besitzstand des 22-jährigen Kurfürsten ein wenig zu beschneiden, greift der Papst zum Mittel der Einziehung der eher unbedeutenden Bistümer Freising und Regensburg. Gleichzeitig sichert er ihm aber die Nachfolge in Hildesheim zu. |
1695
17. Februar 1695 Regensburg * Das Domkapitel in Regensburg wählt Joseph Clemens zum zweiten Mal zu ihrem Bischof. Papst Innozenz XII. überträgt ihm daraufhin das Bistum, verbindet es aber mit einer Klausel, wonach er bei einem Regierungsantritt in Hildesheim endgültig auf das Bistum Regensburg verzichten muss. |
1696
1696 Berg am Laim * Der angesehene „Franziskaner-Pater“ Fortunatus Hueber übernimmt die Funktion des „Präses der Michaels-Bruderschaft“, verfasst das „Bruderschaftsbüchlein“ und schafft es, dass sich die „Michaels-Bruderschaft“ so schnell ausbreiten kann, dass ihr anno 1696 bereits 60.000 Menschen angehörten. Der „Franziskaner-Ordensmann“ erzählt dabei so eindringlich von seiner Errettung durch den „Erzengel Michael“ aus türkischer Gefangenschaft im Jahr 1687 und dass ihn - zwei Tage vor der Gründung der „Bruderschaft“ - der „heilige Michael“ im Traum erschien und ihn von den seine Person bedrängenden bösen Geister befreite. „Fürstbischof“ Joseph Clemens will ursprünglich zwölf Pater an die „Josephsburg“ setzen und dort ein „Hospitium“ zur Besorgung der „Bruderschaft“ bauen lassen. |
8. Mai 1696 Lüttich * Kurfürst Joseph Clemens gründet in Lüttich eine weitere Michaels-Bruderschaft. |
1697
1697 Versailles - Köln * Nach dem „Frieden von Rijswijk“ versucht Ludwig XIV. die nicht im Kriegsverlauf für Frankreich eroberten Gebiete durch „Subsidienzahlungen“ an sich zu binden. Auch „Kurköln“ und Kurfürst Joseph Clemens erhalten Gelder, die den Wiederaufbau der zerstörten Residenzen ermöglichen sollen. Außerdem kann Kölns Kurfürst Joseph Clemens nach neun Jahren endlich in Köln einziehen und in Bonn seine Residenz nehmen. |
1700
17. August 1700 Brüssel * Clemens August Maria Hyazinth von Baiern, der spätere Kurfürst von Köln und Inhaber mehrerer Bistümer, wird als vierter Sohn des Kurfürsten Max Emanuel von Baiern in Brüssel geboren, wo sein Vater Statthalter der Spanischen Niederlande ist. |
1701
13. Februar 1701<p><strong><em>Köln</em></strong><em> * </em>Kurköln unter Kurfürst Joseph Clemens schließt mit Frankreich einen Allianzvertrag, der Kölns <em>„bewaffnete Neutralität“ </em>beinhaltet. Die Folgen sind verheerend: Das Erzstift Köln wird zum ersten Kriegsschauplatz im Spanischen Erbfolgekrieg. </p> |
1702
1702 Hildesheim * Kurfürst Joseph Clemens erhält die „Bischofswürde“ über das Bistum Hildesheim übertragen. |
1703
15. März 1703 Bonn * Die kurkölnische Haupt- und Residenzstadt Bonn muss sich den Truppen von John Churchill, dem Herzog von Marlborough ergeben. |
1704
20. Mai 1704 Bedburg * John Churchill, Herzog von Marlborough, tritt von Bedburg - nahe Köln - den Marsch in Richtung Süddeutschland an. |
13. August 1704 Höchstädt * Es kommt zur Schlacht von Höchstädt, die mit der vernichtenden Niederlage der französisch-baierischen Armee durch die kaiserlichen Truppen endet. Baiern wird aufgegeben. Die französischen Truppen ziehen sich zurück.
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1706
21. April 1706<p><strong><em>Wien</em></strong> * Die Reichsacht wird über die beiden wittelsbachischen Kurfürsten Joseph Clemens und Max Emanuel verhängt.</p> |
Mai 1706 Klagenfurt * Die vier ältesten baierischen Kurprinzen Carl Albrecht (* 1697), Philipp Moritz (* 1698), Ferdinand Maria Innozenz (* 1699) und Clemens August (* 1700) werden nach Klagenfurt gebracht. Prinzessin Maria Anna (* 1696) und die jüngeren Prinzen Johann Theodor (* 1703) sowie Max Emanuel Thomas (* 1704) bleiben in München. |
15. August 1706 Lille * Kölns Kurfürst Joseph Clemens wird in Lille zum Subdiakon geweiht. |
25. Dezember 1706 Lille * Der Kölner Kurfürst Joseph Clemens erhält die Priesterweihe. |
1707
1. Januar 1707 Lille * Joseph Clemens, der Kölner Kurfürst, liest - mit großem Aufwand - seine erste Messe. Zu diesem Ereignis werden eigens silberne und kupferne Medaillen herausgegeben. |
10. Dezember 1707 Lille * Lille, der Aufenthaltsort von Kurfürst Joseph Clemens, ergibt sich den Alliierten Truppen. Er wählt daraufhin Mons als Zufluchtsort. |
1709
1709 Valenciennes * Kurfürst Joseph Clemens verlegt seine Zufluchtsstätte nach Valenciennes. Notdürftig von Frankreichs König Ludwig XIV. ausgehalten, fristet er ein tristes Emigranten-Dasein. |
1. Mai 1709<p><strong><em>Mons</em></strong> * Kurfürst Joseph Clemens erhält vom Bischof von Cambrai, François de Salingnac de la Mothe-Fénelon, in Mons die Bischofsweihe. Dabei erklärt er feierlich, dass er künftig keinerlei intimen Beziehungen mit seiner Mätresse unterhalten will. Sein zweiter Sohn wird jedoch vier Jahre später geboren. </p> |
1712
1712 Klagenfurt - Graz * Die Hofhaltung der baierischen Kurprinzen Carl Albrecht, Philipp Moritz, Ferdinand Maria Innocenz, Clemens August und Johann Theodor wird von Klagenfurt nach Graz verlegt. Ihre Schwester Maria Anna Carolina bleibt weiterhin in München. |
1714
1714 Lille * Kurfürst Joseph Clemens gründet in Lille eine „Michaels-Bruderschaft“. |
27. September 1714 Rastatt * Die im Frieden von Rastatt getroffenen Vereinbarungen werden auf das Reich übertragen. Damit können die geächteten Kurfürsten
wieder in ihre Länder zurückkehren. |
1715
10. April 1715<p><strong><em>München</em></strong> * Kurfürst Max Emanuel zieht nachts um 23 Uhr mit seiner Familie in aller Stille durch das Neuhauser Tor. Freudenbezeugungen sind zuvor verboten worden. </p> <p>Der erneut in seine Herrschaftsrechte eingesetzte Kurfürst Max Emanuel trifft damit wieder mit seiner Familie zusammen. Er hat Großes mit seinen Söhnen vor und in seinem Exil beschlossen, dass drei seiner fünf Söhne in der Reichskirche untergebracht werden sollen: Philipp Moritz, Clemens August und Johann Theodor. </p> |
8. Mai 1715 Berchtesgaden * Kurfürst Joseph Clemens gründet in der Franziskanerkirche in Berchtesgaden eine Michaels-Bruderschaft. |
1716
