Stadtteilspaziergänge

Fakten - München - Weinstadt & Biermetropole

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??? * Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis für den Ursprung des Weines.
 


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um 3000 v.u.Z. 2

An den Ufern des Euphrat und Tigris * Die älteste nachweisbare Aufzeichnung über die Bierzubereitung stammt von den Ufern des Euphrat und Tigris.

Es ist eine kleine Tontafel mit in Keilschrift eingedrückten Darstellungen, die das Enthüllen des „Emmers“ für die Bierzubereitung und ein Tier- und Bieropfer zeigen.

Ohne freilich die Zusammenhänge zu verstehen, entdeckten die „Sumerer“ nicht nur den Gärprozess am zum Ruhen gestellten Brotteig, sondern verstanden es darüber hinaus auch noch, diesen Vorgang beliebig oft zu wiederholen.


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um 800 v.u.Z. 3

Kulmbach * Aus dieser Zeit stammt der älteste Nachweis, dass Bier auf deutschem Boden gebraut worden war.

Es sind dies Bieramphoren aus der Hallstattzeit, die in der Nähe von Kulmbach gefunden wurden.


5

um Christi Geburt 5

Deutschland * Im Gefolge von Julius Cäsars Eroberung Galliens (um Christi Geburt) kommt der Wein über den Rhein nach Germanien.


270

um 270

Deutschland - Frankreich * Kaiser Aurelianus Domitius verbietet den Weinanbau an Rhein und Mosel, um damit eine lästige Konkurrenz auszuschalten.


282

282

Deutschland - Frankreich * Kaiser Probus hebt das Weinanbauverbot an Rhein und Mosel wieder auf, da er erkannte: „Wein braucht Frieden, Frieden braucht Wein, Wein ist Frieden“.

Er ist mit dieser Tat der erste „Förderer des Deutschen Weinhandels“.


620

Um 620

Europa * Seit der Christianisierung wird der vergorene Traubensaft auch als Messwein benötigt, weshalb Anbau, Veredelung und Herstellung besonders von kirchlicher Seite gefördert wird.


634

634

Luxueil * In Luxueil in Burgund, dem Ausgangspunkt der Christianisierung Bayerns, wird Bier gebraut.


753

753

Freising * Der Weinanbau in Freising ist urkundlich belegt.

Bischof Arbeo nennt Altbayern ein „mit Wein wohlversehenes Land“. Bis in die Gegend des Tegernsees und Schliersees, am Staffelsee und Chiemsee, bei Adelholzen und Traunstein, bei Tölz und Lenggries wird Wein angebaut.

Das „Kerngebiet“ des regionalen Landweins, des sogenannten „Baierweins“, liegt an den Hängen der Donau, bei Regensburg, Kehlheim und Donaustauf vor allem.

Von der Donau aus schiebt sich der Weinbau in die Seitentäler der Wörnitz, der Altmühl, der Naab und des Regen hinein. Im schwäbischen Donauwörth, bei Straubing und Passau, an den Ufern von Isar und Inn, an Salzach und Rott wird Wein angebaut. Landshut und die untere Isar sind Zentren des Weinanbaus, deren besten Gewächse noch bis ins 17. Jahrhundert in die „Hofkeller der Münchner Residenz“ wandern.


800

Um 800

Italien * Die Araber bringen die Kunst der Destillation nach Italien.

ab 800

Mitteleuropa * Beginn der Zeit des mitteleuropäischen Klimaoptimums für den Weinanbau.


1000

Um das Jahr 1000

Sankt Gallen * Im Kloster Sankt Gallen wird die Bierproduktion erstmals professionell betrieben. Über 100 Mönche arbeiten, unterstützt von einer noch größeren Anzahl von weltlichen Helfern, in den drei Brauereien.

Die beste Sorte ist Celia, die für die Patres und vornehme Gäste bestimmt ist. Die einfachen Mönche bekommen Cervesia. Den letzten, mit Wasser gestreckten Haferaufguss, Conventus, erhalten die Bettler und Pilger.


1040

1040

Weihenstephan * Das „Benediktinerkloster Weihenstephan“ erhält laut einer Urkunde die Braugerechtsame.

Die dem bayerischen Staat gehörende Brauerei bezeichnet sich als die „älteste Brauerei der Welt“.

Dabei handelt es sich bei dieser Urkunde um eine Fälschung aus dem frühen 17. Jahrhundert.
Die Urkundenfälschung der frommen Kleriker wird erst im Jahr 1973 aufgedeckt.


1050

1050

Weltenburg * Eustasius und Agilus, Missionare aus dem Kloster Luxueil, gründen das „Kloster Weltenburg“ und führen hier die klösterliche Braukunst ein.


1158

15. Juni 1158

München * Mit dem Augsburger Schied tritt München am 14. Juni 1158 in die Geschichte ein. Ein gern erzähltes Märchen bezeugt, dass Herzog Heinrich der Löwe am nächsten Tag die Löwenbrauerei gegründet hat.

Für die Zeit der Stadtgründung Münchens ist ein Hausbraurecht als gesichert anzunehmen. Das Brauen gehört - wie das Brotbacken - zu den Pflichten der Hausfrau.


1160

1160

Bingen * Hildegard von Bingen beschreibt in ihrem „Buch von den verschiedenen Naturen der Geschöpfe“ die Wirkung des Hopfens. 

Scheinbar hält sie nicht allzu viel von dieser Pflanze, attestiert ihr aber, dass sie mit ihrer Bitterkeit „gewisse Fäulnisse von Getränken“ fernhält, „so dass sie umso haltbarer sind“.


1250

um 1250

Herzogtum Baiern * Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass das Anbaugebiet des „Baierweins“ circa 2.000 Hektar Rebfläche umfasst hat. 

Heute sind es nur noch vier Hektar.


1292

1292

Landshut * Wegen Missernte und nachfolgender „ungewöhnlicher Getreidetheuerung“ verbieten die niederbaierischen Herzöge Ludwig III., Otto III. und Stephan I. das Bierbrauen.


1293

1293

München * Das „Münchner Handwerk der Brauer“ wird erstmals genannt.

Es zahlt dem Herzog jährlich 50 Pfund Pfennige, 32½ Scheffel Malz und ein Quantum Wachs.


1300

1300

Mitteleuropa * Die Zeit des mitteleuropäischen Klimaoptimums für den Weinanbau geht langsam zu Ende.

Um 1300

München * Der Wein ist das dominierende „Volksgetränk“ in Baiern.

  • Auf dem Münchner Weinmarkt finden sich neben dem einheimischen „Baierwein“ die „Südtiroler Weine“, die man als „Welschweine“ oder auch „Etschweine“ bezeichnet.
  • Das nächstgrößere Einfuhrkontingent der „Fremdweine“ bilden die „Neckarweine“ aus Württemberg. Das liegt daran, weil hier als „Rückfracht“ Salz aus den Münchner „Salzstadeln“ in die Weinfässer gestoßen werden kann.
  • Für die „österreichischen Weine“ gilt die Bezeichnung „Osterwein“. Wegen fehlender „Rückfracht“ ist der Transport sehr kostspielig.
  • Aus Griechenland und Süditalien kommen die „Südweine“.
Um das Jahr 1300

München * Für den besten „Welschwein“ wird ein Preis von 4 Pfennig je Mass festgelegt.


1306

16. November 1306

München-Angerviertel * Die Klarissinnen-Nonnen vom Kloster Sankt Jakob am Anger erhalten das Brau- und Schankrecht.


1310

1310

München * In der ältesten Münchner „Floßordnung“ ist der Preis für die Beförderung des Weines und Strafen für die Beschädigung des Weinfasses oder unerlaubtes Trinken aus dem Fass festgelegt.


1312

1312

München * Neben Wein, Met und Bier wird immer auch „Greußing“ erwähnt.

„Greußling“ ist ein Bier, das aus Gerste oder Weizen, mit einem geringen Anteil an Hopfen, aber einem Zusatz an Kräutern eingesotten wird.
Es ist um 25 Prozent teuerer als Bier.

Damals heißt es: „Greußing soll man schenken pro Eimer (circa 64 Liter) um 40 Pfennig und das Bier den Eimer um 30 Pfennig“.


1317

1317

München * König Ludwig der Baier verbietet das Bierbrauen. Der Grund sind Missernten. Brotgetreide ist eben wichtiger als Braugetreide. Und den Durst stillt man am Besten mit Wein.


1323

1323

London * Wilhelm von Ockham wird der „Häresie“ bezichtigt.  

Die Anklageschrift zählt 56 Lehrsätze auf, die als „Irrtümer“ angeprangert werden.


1328

1328

München-Kreuzviertel * Dieses Jahr wird als Gründungsjahr der „Augustiner-Brauerei“ angenommen.

Die älteste auffindbare Urkunde stammt allerdings aus dem Jahr 1411.


1350

1350

München-Graggenau * Der „Weinmarkt“ findet jeden Montag auf dem „Schrannenmarkt“ statt.


1363

1363

München * Das „Braurecht“ wird nur an Angehörige aus Münchner Patrizierfamilien vergeben.

Im Jahr 1363 entstammen alle zwölf Inhaber des „herzoglichen Lehensbriefes“, der „Gerechtigkeit“, einer Familie, die auch im Rat der Stadt und als Bürgermeister zu finden ist.

Diese „Brauberechtigten“ verdienen ihr Geld im Großhandel mit Salz, Wein und Eisen. Sie brauen nicht selbst und überlassen diese Aufgaben ausgebildeten Brauern.


1372

1372

München * In München gibt es 21 Brauer, von denen aber höchstens elf einen eigenen „Bräustadel“ besitzen.

7. August 1372

München * Da die alten Bräuämter den Bedarf an Greußling nicht herstellen können, gibt es Zwietracht in der Münchner Bevölkerung. Da aber daraufhin „heimlich und widerrechtlich“ Greußling gebraut wird, entgehen dem Herzog Steuereinnahmen. Deshalb soll künftig jeder brauen können, der vom Herzog mit dem Braurecht belehnt wird.

Die Reform leitet das Ende des sogenannten Patrizierbrauens ein.


1385

1385

München * In der ältesten „Ungeltordnung“ ist vom „Frankenwein“ die Rede.

1385

München-Graggenau * Städtische „Amtsleute“ überwachen den „Weinmarkt“.

Schon sehr früh entdeckt man den Wein als sprudelnde Einnahmequelle. Eine „Verbrauchssteuer“, das „Ungelt“, in Höhe von 4 Mass vom Eimer (circa 60 Mass) wird vom Herzog erhoben.

Das Bier bleibt zunächst vom „Ungelt“ befreit.


1390

Um das Jahr 1390

München * Da die Preise für die Kräuter immer höher steigen, setzt sich der billige Hopfen bei den Brauern verstärkt durch.

Die Unterschiede verwischen sich mit der Zeit.


1400

Um 1400

München * Bedeutende Amtshandlungen werden mit einem „Weinumtrunk“ beschlossen.

Vom „Bier“ war dabei nie die Rede.


1403

1403

München * Das „Ungelt“ von Wein und Met wird auf 6 Mass vom Eimer erhöht.

Neben „Steuern und Zöllen“ ist das „Weinungelt“ jahrhundertelang die Haupteinnahmequelle der Stadt.

21. August 1403

München * Nach heftigen Bürgerunruhen in München werden im sogenannten Wahlbrief die Grundlagen für die künftige Machtverteilung und des bürgerlichen Mitspracherechts neu festgelegt. 

Einungen bezeihungsweise Zünfte werden verboten, Bestehende aufgelöst. Die Münchner Handwerkerverbände nehmen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts keine politischen Funktionen mehr wahr. Durch eine straffe Gewerbeorganisation und -kontrolle stabilisiert der Rat seine Position.


1411

1411

München-Kreuzviertel * Die älteste Urkunde des Bestehens der „Augustiner-Brauerei“.


1415

1415

München-Graggenau * Der „Weinschenk“ und „Salzsender“ Jakob Klewber besitzt in der Wein- und Landschaftsstraße ein Haus.

An seiner Stelle befindet sich heute am „Neuen Rathaus“ das „Kloiber-Eck“ mit der plastischen Darstellung eines Holzhackers („kloiben“ = Holz hacken).


1428

1428

München-Graggenau * Zur Förderung des Weinhandels richtet der Rat der Stadt unter der „Bürgertrinkstube“ im „Implerhaus“ einen öffentlichen „Weinkeller“ ein.


1431

1431

München - Straubing * Als drei Ratsmitglieder zu Verhandlungen nach Straubing abgesandt werden, gibt man ihnen ein ansehnliches Quantum „Malvasier“ und „Romanier“ mit, damit sie entsprechend „witzig und schlagfertig“ sind und von den „herzoglichen Räten“ nicht übertroffen werden.


1442

1442

München * Jeder „Weinwirt“ muss dem Bürgermeister „an Eidesstatt in Treue geloben, sich als Weinwirt friedlich, ehrbar und der Zunftordnung gemäß zu verhalten, jeden Wein nach seinem Wert auszuschenken und nicht zu mischen“.


