21. Mai 1881
„Das Münchener Aquarium“, Münchens erstes Panoptikum, wird eröffnet
München-Hackenviertel * „Das Münchener Aquarium“ am Färbergraben wird eröffnet. Der Eintrittspreis beträgt 1 Mark.
- Die namensgebende Attraktion - das Aquarium - befindet sich im Keller des Anwesens. Dort gibt es in einer Tropfsteinhöhle eine „Tauchergrotte“ und 30 offene oder verglaste Süß- und Salzwassergrotten zum bestaunen. In den Becken tummeln sich - neben einheimischen Fischen und diversem Meeresgetier - auch Seehunde, Haie und zwei Nilkrokodile.
- Im Erdgeschoss sind Affen, ein junger Bär, Schlangen, Eidechsen und eine Anzahl exotischer Vögel ausgestellt.
- Der erste Stock beherbergt eine umfangreiche Kunstsammlung, die ein Sammelsurium von Gegenständen beinhalten: Chinesische Skulpturen, historische Waffen, ausgestopfte Tiere, Spieluhren und moderne mechanische und elektrische Automaten; darunter auch einige lebensgroße mechanische Wachspuppen. Ein sogenanntes Lachkabinett, bestehend aus verschiedenen Vexierspiegeln, sorgt für zusätzliches Vergnügen.
- Im zweiten Stock befindet sich „Ein wunderbar perspektivisches Gemälde von Neapel mit dem Vesuv“ sowie 19 verschiedene Wachsfigurengruppen und eine Sammlung von Totenmasken.
- Im als Steingrotte eingerichteten Innenhof des Anwesens können die Besucher im Gartenlokal „Alhambra“ - wenn sie wollen - „noch ein Stündchen im trauten Gespräch beim Glase Spatenbier das Gesehene am Geistesauge vorbeiziehen lassen“.
Dort oder in einem Konzert- bzw. Vorstellungssaal finden darüber hinaus regelmäßig diverse Sonderdarbietungen statt: Tiere und Menschen werden zur Schau gestellt, aber auch Automaten.