Am 30. Dezember geschah

  • 30.12.1777 (vor 248 Jahren)

    München * Kurfürst Max III. Joseph stirbt in München. Sein Nachfolger wird der aus der pfälzisch-wittelsbachischen Linie stammende Carl Theodor. Als Regierungssitz des neuen pfalz-baierischen Kurfürsten ist in einem Hausvertrag München festgelegt worden. 


  • 30.12.1777 (vor 248 Jahren)

    Berg am Laim * Mit dem Ableben des kinderlosen baierischen Kurfürsten Max III. Joseph fällt die Hofmark Berg am Laim an den baierischen Staat.


  • 30.12.1777 (vor 248 Jahren)

    München * Da Kurfürst Max III. Joseph stirbt, muss Freiherr von Montgelas unter dem neuen Landesherrn Carl Theodor zehn Jahre vergeblich auf eine feste Besoldung warten. 


  • 30.12.1795 (vor 230 Jahren)

    Kreutznach * Österreich und seine süddeutschen Verbündeten vereinbaren mit Frankreich einen unbefristeten Waffenstillstand auf dem deutschen Kriegsschauplatz. Preußen tritt aus der Koalition aus.


  • 30.12.1830 (vor 195 Jahren)

    München-Kreuzviertel * König Ludwig I. muss die am Tag zuvor angeordnete Schließung der Universität auf Bitten der Bürgerschaft wieder zurücknehmen. Die Ausschreitungen waren vollkommen unpolitisch motiviert. 


  • 30.12.1852 (vor 173 Jahren)

    New Orleans * Lola Montez erreicht mit ihrer Schauspieltruppe das im Mississippi-Delta gelegene New Orleans. 


  • 30.12.1870 (vor 155 Jahren)

    München-Kreuzviertel * Zur Annahme der Versailler Verträge vom 23. November 1870 und dem damit verbundenen Reichsbeitritt ist im Bayerischen Landtag eine verfassungsändernde Zweidrittelmehrheit notwendig.  

    Diese Verträge regeln die Modalitäten, unter denen die süddeutschen Staaten dem Deutschen Kaiserreich beitreten sollen. Dabei ist zu entscheiden, ob das Königreich Bayern selbstständig bleiben oder ein Teil des Deutschen Reiches werden soll.  

    Die Kammer der Reichsräte, der Vertretung des Hochadels, der Hochfinanz und der hohen Geistlichkeit, hat den Verträgen, die am 1. Januar 1871 in Kraft treten sollen, bereits an diesem 30. Dezember 1870 mit großer Mehrheit zugestimmt. Um die Souveränität des bayerischen Volkes preiszugeben, haben die erklärten „Sachwalter bayerischer Interessen“ genau einen Vormittag gebraucht. 


  • 30.12.1912 (vor 113 Jahren)

    Gießen * Sarah Sonja Rabinowitz heiratet in Gießen den Privatdozenten Dr. Eugen Heinrich Lerch. Anschließend zieht das Ehepaar Lerch nach München. 


  • 30.12.1915 (vor 110 Jahren)

    Kreta * Vor Kreta torpediert ein deutsches U-Boot das britische Passagierschiff Persia. Dabei sterben 343 Menschen. 


  • 30.12.1916 (vor 109 Jahren)

    Petersburg * Grigori Jefimowitsch Rasputin wird von einem von der russischen Hocharistokratie angeheuerten Mordkommando umgebracht. 


  • 30.12.1916 (vor 109 Jahren)

    Sultatal - Ostfront * Pater Rupert Mayer wird im Sultatal in Rumänien schwer verwundet. Sein linkes Bein wird zum ersten Mal amputiert.


  • 30.12.1916 (vor 109 Jahren)

    Berlin * Die Entente weist die deutsche Friedensinitiative zurück.


  • 30.12.1918 (vor 107 Jahren)

    München-Kreuzviertel * Ministerpräsident Kurt Eisner lehnt im Provisorischen Nationalrat die Bildung einer Bürgerwehr ab. Er drückt sein Bedauern darüber aus, dass Innenminister Erhard Auer [MSPD] und Justizminister Johannes Timm [MSPD] als Regierungsmitglieder „unter irrigen Voraussetzungen“ einen Aufruf zur Gründung einer solchen Einrichtung unterzeichnet haben.  

    Nachdem Innenminister Erhard Auer von Ernst Toller mit Vorwürfen zur Gründung einer Bürgerwehr konfrontiert wird, erklärt dieser, dass er weder über die Ziele noch über die Truppenstärke informiert war und nur die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl sicherstellen wollte. Unter den gegebenen Umständen ziehen er und Minister Johannes Timm ihre Unterschriften unter dem Aufruf zurück.  

    Auer bietet seinen Rücktritt vom Ministeramt an. Das lehnt Ministerpräsident Kurt Eisner ab. Einen Erhard Auer außerhalb der Regierung erscheint ihm noch gefährlicher als einen Minister Auer. 


  • 30.12.1918 (vor 107 Jahren)

    München * Vor einer Versammlung von Rätedelegierten führt Kurt Eisner zum Thema Sozialisierung folgendes aus: „Sie wissen, ich bin der Meinung, dass wir heute die ganze Industrie auf einmal sozialisieren können. […] Man kann politische Gewalten stürzen, man kann aber keine wirtschaftliche Organisation durch Revolution aufbauen“.