26. März 1716<p><strong><em>Hildesheim</em></strong> * Kölns Kurfürst Joseph Clemens wird zum Bischof von Hildesheim gewählt. Er übergibt das Bistum Regensburg, das er aufgrund des Regierungsantritts in Hildesheim abgeben muss, an seinen 15-jährigen Neffen Clemens August.</p> |
1717
7. Februar 1717 Rom * Der 16-jährige Regensburger Bischof Clemens August trifft in Begleitung seines älteren Bruders Philipp Moritz in Rom ein. Sie erhalten eine Audienz beim Papst, unter dessen Aufsicht sie auch studieren dürfen. |
1718
1718 Altötting * Bischof Clemens August wird zum "Probst von Altötting" ernannt. |
5. Mai 1718 Schwabing * Kurfürst Max Emanuel lässt das Schlösschen seines „Geheimen Rats“ und „Kabinettsekretärs“ Ignaz von Wilhelm unter dem Namen „Sourenne“ zu einem „adeligen Sitz erheben und mit der Niedergerichtsbarkeit“ ausstatten. Das Schloss mit seinem Garten an der Werneckstraße in Schwabing ist noch erhalten und trägt den Namen „Suresnes“. |
1719
1719 München * Herzog Ferdinand Maria Innocenz ehelicht die Tochter des Pfalzgrafen Philipp Wilhelm von Neuburg, Maria Anna Carolina. Ihr gemeinsamer Sohn, Clemens Franz, ist neben dem Kurfürsten Max III. Joseph der einzige Vertreter der letzten baierisch-wittelsbachischen Generation. |
12. März 1719 Rom * Kurprinz Philipp Moritz von Baiern stirbt in Rom überraschend an den Plattern. |
14. März 1719 Paderborn * In Unkenntnis seines Todes wird Philipp Moritz in Paderborn einstimmig zum Fürstbischof gewählt. |
21. März 1719 Münster * Der baierische Kurprinz Philipp Moritz wird in Münster einstimmig zum Bischof gewählt. Die Nachricht vom Tod des jungen Wittelsbachers war in Münster noch nicht eingetroffen. |
26. März 1719 Münster * Mit Unterstützung des Papstes wird der 18-jährige Clemens August anstelle seines Bruders Philipp Moritz Bischof in Münster. |
27. März 1719<p><strong><em>Paterborn - Regensburg</em></strong> * Clemens August wird anstelle seines verstorbenen Bruders Philipp Moritz Bischof von Paderborn. Er muss dafür sein Bistum Regensburg aufgeben.</p> |
Juli 1719 Regensburg * Johann Theodor, der jüngste Sohn des baierischen Kurfürsten Max Emanuels muss als 16-jähriger das Bistum Regensburg von seinem älteren Bruder Clemens August übernehmen, obwohl er überhaupt keine Neigung zum geistlichen Stand in sich fühlt. Der übermächtige Vater droht ihm - mit unbeugsamer Härte - mit der rechtlichen Zurücksetzung innerhalb der Familie. Damit bewegt er seinen Sohn zur Annahme dieses hohen und einträglichen Kirchenamtes. Obwohl Johann Theodor bis zu seinem Tod im Jahr 1763 das Bistum Regensburg insgesamt 44 Jahre als Erzbischof regiert, glänzt er dort durch Abwesenheit und hält sich bevorzugt in den väterlichen Schlössern, später in seinem "Jagdschloss in Ismaning" auf. Die tatsächliche Bistumsverwaltung übernehmen die vom Fürstbischof eingesetzten geistlichen Ratskollegien, Generalvikare und Weihbischöfe. Ungeachtet seiner Untätigkeit für die ihm anvertrauten Aufgabengebiete macht der Wittelsbacher Herzog dennoch Karriere. |
1720
1720 Köln * Bischof Clemens August wird „Kölner Domherr“. |
1721
1. Dezember 1721 Köln * Kölns Kurfürst Joseph Clemens schlägt seinen Neffen Clemens August zu seinem Nachfolger auf dem Kölner Bischofsstuhl vor. Mit Blick auf die Jugend und die fehlende Erfahrung in Regierungsangelegenheiten gibt es Unstimmigkeiten aus dem kaiserlichen Wien. Man gibt dem 21-jährigen Bewerber zu verstehen, dass er im Falle des Regierungsanttritts in Köln auf mindestens eines der beiden Bistümer (Freising oder Regensburg) verzichten muss. |
1722
9. Mai 1722 Köln * Bischof Clemens August wird einstimmig zum Koadjutor [= Nachfolger] seines Onkels Joseph Clemens auf den Kölner Bischofsstuhl gewählt. |
1723
1723 Freising * Der Freisinger Bischof Johann Franz Eckher von Kapfing, der im Jahr 1695 die Wahl gegen Joseph Clemens gewonnen hatte, schlägt den 20-jährigen Baiernherzog Johann Theodor zu seinem Nachfolger auf dem Bischofsstuhl vor. |
12. November 1723 Köln * Kurfürst Joseph Clemens, Fürstbischof der Bistümer Köln, Lüttich und Hildesheim stirbt in Köln und wird in der dortigen Domkirche beigesetzt. Der 23-jährige Clemens August tritt das Amt eines Kurfürsten und Erzbischofs von Köln an, ohne das Bistum Münster oder Paderborn abgeben zu müssen. |
1724
8. Februar 1724 Hildesheim * Die „Domherren von Hildesheim“ wählen den 23jährigen Kölner Kurfürsten Clemens August zu ihrem Bischof. Damit ist dieser Herr über vier Bistümer. |
1725
4. März 1725 Markt Schwaben * Kurfürst Clemens August lässt sich von seinem Freisinger Bischofskollegen Franz von Eckher von Kapfenberg und Lichteneck in der Hofkapelle des Schlosses Schwaben zum Priester weihen. |
1727
1727 Freising * Der Baiernprinz und Fürstbischof von Regensburg, Johann Theodor, wird zum Bischof von Freising gewählt. |
19. Februar 1727 Schwabing * Mit einem Vertrag überlässt der Geheime Rat und Kabinettssekretär Franz Xaver Ignaz von Wilhelm sein in Schwabing gelegenes Schloss Suresnes dem Kölner Kurfürsten Clemens August zur Nutzung. Dafür erhält Wilhelm das Nutzungsrecht am Schloss Ammerland am Starnberger See „mit der Jagd, der Fischerei und der Gärtnerei“. Die Eigentumsrechte und Unterhaltspflichten an beiden Schlössern bleiben durch diesen Vertrag unangetastet. Über die Hintergründe des Nutzungstausches gibt es keine Unterlagen. Die Vermutung ist naheliegend, dass der Kölner Fürstbischof eine verschwiegenes Absteigequartier nahe Münchens für seine amourösen Vergnügungen sucht. Der prachtliebende und den Freuden des Lebens sehr zugetane Fürst, der aufgrund seiner fünf Bistümer auch „Monsieur de Cinq-Eglises“ genannt wird, ist bis zum Todesjahr des Geheimen Rats Franz Xaver Ignaz von Wilhelm, 1741, Hausherr auf Schloss Suresnes. |
9. November 1727 Viterbo * Kurfürst und Fürsterzbischof Clemens August von Köln erhält von Papst Benedikt XIII. im Kloster San Maria della Querica in Viterbo die Bischofsweihe. |
1728
4. November 1728 Osnabrück * Das Domkapitel von Osnabrück wählt den 28-jährigen Clemens August zu ihrem Bischof. Damit ist der Kölner Kurfürst Herr über die fünf Bistümer Köln, Münster, Paderborn, Hildesheim und Osnabrück. |
1730
8. April 1730<p><strong><em>Ismaning</em></strong> * Fürstbischof Johann Theodor von Freising und Regensburg lässt sich in seiner Ismaninger Schlosskapelle zum Priester weihen.</p> |