1447

1447

München * Die Stadtobrigkeit erlässt „Anordnungen zum Brauwesen“, auch wenn sie dabei ihre Kompetenzen weit überschreitet.

Der „Brausatz“ von 1447 besagt, dass das gesottene Bier mindestens 8 Tage in „gepichten Fässern“ lagern muss. Bei einem Verstoß gegen die Anordnung werden empfindliche Strafen in Aussicht gestellt.


1450

1450

München * München zählt 16 bürgerliche Brauereien.

1450

München-Angerviertel * Am Anger wird ein „Eichstadel“ eröffnet.

Durch gewissenhaftes Eichen will der Rat die Weinzufuhren der Kaufleute steigern.

Ab dem Jahr 1450<p><strong><em>Landshut</em></strong> * Etwa ab dem Jahr 1450 bis&nbsp;zum Jahr 1500 bezieht das niederbaierische Herzogshaus rund 90 Prozent seiner Einnahmen aus dem Weinbau.&nbsp;Die Staatseinnahmen vom Bier liegen bei zwei Prozent.</p>

1453

1453

München * Ein weiterer „Brausatz“ des Münchner Rats verbietet den Brauern jede „Einung“ und untersagt ihnen, sich zu Absprachen zu treffen oder sich gegenseitig verzuschreiben, wie viel und wann sie brauen wollen.

Sie dürfen auch kein Getreide aufkaufen, das sie später wieder verkaufen wollen. Damit soll Handelsschaft und Spekulation verhindert werden.


1465

Ab dem Jahr 1465

Mitteleuropa * Bis 1552 begünstigt eine „Warmphase“ den Weinanbau in Mitteleuropa.


1480

Um 1480

Einbeck * Die Stadt Einbeck bei Hannover zählt etwa 300 Brauereien.

29. September 1480

Cham * In einem Schreiben wird ausgeführt, dass in der damals zur Kurpfalz gehörenden Stadt Cham böhmisches Bier ausgeschenkt wird, nicht aber gebraut.


1481

1481

München * Ein Ratsprotokoll bereichtet erstmals vom Streit der Bäcker mit den Brauern, bei dem es um das Recht der „Hefezubereitung“ geht.

Die Brauer lieferten den Bäckern die Hefe.
Da diese aber mit der Qualität sowie der Art und Weise wie die Brauer die Hefe lieferten nicht einverstanden waren, gingen sie dazu über, ihre „Backhefe“ selbst herzustellen.

Dadurch verdarb den Brauern die Hefe, wodurch sie einen großen, vermutlich finanziellen Schaden erlitten.


1484

Um das Jahr 1484

München * Aus diesen Jahren stammt ein Entwurf einer „Münchner Brauordnung“.

Als Begründung für das Entstehen dieses Entwurfs nennen die Verfasser „Missstände im Bräuamt“ und „zahlreiche Beschwerden“ darüber.
Die städtischen Gesetze umfassen die Organisation des Handwerks, die Herstellung des Produkts vom Einkauf der Rohstoffe bis zur Fertigung des Produkts und dessen Vertrieb.

Zudem finden sich in diesem ratsherrlichen Entwurf Anweisungen zum Bierpreis und zur Biersorte.
Die städtische Obrigkeit tritt eindeutig für die Interessen der Verbraucher ein.


1485

14. Oktober 1485

München * Herzog Albrecht IV. erlässt eine neue Brauordnung. Er übernimmt darin größtenteils die städtischen Gesetze, die um das Jahr 1484 durch den Rat der Stadt München erlassen worden sind. Die herzogliche Brauordnung regelt vornehmlich die Organisation des Münchner Braugewerbes.


1486

7. November 1486

Landshut * Die Stadt Landshut veröffentlicht eine Brauordung. Eine Abschrift erhält auch der Münchner Stadtrat, dem sie zur Orientierung dient. Sie beinhaltet ein Reinheitsgebot, das als Bestandteile des Bieres nur Gerste und Hopfen nennt.

Um Dezember 1486

München * Eine erste Fassung des „Münchner Reinheitsgebots“ entsteht.

Es besagt: „Item sie [die Brauer] sollen auch Bier und Greußing sieden und brauen nur allein von Gersten, Hopfen und Wasser und sonst nichts darein oder darunter tun noch sieden, oder man strafe sie für falsch“.


1487

1487

Mittenwald * Die Venetianer Kaufleute verlassen Bozen als ihren Hauptstapelplatz für Waren nach einem Streit mit der dortigen Regierung. 

Als Ersatzstandort erwählen sie Mittenwald, in dem sie bis 1679 den sogenannten „Bozener Markt“ abhalten und die „welschen“ - sprich fremden - Waren angebieten, verkaufen und verfrachten.

Auf Saumtieren und Karren werden die Güter über die steilen Gebirgspässe gebracht und gelangen schließlich über Zirl und Seefeld hinab nach Scharnitz und Mittenwald.
Den Weitertransport übernehmen heimische Fuhrleute.

Gehandelt wird mit: Gewürzen, Südfrüchten, Ballen mit Baumwolle, Pfeffersäcke, Säcke mit Johannisbrot, Safran und Ingwer, Ballen mit Schreibpapier, Borten, Schleier, Ölfässer, Fässer mit Feigen, Zucker, Welsch- und Etschwein. 

30. November 1487

München * Herzog Albrecht IV. erlässt auf Druck des Münchner Rats das sogenannte Münchner Reinheitsgebot. Der erste Paragraph dieses Gesetzes lautet:

„Zuerst so sollen nu füran die Bier hie nit höher dann ein maß ze einem oder zwaien Pfenningen ausgeschenkt, auch aus nicht anderm dann Hopfen, Gersten und Wasser gesotten und nit ausgeschenckt [werden], sy seyen dann vor[her] von den[en], die, als hernach folget, darzue geordent und gesetzt werden, beschaut und gesetzt.“

  • Der erste Teilsatz setzt den Preis pro Mass fest,
  • ​Teilsatz 2 bestimmt, woraus das Bier ausschließlich zu brauen ist und
  • Teilsatz 3 nennt die Voraussetzungen für die Erlaubnis zum Ausschank:
    Die vorherige Beschau oder Prüfung und die Preisfestsetzung durch die nachstehend bestimmten Prüfer.
Um den Dezember 1487

Regensburg * Eine von Herzog Albrecht IV. erlassene „Brauordnung“ für die Stadt Regensburg lautet im Kernsatz:

„Die Bierbräuen sollen einen Eid zu Gott und den Heiligen schwören, zum Biersieden nichts anderes dann allein Malz, Hopfen und Wasser zu nehmen, noch jemand irgendetwas anderes darin zu versiegen noch in das Bier tun, dieweil das in seiner Gewalt ist, gestatten“.

Damit war man schon ganz nahe am „Münchner Reinheitsgebot“.
Auffallend ist jedoch, dass anstelle von der „Gerste“ vom „Malz“ gesprochen wurde.
Damit konnte auch weiterhin dem Bier „Hafer“ zugegeben und dadurch auf die unterschiedlichen Ernteergebnisse Rücksicht genommen werden.

Eine weitere große Ausnahmeregelung unterscheidet das „Regensburger“ vom „Münchner Reinheitsgebot“:
Die Zugabe von bestimmten Gewürzen und Kräutern, die beim Regensburger Wein nicht verpönt waren und deshalb beim Bier - unter bestimmten Voraussetzungen - auch nicht ausgeschlossen werden sollten.


1488

1488

München * Herzog Albrecht IV. schließt mit Hans von Degenberg einen „Erbschaftsvertrag“, wonach beim Aussterben der Degenberger in der männlichen Linie deren gesamter Herrschafts- und Besitzkomplex in den Besitz der Wittelsbacher übergeht.


1489

22. Mai 1489

München * Der Rat der Stadt erlässt eine 27 Artikel umfassende Weinschenken-Ordnung. 


1500

22. November 1500

München * Herzog Albrecht IV. nimmt in einer Verordnung Stellung zum Bäcker-Brauer-Streit um die Hefezubereitung. Der Landesherr spricht sich darin gegen die Herstellung der Gerben durch die Bäcker aus.

Sollte man den Bäckern den Handel mit Malz gestatten, würde dem herzoglichen Brauwesen - und damit natürlich über die daraus fließenden Abgaben auch an den Herzog - „nit wenig Abbruch zugefügt“.

Der Herzog festigt mit seinem Spruch das Monopol der Brauer. Um aber den Klagen der Bäcker gerecht zu werden, müssen die Brauer auf ihre Kosten einen eigenen Keller einrichten, in denen sie ihre Hefe künftig unter der Aufsicht von Beschauern lagern sollen.


1502

1502

München * In 39 Münchner bürgerlichen Brauereien wird Bier hergestellt.

Erstmals stimmt die Zahl der Brauer mit der Zahl der Brauhäuser überein.
Die 39 Brauhausbesitzer stellen für 13.500 Einwohner Bier her.

Zum Vergleich: Im Jahr 1372 brauten 21 Brauer für 11.500 Münchner.
Kamen also 1372 noch 536 Münchner auf einen Brauer, so waren es 1502 nur mehr 346.
Das kann sich nur dann rentiert haben, wenn sich der Bierumsatz des einzelnen Münchners um mindestens das Eineinhalbfache gesteigert hat.

War das der Beginn für den unvergleichlichen Aufstieg des Bieres und der Anfang vom Niedergang des Weinkonsums in München?


1516

24. April 1516

Ingolstadt * Die Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. verkünden auf dem Landtag in Ingolstadt eine Landes- und Polizeiordnung. Die Landesfreiheitserklärung bestimmt bis zur Aufhebung der Landständischen Korporation im Jahr 1808 das Verhältnis zwischen der Landschaft und dem Landesherrn. 

Das „Buch der gemeinen Landpot, Landesordnung, Satzung und Gebräuch des Fürstentums Ober- und Niederbaiern“ enthält auch die Vorgabe „Wie das Bier im Sommer und Winter auf dem Land ausgeschenkt und gebraut werden soll“. Dieser Passus wird erst im 20. Jahrhundert als Bayerisches Reinheitsgebot bezeichnet werden. 

Er hat folgenden - ins Neuhochdeutsche übersetzten - Wortlaut:

  • „Wir verordnen, setzen und wollen mit dem Rat unserer Landschaft, dass forthin überall im Fürstentum Bayern sowohl auf dem Lande wie auch in unseren Städten und Märkten, die kein besondere Ordnung dafür haben, von Michaeli bis Georgi ein Maß oder ein Kopf Bier für nicht mehr als einen Pfennig Münchener Währung und von Georgi bis Michaeli die Maß für nicht mehr als zwei Pfennig derselben Währung, der Kopf für nicht mehr als drei Heller bei Androhung unten angeführter Strafe gegeben und ausgeschenkt werden soll. 
  • Wo aber einer nicht Märzen-, sondern anderes Bier brauen oder sonstwie haben würde, soll er es keineswegs höher als um einen Pfennig die Maß ausschenken und verkaufen.
  • Ganz besonders wollen wir, daß forthin allenthalben in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen.
  • Wer diese unsere Anordnung wissentlich übertritt und nicht einhält, dem soll von seiner Gerichtsobrigkeit zur Strafe dieses Faß Bier, so oft es vorkommt, unnachsichtlich weggenommen werden.
  • Wo jedoch ein Gauwirt von einem Bierbräu in unseren Städten, Märkten oder auf dem Lande einen, zwei oder drei Eimer Bier kauft und wieder ausschenkt an das gemeine Bauernvolk, soll ihm allein und sonst niemandem erlaubt und unverboten sein, die Maß oder den Kopf Bier um einen Heller teurer als oben vorgeschrieben ist, zu geben und auszuschenken.“

1517

1517

München * Herzog Wilhelm IV. zieht einen Schlussstrich unter den sogenannten „Bäcker-Brauer-Streit“ um die „Hefezubereitung“.


1520

um 1520

Böhmen * Aus Böhmen kommt die Kenntnis einer verbesserten Produktionsweise für obergäriges Bier nach Baiern.


1533

1533

München * Der baierische Geschichtsschreiber Johannes Thurmair, genannt „Aventinus“, charakterisiert das baierische Volk in seiner „Chronik“ folgendermaßen:

„Das Bayrisch volck (gemainlich davon zu reden) ist geystlich schlecht [schlicht] und gerecht, get, läuft gern kyrchferten, hat auch viel kyrchfart; legt sich mer auf den ackerpau und das viech, dan auf dy krieg [...] bleibt gern dahaim, rayst nit vast auß in frembde land; trinckt seer, macht vil kinder [...].

Der gemain man, so auf dem gä [Gäu] und land sitzt, gibt sich auf den ackerpau vnd das viech, ligt demselbigen allain ob, darf sich nichts, on geschafft [Befehl] der öbrikait understeen, wirdt auch in kaynen rat genomen oder landschaft erfordert. Doch ist er sunst frey, mag auch frey ledig aigen gyeter [Güter] haben, dient seynem herren, der sunst kain gewalt yber yn hatt, Järliche gü1t, zins und scharwerck.

