München-Kreuzviertel * Mitglieder der Marianischen Männerkongregation bitten Kronprinzen Ludwig I. in einem Brief, ihnen „den ehemaligen Gnadenschatz der hiesigen Augustinerkirche, nämlich das im Wachs wirklich schön und künstlich bousirte Jesukind“ zu überlassen. Als Entscheidungshilfe fügen sie hinzu, dass die Kongregation, sollte ihre Bitte Gehör finden, „dem hiesigen Armen-Fonde die baare Summe von Eintausend Gulden als Geschenk überreichen“ werde.
Gegen diese berechnende Wohltätigkeit der finanzkräftigen Marienverehrer können die sechs ehemaligen Elisabethinerinnen, in deren Besitz sich das Augustiner Christkindl befindet, nichts entgegensetzen. Obwohl sie in Bittschriften an König Max I. Joseph verbissen um das Kindl kämpfen, stehen sie bei diesem Angebot auf verlorenem Posten.