1. Oktober 1730 Köln * Fürstbischof Johann Theodors erhält durch seinen Bruder Clemens August, dem Kurfürsten von Köln, in Köln die Bischofsweihe. |
1731
Ab 1731 Berg am Laim * Auf seinem Berg am Laimer „Hofanger“ lässt sich Kurfürst Clemens August ein „neues Hofmarkschloss“ erbauen. Es dient allerdings nicht ihm, sondern seinem älteren Bruder Ferdinand Maria Innocenz „zur Jagdlust und zum Gebrauch“. Dieser war - als drittgeborener Sohn - vom Kurfürstenvater Max Emanuel nicht in eine geistliche Laufbahn gedrängt worden, bekleidete damit auch keine einträglichen und einflussreichen Ämter. Das neue Schloss liegt mit seiner Längsseite an der heutigen Josephsburgstraße und lehnt sich an das alte Schloss an. An der südlich gelegenen Gartenseite des Zentralbaues befand sich ein Pavillon. Im Inneren erstreckt sich der Salon über zwei Stockwerke. An beiden Seiten des Haupttrakts schließen sich doppelgeschossige Flügel mit großen Stallungen für jeweils 16 Pferde an. Sie beinhalten zusätzlich die Zimmer für die Stallknechte und zwei Heukammern. Herzog Ferdinand Maria Innocenz unternimmt von hier aus die damals so beliebten „Parforcejagden“. Die Zwinger für die dazu notwendige große Hundemeute waren jedenfalls vorhanden. Neben der „Parforcejagd“ ist Ferdinand Maria Innocenz ein großer Liebhaber der „Falknerei“. Wie sein Bruder Clemens August benutzt der Herzog die im heutigen Untergiesing gelegenen „Falkenau“ zur Jagd mit den verschiedenen Greifvögeln auf Reiher und sonstiges Getier. |
1732
17. Juli 1732 Mergentheim * Der 31-jährige Kölner Kurfürst Clemens August wird in Mergentheim zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt. Trotz der kurbaierischen und der französischen Unterstützung unterliegt Fürstbischof Johann Theodor seinem Bruder, dem Kölner Kurfürsten Clemens August, bei der Wahl zum Hoch- und Deutschmeister. |
1738
4. Februar 1738 Berg am Laim * Vertrag mit Philipp Jakob Köglsberger über den Neubau der „Michaelskirche“ in Berg am Laim. Köglsberger löst Johann Michael Fischer als Architekt ab. |
28. April 1738 Vatikan * Papst Clemens XII. ist ein hochbegabter Jurist und Finanzexperte, der - blind und Krank - die katholische Welt mit einem eisernen Willen vom Bett aus regiert. Er erlässt die Verdammungsbulle „In eminenti apostolatus specula“, die den Freimaurern aus ihrer Geheimniskrämerei einen Strick dreht. „Wenn sie nichts Böses täten, würden sie nicht so sehr das Licht hassen“, argumentiert der greise Papst. Die Zugehörigkeit zur Freimaurerei wird bei Strafe der Exkommunikation verfolgt. Während man in Spanien, Portugal und Polen Logenbrüder foltert und hinrichtet, bekleiden in Frankreich viele Priester hohe freimaurerische Ämter. In Deutschland gehören Domherren, Äbte und Kardinäle den Logen an, darunter der Kölner Kurfürst und Fürsterzbischof Clemens August. |
1740
1740 Köln * Der Kölner Kurfürst und Fürsterzbischof Clemens August gründet - nach dem päpstlichen Verbot der Freimaurer - als Ersatz den Mopsorden. Es handelt sich dabei um einen für Männer und Frauen gleichsam zugänglichen Orden, der vermutlich auch am Münchner Hof Verbreitung findet. Um den Papst nicht erneut zu erzürnen, ersetzt man den Eid der Freimaurer durch das Ehrenwort der Geheimhaltung und nimmt - am Anfang - nur Katholiken in den Logen auf. Um die ganze Angelegenheit als harmlos und ungefährlich hinzustellen, befürwortet man den Zutritt der Damen. Dabei ist gerade dies eine fast revolutionäre Tat, da den Möpsinnen alle Grade der Loge offen stehen und die Ämter paritätisch besetzt werden. Der Name Mopsorden geht auf die im 18. Jahrhundert vorhandene Begeisterung für die gleichnamigen Hunde zurück. Zugleich steht die französische Bezeichnung für die Ehefrau eines Freimaurers Pate: Mopse. Das Brauchtum ist von „einer gewissen galanten Laszivität, wie sie dem Geschmacke des Rokoko entsprach“. Der Zirkel in der Mopsloge soll Folgendes lehren: „Gleich, wie alle Durchschnitte des Kreises durch seinen Mittelpunkt gehen, müssen alle Handlungen eines Mopses aus einer Quelle gehen, nämlich der Liebe.“ |
1743
9. September 1743 Rom-Vatikan * Papst Benedikt XIV. nimmt den Freisinger und Regensburger Fürstbischof Johann Theodor als „Kardinal in pectore“ [= unter Geheimhaltung] in das Kardinalskollegium auf. |
1744
23. Januar 1744 Lüttich - Berg am Laim * Mit Unterstützung seines älteren Bruders Clemens August wird der Fürstbischof von Freising und Regensburg, Johann Theodor, zum Bischof von Lüttich gewählt. Auch bei der Wahl zum Bischof von Lüttich hat Clemens August - trotz seiner Ämterfülle - die besseren Chancen. Johann Theodor setzt sich gegen den ranghöheren Bruder nur deshalb durch, weil er sich standhaft weigert, in der neuen Berg am Laimer Michaelskirche die Kirchenweihe zu vollziehen. Der Regensburger und Freisinger Bischof Johann Theodor bekämpft gemeinsam mit dem Baumkirchner Pfarrer diesen Neubau. Die Wende kommt erst mit dem Verzicht Clemens Augusts auf das Bistum Lüttich zu Gunsten seines Bruders. |
1746
17. Januar 1746 Rom-Vatikan - Freising - Lüttich * Die bereits am 9. September 1743 durch Papst Benedikt XIV. erfolgte Ernennung des Freisinger, Regensburger und Lütticher Fürstbischofs Johann Theodor zum Kardinal wird erst jetzt offiziell publiziert. Was zunächst wie eine Rangerhöhung aussieht ist aber in Wirklichkeit das Karriere-Ende des an Macht und Einfluss Gefallen findenden Wittelsbachers. Denn kein noch so „handgesalbtes“ Domkapitel würde einen Kardinal zum Bischof küren. Das verbot schon der Standesdünkel. Johann Theodor geht deshalb als „Kardinal von Baiern“ in die Geschichte ein. Seine Zeit verbringt der Kardinalswürden- und Purpurträger bis zu seinem Lebensende in Lüttich. |
1751