Thut sunst was er will, sitzt tag und nacht bey dem weyn, schreyt singt tanzt karrt [spielt Karten] spielt [spielt Würfel]; mag wer [Waffen] tragen, schweinspies, und lange messer“.


1541

1541

München-Angerviertel * Der Brauer Jörg Heiß gründet an der Ostseite der Sendlinger Straße den späteren „Singlspielerbräu“.


1542

1542

München * Ein „Ratsbefehl“ verpflichtet die Wirte alle „verdächtigen Personen, Aufrührer, Gotteslästerer und Spieler“ sogleich zu melden.


1543

1543

München * Zum „Ungelt“ kommt eine neue „allgemeine Getränkesteuer“ hinzu, der „Aufschlag“.

Er wird auch auf das Bier erhoben.


1548

3. August 1548

München - Degenberg * Reichsfreiherr Hans VI. von Degenberg erhält von Herzog Wilhelm IV. das Privileg, im nordostbayerischen Raum „vor dem Behaimer Waldt ennhalb der Thunaw (Donau)“ Weißbier zu Brauen und zu verkaufen. Der Degenberger betreibt Brauhäuser in Zwiesel, Schwarzach und Linden.


1550

Ab dem Jahr 1550

München * Bis zum Jahr 1800 sind die „Weinschenken“ und „Handelsleute“ die eigentlichen „Vertreter der Bürgerschaft“.

In dieser Zeit findet sich in dem aus 24 Mitgliedern bestehenden „äußeren Rat“ weder ein „Handwerker, Bäcker oder Metzger“, auch kein „Brauer“.


1551

1551

München-Graggenau * Die „Stadtschreiberei“, das „Amt für Goldwäscherei“ und ein „Wein­stadel“ werden im Haus an der Dienerstraße 20/Burgstraße 5 untergebracht.

Der „Hofmaler“ Hans Mielich fertigt die Bemalung des Hauses im Stil des „Manierismus“.


1553

ab 1553

Mitteleuropa * Bis zum Jahr 1628 führt eine klimatische „Kaltphase“ zu einer deutlichen Einschränkung des Weinanbaus in Mitteleuropa.

1553

München * Nach einer Vorschrift dürfen zu einer Mahlzeit im Gasthaus nur zwei Sorten guten Weines ausgeschenkt werden.

Bei „Bauernhochzeiten“ ist der Ausschank teuerer „Südweine“ untersagt.

Tiroler, österreichischer, oberländischer und fränkischer Wein ist dagegen erlaubt.

1553

München * Festlegung der „Brauperiode für untergäriges Bier“ auf die Zeit vom 29. September (Michaeli) bis 23. April (Georgi).

Sie gilt bis 1850.

2. März 1553

Einbeck * Im Auftrag von Herzog Albrecht V. werden aus Einbeck zwei Wagen mit dem berühmten Bier der Stadt beladen und erstmals auf den Weg nach München geschickt.

An dem aus dem Braunschweigischen stammenden „Edelstoff“ stimmt - im Gegensatz zu dem ebenso wässrigen wie qualitativ sehr wechselhaften Münchner Bier - einfach alles.
Die Lieferung erfolgte auf der Strecke Einbeck - Erfurt - Nürnberg nach München.

2. April 1553

München * Die Lieferung mit dem berühmten Bier aus Einbeck kommt in München an. Sie ist seit dem 2. März auf 600 Kilometer lange Wegstrecke. Als Spediteure fungieren Nürnberger Handelshäuser, die damit gutes Geld verdienen.

Die lange Reise des Edelstoffes aus dem protestantischen Norden

  • ändert nichts an der dunklen Farbe des Bieres;
  • auch der kräftige Geschmack bleibt erhalten und
  • selbst die nicht geringen Alkoholprozente kommen unverändert in München an.

Doch eines hat sich während der langen Reise massiv verändert: der Preis.

Das Bier verteuert sich durch die weiteren Belastungen an „Zehrung“ für die Mannschaft und die Pferde sowie durch die Zölle und Mauten auf etwa das Dreifache.


1567

22. November 1567

München * Herzog Albrecht V. erlässt ein Mandat, das den Ausschank von Weißbier stark einschränkt.  

  • Es darf fortan nur mit eigenem oder im Ausland gekauften Weizen gebraut werden.
  • Der Ausschank von Weißbier ist nur in den Städten und Märkten jenseits der Donau in Richtung Bairischer Wald erlaubt.
  • Neue Weißbierbrauereien dürfen bei Strafe nicht mehr errichtet werden,
  • auch deshalb, weil beim Brauen große Mengen Weizen verschwendet werden.

Denn, so der Herzog weiter, das Weißbier ist „gar ein unnuez getranck, [...] das weder fueert noch nert, weder sterck, krafft noch macht gibt, und dahin gericht ist, das es die Zechleut, oder diejenigen dies trincken, nur zu mehrerm trincken raitzt und ursacht“Allerdings, mehr kann man sich doch von einem Getränk nicht erwarten.


1573

1573

Einbeck - München * Werden anfangs jährlich vierzig bis fünfzig Fässer „Einbecker Bier“ nach München geliefert, so steigert sich der Bedarf des Herzoghofes und erreicht in den Jahren 1573 und 1574 - mit jeweils einhundertzwanzig Fässern - die Höchstgrenze.
Danach sinken die Lieferungen wieder auf dreißig bis fünfzig Fässer pro Jahr ab.

Doch die ständig offensichtlicher werdende Finanzmisere schreckt die „Hofkammer“ angesichts des sich anbahnenden „Staatsbankrotts“ auf.

Die herzogliche „Finanzbehörde“ stellt daraufhin die Frage, weshalb das Bier für den „baierischen Hof“ - unter den gegebenen Umständen - noch immer für teures Geld aus Einbeck im hohen deutschen Norden bezogen wird.
Immerhin handelt es sich dabei doch um ein „Ketzerbier“ aus dem „lutherischen Ausland“.

Jeder der 600 „Hofbediensteten“ - je nach Rang und Funktion - hat das Recht auf ein bestimmtes Quantum Bier.
Die Herrschaften an den „besseren Tischen“ können sogar trinken, soviel sie wollen.

Und sie genießen das „Freibier“ derart in „vollen Zügen“, dass der Herzog immer wieder mit Verboten gegen die „unzimbliche“ und übermäßige Trunkenheit einschreiten muss.


1575

1575

München-Graggenau * Eine „Keller- und Speisenordnung“ des herzoglichen Hofes zur Zeit Herzog Albrecht V. regelt genau, wer was und wie viel an Getränken den Teilnehmern der herzoglichen „Hoftafel“ aufgetischt wird.


1578

1578

München * Die Klagen über die Teuerung des Weines verstummen nicht mehr.

Die „Baierische Landesordnung“ vermerkt, dass immer mehr Leute bei den „Bierbrauern“ zum Essen einkehren.


1579

Oktober 1579

München * Herzog Wilhelm V. lässt durch eine vierköpfige Kommission prüfen, an welchen Orten im „Baierischen Wald“ wie viel „weiß Behamisch Pier“ gebraut wird und woher die dafür benötigten Braumaterialien stammen.


1582

1582

München-Graggenau * Georg Hainmiller kauft die an der Burgstraße gelegenen „Zengerbräu“ und „Kempterbräu“.


1585

1585

München * Das „Weinverzeichnis des herzoglichen Haushofmeisters“ umfasst 27 Weine jeder Qualität.


1586

1586

München * Untersuchungen der „Hofkammer“ ergeben, dass aus dem „Weißbier“ durchaus Gewinn zu ziehen ist.

Voraussetzung ist die Errichtung eigener „Weißer Brauhäuser“ durch den Herzog.

14. Juni 1586

Winzer * Reichsfreiherr Ottheinrich von Schwarzenberg erhält von Herzog Wilhelm V. das Recht, in seinem Brauhaus in Winzer Weißbier zu brauen und es im Herzogtum zu verkaufen.

In der Verleihungsurkunde lässt der Herzog einen Passus aufnehmen, der ihm und seinen Wittelsbacher Nachkommen im Falle des Aussterbens der Familie von Degenberg berechtigt, neben denen von Schwarzenberg selbst Weißbier zu brauen.


1589

1589

München * Eine Münchner Brauersgattin namens „Kalteneckerin“ wird der „Hexerei“ bezichtigt und die Brauerei „von Gerichts wegen“ geschlossen.

1. September 1589

München * Der Weinsiegler Hanns Reiter und seine Ehefrau sollen sich bis Michaeli [29. September] „katholisch erklären“ oder das Land verlassen.

27. September 1589

München-Graggenau * Die Hofkammer will die Geldverschwendung für den Durst der Hofschranzen eingeschränkt sehen, weshalb sie einen Antrag für den Bau eines „aigen Preuhaus“ formuliert. Das Datum gilt seither als offizieller Gründungstermin des Hofbräuhauses.

Einen Brand beim alten Hennen- und Badhaus im Alten Hof erkennt man als Zeichen des Himmels und umgehend beginnen die Arbeiter in der Nähe des Zerwirkgewölbes die Wände einzureißen, die Keller einzuschachten und Sudanlagen zu installieren. Der Keller diente zuvor dem Herzogshof als Vorratsraum. Der Standort am Alten Hof kam den Verantwortlichen aufgrund der „besseren Überwachung bezüglich der möglichen Veruntreuungen“ gerade recht.

Darin wird zunächst nur braunes Bier gebraut. 

14. Oktober 1589

München-Graggenau * Ein Kostenvoranschlag für den Bau des Hofbräuhauses wird vorgelegt. 


1590

1590

München-Kreuzviertel * Herzog Wilhelm V. lässt im Hofgarten der späteren „Herzog-Max-Burg“ Wein anpflanzen.

Der daraus gekelterte Wein soll in manchen Jahren „bey 50 Eimer gehabt haben“ (= ca. 3.200 Liter).

Um 1590

München * Während der Hexenverfolgungen werden einige Ehefrauen Münchner Bierbrauer der Hexerei verdächtigt.

Darunter die Frauen des „Gilgenrainerbräus“ Viereck, des „Unterspatenbräus“ Jörg Spät und des „Kalteneckerbräus“ Galle Stoltz, der seine Brauerei „von Gericht wegen“ schließen musste. Betroffen war auch die Anna Freykamerin.

In einer Zeitung heißt es zu den Hexenverbrennungen: „Volgends um den anfang des Monats Julii sind irer bey fünffen in München verbranndt worden. Under welchen eine wolbekannte Prewin gewesen, die ausgesagt sol haben, wie sie und etlich hundert mit ir in dem Mertzenbier, eh sie dies ausgeschenkt, gebadet habe“.


1591

1. November 1591

München-Graggenau * Am Allerheiligen-Tag ist das Werk endlich vollendet. Heimeran Pongraz richtet das Braune Hofbräuhaus als hochmoderne Musteranlage ein.

  • Während in anderen Braustätten noch die Maische von Hand geschöpft und die Würze in Holzkübeln geschleppt werden muss, läuft bei Pongraz fast alles über Leitungen.
  • Es gibt eine rechteckige kupferne Sudpfanne, die man mit einem offenen Feuer aus Fichtenholz beheizt.
  • Über eine Rinne aus Lärchenholz läuft die Maische zum runden eichenen Maischbottich. 
  • Abgeläutert wird durch die schmalen Schlitze eines Bretterbodens.
  • Dampfend fließt die Würze dann in die beiden Kühlschiffe aus Lärchenholz und von dort durch eine Bleileitung zu den Gärbottichen im Keller.

Der ledige Braumeister muss während des Brauvorgangs im Brauhaus schlafen, um bei Bedarf jederzeit eingreifen zu können. Sein Einkommen beträgt bei freier Kost und Logis vierzig Gulden im Jahr.


1593

1593

München-Angerviertel * Die „Eberlbrauerei“ und der „Faberbräu“ werden gegründet.

Ihre Sud- und Schankstätten befinden sich in der Sendlinger Straße.


1595

1595

München-Graggenau * Die „Stadtschreiberei“ und das „Amt für Goldwäscherei“ ziehen in das „Ridlerhaus“ im Tal um.

Der „Weinstadel“ bleibt im Haus Dienerstraße 20/ Burgstraße 5.


1596

Oktober 1596

München * Herzog Maximilan I. fordert Informationen über noch geltende herzogliche „Brauberechtigungen“, über bestehende Brauhäuser und deren Ertragskraft und über geeignete Orte zur Gründung neuer Brauhäuser - unabhängig von der Biersorte - an.


1599

1599

Straubing * Alleine im „Rentamt Straubing“ gibt es über zwanzig „Weißbier-Baustätten“.


1600

1600

München * Mit 74 bürgerlichen Brauereien - plus 6 Klosterbrauereien - erreicht man den Höchststand in der Geschichte Münchens.


