San Damiano * Der „Franziskanerorden“ - als erster „Bettelmönchsorden“ - wird gegründet.
Franz von Assisi wandelt das benediktinische „Gelübde der Armut“ in ein „Gelübde des Bettelns“ um und schließt damit eine Lücke im System der katholischen Kirche.
Er verkündet „völlige Armut und politische Machtlosigkeit“ und lehnt jede „hierarchische Unterordnung innerhalb des Ordens“ ab.
Die „Franziskaner“ gehen barfuß, verfügen weder über Grundbesitz noch Vermögen, ihre Kleidung besteht aus einem groben grauen Umhang mit einer Kapuze, der mit einem Strick zusammengehalten wird.
So gekleidet unterscheiden sie sich kaum von den damals populären „Wanderpredigern“.
Nur für den täglichen Bedarf dürfen die Mönche betteln, doch außer für kranke Mitbrüder kein Geld annehmen.
Besonders die Schichten der städtischen Bewohner, die sich früher wahrscheinlich den „Ketzern“ zugewandt hätten, geraten nun in den Bannkreis der „Minoriten“, die für sie das Ideal einer am „Urchristentum“ orientierten Kirche verkörpern.
Obwohl die „Franziskaner“ von einer Woge des im Volk populären Armutsideal emporgetragen worden sind, nimmt sie die Kirche dennoch nur schrittweise auf.