11. März 1751 Berg am Laim * Joseph Clemens’ Nachfolger und Neffe, Kurfürst Clemens August von Köln, plant mit dem Neubau der Berg am Laimer Michaelskirche gleichzeitig die Errichtung eines Exerzitienhauses für die Franziskaner. Auch hier gibt es Widerstände des Ortspfarrers von Baumkirchen, die den Pfarrer einsetzenden St.-Veit-Chorherren in Freising und des Freisinger Ordinariats, an dessen Spitze Bischof Johann Theodor, ein Bruder Clemens Augusts. Auch der andere Bruder, Baierns Kurfürst Carl Albrecht, will diese Aufgabe lieber von den Jesuiten als von den Franziskanern ausgeführt sehen, weshalb noch nach seinem Tod die Kaiserin-Witwe Maria Amalia die in Berg am Laim gelegene Josephsburg - im Geheimen und ohne den Kölner Bischof in die Entscheidung einzubeziehen - den Jesuiten übertragen will. Nach langem Hickhack kommen drei Franziskaner doch noch nach Berg am Laim. Am 11. März 1751 wird das Hospiz in Anwesenheit von drei Wittelsbachern - dem kurkölnischen Fürstbischof Clemens August, dem Freisinger Bischof Johann Theodor und dem neuen baierischen Kurfürsten Max III. Joseph - eingeweiht. Clemens August hatte zuvor schriftlich zu bestätigen, dass die „Franziskaner nirgends betteln, noch den Pfarrern die Messen wegnehmen und den pfarrlichen Funktionen Eintrag tun“. |
1761
6. Februar 1761 Köln * Der Kölner Kurfürst Clemens August stirbt in Köln und wird in der dortigen Domkirche beigesetzt. Die Hofmark Berg am Laim erbt der Freisinger und Lütticher Fürstbischof Johann Theodor, der freilich auch aus der wittelsbachischen Familie stammt. |
11. März 1761 Rom-Vatikan - Köln * Papst Clemens XIII. verweigert seine Zustimmung zur Wahl des Kardinals Johann Theodor zum Kölner Erzbischof. Er begründet dies mit dem „skandalösen und ungeistlichen Lebenswandel“ des Kirchenfürsten. |
1763
27. Januar 1763 Lüttich - Berg am Laim * Nach dem Tod des Freisinger Fürstbischofs Johann Theodor in Lüttich fällt die Hofmark Berg am Laim an das kurfürstliche Haus. Der Berg am Laimer Hofmarkherr ist jetzt Kurfürst Max III. Joseph. |
1767
1767 Berg am Laim * Die Ausstattung der „Michaelskirche“ in Berg am Laim wird mit dem Einbau des Hochaltars abgeschlossen. Das Altargemälde „Michaels Triumpf über Lucifer“ aus dem Jahr 1694 wird erweitert und am Hochaltar eingesetzt. |
1777
30. Dezember 1777 Berg am Laim * Mit dem Ableben des kinderlosen baierischen Kurfürsten Max III. Joseph fällt die Hofmark Berg am Laim an den baierischen Staat. |
1778
28. August 1778 Berg am Laim * Die Hofmark Berg am Laim geht in das Eigentum von Franz Carl von Hompesch über. Hompesch ist im Gefolge des pfälzischen Kurfürsten Carl Theodor nach München gekommen und war zuvor Kanzler in Düsseldorf, der Hauptstadt der jetzt nach Baiern gehördenden Herzogtümer Cleve und Berg. In München wird er wegen seiner Verdienste zum Staats- und Konferenzminister der Finanzen ernannt. |
1787
31. März 1787<p><strong><em>Berg am Laim</em></strong> * Die Abbruchsgenehmigung für das alte Berg am Laimer Hofmarkschloss wird erteilt und die Gebäude bald darauf zerstört.</p> |
1800
1. August 1800 Berg am Laim * Der Berg am Laimer Hofmarkbesitzer und Baierische Finanzminister Franz Carl von Hompesch stirbt. Sein Nachfolger als Berg am Laimer Hofmarkbesitzer wird sein Sohn Johann Wilhelm von Hompesch. Die Aufgaben als Baierischer Finanzminister übernimmt - provisorisch bis 1803 - Theodor Heinrich Graf Topor Morawitzky. |
1802
25. Februar 1802 München-Graggenau * Aufhebungskommissar Graf Philipp von Arco ist mit der Auflösung des ältesten Mönchskonvents der Stadt beauftragt worden. Ein genaues Inventar des Franziskaner-Klosters ergibt ein recht bescheidenes Kapitalvermögen. Umfangreich war hingegen der Bestand an Kunstwerken zur Ausstattung der Kirchen mit nicht weniger als fünfundzwanzig Altären. Die Aufnahme des Personalbestandes ergibt,
Die Ordensmänner wissen zwar, dass ihr Kloster aufgehoben wird, darüber hinaus sind ihnen aber weder der genaue Zeitpunkt noch die besonderen Umstände mitgeteilt worden. |
26. Februar 1802 Hofmark Berg am Laim * Die seit dem Jahr 1693 bestehende Zusammenarbeit zwischen der Michaels-Bruderschaft und dem Franziskaner-Orden dauerte bis zur Klosteraufhebung im Rahmen der Säkularisation an. Bis diese staatlich verordnete Zwangsmaßnahme eintritt, verrichten die Münchner Franziskaner zum heiligen Antonius von Padua den Gottesdienst und die Seelsorge in den franziskanischen Frauenklöstern der Stadt und leiteten auch deren Wirtschaftsbetriebe. Bei den etwa sechzig Klarissen zu Sankt Jakob am Anger besitzen die Mönche eine ständige Niederlassung. Dieses Hospiz wird zumeist von zwei Patres und einigen Brüdern bewohnt. |
2. März 1802 Hofmark Berg am Laim * Das Franziskaner-Hospiz Josephsburg in Berg am Laim wird aufgehoben. |
1803
5. September 1803 Au * Das Landgericht München bezieht die Räume im ehemaligen Kloster Lilienberg. Es umfasst neben den Orten des Gerichts ob der Au das Amt Perlach vom Landgericht Wolfratshausen, das Gebiet Neuhausen vom Landgericht Dachau, die Gebiete Gauting und Germering aus dem Landgericht Starnberg sowie Fröttmaning und Garching aus dem Landgericht Kranzberg. Dazu die Orte Ismaning, Ober- und Unterföhring, Daglfing und Englschalking aus dem kurz zuvor staatlich eigenständigen Fürstbistum Freising. |
1806
16. April 1806 Berg am Laim * König Max I. Joseph erhebt die vormalige Hof-, Erzbruderschafts- und Ritterordenskirche St. Michael zur Pfarrkirche und den Pfarrer zum Vorstand der Michaels-Bruderschaft. Die Stephanskirche in Baumkirchen, die ehemalige Pfarrkirche, wird Filialkirche der Michaelskirche. |
21. November 1806 München * Maximilian Joseph Freiherr von Montgelas übernimmt zusätzlich das Innenministerium. Er wird das Amt bis 1817 ausüben. Das Ministerium der Finanzen, das Montgelas seit 1803 ausübt, geht an Johann Wilhelm Freiherr von Hompesch über. |
1808
Ab 1808 Berg am Laim * Zwischen den Jahren 1808 und 1812 lassen Johann Wilhelm von Hompesch und sein Bruder und Nachfolger Ferdinand von Hompesch als „Hofmarkbesitzer“ elf Häuser an der St.-Michaels-, der Josephsburg- und in der Clemens- August-Straße und drei weitere Häuser am Westrand des Schlossangers erbauen. Sie reagieren damit auf eine Forderung der königlichen „Edikte“ aus den Jahren 1808 und 1812, in denen es heißt, dass die „Patrimonialgerichtsbarkeit“, die „Hofmarkgesrichtsbarkeit“, nur dann erhalten bleiben kann, wenn in der „Hofmark“ mindestens fünfzig Familien wohnen. Durch diese Baumaßnahme steigt die Zahl der Häuser in Berg am Laim bis ins Jahr 1813 auf 54 an. |
1809