1602

10. Juni 1602

Degenberg * Hans VIII. von Degenberg stirbt ohne Nachkommen. Damit geht aufgrund eines Erbschaftsvertrags aus dem Jahr 1488 der gesamte Herrschafts- und Besitzkomplex in den Besitz der Wittelsbacher über.

1. August 1602

Degenberg * Der Degenbergische Pfleger und Bräuverwalter Leonhard Mair wird beauftragt das weiße Brauwesen wie bisher und mit dem selben Personal als landesherrliches Unternehmen weiterzuführen. Das ist die Geburtsstunde des wittelsbachischen Weißbierbrauwesens. Die Brauereien befinden sich in Schwarzlach, Zwiesel und Linden.

Weil auch sämtliche weiteren Einnahmen der Degenberger Güter an den Herzog gehen kommt es zu einem langjährigen Rechtsstreit.


1605

1605

München-Graggenau * Das „Herzogliche Hofbräuhaus“ braut insgesamt 2.256 „Eimer“ Winter- und Sommerbier.
Da ein „Eimer“ 64 Liter fasst, sind das 1.444 Hektoliter.

Davon werden 705 „Eimer“ an die Münchner Bevölkerung verkauft, weshalb die Bilanz mit einem Reingewinn von fast 200 Gulden abschließt.

1605

München * Der „Landtag“ beschäftigt sich mit dem herzoglichen „Weißbier-Brauwesen“ mit heftiger Kritik.

Herzog Maximilian I. zahlt freiwillig jährlich eine sogenannte „Komposition“ in Höhe von 10.000 Gulden.


1607

1607

München-Graggenau * Der Erfolg des „Herzoglichen Hofbräuhauses“ bringt die bürgerlichen Brauer derart in Rage, dass sie sich über die staatliche Konkurrenz beschweren.

Das „Hofbräuhaus“ darf ab 1607 nur mehr „zur Nothdurft des Hofstaates“ brauen.

1607

München-Angerviertel * Als man den abgebrannten Turm der „Peterskirche“ inspiziert, trinken die Beauftragten 27 Mass Wein.

26. Februar 1607

Degenberg * Die Erben der Degenberger führen einen langjährigen Prozess gegen den baierischen Herzog. Maximilian I. erhält zwar den gesamten Degenbergischen Herrschaftsbesitz, muss dafür aber 62.000 Gulden bezahlen. So viel ist ihm aber das Weißbiermonopol wert.


1611

1611

München-Kreuzviertel * Der Augsburger Patrizier Philipp Hainhofer berichtet vom Weinanbau in der „Herzog-Max-Burg“ folgendes:

„[...] haben Sie mir zur nachtmahlzeit zwo grosse Flaschen ihres [Münchner] gewächß geschickhet, als ein rotten, den Sie Rappes [Kräuterwein, Würzwein] nennen, und ein schiller [rosafarbener Wein], der so schön im glaß, als wannß ein Carfunkel were, und kein schönern Wein nie gesehen habe und ist nit nur schön, sondern auch guet darneben“.

1611

München-Graggenau * Das „Weiße Brauhaus“ in München erwirtschaftet im Rechnungsjahr 1610/11 alleine 10.438 Gulden.


1612

1612

Einbeck - München * Der aus Einbeck - im hohen protestantischen Norden - stammende „Bierbrauer“ Elias Pichler wird vom baierischen Herzoghaus ans „Hofbräuhaus“ nach München angeworben, um hier ein Bier nach „ainpöckischer Art“ zu Brauen.

Bevor er seine Tätigkeit aufnimmt, muss er aber noch schnell zum katholischen Glauben konvertieren.

Er braucht zwar noch einige Experimente, aber dann gibt‘s statt des bis dahin gebrauten „Plempels“ ein würziges, süffiges und bekömmliches „Bockbier“ aus dem „Herzoglichen Hofbräuhaus“.

Das wird aber erst im Jahr 1614 sein. 

1612

Herzogtum Baiern * Die Zahl der landesherrlichen „Weißbier-Brauhäuser“ ist auf neun angewachsen.

Weitere neun „Weißbier“ brauende „Kommun-Brauhäuser“ sind dem Herzog gegenüber abgabepflichtig.

1612

München * Dieser „Landtag“ beschäftigt sich erneut mit dem herzoglichen „Weißbier-Brauwesen“.

Herzog Maximilian I. entkräftet sämtliche Argumente, muss aber zugestehen, dass er bei einer „Weizenknappheit“ das Getreide aus dem Ausland beziehen oder die „Weißbierproduktion“ einschränken wird.

Die als „Komposition“ bezeichnete Abgabe in Höhe von 10.000 Gulden zahlt der Herzog auch weiterhin an die „Landschaftskasse“.
Dieser Betrag ist aber im Vergleich zu den Einnahmen aus dem herzoglichen „Weißbiermonopol“ lächerlich gering.


1614

Um den 1. Mai 1614<p><strong><em>München-Graggenau</em></strong> * Braumeister&nbsp;Elias Pichler kredenzt in München erstmals das von ihm gebraute Bier nach original <em>„Einbecker Art“</em>, das später über <em>„ainpöckisch Bier“</em> den Namen <em>„Bockbier“</em> erhalten wird.</p> <p>Aufgrund der merkantilistischen wirtschaftspolitischen Grundprinzipien ist Herzog Maximilian I. - auch beim Bier - der Meinung, dass es wirtschaftlich besser ist, Fertigwaren auszuführen und allerhöchstens die Rohstoffe einzuführen, um dann am erzielten Mehrwert zu verdienen. Deshalb werden ab dem Jahr 1612, mit der Anwerbung des aus Einbeck stammenden Braumeisters&nbsp;Elias Pichler, auch die Lieferungen von Einbecker Bier&nbsp;für den Münchner Hof eingestellt.</p> <p>Schon zuvor ist am Münchener Herzogshof&nbsp;der Bedarf an dem Gerstensaft aus dem hohen deutschen (protestantischen) Norden durch den Aufschwung, den das <em>„Weiße Bier“</em> hier genommen hat, stark zurückgegangen.</p> <p>Das Luxusgetränk&nbsp;mit seinen mehr als 16 Prozent Stammwürze und über sieben Prozent Alkoholgehalt bleibt auch weiterhin ein Privileg des Landesfürsten. Herzog Maximilian I. lässt - auf nachhaltiges Drängen - zwar den <em>„Bock“</em> auch an seine <em>„Landeskinder“</em> ausschenken, erklärt aber die Herstellung des Bockbieres&nbsp;- wie schon zuvor des Weißbieres&nbsp;- zum fürstlichen Regal, also zum Monopol der Landesherrschaft.</p> <p>Aus dem <em>„ainpöckischen Bier“</em> wird im Volksmund bald der <em>„Bock“</em>. Im Kanzleideutsch&nbsp;aber ist noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein vom <em>„Ainbock“</em> die Rede.&nbsp;</p>

1616

1616

Istanbul * Die „Rosskastanie“, der typische Münchner Biergartenbaum, gelangt von Istanbul nach Frankreich, von wo aus sie sich dann über den ganzen Kontinent verbreitet.

29. September 1616

München * Das Hochzeitsmahl

  • einer Weinhochzeit kostet bis zu 45 Kreuzer pro Person,
  • bei einer Bierhochzeit bis zu 20 Kreuzer.
29. September 1616

München * Die Baierische Polizeiordnung untersagt den „gleichzeitigen Ausschank von Baierwein und eingeführten Weinen“. Dadurch bilden sich eigene Baierweinschenken heraus.

29. September 1616

München * In der Landes- und Polizeiordnung heißt es: „Doch wann jemand ein wenig Salz, Krametbeer [= Wacholder] und ein wenig Kümmel in das Bier täte und damit kein Übermaß gebrauchte, soll er deshalben nicht gestraft werden“.

Es gab viele Gründe mit pflanzlichen Zusätzen zu arbeiten und zu experimentieren. Vor allem sollte die längere Haltbarkeit des Bieres erreicht und das Sauerwerden verhindert beziehungsweise rückgängig gemacht werden. Saueres Bier war wegen des schlechten Geschmacks nicht nur unverkäuflich, sondern bedeutete durch den Verlust der teueren Rohstoffe einen volkswirtschaftlichen Schaden.


1621

Ab der Brausaison 1621

München-Graggenau * Die von Elias Pichler kreierte neue „Bier-Spezialität“, das „Bockbier“, taucht bei allen Abrechnungen der Sudstätte als eigener Rechnungsposten auf. 


1624

1624

München-Graggenau * Der „Weinmarkt“ wird jetzt jeden Montag und Dienstag auf dem „Schrannenplatz“ abgehalten.


1633

17. September 1633

München-Hackenviertel * Die Paulanermönche kommen in den Besitz der Lärchlbrauerei in der Neuhausergasse. Mit kurfürstlicher Genehmigung dürfen sie ihren Haustrunk brauen. 


1634

1634

München - Au * Weil sich die Paulanermönche nicht an die Abmachungen halten und ihr Bier auch außerhalb des Klosters verkaufen, beschweren sich die Münchner Brauer beim Magistrat der Stadt und bitten „um entschiedene Abhilfe des klösterlichen Brau- und Ausschankunwesens“.

Dieser Protestbrief gilt als Geburtsurkunde der „Paulaner-Brauerei“.
Die Paulaner verstoßen aallerdings auch in den kommenden 165 Jahren immer wieder ganz bewusst gegen Vorschriften und Gesetze.


1640

1640

München * Kurfürst Maximilian I. beschränkt die Zahl der Mitglieder der „Weinschenkzunft“ auf 24 „Weinwirte“ und 2 „Weinzäpfler“

Von den 24 festgesetzten „Weingasthöfen“ befinden sich alleine fünf in der Kaufingerstraße.


1642

1642

München-Angerviertel * Der Brauer Philipp Hölzl kauft die spätere „Singlspielerbrauerei“, nachdem er sie seit 1635 gepachtet hatte.


1648

Vor 1648

Kurfürstentum Baiern * In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges werden die „Weingärten“ oftmals von feindlichen Truppen verwüstet.


1650

um 1650

München * Erst jetzt begegnen wir in München dem „Rheinwein“.


1651

1651

Au * Kurfürst Ferdinand Maria gestattet den Paulanern den Bau eines Brauhauses im Auer Kloster.

Das Jahr gilt als Geburtsjahr des weltweit bekannten „Salvator-Bieres“.


1657

1657

München-Isarvorstadt * Ein Kupferstich von Matthäus Merian zeigt „Weingärten“ im Bereich der heutigen Baader- und Erhardtstraße.


1666

Um August 1666

Au * Kurfürst Ferdinand Maria überlässt den Paulanern den Neudecker Garten.


1668

1668

Donaustauf * 20 Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg sind bei Donaustauf noch 110 Weinberge „zu Holz und Stauden erwachsen“.


1672

1672

München-Angerviertel * Der Brauer Philipp Hölzl übergibt die spätere „Singlspielerbrauerei“ an seine Tochter Katharina.


1673

1673

München-Angerviertel * Katharina Hölzl heiratet den ihrer Brauerei den Namen gebenden Münchner Metzgersohn Franz Singlspieler.


1679

Um 1679

Obergiesing * Zur Einlagerung ihres Märzenbieres erwerben eine Scheune, die Teil des „Lambacher-Bauernhofs“ in Obergiesing war und zur „Salvator-Stiftung“ gehört.


1691

1691

Au * Die Paulaner-Mönche stellen trotz kurfürstlichen Verbots Weißbier her.


1719

1719

München-Angerviertel * Franz Singlspielers Sohn Joseph Joachim übernimmt den „Singlspielerbräu“.


1724

1724

München * Im Kurfürstentum wird eine „Tanzsteuer“ eingeführt.

Die Weinwirte in München, Landshut, Straubing, Burghausen und Ingolstadt müssen 4 Gulden im Jahr bezahlen, in den übrigen Städten und Märkten 2 Gulden.

Die „Bierbrauer“ zahlen nur einen Gulden „Tanzsteuer“.


1727

1727

München * Die Münchner „Weinwirte“ kämpfen in einer Eingabe an den Kurfürsten Carl Albrecht gegen die „Kaffeehäuser“

Denn: „Zum luxuriösen Leben wird viel beigetragen durch die Vermehrung der Kaffeehäuser und weißen Bierzäpflereien, die Tag und Nacht dem Übermut offen stehen und wo die unnötigen und wolllüstigen Getränke wie Kaffee, Tee, Rosoglio [Likor, hauptsächlich Orangenlikör], Wein etc., jederzeit angeboten werden“.  

Der Kurfürst verspricht, keine neuen „Kaffeehäuser“ zu genehmigen und die bestehenden „absterben“ zu lassen. 