    Eisner schlägt deshalb eine Verstaatlichung nur für gewisse Grundstoffindustrien und für Kraftwerke vor. 


  • 30.12.1918 (vor 107 Jahren)

    München * Der Soldatenrat Fritz Schröder berichtet im Provisorischen Nationalrat: „Noch heute wurde mir mitgeteilt, dass überall jetzt hier in München die Frauen bearbeitet werden, indem ihnen gesagt wird: ‚Die Kirche ist in Gefahr, Ihr müsst die Bayerische Volkspartei wählen, wenn ihr nicht die Seelen eurer Kinder verlieren wollt, wenn ihr euch nicht der Gefahr aussetzen wollt, dass ihr nicht in das Himmelreich kommt‘.“ 


  • 30.12.1918 (vor 107 Jahren)

    München * Vor dem Ministerium für soziale Fürsorge demonstrieren Arbeitslose für die Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung. 


  • 30.12.1918 (vor 107 Jahren)

    München-Isarvorstadt * In den Kolosseums-Bierhallen haben sich einige Hundert Internationale Kommunisten versammelt. Sie diskutieren das Für und Wider

    • einer Bewaffnung des revolutionären Proletariats,
    • einer Sabotierung der Nationalversammlungswahlen,
    • einer Lynchjustiz am Erzbischof von München und Freising, Michael von Faulhaber,
    • einer Aburteilung von Erhard Auer und Johannes Timm durch einen Staatsgerichtshof und
    • den Kampf mit den Waffen der Gewalt, nicht mit geistigen Waffen.

    Es sind Diskussionen ohne geistige Schranken, keine Beschlüsse! 


  • 30.12.1918 (vor 107 Jahren)

    München * In der gut besuchten Versammlung der Frauengruppe der Deutschen Volkspartei (Deutsche Demokratische Partei) sprechen die Referentinnen über  

    • die Bedeutung des Wahlrechts für die Frauen in freien Berufen und  
    • die Aufgabe der nun zur politischen Reife gelangten Lehrerin, die die „Jugend im staatsbürgerlichen Unterricht auf die Wichtigkeit des Wahlrechts vorbereiten soll“

  • 30.12.1918 (vor 107 Jahren)

    München-Ludwigsvorstadt * Im Alten Hackerkeller treffen sich Matrosen zu einer Versammlung. Der Präsident des Soldatenrats, Fritz Schröder, bezeichnet die derzeitige Lage als „einen Kampf auf Leben und Tod“ zwischen Kapitalismus und Sozialismus.  

    Der Obermatrose Conrad Lotter warnt vor „kopflosen Handlungen“ und verteidigt Innenminister Erhard Auer und Justizminister Johannes Timm für Ihr Eintreten bei der Bildung einer Bürgerwehr. Heftiger Widerspruch ist die Folge. 


  • 30.12.1918 (vor 107 Jahren)

    München-Maxvorstadt - Washington * Im Hotel Kaiserhof verfassen US-amerikanische Bürgerinnen und Bürger eine Petition an den Präsidenten der USA, Woodrow Wilson, in der sie die baldige Einfuhr von Lebensmitteln nach Deutschland fordern.  

    Außerdem sprechen sie sich für den Abschluss eines Präliminarfriedens [= Vorfrieden oder vorläufiger Frieden] aus. 


  • 30.12.1918 (vor 107 Jahren)

    Berlin * Die aus dem Rat der Volksbeauftragten ausgeschiedenen USPD-Mitglieder Hugo Haase, Wilhelm Dittmann und Emil Barth geben eine öffentliche Erklärung für den Grund ihres Ausscheidens ab: Darin erklären sie, dass sie diesen Schritt an dem Punkt unternahmen, „wo sie nicht mehr in der Lage waren, die Gefährdung der Revolution durch die Politik der Mehrheitssozialisten zu verhindern“


  • 30.12.1918 (vor 107 Jahren)

    Berlin * Der radikale linke Flügel der USPD, der Spartakusbund, formiert sich auf einem Parteitag in Berlin zur Kommunistischen Partei Deutschlands - KPD. Der Parteitag dauert vom 30. Dezember 1918 bis 1. Januar 1919.

    Obwohl Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht die Teilnahme an den Nationalwahlen empfehlen, lehnt dies der Parteitag ab. 


  • 30.12.1924 (vor 101 Jahren)

    München-Maxvorstadt * Lolo von Lenbach stiftet Franz von Lenbachs Hinterlassenschaft an Gemälden, Kunstwerken und Erinnerungsstücken der Landeshauptstadt München.


  • 30.12.1936 (vor 89 Jahren)

    München-Kreuzviertel * In dem von Kardinal Michael von Faulhaber selbst verfassten Hirtenbrief schreibt er: „Der Führer möge versichert sein, dass wir Bischöfe ihn in seinem weltgeschichtlichen Abwehrkampf gegen den Bolschewismus mit moralischen Mitteln in jeder Weise unterstützen.“ 


  • 30.12.1936 (vor 89 Jahren)

    München-Obergiesing * Die NS-Stadtverwaltung verkauft das ehemalige Vereinsheim des Turn- und Sportvereins München-Ost mit allem Grund und Boden an die Optischen Werke C.A. Steinheil Söhne GmbH München, die in unmittelbarer Nähe eine Rüstungsfabrik betreibt. 


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