9. Dezember 1809 Berg am Laim * Der Berg am Laimer Hofmarkbesitzer und Baierische Minister der Finanzen Johann Wilhelm von Hompesch stirbt. Sein Bruder Ferdinand übernimmt die Hofmark Berg am Laim. Maximilian Joseph Freiherr von Montgelas besetzt den Posten des Finanzministers. |
1816
1816 Berg am Laim * Simon von Eichthal und dessen Ehefrau Julie konvertieren in einer feierlichen Messe in der Berg am Laimer „Michaelskirche“ zum katholischen Glauben. |
1821
1821 Berg am Laim * Beginn der Reparaturarbeiten am Dachstuhl und den Gesimsen der Berg am Laimer „Michaelskirche“. |
1827
1827 Berg am Laim * In den Jahren von 1827 bis 1829 benutzt der Botaniker Alois Sterler in der ehemaligen Unterkunft des Franziskanzer-Hospiz neben der Berg am Laimer Michaelskirche einige Räume für seine „geheimnisumwitterten Experimente“. Er soll ein neues Futtermittel für Seidenraupen entwickeln. Von den 300 Gulden, die er vom Fonds für Industrie als Unterstützung erhält, musste er jährlich 60 Gulden Miete an die Michael-Hofbruderschaft abführen. |
1827 Berg am Laim * Die umfangreichen Reparaturarbeiten an den Türmen und Gesimsen sowie die neue Turmeindeckung mit Schindeln der „Michaelskirche“ in Berg am Laim werden abgeschlossen. |
31. Dezember 1827 Königreich Bayern * In ganz Bayern gibt es etwas mehr als 350 Ziegeleien. |
1831
1831 Berg am Laim * Der Berg am Laimer „Hofmarkbesitzer“ Ferdinand von Hompesch stirbt. Sein Nachfolger wird Wilhelm von Hompesch. |
1832
1832 Berg am Laim * Außenputzarbeiten und Neuverputzung der Westfassade der Kirche „Sankt Michael“ in Berg am Laim. |
1835
1835 Landgericht Au * Im Landgericht Au, das die Vorstadt Au und die Gemeinden Haidhausen, Obergiesing, Bogenhausen, Oberföhring, Daglfing und Berg am Laim umfasst, werden 514 eheliche und 252 uneheliche Kinder geboren. |
1836
1836 Königreich Bayern • In Bayern werden 1.125 Ziegelstadel betrieben. |
1837
1837 Vorstadt Au - Haidhausen - Giesing * Anselm Martin, für den Münchner Osten zuständiger „Armenarzt“, schreibt in seiner „Topographie“ über die Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten: „Die Masse der Bevölkerung zieht [...] ihre Nahrungsquelle aus den Tages-Arbeiten in der benachbarten Stadt, den Fabriken des Bezirkes und namentlich den vielen nahen Ziegelöfen“. |
1840
??? 1840 Berg am Laim * Simon von Eichthal erwirbt die „Hofmark Berg am Laim“ für 40.000 Gulden. |
23. Mai 1840 Berg am Laim * Nachdem König Ludwig I. die Errichtung einer Erziehungsanstalt im ehemaligen Berg am Laimer Jagdschlösschen der Wittelsbacher genehmigt hat, kaufen die Englischen Fräulein die Immobilie. Nach einjährigen Umbauarbeiten kann der Unterricht aufgenommen werden. |
1841
12. Juni 1841 Berg am Laim * Die Klosterfrauen der Englischen Fräulein eröffnen im ehemaligen Jagdschlösschen der Wittelsbacher - weit vor den Toren Münchens - mit dreizehn Zöglingen zwischen sechs und sechzehn Jahren die Deutsche Werktagsschule der Englischen Fräulein in Berg am Laim. Im Gegensatz zum Nymphenburger Institut werden in Berg am Laim keine Töchter der höheren Stände erzogen. „Hier wird das Institut für bürgerliche Stände bestimmt, die Gränzen einer guten Elementarschule, nach dem Schulplan des Königreichs Bayern, nicht überschritten. Nur ausnahmsweise wird theoretischer Musikunterricht, sowie Unterricht in der französischen Sprache [...] ertheilt. Dagegen werden die Zöglinge in allen Zweigen der weiblichen Hand-Arbeiten, und der Haushaltung, der Küche, der Wäsche, des Gartens usw. vorzugsweise eingeübt.“ Das angesprochene Bildungsziel für Mädchen unter König Ludwig I. lautet: „Es [das Weib] soll das von Männern gefundene bloß lernen, um es zu benützen, und nur lernen, was sich in seinem Wirkungskreis als künftige Magd oder Frau, Gattin, Mutter, Gesellschafterin anwenden lässt.“ Der Elementarunterricht findet täglich je zwei Stunden vormittags und nachmittags statt. Es bleibt also genügend Zeit für Hausfrauenarbeiten. |
1848
4. Juni 1848 München-Kreuzviertel * Mit einem weiteren Reformgesetz werden auch die letzten Elemente der feudalen Grundherrschaft im Königreich Bayern beseitigt. Im I. Abschnitt des Gesetzes über die Aufhebung der standes- und gutsherrlichen Gerichtsbarkeit, dann die Aufhebung, Fixierung und Ablösung von Grundlasten hebt König Max II. die standes- und gutsherrliche Gerichtsbarkeit auf. Das Gesetz entzieht den Gutsherren die Gerichtsbarkeit und die Polizeigewalt ohne Entschädigung und überträgt diese Befugnisse auf den Staat. Damit sind die letzten Reste des feudalen Staatsaufbaus abgeschafft worden. Dem Aufbau einer modernen einheitlichen Justizverwaltung steht nun nichts mehr im Weg. |
5. Oktober 1848 Berg am Laim * Das Patrimonialgericht Berg am Laim wird aufgelöst. Als Ergebnis der Märzunruhen des Jahres 1848 wird eine neue bayerische Verfassung verabschiedet, die unter anderem die Leibeigenschaft und die letzten ständischen Privilegien des Adels aufhebt. Damit sterben auch die Hofmarksgerichte. Die Bauern können nun den Grund und die von ihnen bewirtschafteten Bauernhöfe günstigst dem Staat abkaufen. |
1850
1850 Berg am Laim * Die „Loretokapelle“ an der heutigen Berg-am-Laim-Straße wird abgerissen. |
1851
27. Juli 1851 Berg am Laim * Für die neue Loretokapelle an der heutigen Josephsburgstraße wird der Grundstein gelegt. |
1855
1855 Berg am Laim * Der Berg am Laimer Pfarrer Anton Joseph Geyer schreibt an die „Königliche Regierung“ über das Spekulantentum: „Eine kleine Anzahl schwerreicher Bauern steht einer großen Menge halber Existenzen gegenüber“. |
1856
1856 München-Haidhausen * Früher endete die Kirchenstraße bei der alten Haidhauser „Sankt-Johann-Baptist-Kirche“. Der sich östlich anschließende Feldweg hatte den amtlichen Namen „auf dem Laimb“. Umgangssprachlich hieß er „Loretto-Steig“ oder „Gemeinstraß nach Loretto“. Nun heißt die Straße offiziell „Bergerstraße“. |
1856 Berlin * Der Berliner Baumeister Friedrich Hoffmann erfindet den „Ringofen“. Damit kann die „Ziegelherstellung“ wesentlich kostengünstiger und energiesparender erfolgen. |
1860
1860 München * Die Münchner „Ziegeleibesitzer“ schließen sich im „Verein Münchner Ziegeleien“ zusammen und verpflichten sich in ihren Statuten, jährlich nur eine festgelegte Anzahl von Steinen zu brennen. Gleichzeitig vereinbaren sie einen Mindestpreis. |