1728

28. Januar 1728

München-Ludwigsvorstadt * Der Bierbrauer Bernhardt Rüdt will einen Bierkeller an der heutigen Landsberger Straße erbauen lassen. Der Märzenkeller ist beim Stadtrat nicht erwünscht, weshalb durch eine Expertenrunde Argumente gegen das Bauwerk gesucht werden sollen. 


1729

1729

München - Haidhausen * Der Münchner „Weinwirt“ Hillebrand erhält eine „100-Dukaten-Strafe“, weil er in seinem Haus den „Kaiserlichen und Königlichen jüdischen Hoffaktor“ Wertheimer das „Laubhüttenfest“ fast öffentlich hat feiern lassen.

Davon werden die zwei Marmorfiguren der Muttergottes und des Apostels Johannes für die Kreuzigungsgruppe am Gasteig angefertigt.


1738

1738

München * Wiguläus Xaver Alois Freiher von Kreittmayr spottet in seinen „Anmerkungen zum Baierischen Landesrecht“ über den saueren baierischen Wein: „[...] wo der Essig, der anderswo mit großer Mühe bereitet werden muss, von selbst wächst“.

Dem Bier hingegen bescheinigte er den Stellenwert eines „fünften Elements“.


1745

1745

München-Hackenviertel * Johann Paul Reiz, der Besitzer des „Faberbräu“ in der Sendlinger Straße, wandelt seine Malztenne in einen „Komödienstadl“ um.


1748

28. Juni 1748

Haidhausen * Der Bierbrauer Mathias Porttenlenger vom Hallmaierbräu erhält vom Stadtrat die Erlaubnis, am Isarberg, heute etwa Rosenheimer Straße 13, einen „eichenen Stadel zur Unterbringung von Fässern“ und gleichzeitig auch einen Märzenkeller zu erbauen.  

  • Der jährliche Bodenzins beträgt 10 Gulden.  
  • Der Bau einer Wohnung wird verweigert.  
  • Ohne Genehmigung der Stadtkammer dürfen die Baulichkeiten weder erweitert noch an einen anderen Besitzer übergeben werden.  
  • Die gleiche Einschränkung gilt auch für die Aufnahme einer Hypothek. 

1749

1749

München-Angerviertel * Johann Jochner, der „Braumeister des Klosters Wessobrunn“, kauft den „Singlspielerbräu“.


1751

31. März 1751<p><strong><em>Au</em></strong> * Kurfürst Max III. Joseph erteilt den Paulanern eine weitere Ausnahme vom Schankverbot.&nbsp;Zum Festtag des Ordensgründers am 2. April dürfen sie&nbsp;insgesamt 8 Tage lang ihr Bier öffentlich&nbsp;verkaufen.</p>

1755

ab 1755

Haidhausen - Au * Trotz erheblichen Widerstands von den Behörden lassen die ersten Münchner Brauer mit erheblichen Kostenaufwand am Gasteigberg Bierkeller ins Isarhochufer graben und mauern.

Zunächst werden auf dem gekiesten Untergrund Linden, später Kastanien angepflanzt.


1758

1758

München-Angerviertel * Der „Singlspielerbräu“ wird an Lukas Pruckmayr verkauft, der zuvor als „Brauknecht im Kurfürstlichen Weißen Bräuhaus“ gearbeitet hatte.


1773

3. August 1773

München * Ein kurfürstliches Mandat befasst sich mit der Erbauung der Bierkeller außer dem Burgfrieden und Verleitung des Biers. Das in den genannten Märzenkellern“gelagerte Bier darf nur an Gäuwirte und nur in grosso oder Fassweise verkauft werden. Der Minutoverschleiß, das Abgeben des Bieres massweise ist verboten. Das Bier muss vom Bräu in die entsprechende Stadt oder den Markt gebracht werden. 


1775

1775

Au * Die „Kurfürstliche Hofkammer“ erwirbt von dem Münchner Bürger und Maurermeister Caspar Trisberger den an der Ecke Rosenheimer- und Hochstraße gelegenen Braukeller für das „Hofbräuhaus“.


1777

1777

München * Im Gefolge des neuen pfalz-baierischen Kurfürsten Carl Theodor kommen etwa 3.000 Menschen aus der Pfalz nach München - und damit auch verstärkt der „Pfalzwein“.

24. September 1777

München-Kreuzviertel * Wolfgang Amadeus Mozart und seine Mutter kommen in München an und logieren im Gasthof Zum schwarzen Adler des Weinschenks Franz Joseph Albert in der Kaufingergasse.

4. Oktober 1777

München-Kreuzviertel * Im Weingasthof Zum schwarzen Adler kommen unter Wolfgang Amadeus Mozarts Leitung mehrere Werke zur Aufführung. Mit einem vorgetragenen Violinsolo beeindruckt Mozart ganz besonders: „Da schaute alles groß drein, ich spielte, als wenn ich der größte Geiger in ganz Europa wäre.“ Mozart und Albert sind zufrieden.

Der Musik liebende Weinwirt Franz Joseph Albert hat schon lange erkannt, welcher Gewinn Mozart für München wäre und entwickelt ein interessantes Projekt, das er dem stellenlosen Musiker unterbreitet:

  • Er solle in München bleiben und von guten Freunden monatlich mit 50 Gulden unterstützt werden.
  • Wenn er für Kompositionen vom Hofintendanten Graf Joseph Anton von von Seeau nur 200 Gulden bekäme, so wären das 800 Gulden im Jahr.

Wolfgang Amadé ist begeistert, nur sein Vater nicht einverstanden, da er seinen Sohn in einer gesicherten Stellung wissen will.


1778

1778

München-Graggenau * Der „städtische Weinmarkt“ schlägt gerade noch 268 Eimer Wein um. Das sind knapp 17.000 Liter. 

Vorbei sind die Zeiten, als nahezu tagtäglich Flöße mit bis zu 2.000 Litern Wein an Bord die Isar heruntergeschwommen waren.


1779

1779

München-Angerviertel - Au * Lukas Pruckmayrs Witwe Katharina heiratet den aus Rottach am Tegernsee stammenden Brauer Johann Messner.

Dieser kauft zum "Singlspielerbräu" noch den „Märzenkeller vor dem Isarthor an der Ramersdorfer Straße“ dazu.


1780

26. Februar 1780

Au * Kurfürst Carl Theodor erteilt den Paulaner-Patres die „allgemeine Ausschankgenehmigung“ und sanktioniert damit den öffentlichen Verkauf ihres Bieres in der Au.

5. November 1780

Salzburg - München * Wolfgang Amadeus Mozart reist von Salzburg nach München. Er hat die begonnene Partitur von „Idomeneo“ in der Tasche.


1782

1782

München * Lorenz von Westenrieder stellt fest:

„Allgemein nimmt der Bürger und Handwerker kein Frühstück. 
Man setzt sich um 11 Uhr zur ersten und um 6 Uhr nachmittags zur zweiten Mahlzeit.

Rind-und Kalbfleisch, Bier und Brot sind das gewöhnlichste, was er genießt. Schweine-, Kalbs- und Gänsebraten sind seine besten Gerichte und Bier sein bester Trank.

Wein und Branntwein werden ordentlicherweise nicht getrunken, auch kein Toback geschmaucht“.

So ist seit Aventin in den unteren Schichten des Volkes der Wein völlig vom Bier verdrängt worden.


1783

19. August 1783

Au - Haidhausen * Der Schleibinger Bräu und andere namentlich nicht genannte Brauer werden beschuldigt, schlechtes Märzenbier in ihren Kellern auszuschenken. 


1784

1784

München * Johann Perzl spottet über den Baierwein: „Es wächst zwar in Baiern selbst einiger Wein an den Gegenden der Donau, ober und unter Regensburg, bey Landshut und in der Gegend um Dingolfing.

Wenn er etwa an die zwanzig Jahre gelegen hat, dann soll er nicht ganz widerlich zu trinken seyn; sonst aber wird er gewöhnlich nur als Essig gebraucht“.

9. Januar 1784

Au * Die Wirte der Au beschweren sich über die auf dem Gasteigberg erbauten Märzenkeller.  Die dortigen Bierbrauer bewirten im Sommer und Herbst ihre Gäste mit Bier, das mass- und halbmassweise ausgeschenkt wird. Außerdem gestatten sie das Musizieren und Tänzen und bieten Kugelplätze [= Billard] und Spieltische an. Die Oberlandesregierung soll im kurfürstlichen Auftrag diese Exzesse abstellen. 

16. Januar 1784

München - München-Kreuzviertel * Die Münchner Bierbrauer beschweren sich über die Brauerei des Augustinerklosters. Die Mönche haben wiederholt Bier innerhalb und außerhalb des Klosters ausgeschenkt und verkauft und dazu sogar eine Gaststube eingerichtet. Dem Kloster wird im Wiederholungsfalle eine Strafe von 100 Dukaten oder das Herausreißen der Braukessel angedroht. 

19. Januar 1784

München * Auswärtiges Bier darf erst dann eingeführt werden, wenn das Bier der Münchner Brauer verkauft ist. Der Stadtrat legt dazu eine Reihenfolge des Ausschanks vor.  

  • Im ersten Los darf nur das Bier aus den Kellern der Stadt ausgeschenkt werden.  
  • Im zweiten Los wird jedem Brauer freigestellt, ob er sein Bier in der Stadt oder am Gasteig ausschenkt. Die Stadtkeller müssen aber vor den Märzenkellern am Gasteig öffnen.  
  • ​Im dritten Los darf das Bier nur vor der Stadt ausgeschenkt werden.
  • ​Der Brauer, der noch keinen Bierkeller hat, soll einen bauen oder mieten.  

Außerdem sollen die Brauer über die einzusiedende Biermenge eine Übereinkunft treffen und diese dem Magistrat zur Genehmigung vorlegen. 

31. März 1784<p><strong><em>München</em></strong> * Der Stadtrat ermahnt die Bierbrauer und droht ihnen mit Geldstrafen und mit <em>„unliebsameren Strafen“</em>. Der Grund sind die Beschwerden der Auer Wirte. Die Brauer dürfen künftig nur noch in der Zeit, in der sie den <em>„ordentlichen Kranz“</em> besitzen, in ihren Märzenkellern&nbsp;Gäste mit Bier bewirten, Kugelplätze und Spieltische betreiben sowie durch Musikanten zum Tanzen aufspielen lassen.&nbsp;</p>

1791

1791

Haidhausen * Gabriel Zistl lässt in der Kellerstraße auf dem Gasteigberg den „Zengerbräukeller“ erbauen.

13. Mai 1791

Haidhausen - Au * Die Oberste Landesregierung verbietet aufgrund einer Beschwerde der umliegenden Bierbrauer „nachdrücklichst“, dass die Brauer in ihren Märzenkellern am Gasteig und am Lilienberg Gäste bewirten. 


1792

13. Juli 1792

Haidhausen - Au * Die Oberste Landesregierung erinnert erneut an ihr Verbot des „Gästesetzens in den Märzenkellern“ auf dem Gasteig und am Lilienberg vom 13. Mai des Jahres. 


1795

1795

München-Angerviertel - Au * Katharina Messners Sohn aus erster Ehe, Josef Pruckmayr, übernimmt die „Singlspielerbrauerei“.

13. April 1795

Au * Während seiner Flitterwochen besucht der 71-jährige pfalz-baierische Kurfürst Carl Theodor mit seiner frisch angetrauten 18-jährigen Frau Maria Leopoldine den Ausschank des „Sankt-Vater-Bieres“, ein Starkbier, im Paulaner-Kloster in der Au.

Drei Auer Bürger bitten den Landesherrn um die Abhaltung von zwei Jahrmärkten, als Ausgleich für die häufig zu erleidenden Hochwässer der Isar.


1798

11. Juli 1798

München - Haidhausen - Au * Die Oberlandesregierung fordert den Magistrat eindringlich dazu auf, keinerlei „Minutoverschleiß“ von Bier, gemeint ist die mass- und halbmassweise Abgabe des Gerstensafts, am Gasteig und am Lilienberg zuzulassen. Auch darf das Bier nicht in den kleineren Halbeimer-Fässern [= 30 Mass]  abgegeben werden. 


1799

1799

Au * Die Klosterbrauerei der Paulaner kommt unter staatliche Aufsicht.

1799

München * Die baierische Staatsregierung schreibt ein Preisausschreiben aus.

Die erste Frage lautet: „Da die Bestandtheile des Biers Malz, Hopfen und Wasser sind, welches ist das nothwendige Verhältnis dieser Theile, damit das Bier gut genannt werden kann“.

5. August 1799

Au - München * 16 Bierwirte aus der Au beschweren sich bei der Generallandesdirektion darüber, dass die Münchner Brauer auf dem Gasteig und dem Lilienberg - trotz Verbotes - in ihren Märzenkellern ihr Bier in kleinen Portionen abgeben. Gemeint ist damit der sogenannte Minuto-Verschleiß

Die Generallandesdirektion droht bei nochmaligem Vorkommen mit Strafen von 60 Reichstalern. 

