Berg am Laim * Auf seinem Berg am Laimer „Hofanger“ lässt sich Kurfürst Clemens August ein „neues Hofmarkschloss“ erbauen.
Es dient allerdings nicht ihm, sondern seinem älteren Bruder Ferdinand Maria Innocenz „zur Jagdlust und zum Gebrauch“. Dieser war - als drittgeborener Sohn - vom Kurfürstenvater Max Emanuel nicht in eine geistliche Laufbahn gedrängt worden, bekleidete damit auch keine einträglichen und einflussreichen Ämter.
Das neue Schloss liegt mit seiner Längsseite an der heutigen Josephsburgstraße und lehnt sich an das alte Schloss an. An der südlich gelegenen Gartenseite des Zentralbaues befand sich ein Pavillon. Im Inneren erstreckt sich der Salon über zwei Stockwerke. An beiden Seiten des Haupttrakts schließen sich doppelgeschossige Flügel mit großen Stallungen für jeweils 16 Pferde an. Sie beinhalten zusätzlich die Zimmer für die Stallknechte und zwei Heukammern.
Herzog Ferdinand Maria Innocenz unternimmt von hier aus die damals so beliebten „Parforcejagden“. Die Zwinger für die dazu notwendige große Hundemeute waren jedenfalls vorhanden. Neben der „Parforcejagd“ ist Ferdinand Maria Innocenz ein großer Liebhaber der „Falknerei“. Wie sein Bruder Clemens August benutzt der Herzog die im heutigen Untergiesing gelegenen „Falkenau“ zur Jagd mit den verschiedenen Greifvögeln auf Reiher und sonstiges Getier.