1870
Um 1870 Königreich Bayern * Die bayerischen Ziegeleibarone holen jährlich etwa 15.000 Saisonarbeiter aus der Gegend von Udine und dem Friaul ins Land, da sie - so die offizielle Begründung - als „streng katholisch“ sowie „genügsam und anspruchsvoll“ gelten. Auch würden sie „am Montag früh stets vollständig zur Arbeit erscheinen, eine Eigenschaft, auf die man bei den einheimischen Arbeitern nicht bestimmt rechnen kann“. Wesentlich interessanter war für die „Loambarone“ allerdings, dass die italienischen Arbeitskräfte gegenüber ihren deutschen Kollegen erheblich billiger waren und dass sie das in Italien traditionelle Akkordanten-System von jeglicher sozialer Verantwortung gegenüber den Ziegeleiarbeitern entband. Die Anwerbung der Ziegelarbeiter, den Fornaciai, übernahmen die Akkordanten oder Capuzats. Das waren Friulaner, die mit den hiesigen Verhältnissen bestens vertraut und sprachkundig waren und so als Bindeglied zwischen den Ziegeleibesitzern und den Arbeitern fungierten. |
1874
1874 München-Haidhausen - Berg am Laim * Die „Bergerstraße“ wird in „Berg-am-Laim-Straße“ umbenannt. |
1874 Berg am Laim * Der Berg am Laimer „Maurermeister“ Joseph Behringer betreibt im Münchner Osten den ersten „Ringofen“. |
1875
28. August 1875 Zamdorf - Berg am Laim * Zamdorf wird auf eigenen Wunsch der Gemeinde Berg am Laim zugeschlagen. Zu Zamdorf gehört auch Steinhausen. |
1877
1877 München-Ramersdorf - Unterföhring * Zwischen Ramersdorf und Unterföhring werden 60 „Ziegeleien“ gezählt. |
1878
1878 Berg am Laim - München-Haidhausen - Bogenhausen * Da die „padroni“ jenseits der Alpen bei den „Akkordanten“ komplette Arbeitstrupps anheuern, stellen sie anfangs auch keine Geräte zur Verfügung. Das bedeutet, dass die Italiener Schaufeln und Hacken schleppen und selbst Schubkarren und anderes Gerät über die Alpen schieben müssen. An ihrem Arbeitsplatz in München angelangt, liegt ihnen ausschließlich daran, durch möglichst viel Arbeit möglichst viel Geld zu verdienen. Frauen und Kinder übernehmen die körperlich weniger schweren Tätigkeiten. Schon zehnjährige Buben verdingen sich als Handlanger. Zwar sieht die „Reichsgewerbsordnung“ aus dem Jahr 1878 Bestimmungen zum „Arbeitsschutz für Kinder und Frauen“ vor, so eine „Beschränkung der Arbeitszeit“ sowie das „Verbot von körperlich schwerer Arbeit“. Wenn kontrolliert wird, dann, so ein resignierter Fabrikinspektor, „[...] braucht sich der Jugendliche nur neben der [Arbeits-]Bank auf den Boden zu setzen, um Jedermann ad oculos zu demonstrieren, daß er seine Ruhepause in echt italienischer Weise feiert“. |
1879
1879 Friaul - Königreich Bayern * Durch die neue Bahnlinie verkürzt sich die Reisedauer der italienischen „Ziegeleiarbeiter“ auf zwei Tage. Bis dahin mussten sie den ganzen Weg über die Alpen zu Fuß zurücklegen. Das dauerte etwa 10 Tage. |
1887
1887 München * Dr. Bruno Schoenlank, Vordenker in der „SPD“, kommentiert die Berichte der „Fabrikinspektoren“ in seinem Buch „Zur Lage der arbeitenden Klasse in Bayern“, das während der Zeit der „Sozialistengesetze“ verboten ist, wie folgt: „[...] Das harte Werk, der lange Arbeitstag, der in den oberbayerischen Ziegeleien, diesen Musteranstalten rücksichtslosester Ausbeutung der Arbeitskraft herrscht, ist vom Fabrikinspektor oft genug denunziert worden. Aber was nützt es? Die Herren Ziegeleibrenner lassen sich, um den einheimischen Arbeitern die Lebenshaltung noch tiefer als sie bereits steht, herabzudrücken, beständig neue Waggonladungen italienischer Kulis von ihren Lieferanten aus dem Lande kommen, wo die Citronen und die Schmutzconkurrenz blüh‘n. So nimmt es Keinen, der die Verhältnisse selbst zu beobachten Gelegenheit gehabt, Wunder, wenn es über die Handhabung der gesetzlichen Bestimmungen betreffs der Kinderarbeit von den Ziegeleien heißt: Mangel an Controle, weil Mangel an Aufsichtspersonal, und darum eine Gesetzesverletzung nach der anderen, begangen durch die sittenstrengen Stützen der bürgerlichen Gesellschaft, die Moral, Ehrbarkeit, Gesetzlichkeit und Schutz nationaler Arbeit in Erbpacht haben, ferner Unkenntnis der Gesetze, d.h. derjenigen, die den Profit der Kapitalisten ein wenig zu beschneiden bestimmt sind. O diese unschuldvollen, ahnungslosen Engel von Kapitalisten!“ |
1891
1891 München-Haidhausen * Insgesamt 80 Italiener werden in einer „Sammelklasse“ in der Haidhauser „Wörthschule“ unterrichtet. „Einer allgemeinen Fortbildungsschule konnte man sie nicht zuführen, da sie der deutschen Sprache nicht mächtig waren. Für sie bildete man eine eigene Klasse an der Wörthschule und erteilte ihnen abends und an Sonntagen acht Stunden wöchentlich Unterricht“. In München gab es - im Gegensatz zu den meisten anderen Großstädten im Reich - diese äußerst fortschrittliche Einrichtung, in der italienisch-kundige bayerische Lehrer zwei- bis dreimal in der Woche in den Fächern „Geographie“, „Kalligraphie“, „Rechnen“, „Deutsch“ und „Religion“ unterrichteten. Durch das Erlernen der deutschen Sprache sollte eine Integration hierzulande erleichtert werden, durch das Fach Geographie, in dem ausschließlich „italienische Landeskunde“ gelehrt wurde, die Bindung zur Heimat gewahrt bleiben. Da die Schule von den weit außerhalb gelegenen „Ziegeleien“ jedoch oft nur in mehrstündigen Fußmärschen zu erreichen war, und auch die „Akkordanten“ nicht einmal für die Zeit der Schulstunden auf ihre billigsten Arbeitskräfte verzichten wollten, konnte nur eine begrenzte Anzahl der italienischen Kinder die „Schule an der Wörthstraße“ besuchen. |
1895
31. Dezember 1895 Berg am Laim * Berg am Laim hat 1.359 Einwohner. Hinzu kommen während der Saison noch 905 italienische Ziegelarbeiter. |
1899
1899 München * Die Tonindustrie-Zeitung stellt fest: „In den Alpenländern hat der Arbeiterstand eine fast unausrottbare Abneigung gegen Lehmarbeit, sodass es wirklich schwer fällt, einheimische Kräfte heranzuziehen.“ |
1901