20. Dezember 1799

München * Der Bierzwang wird aufgehoben. Damit entfällt die Verpflichtung der Münchner Wirte ihr Bier bei den Münchner Brauereien zu beziehen. Nur bei Biermangel oder wenn der neue Sud noch nicht angesetzt war, durften die Wirte bisher ihr Bier von auswärtigen Brauereien einführen. 


1800

13. Januar 1800

München * In der Stadt und im Burgfrieden bestehen 163 Bierschenken. 


1802

11. Oktober 1802

Au * Dem bisher als Klosterbrauerei geführten Paulaner-Bräuhaus wird eine „ordentliche und reale Bräugerechtigkeit“ bewilligt. 


1803

1803

München * Es bestehen noch zwei „Baierweinschenken“, die jedoch mit Rücksicht auf den Geschmack des Publikums zugleich als „Bierwirschaften“ zugelassen sind.

1803

Weihenstephan * Kurfürst Max IV. Joseph gründet im säkularisierten Klostergut von Weihenstephan die erste baierische „Musterlehranstalt für Landwirthschaft“.

Damit wird das Bierbrauen erstmals zum wissenschaftlichen Lehrgegenstand erhoben.

1803

München-Angerviertel - Au * Der Auer Wirt Kaspar Barthmann kauft die „Singlspielerbrauerei“ mit allen Zubehör: von der Bettwäsche und den Zinntellern über Brauerei- und Schäfflerrequisiten, Wagen und Pferde, Häuser, Märzenkeller und Wiesengründe.


1806

1. Oktober 1806<p><strong><em>Au</em></strong> * Der Hallerbräu Franz Xaver Zacherl pachtet die ehemalige Brauerei der Paulaner.</p>

1807

1807

München-Graggenau * Der öffentliche „Weinkeller“ im „Implerhaus“ wird aufgelöst.

1807

München-Hackenviertel * Im Braujahr 1806/07 steht der „Hackerbräu“ mit einem Verbrauch von 2.368 Scheffel Malz an der Spitze in München.

Die zwölf erfolgreichsten Münchner Brauereien haben einen Malzverbrauch von zusammen 18.067 Scheffel.


1808

1808

München * Neben den im Jahr 1640 festgesetzten 26 „Weinwirten und Weinzäpflern“ gibt es in München 113 „Weinhändler“.

1808

München * Unter den 100 Höchstbesteuerten Münchens befinden sich 14 Brauer. 


1812

1812

München * Der „Faber-Bräu“ wird mit der „Eberlbrauerei“ vereinigt.

4. Januar 1812

München * König Max I. Joseph genehmigt, „daß den hiesigen Bierbrauern gestattet sein soll,

  • auf ihren eigenen Märzenkellern in den Monaten Juni, Juli, August und September ihr selbstgebrautes Märzenbier in Minuto zu verschleißen und
  • ihre Gäste daselbst mit Bier und Brot zu bedienen.
  • Das Abreichen von Speisen und anderen Getränken bleibt ihnen aber ausdrücklich verboten.“ 

Die Verordnung wird als die Geburtsurkunde des Münchner Biergartenlebens bezeichnet.


1813

15. März 1813<p><strong><em>Vorstadt Au</em></strong> * Franz Xaver Zacherl erwirbt die <em>„Brauerei der Paulaner mit allen Pertinenzien“</em> um 13.000 Gulden.&nbsp;Das <em>„Heilig-Vater-Bier“</em> wird bald als <em>„Zacherl-Öl“</em> und später als <em>„Salvator“</em> berühmt.</p>

1819

1819

München * In München produzieren 62 Brauereien den beliebten Gerstensaft. 


1822

31. Dezember 1822

München * In München gibt es 62 Brauereien.


1830

1830

München * Die Biereinfuhr nach München beträgt 8.659 Hektoliter.


1832

1832

München * In der Brausaison 1832/33 kommt erstmals Natureis zur Kühlung der Bierkeller zur Anwendung. Bis dahin bewerkstelligte man die Kühlung lediglich durch Kaltluftzufuhr.


1833

1833

Haidhausen - Au * Das Münchner Stadtadressbuch zählt

  • in der Wiener Straße 20,
  • in der Preysingstraße 3,
  • in der Kellerstraße 5,
  • auf der Nordseite der Rosenheimer Straße 7 und
  • auf der Südseite der Rosenheimer Straße 13,
  • also insgesamt 49 „Bierkeller“ auf. 

Die Bierkeller liegen alle im Münchner Burgfrieden.

1833

Haidhausen * An der Ecke Innere-Wiener- und Preysingstraße entsteht der Hallerbräukeller, der nach seinem Besitzer auch Schützinger Keller genannt wird. An seiner Stelle entsteht später ein Wohnhaus, das in seinem Erdgeschoss das Kaffee- und Gasthaus Gasteig beherbergt. Heute ist dort das Café Atlas.


1836

1836

Vorstadt Au * Der „Franziskaner-Keller“ an der Hochstraße kommt in den Besitz der Familie Deiglmayr.


1837

3. Juli 1837

Vorstadt Au * Der Brauereibesitzer Franz Xaver Zacherl kauft das Nockher-Anwesen um 14.000 Gulden. Kein Wunder also, dass die Kinder später singen werden: „Des is da Nockher-Berg, der wo an Zacherl g'hört!“


1838

1838

Haidhausen * Der „Faber-Bräu“ und die „Eberlbrauerei“ gehen wieder getrennte Wege.


1842

1842

München-Graggenau - Vorstadt Au * Die Familie Deiglmayr kauft die „Franziskaner-Brauerei“ in der Residenzstraße und verlegt den Braubetrieb auf den „Gaisberg“, der zu dieser Zeit noch zur Au gehört.

1842

München-Graggenau - Haidhausen * Die beiden Braustätten des „Zengerbräu“ in der Burgstraße werden durch ein Feuer zerstört.

Die Brauerei wird teilweise an die Kellerstraße verlegt.

1842

München-Kreuzviertel * Die Brauerei „Zum Oberpollinger“ in der Neuhauser Straße wird eingestellt, die Wirtschaft zum Gasthof umgewandelt. 

1842

Vorstadt Au * Die „Zacherl-Brauerei“ in der Vorstadt Au betreibt mit Anlagen der Firma Engelhardt aus Fürth Münchens erste „Dampfbrauerei“.

Das Maischen wird statt mit Menschenkraft durch Dampfkraft erledigt. Ach die Darre und der Braukessel werden mit Dampf erhitzt.

31. Dezember 1842

München * In München produzieren nur noch 38 Brauereien den beliebten Gerstensaft. 


1845

Um 1845

Haidhausen * Die „Brauerei zur Schwaige“, die heutige „Unionsbrauerei“ in Haidhausen, wird gegründet.


1846

1846

Haidhausen - Vorstadt Au * Aus einer Beschwerde geht hervor, dass auf den Bierkellern „Feuerwerk, großartige Beleuchtung, Harmonie-Musik, Dienées u. dergl.“ stattfinden.

31. Dezember 1846

München * München hat 85.555 Einwohner, Bayern 4.504.876.


1847

31. Dezember 1847

München * Die Zahl der Münchner Brauereien ist auf 32 geschrumpft.


1849

16. September 1849

Vorstadt Au * Der 77-jährige Franz Xaver Zacherl erhängt sich. Ludwig und Heinrich Schmederer erben die Zacherlbrauerei.


1850

1850

München * Die Festlegung der „Brauperiode für untergäriges Bier“ auf die Zeit vom 29. September (Michaeli) bis 23. April (Georgi) wird aufgehoben.

1850

München * Die Münchner Bierkeller sind in bürgerlichen Kreisen so populär, dass man sie zu den „Volksbelustigungsorten“ zählt.

1850

München * Der Malzverbrauch aller Münchner Brauereien liegt bei 284.582 Hektoliter.


1851

Ab 1851

Haidhausen * Die „Brauerei zur Schwaige“ in Haidhausen wird mehrfach erweitert.

31. Dezember 1851

München * Unter den 100 Höchstbesteuerten Münchens befinden sich - trotz rückläufiger Brauereistätten - nun schon 26 Brauer. 


1852

1852

München-Ludwigsvostadt * Die „Augustiner-Brauerei“ stellt ihren Betrieb auf „Dampfkraft“ um.


1853

1853

Niederbayern-Oberpfalz * Der „Baierwein“ wird auf einer Fläche von 180 Hektar angebaut.

1853

München-Angerviertel - Vorstadt-Au * Über Brathmanns Tochter Katharina gingt die „Singlspielerbrauerei“ als Aussteuer in die Ehe mit dem Grünwalder Wirtssohn und Brauer Mathias Wild ein.

Der neue „Bräu“ vervierfacht die Leistung des Betriebs innerhalb kürzester Zeit. Im Jahr 1853 erreicht er mit 3.481 versottenen Schäffel Malz seine Höchstleistung.


1854

1854

München * Paul Heyse schreibt: „Die demokratisierende Macht des Bieres hatte doch eine Annäherung bewirkt.

Der geringste Arbeiter war sich bewusst, dass der hochgeborene Fürst und Graf keinen besseren Trunk sich verschaffen konnte als er; die Gleichheit vor dem Nationalgetränk milderte den Druck der sozialen Gegensätze.

Und wenn im Frühling noch der Bock hinzukam, konnte man in manchen Wirtsgärten eine so gemischte Gesellschaft zwanglos beisammen finden, wie sie in Berlin nirgends anzutreffen war“.

1854

München-Ludwigsvorstadt * Die „Pschorr-Brauerei“ stellt ihren Betrieb auf „Dampfkraft“ um.

31. März 1854<p><strong><em>Thalmässing</em></strong> * Joseph Schülein kommt in Thalmässing, einer Gemeinde in der Nähe von Roth bei Nürnberg, zur Welt.&nbsp;In diesem Ort leben traditionell zahlreiche jüdische Vieh-, Geld- und Hopfenhändler.</p>

1855

1855

München-Au * Da die „Vorstadt Au“ inzwischen nach München eingemeindet ist, entsteht das neue „Franziskaner-Bräuhaus“ auf Münchner Stadtgebiet.

1855

München-Angerviertel - München-Au * Mathias Wilds Sohn Joseph übernimmt den „Singlspielerbräu“ und passt das Unternehmen den Bedingungen des 19. Jahrhunderts an. 


1857

1857

München-Angerviertel - München-Au * Zwischen 1857 und 1859 verlegt Joseph Wild den „Singlspielerbräu“ an die Ecke Rosenheimer- und Hochstraße.

Er schafft damit die Voraussetzungen für den weiteren Aufstieg der Brauerei.


1858

31. Dezember 1858

München * In München wohnen 121.234 Einwohner in 6.083 Häusern.


1860

1860

München * Die 18 „Braun- und Weißbierbrauereien Münchens“ erzeugen 802.389 Hektoliter Bier.

Davon werden 6.775 Hektoliter exportiert.

Bei einer Einwohnerzahl von rund 140.000 ergibt sich für dieses Jahr ein Pro-Kopf-Verbrauch von 535 Liter. Dieses durchschnittliche Quantum, das „jeder Münchner“ zu sich nimmt [vom Säugling bis zum bettlägerigen Kranken], reduziert sich im Laufe der folgenden Jahre.

1860

München * Das Sommersud-Verbot wird aufgehoben und damit das ganzjährige Brauen erlaubt. Es dauert aber noch weitere zwanzig Jahre, bis die Münchner Brauer die Möglichkeit auch nutzen.

19. September 1860

Ebenried * Coletta Möritz kommt in Ebenried bei Pöttmes im Landkreis Aichach als zweites lediges Kind ihrer Mutter zur Welt.


1861

1861

München-Au * Josef Sedlmayer erwirbt den „Franziskaner-Keller“ an der Hochstraße und lässt ein auf neuester Technik basierendes Brauereigebäude errichten.

Er verlegt auch seinen „Leistbräu“ hieher.
Das Unternehmen heißt jetzt „Josef Sedlmayer - Brauerei zum Franziskaner (Leistbräu)“.

1861

München * König Max II. verordnet mit Gesetzeskraft: „Die Verwendung anderer Stoffe oder Surrogate für Gerstenmalz und Hopfen zur Bereitung von Braunbier bleibt verboten“.

31. Dezember 1861

München * München hat 130.222 Einwohner, 4.251 Familien, 6.210 Häuser.


1862

1862

München-Haidhausen - München-Au * Die Wirtsleute Johann und Susanne Wagner verkaufen die Tafernwirtschaft „Zum Salzburger Hof“ und übernehmen dafür die Braustätte mitsamt der Bäcker- und Metzgergerechtsame in der Lilienstraße in der Au.

Aus ihr wird später die „Wagner-Brauerei“.


1865

1865

München-Haidhausen * Der „Brauer“ Bathasar Füger erwirbt die „Brauerei zur Schwaige“ in Haidhausen.

Sie wird seither auch „Fügerbräu“ genannt.


