München-Theresienwiese * Der Magistrat erlaubt dem „Schausteller-Unternehmer“ Carl Gabriel ein „Hippodrom“ auf dem Festplatz des „Oktoberfestes“ aufzustellen.
Es ist seinem griechischen Namen entsprechend eine „Reitarena“. Im Inneren des Etablissements befindet sich eine 60 Meter lange „Pferdereitbahn“, in der Besucher des Restaurationsbetriebs gegen Bezahlung reiten können. Der Umritt dauert 5 Minuten und kostet 50 Pfennige.
Der Bierausschank ist dem Inhaber anfangs verboten. Doch die Gäste können die Reitkünste der nicht immer nüchternen oder sich sonst nicht sonderlich geschickt anstellenden Damen und Herren bewundern.
So manches Kleid rutscht hoch und gibt den Blick auf ein Damenbein frei.
Kein Wunder, dass für das „Hippodrom“ bald der Name „Stilaugenzelt“ auftaucht. „Der unerschöpfliche Unterhaltungsstoff, den die erstmaligen Reitversuche von Herren und Damen den Zuschauern bieten, macht das Hippodrom zur ersten Volksbelustigung der Festwiese“.