1901 Oberföhring * Der „Oberföhringer Bürgermeister und Ziegeleibesitzer“ Fritz Meyer antwortet dem „Bezirksamt“ auf detaillierte Beanstandungen folgendermaßen: „Für unsere italienischen Arbeiter [...], die sich vom frühen Morgen bis zum Eintritt der Dämmerung im Freien aufhalten und bei Eintritt der rauheren Jahreszeit wieder in ihre Heimat reisen, genügen die Dachschlafräume in den Trockenstädeln vollkommen. Sie sind leicht ventilierbar und gegen Zugluft abgesperrt und wenn in denselben noch für genügend Abstand der Bettstellen, für mehr Licht, Ordnung und Reinlichkeit gesorgt wird, dann sind sie sogar gesund zu nennen. Die Auflage nach stabil gebauten „Toiletten“ nannte er „sehr wohl gemeint, praktisch aber wirkungslos“, denn, so der „Ziegeleibesitzer“ weiter, „der Italiener kennt am Haus keinen Sitzabort und geht auch bei uns nur ungern in einen solchen und wenn er nicht in nächster Nähe ist, gar nicht, und die für unsere Landwirtschaft so wertvollen Fäkalien gehen verloren“. |
1902
1902 Oberföhring * Ein Arbeitsvertrag der „Ziegelei Grimmeisen“ in Oberföhring legt die tägliche Arbeitszeit in den Monaten Mai mit August zwischen „4 Uhr früh und 9 Uhr abends“ fest. |
1908
Bis 1908 Berg am Laim * Bis zur Änderung des „Kommunalwahlrechts“ ist die Stimmabgabe bei politischen Wahlen weitgehend an Besitz gebunden. Von den 2.200 Berg am Laimer Gemeindebewohnern dürfen nur 50 männliche Gemeindebürger wählen. Kein Wunder also, dass nahezu alle Bürgermeister betuchte „Ziegeleibesitzer“ sind und sich auch der „Gemeinderat“ zu etwa einem Drittel aus diesem Berufsstand rekrutiert. |
1912
17. Oktober 1912 Berg am Laim * Die Weißbierbrauerei Schneider & Sohn kauft die Sankt-Michaels-Brauerei in der heutigen Baumkirchner Straße 5. |
1913
1. Juli 1913 München-Berg am Laim * Die selbstständige Gemeinde Berg am Laim wird mit den Gemeindeteilen Baumkirchen, Echarding, Josephsburg, Steinhausen und Zamdorf nach München eingemeindet. |
1920
8. Juli 1920 München-Berg am Laim * In Berg am Laim wird eine Straße und ein Platz nach dem Brauereigründer Joseph Schülein benannt. |
1926
15. September 1926 München-Berg am Laim * Die Straßenbahnlinie 31 nach Berg am Laim wird eröffnet. Die Wendeschleife ist in der Baumkirchner Straße. |
1928
18. Juni 1928 München-Berg am Laim * Der Schülein-Brunnen am Schüleinplatz wird in Betrieb genommen. |
1933
30. Januar 1933 Berlin * Der Tag der sogenannten Machtübernahme. Adolf Hitler wird vom Reichspräsidenten Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Er leitet eine Koalitionsregierung bestehend aus NSDAP, DNVP und Stahlhelm. |
Juni 1933 München-Au * Der NS-Stadtrat bestimmt, dass für die „Auer Sommerdult“ keine „Personen jüdischer Abstammung“ zugelassen werden. |
11. Juli 1933 München * Die Nazi-Stadträte regeln, dass die Asche verstorbener Juden nicht mehr auf christlichen Friedhöfen beigesetzt werden darf. |
23. September 1933 München-Berg am Laim • Der NSDAP-Stadtrat W. Holzwarth stellt den Antrag auf Umbenennung der Schüleinstraße und des Schüleinplatzes in Berg am Laim. In seiner Begründung gibt er an, dass der „Kommerzienrat Joseph Schülein keine besonderen Verdienste, weder in sozialer Hinsicht, noch um die Stadtgemeinde München im Besonderen, nachgewiesen werden können“ und aus diesem Grund „keine Veranlassung besteht, dass in einem nationalsozialistischen Staate eine Strasse und ein Platz nach einem Juden benannt werden. Schülein war Hauptaktionär und Aufsichtsrat-Vorsitzender der Löwenbrauerei und bei seinem nicht unbeträchtlichen Einkommen und grossem Vermögen, dürfte es wohl nicht als besonderes Verdienst anzurechnen sein, wenn er von diesen Geldern wieder einen kleinen Bruchteil der Allgemeinheit für bestimmte Zwecke zur Verfügung stellte. [...] Ausserdem hat meines Wissens gerade Schülein dafür gesorgt, dass der grösste Teil der Landbrauereien Bayerns [mehrere 1.000 Betriebe] durch die Löwenbrauerei aufgekauft wurden. Sämtliche aufgekauften Betriebe wurden sofort geschlossen, wodurch die in Bayern blühende Land-Bier-Industrie vollständig vernichtet wurde. Die daraus sowohl für die einschlägige Industrie und das Handwerk, als auch für den Arbeitslosenmarkt entstandenen und zugefügten Schäden sind gar nicht zu übersehen.“ |
7. Dezember 1933 München-Berg am Laim * Die Berg am Laimer Schüleinstraße und der Schüleinplatz werden aufgrund des Antrags des NSDAP-Stadtrats in Halserspitzstraße und Halserspitzplatz umbenannt. |
1936
4. Oktober 1936 Berlin * Der Übertritt von Juden zum Christentum hat laut Erlass des Reichsinnenministeriums keine Bedeutung für die Rassenfrage. |
1937
28. April 1937 Berlin * Die Polizeidienststellen werden verpflichtet, Personen, die einer geplanten Emigration verdächtigt werden, der Finanzbehörde anzuzeigen. |
12. Juni 1937 Berlin * Durch einen Geheimerlass des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Reinhard Heydrich, werden „jüdische Rasseschänder“ und Partnerinnen in „rassenschänderischen Beziehungen“ nach Verbüßung der Haftstrafe in ein Konzentrationslager eingewiesen. |
1938
17. August 1938 Berlin * Die „Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen“ tritt in Kraft. Die Verordnung beinhaltet eine „Richtlinie über die Führung von Vornamen“. Darin dürfen neugeborene Juden nur solche jüdische Vornamen führen, die in einer Liste aufgeführt werden. Juden, die keinen typisch jüdischen Vornamen tragen, müssen einen zusätzlichen Vornamen annehmen - „Sara“ oder „Israel“. |
18. August 1938 Halle * Das Amtsgericht Halle fällt ein Urteil zur Vertreibung der Juden aus „arischen“ Wohnhäusern. Darin heißt es unter anderem:
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5. Oktober 1938 Berlin * Die Ausweise der Juden müssen mit einem roten „J“ versehen werden. |
9. November 1938 München * Noch in der Nacht finden - unter passiver Anteilnahme sehr vieler Schaulustiger - die seit längerer Zeit geplanten Ausschreitungen gegen die Juden statt.
Die Bilanz dieser später auch noch beschönigend „Reichskristallnacht“ genannten Juden-Pogrome bedeutet für Deutschland:
Die reichsweit organisierten antijüdischen Ausschreitungen dauern auch noch am 10. November an. |
12. November 1938 Berlin * Hermann Göring, der Beauftragte für den Vierjahresplan zur Kriegsvorbereitung, erlässt eine Sühneverordnung, die zur Finanzierung der Aufrüstung gedacht ist.