1866

1866

München-Hackenviertel * Joseph Wild kann die Leistung seiner Singlspielerbrauerei auf 9.000 Scheffel Malz erhöhen. Er erreicht dabei aber auch die Grenzen seiner finanziellen Leistungskraft.


1867

1867

München * München hat nur mehr 17 Brauereien.


1868

1868

München - Russland * Die Münchner Bierbrauer stellen triumphierend fest, dass der Bierverbrauch allein in München ebenso hoch liegt wie in ganz Russland.

1868

Angerviertel - Au * Das Stammhaus der „Singlspielerbrauerei“ in der Sendlinger Straße wird versteigert.

Den Braubetrieb an der Rosenheimer- Ecke Hochstraße erwerben die „Braugrafen“ Butler-Haimhausen und machen ihn mit hohem Kapitaleinsatz wieder flott.


1870

Ab dem 1. Januar 1870

Deutschland - Österreich - Schweiz * In den deutschsprachigen Ländern verzeichnet man einen enormen Anstieg des Bierkonsums, sodass sich der Pro-Kopf-Verbrauch bis zum Ersten Weltkrieg verdreifacht.

31. Dezember 1870

München * Der Export Münchner Bieres liegt bei 150.903 Hektoliter.

31. Dezember 1870

München * Der Malzverbrauch aller Münchner Brauereien liegt bei 592.618 Hektoliter.


1871

2. Januar 1871

München * Der Verein Münchener Brauereien e.V., der sich bis heute als Hüter des Münchner Bieres versteht, wird gegründet, um die Interessen seiner Mitglieder gegenüber den staatlichen Behörden besser durchsetzen zu können. Gleichzeitig fungiert er als Arbeitgebervereinigung der Münchner Braubetriebe.


1873

1873

München * Der 19-jährige geschäftstüchtige Jungunternehmer Joseph Schülein kommt nach München und wird Teilhaber der Firma „Julius Schülein & Söhne“.

17. September 1873

München-Graggenau * Der letzte Weißbiersud wird im Königlichen Hofbräuhaus eingebraut. 

20. September 1873

München-Graggenau * Das erste Schneider-Weißbier wird im Haus an der Maderbräugasse 4, wo sich das Sudhaus befindet, gebraut. Das war genau drei Tage nachdem der letzte Weißbiersud im Königlichen Hofbräuhaus eingebraut worden war. 

November 1873

München-Maxvorstadt * Carl von Lindes erste „Kompressions-Kältemaschine“ kommt in der „Spatenbrauerei“ an der Marssstraße zum Einsatz.

Die 4 Tonnen schwere Eis-Maschine wird mit „Methyläther“ betrieben.

Spätestens als eines nachts die Pumpe explodiert, war die ungünstige Wahl des Kältemittels bewiesen.


1874

1874

München * Carl von Linde baut bei der Münchner „Spatenbrauerei“ die zweite, mit „Ammoniak“ betriebene „Kältemaschine“, die alle Erwartungen erfüllt.

Damit wird der Brauprozess berechenbarer und die Kosten kalkulierbarer.

1. August 1874

München-Graggenau * Der im Neubau des Münchner Ratshauses eingebaute Ratskeller wird der Öffentlichkeit übergeben.

Die Weinkarte umfasst 231 Weine aus aller Welt. Die Stadtgemeinde wird zum größten Weinwirt Münchens. Der Pächter wird verpflichtet, bis zu 6 Sorten Regiewein zu einem vom Stadtmagistrat festgelegten Preis abzugeben.


1875

1875

München-Au * Josef Sedlmayer übergibt die „Brauerei zum Franziskaner (Leistbräu)“ an seinen Sohn, den „Commerzienrat“ Gabriel Sedlmayer.

1875

München * Das „Gesundheitsamt“ spricht sich dagegen aus, „daß stillende Mütter und Ammen täglich drei bis vier Liter Bier trinken, um ausreichend ‚Kraftnahrung‘ für den säugenden Nachwuchs zu sich zu nehmen.

Ein Liter täglich ist genug“.

1875

München-Ludwigsvorstadt * 100 Hektoliter Wasser werden vom „Taubenberg“ nach München gebracht und beim „Spatenbräu“ ein Probesud angesetzt.

Das gebraute Bier entspricht den Vorstellungen und den Qualitätsanforderungen der Brauer und der Verbraucher.

Um 1875

München-Angerviertel * Coletta Möritz arbeitet als „Wassermadl“ und „Krüglputzerin“, später als „Kellnerin“ beim „Sterneckerbräu“ im Tal.


1877

1877

München * Der „Faber-Bräu“ und die „Eberlbrauerei“ verschmelzen endgültig zur „Eberl-Faber-Aktiengesellschaft“.

1877

München-Au * In den Jahren zwischen 1872 und 1877 produzieren die „Braugrafen“ Butler-Haimhausen in der „Singlspielerbrauerei“ jährlich zwischen 20.000 und 25.000 Scheffel Malz Bier.


1878

28. Februar 1878

München * Joseph Schülein ist - gemeinsam mit Gustav und Jakob Schülein - Miteigentümer eines Unternehmens für Bank- und Wechselgeschäfte, das beispielsweise bei der Finanzierung des Münchner Vieh- und Schlachthofes mitwirkt.


1879

1879

München * München hat 101 „Weinwirtschaften“.

1879

Wiesbaden * Carl von Linde gibt seine akademische Laufbahn auf und gründet in Wiesbaden die „Gesellschaft für Lindes Eismaschinen AG“.


1880

1880

München-Au * Mit einem Bierausstoß von 360.000 Hektolitern liegt die „Franziskaner-Brauerei“ an dritter Stelle in München.

Acht Dampfmaschinen erzeugen eine Leistung von 800 PS.

Fünf Kälteerzeugungsmaschinen ersetzen täglich 4.000 Zentner Eis und diesen zur Kühlung der Lagerkeller.

1880

München-Haidhausen * Der „Zengerbräu“ wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und gleichzeitig in „Aktienbrauerei Bürgerliches Bräuhaus München“ umbenannt.

1880

München-Au * Ein anonymes Finanzkonsortium erwirbt die „Singlspielerbrauerei“ und betreibt sie unter dem Namen „Münchner-Kindl-Aktiengesellschaft“ weiter.

Die neue Leitung der Aktiengesellschaft vermehrt den Immobilienbesitz an der Rosenheimer Straße beachtlich.
Der Bierausstoß kommt nicht über den einer mittleren Brauerei hinaus.

30. Juli 1880

München-Au * Die Gesellschaft für Lindes Eismaschinen, Wiesbaden, kauft die Spießmühle in der Au mit den dazugehörigen Wasserechten.

31. Dezember 1880

München * Der Export Münchner Bieres liegt bei 254.450 Hektoliter.


1881

Ab dem Jahr 1881

München-Graggenau - München-Haidhausen * Das „Sud-, Gär- und Kühlhaus“ sowie das Verwaltungsgebäude des „Hofbräuhauses“ werden an den neuen Standort in der Inneren-Wiener-Straße verlegt.

1881

München-Haidhausen * Die mittlerweile in eine „Aktiengesellschaft“ umgewandelte „Brauerei zur Schwaige“ in Haidhausen wird von einem „Brauer“ Geyer erworben.

1881

München-Angerviertel * Die „Löwenhauserbrauerei“ in der Sendlinger Straße wird in „Gambrinusbrauerei“ umbenannt.

1881

München-Au * Baumeister N. Debold errichtet für die Brauerei „Zum Münchner Kindl“ ein „Restaurationsgebäude“ an der Rosenheimer Straße.

1881

München * Coletta Möritz erzählt, wie sie der Maler Friedrich August von Kaulbach im Jahr 1881 auf die Leinwand gebannt hat, als „draußen auf der Wiesn das große deutsche Bundesschießen stattfinden sollte. [...] Dort kam ihm plötzlich der Einfall: „Die Coletta - die mal ich als Wirtshausschild“.

Und weiter erzählte die betagte Maßkrugschlepperin: „Gleich ist’s ans Modellstehen gegangen, Krügl hab ich in der Hand tragen und den Fuß hab i heben müssen, als tät ich auf einem Fuß tanzen, und der Kaulbach hat gezeichnet und dann daheim im Atelier die Schützenscheibe g’malt“.


1882

1882

Schwabing * Coletta Möritz heiratet den Schwabinger Gastwirt Franz Xaver Buchner.

Juli 1882

München-Theresienwiese * Auf der „Theresienwiese“ findet das „VII. Deutsche Bundesschießen“ statt.


1884

24. Januar 1884

München * Dr. Hermann Schülein wird in München geboren.


1885

Um 1885

München * Toni Aron malt „Die schöne Coletta“ im Auftrag der „Löwenbräu AG“.

31. Dezember 1885

München * Der Pro-Kopf-Bier-Verbrauch liegt in München bei 465 Liter.


1886

1886

München-Haidhausen * Die Haidhauser „Aktienbrauerei zu Schwaige“ erwirbt den „Gambrinusbräu“, der auf die 1551 gegründete „Löwenhauserbrauerei“ zurückgeht.

Zugleich wird die Haidhauser Brauerei in „Gambrinusbrauerei“ umbenannt.

1886

München-Au * Die Firma „Gebrüder Schmederer“ wird eine Aktiengesellschaft.

1. Mai 1886

Chicago * Am „Haymarket“ in Chicago kommt es zu blutigen Straßenkämpfen mit der Polizei.

In der Folge werden acht Gewerkschaftsführer verhaftet und nach einer konstruierten Anklage zum Tode verurteilt.
Vier davon werden auch hingerichtet.


1888

1888

München * Meyers Konversations-Lexikon beschreibt den „autochthonen [= einheimischen] Münchner“ folgendermaßen: „Insoweit sich noch typische Figuren des echten Münchners finden, zeigt dieser sich bieder, trockenen Humors, schwerblütig und genussfreudig, aber auch bei schwerer Arbeit ausdauernd und kräftig, für das Fremde nicht leicht einzunehmen, auf seine Stadt und ihre Schönheit stolz, wenn auch mit mancher großstädtischer Neuerung nicht immer sofort einverstanden. 

Im Hofbräuhaus, wo man sich selbst bedient, statt des Stuhls mit einem Fass, statt des Tellers mit einem Blatt Papier oder auch der flachen Hand begnügt, um Stand und Würden des Nachbarn unbekümmert, mit demselben rasch ein gemütliches Gespräch anknüpft, oder in den zahlreichen Lagerbierkellern [...] der Vorstädte, wo auch das schöne Geschlecht, das in München seinen Namen mit Recht führt, vertreten ist, spielen sich köstliche Volksbilder ab, deren Drastik sich steigert zur Zeit des Bocks, einer im Mai zum Ausschank gelangenden, besonders kräftigen Biersorte, oder des Salvators, der schon um Ostern im sogenannten Zacherlbräu verabreicht wird.“  

1888

München-Haidhausen * Die „Gambrinusbrauerei“ in der heutigen Einsteinstraße 42 in Haidhausen wird in „Unionsbrauerei“ umbenannt. 

Der Brauereibesitzer Geyer hat dennoch kein glückliches Händchen, weshalb die Brauerei verwahrlost und stillgelegt werden muss. 

1888

Vorstadt Schwabing * Ludwig Petuel nennt seine Brauerei „Salvatorbrauerei“.

Ein langwieriger Kampf um den Markennamen entzündet sich.


1890

1890

München * Der Malzverbrauch aller Münchner Brauereien liegt bei 1.222.838 Hektoliter.

30. September 1890

Berlin * Das stets befristete Ausnahmegesetz „Gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ läuft aus. Reichskanzler Otto von Bismarck ist im März 1890 grollend abgetreten.

31. Dezember 1890

München * Der Export Münchner Bieres liegt bei 1.277.595 Hektoliter. Der Bierverbrauch pro Kopf der Münchner Bevölkerung beträgt 339 Liter.


1891

1891

München-Au * Der populäre Volkssänger Jakob Geis, genannt „Papa Geis“, eröffnet erstmals vor einem „äußerst gewählten Herrenpublikum“ den „Salvator-Anstich“ auf dem „Nockherberg“ mit einer heiteren Ansprache.


1892

1. Mai 1892

München-Au * Im „Münchner-Kindl-Keller“ treffen sich über 5.000 Arbeiter zur „1.-Mai-Feier“

Die Anwesenden stellen die Forderungen nach „Verkürzung der Arbeitszeit“ und zum „Arbeitsschutz“.


1894

21. März 1894

München - Dresden * Das Münchner Hell wird von der Spaten-Brauerei zum ersten Mal gebraut, abgefüllt und per Pferdefuhrwerk nach Dresden verschickt. Zuvor hat es in München fast nur dunkles Lagerbier gegeben. 


1895

1895

München-Haidhausen * Die „Unionsbrauerei“ an der Äußeren-Wiener-Straße in Haidhausen, der heutigen Einsteinstraße 42, wird in „Unionsbrauerei Schülein & Compagnie“ umbenannt und zu einer gut gehenden Braustätte ausgebaut. 