In München wird eine eigene Arisierungsstelle in der Widenmayerstraße 27 eingerichtet, die die Enteignung und Gettoisierung der jüdischen Bevölkerung durchführen soll. |
18. November 1938 München * Innerhalb des isolierten jüdischen Lebensbereiches wird die Israelitische Kultusgemeinde gezwungen, die staatlichen Terror-Maßnahmen durchzusetzen und zu organisieren. So kündigt der Völkische Beobachter an: „Die Israelitische Kultusgemeinde richtet im Einvernehmen mit den zuständigen Stellen ab sofort eigene Verkaufsstellen ein, in denen die in München ansässigen Juden ihren notwendigen Bedarf decken können. Zutritt zu diesen Verkaufsstellen haben nur Juden.“ |
22. November 1938 München * Der Völkische Beobachter begründet die Vertreibung der Juden aus arischen Wohnhäusern so:
Die auf diese Weise freigewordenen, voll eingerichteten Wohnungen werden in der Regel von verdienten Parteigenossen bezogen. |
1939
1. Januar 1939 Berlin * Alle deutschen Juden mussten als zweiten Vornamen „Sara“ oder „Israel“ annehmen und in ihre Ausweise eintragen lassen. Ab diesem Zeitpunkt mussten sie ihre Briefe mit dem diskriminierenden Vornamen unterzeichnen, Briefköpfe, Praxisschilder und ähnliches ändern und ergänzen. Verstöße werden mit Gefängnishaft bestraft. |
30. April 1939 München * Juden müssen „arische“ Wohnhäuser verlassen und in „Judenhäuser“ ziehen. |
20. September 1939 Berlin * Juden müssen sämtliche Radioapparate abliefern. |
1941
Frühjahr ??? 1941 München * Die „Zwangsevakuierung“ von Juden in sogenannte „Judenhäuser“ und „Judenwohnungen“ beginnt. |
18. Juli 1941 München-Berg am Laim * Das als Heimanlage für Juden bezeichnete Sammellager an der Clemens-August-Straße 9 in Berg am Laim wird geöffnet. |
18. August 1941 München-Bogenhausen - München-Berg am Laim * Elisabeth und Rosa Braun und einige Mitbewohner des Hauses Maria-Theresia-Straße 23 werden in die sogenannte „Heimanlage für Juden“ in Berg am Laim, im Kloster der Barmherzigen Schwestern, eingewiesen. |
1. September 1941 München * Alle jüdischen Bürger müssen ab dem 6. Lebensjahr den gelben Judenstern sichtbar tragen. |
20. November 1941 Kaunas/Litauen * Die 54-jährige Elisabeth „Sara“ Braun wird nach Kaunas in Litauen gebracht und mit etwa 3.000 anderen Juden aus dem Hinterhalt mit Maschinengewehren niedergeschossen. |
1. Dezember 1941 Berlin * Die Gestapo verbietet Juden den Verkauf, die Vermietung, die Verpachtung oder das Verschenken ihres mobilen Eigentums. |
12. Dezember 1941 Berlin * Juden dürfen öffentliche Telefone nicht mehr benutzen. |
1942
24. April 1942 München * Juden wird die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel verboten. |
15. Mai 1942 Berlin * Verbot der Haustierhaltung für Juden. |
9. Juni 1942 Berlin * Juden müssen alle entbehrlichen Kleidungsstücke abgeben. Außerdem sind alle optischen und elektrischen Geräte wie Ferngläser, Fotoapparate und Kochplatten abzuliefern. |
1. Juli 1942 München * Jüdische Schülerinnen und Schüler dürfen nicht mehr in öffentlichen Schulen unterrichtet werden. |
1. Juli 1942 Theresienstadt * Rosa Braun aus der Maria-Theresia-Straße 23 kommt nach Theresienstadt, wo sie am 4. März 1945 umgebracht wird. |
20. Juli 1942 Berlin * Auf der Wannsee-Konferenz wird die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen. |
18. September 1942 Berlin * Juden erhalten keine Fleisch-, Milch-, Raucher- und Weißbrotmarken mehr. |
9. Oktober 1942 Berlin * Juden wird der Kauf von Büchern verboten. |
30. November 1942 München * Bruno Finkenscherer, der letzte Rabbiner der jüdischen Gemeinde in München schreibt: „In ganz Bayern leben noch 1.390 „Rassejuden“, davon etwa 630 in München, von denen 171 in Berg am Laim in der Heimanlage Clemens-August-Straße Nr. 9 untergebracht sind. An Glaubensjuden gibt es in München noch etwa 300.“ |
1943
23. April 1943 Berlin * Juden wird die „deutsche Staatsangehörigkeit“ entzogen. |
Juni 1943 München * In München gibt es nur mehr 483 Juden. |
1. Juli 1943 Berlin * Deutsche Juden werden dem Polizeirecht unterstellt. Damit verbunden ist die Aufhebung jeglichen Rechtsschutzes. Im Todesfall eines Juden verfällt dessen Vermögen automatisch dem Deutschen Reich. |
1945
15. Januar 1945 München * Alle die in einer sogenannten „Mischehe“ lebenden arbeitsfähigen Juden sollen bis zum 15. Februar per Sammeltransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert werden. |
8. Mai 1945 Deutschland * Der Tag der bedingungslosen Kapitulation oder Tag der Befreiung vom Nazi-Terror. Der Zweite Weltkrieg ist für Deutschland verloren. |
7. August 1945 München-Berg am Laim * Die Berg am Laimer Halserspitzstraße und Halserspitzplatz werden wieder in Schüleinstraße und Schüleinplatz zurück benannt. |
1950
12. Dezember 1950 München-Berg am Laim * Die Familie Schülein verzichtet vor der Wiedergutmachungsbehörde Oberbayern offiziell auf die Rückgabe ihrer Grundstücke in Berg am Laim. |
1962
1962 München * In 14 Münchner „Ziegeleien“ werden 100 Millionen Steine gebrannt. |
1987
8. September 1987 München-Berg am Laim * Der Behrpark an der Baumkirchner Straße wird den Bürgern zugänglich gemacht. Der alte Park mit der Villa, dem Gartenhäuschen, dem Rest des schmiedeeisernen Eingangstores und dem alten Baumbestand soll als eine der letzten grünen Inseln in Berg am Laim erhalten bleiben. |
1998
1. Mai 1998 München-Berg am Laim * Aufstellung des ersten Berg am Laimer „Maibaumes“. |
2014
30. April 2014<p><strong><em>München-Berg am Laim</em></strong> * Der Grundstein für die Griechische Schule an der Berg am Laimer Hachinger-Bach-Straße wird gelegt.</p> |
Um den 20. Mai 2014 München-Berg am Laim * Die Bauarbeiten zum ersten Bauabschnitt für das Wohnviertel Baumkirchen Mitte werden aufgenommen. Insgesamt entstehen hier 560 Wohnungen. Der erste Abschnitt umfasst 170 Wohnung, die bis Sommer 2016 fertiggestellt sein sollen. |
5. August 2014 München-Berg am Laim * Nach dreijähriger Restaurierung [600 Arbeitsstunden] in Regensburg kommt der Erzengel Michael mitsamt dem Satan wieder an seinem angestammten Platz an der Berg am Laimer Michaelskirche. |
2015
18. September 2015 München-Berg am Laim * Die Kongregation der Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul feiert das 175-jähriges Bestehen ihres Konvents. Im Jahr 1840 hatten sie den Südflügel der Josephsburg in Berg am Laim erworben. Er bildet den Ursprung des heutigen Alten- und Pflegeheims St. Michael, in dem auch viele Nonnen ihren Lebensabend verbringen. |
2016
11. Dezember 2016 München-Haidhausen - München-Berg am Laim - München-Steinhausen * Die Trambahn-Linie 25 wird bis zum S-Bahnhof Berg am Laim verlängert. Die 2,7 Kilometer lange Strecke hat sechs neue Stationen erhalten. |