1896

Ab 1896

München-Haidhausen * Zwischen 1896 und 1899 wird der Haidhauser „Unionsbräu“ modernisiert.

Innerhalb von 10 Jahren steigert die „Unionsbrauerei Schülein & Cie“ ihren Ausstoß von 16.000 Hektolitern um das Fünfzehnfache.

26. Mai 1896

München-Graggenau * Der letzte Biersud wird im alten Hofbräuhaus am Platzl gebraut.

10. August 1896

München-Haidhausen * Erstmals wird in Haidhausen „Hofbräubier“ gebraut.


1897

Ab 1897

München * In verschiedenen Etablissements werden die Filme vorgeführt.

Feste „Filmtheater“ gibt es noch nicht. Neben „Konzertsälen“, verschiedenen „Theatern“, dem „Panoptikum“ und dem „Volksgarten“ dienen auch Gaststätten und Bierkeller als Filmvorführstätten.

1897

München * Der Malzverbrauch aller Münchner Brauereien liegt bei 1.434.283 Hektoliter.

31. Dezember 1897

München * Die Biereinfuhr nach München beträgt 9.295 Hektoliter. Sie hat sich seit 1830 nur um 636 Hektoliter erhöht.

31. Dezember 1897

München * Der Export Münchner Bieres liegt bei 1,5 Millionen Hektoliter. Der Bierverbrauch in München beträgt 1,7 Millionen Hektoliter.


1899

1899

München-Haidhausen * Die Haidhauser Unionsbrauerei, damals noch nicht Mitglied im Verein der Brauereibesitzer in München, hat - durch Unterbieten der Preise und Gewährung von Sonderkonditionen - mehrere unabhängige Wirte „an sich gerissen“. Das führt zu harten Auseinandersetzungen mit dem Münchner Brauereibesitzerverein.

16. Mai 1899

München-Au * Friedrich von Thiersch und das Baugeschäft Heilmann & Littmann unterzeichnen Pläne für die Erweiterung des Münchner-Kindl-Kellers an der Rosenheimer Straße. Thiersch gestaltet einen in den Proportionen wesentlich verbesserten Bau in Formen des Jugend- und Heimatstils. Die Fassadengestaltung strahlt eine Münchner Behäbigkeit aus.

Der weit über Münchens Grenzen hinaus bekannte Biertempel wird so beschrieben: „Die neue Hauptfront des Erweiterungsbaues ist in Deutschrenaissance gehalten. Die Mitte des Baues besteht aus einem 25 Meter hohen Giebel, an dessen beiden Seiten Türme angebracht sind; eine geräumige Terrasse, von Kreuzgewölben getragen, mit seitlichen Treppentürmchen versehen, erstreckt sich in der Höhe des ersten Stockwerkes.

Dass man sich vor einem modernen Bierpalast befindet, kennt man sofort an der originellen, dekorativen Weise, in der der Bau ausgeführt ist. Die an Maßkrugdeckel erinnernden Turmhauben und das große Bild des Münchner Kindls aus farbigen Tonplatten an der oberen Giebelfläche ist der beste Beweis hierfür”.

  • Mit einem Flächeninhalt von 1.600 Quadratmetern und einem Fassungsvermögen von über 5.000 Personen entsteht hier der größte Saalbau Münchens und der viertgrößte im Reich.
  • Hinzu kommt noch ein 500 Plätze fassendes „Bräustüberl” und ein Biergarten, in dem ebenfalls 5.000 Sitzplätze zur Verfügung stehen.

Am weithin sichtbaren Giebel, der von zwei Türmen mit kupfergedeckten Hauben flankiert ist, findet sich ein Mosaik mit dem Münchner Kindl. Zwischen den Turmgeschossen sind stilisierte Eichenbäume mit Blattwerk angebracht. An der Ecke zur Hochstraße, an der die Stützmauer des Biergartens mit schönen alten Kastanienbäumen die Höhe eines Vollgeschosses erreicht, schiebt sich ein Balkon zur Straße vor, überwölbt von einem Bogen, auf dem ein maßkrugschwingendes „Münchner Kindl“ steht.

Thiersch hat die Baugruppe zu einem Blickfang an der von der Isar her ansteigenden Rosenheimer Straße gestaltet. Die Formensprache seines Anbaus zeigt keinerlei Anklänge an die Renaissancearchitektur des bestehenden Altbaus, der streng symmetrisch gegliedert war. 

Sehr geschickt löst er die Aufgänge zum Biergarten und die Stützmauern aus Sichtbeton. Als Abschluss des Wirtschaftsgartens ist an der südlichen Grenze desselben noch eine gedeckte hölzerne Halle errichtet, die die unschönen Brandmauern der benachbarten Brauereien abdeckt.

20. Juli 1899

Berlin * Die Bezeichnung „Salvator“ wird vom Kaiserlichen Patentamt in Berlin als gesetzlich geschütztes Warenzeichen anerkannt. Der Firmenname wird daraufhin von Gebrüder Schmederer Aktienbrauerei in Paulaner-Salvator-Brauerei umbenannt.


1900

Um 1900

München * Die Brauereien stehen unangefochten an der Spitze der Münchner Wirtschaft.

1900

Königreich Bayern * Die Anbaufläche für Baierwein ist auf 50 Hektar geschrumpft.

1900

München * Der Verein der Brauereibesitzer in München nennt sich in Verein Münchner Brauereien um.

1900

München-Ludwigsvorstadt * Die Spatenbrauerei wird Teilhaber am Deutschen Theater. 


1902

1902

München-Haidhausen * Die „Unionsbrauerei“ in Haidhausen beschäftigt 168 männliche und 5 weibliche Kräfte.


1903

8. Juni 1903

München-Haidhausen * Die Unionsbrauerei Schülein & Cie wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Bis zum Jahr 1912 besteht der Vorstand der AG lediglich aus Joseph und dessen ältesten Sohn Julius Schülein.


1904

Um April 1904

München * Eine Kommission des Stadtmagistrats geht auf „Studienreise“ nach Stuttgart, Deidesheim, Mainz, Wiesbaden, Koblenz, Köln, Bremen, Hamburg, Berlin, Leipzig, Dresden, Wien, Großinzersdorf und Salzburg begeben, „um Einrichtung und den Betrieb der Ratskeller einer Anzahl größerer Städte kennen zu lernen“.

Ergebnis dieser „Studienreise“ war der Beschluss der „Gemeindekollegien“ dass im „Ratskeller“ nur noch „Pfalzweine, Rheinweine, Mosel- und Saarweine, Frankenweine, badische Weine, österreichische und ungarische Weine sowie Bordeaux-, Burgunder- und Schaumweine“ angeboten und verkauft werden durften, welche von einer vom Magistrat eingesetzten Kommission „nach vorgenommener Kostprobe angekauft und in der städtischen Weinkellerei eingelagert und behandelt worden sind“.

Für die Auswahl der „ruhigen“ Weine war „vor allem maßgebend, dass die Weine naturecht, das heißt aus dem vergorenen Saft der Weintraube sind und keinerlei Zusatz an Zucker oder Zuckerwasser enthalten“.

12. Dezember 1904

München - München-Haidhausen - München-Au * Die Generalversammlung der Aktionäre der Münchner Kindl AG beschließt die Fusion mit der Haidhauser Unionsbrauerei. Die neue Unionsbrauerei steigt dadurch zu einer der fünf größten Münchner Brauereien auf.


1905

1905

München * Die Zahl der „Weinwirtschaften“ in München ist auf 141 angewachsen.

1905

München-Graggenau * Mit dem Ausbau des Neuen Rathauses wird der „Ratskeller“ von 956 qm auf 1.931 qm, und der „Regieweinkeller“ von 586 auf 1.697 qm vergrößert.

22. Januar 1905

Petersburg * Der Petersburger Blutsonntag. Zaristische Truppen erschießen zahlreiche Demonstranten einer friedlichen Kundgebung in Petersburg.

3. Februar 1905

München-Au * Im Münchner-Kindl-Keller findet eine Solidaritätskundgebung zu Gunsten der Opfer der ersten Russischen Revolution statt.


1907

31. Dezember 1907

München * Die Brauereien nehmen mit etwa 4.000 Beschäftigten den 9. Platz unter den wichtigsten Gewerbezweigen ein.


1908

1908

München-Au * Die „Brauerei zum Franziskaner-Leistbräu“ wird von Gabriel Sedlmayer in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Sie bleibt jedoch, von kleineren Beteiligungen abgesehen, in Familienbesitz.


1909

Oktober 1909

München * In zwölf Großgaststätten werden Kinofilme gezeigt:

  • im „Gasthaus Herzogpark“ an der Mauerkirchener Straße,
  • im „Mühldorfer Hof“ an der Einsteinstraße,
  • in den „Unionsbräuhallen“ an der Einsteinstraße,
  • im „Münchner-Kindl-Keller“ an der Rosenheimer Straße,
  • im „Franziskaner-Keller“ an der Hochstraße,
  • im „Salvatorkeller“ an der Hochstraße,
  • im „Bergbräukeller“ an der Tegernseer Landstraße,
  • in den „Bergbräubierhallen“ an der Bergstraße im Münchner Osten und
  • im „Schwabingerbräu“ an der Leopoldstraße,
  • in der „Gaststätte zur Blüte“ in der Blütenstraße,
  • im „Alten Hackerkeller“ an der Bayerstraße und
  • im „Neuen Hackerkeller“ auf der Theresienhöhe im Westen.

1910

31. Dezember 1910

München * Der Pro-Kopf-Bier-Verbrauch liegt in München bei 309 Liter.


1911

1911

München-Haidhausen - München-Au * Dr. Hermann Schülein ist „Direktor“ der „Unionsbrauerei“ und der „Münchner-Kindl-Brauerei“.


1912

1912

München-Au * Der „Franziskaner-Keller“ an der Hochstraße wird wiefolgt beschrieben:

„Der Franziskaner-Keller in der Hochstraße wurde im Auftrage der Franziskaner-Leistbrauerei nach dem Entwurfe des Professors Dr. Gabriel von Seidl errichtet.

Die Halle im Erdgeschoss besitzt eine mit Malerei dekorierte sichtbare Eisenkonstruktion. Im 1. Stock befindet sich ein kleiner Saal mit Terrassen, der mit einem Bilde von Rudolph von Seitz geschmückt ist“.

2. Februar 1912

München * Das Flaschenpfand wird eingeführt. Bis wenige Jahre zuvor konnte man Bier nur im Wirtshaus und im offenen Krug kaufen. Flaschenbier wurde - wenn überhaupt - nur für den Export abgefüllt. Flaschenbier wurde in München erst ab dem Jahr 1894 in größerem Stil angeboten. Weil die Nachfrage schnell anstieg, ließen die Probleme nicht lange auf sich warten. 

  • Der Flaschenverlust für die Brauereien erreichte ungeahnte Höhen und
  • die Verschandelung der Wälder in der Umgebung der Stadt und der Ausflugsorte durch die weggeworfenen Bierflaschen und durch Flaschenscherben [nahm] ein unerträgliches Maß“ an. 

1914

21. März 1914

München-Au * Rosa Luxemburg hält im brechend vollen Münchner-Kindl-Keller eine mitreißende Rede zum Thema „Militarismus und Volksfreiheit“. Sie fordert auf, die Waffen nicht gegen die ausländischen Klassenbrüder zu erheben und das Wettrüsten zu stoppen. Die Sozialdemokraten gehen zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, dass der Krieg zu verhindern ist. 

Rosa Luxemburg sagt: „Wenn ein Mann von Blut und Eisen wie Bismarck trotz Ausnahmegesetz nicht mit uns fertig geworden ist, wie wollen das die Knirpse fertig bringen, die heute an der Spitze stehen!“


1916

1916

München * Die Münchner Weintrinker können ihren Durst in 120 „Weinwirtschaften“ stillen.

1916

Kaltenberg * Joseph Schülein erwirbt die „Brauerei Kaltenberg“.


1917

2. November 1917

München * Die Verordnung über die Zusammenfassung von Brauereibetrieben leitet einen Konzentrationsprozess ein.


1918

4. März 1918

München-Kreuzviertel * Erstmals taucht der Begriff Reinheitsgebot während einer Debatte im Bayerischen Landtag auf. Es ist der niederbayerische Abgeordnete Hans Rauch, Akademielehrer und Leiter der Buchstelle bei der Akademie für Landwirtschaft und Brauerei Weihenstephan, der sagt: „Wir halten fest am Reinheitsgebote, weil wir der Tradition treu bleiben.“

27. Juli 1918

Berlin * Das Reichssteuerbiergesetz nimmt das Bayerische Reinheitsgebot auf. Dort heißt es:

  • „Zur Bereitung von untergärigem Bier darf [...] nur Gerstenmalz, Hopfen, Hefe und Wasser verwendet werden.“ 

Der Begriff Reinheitsgebot war erstmals während einer Debatte im Bayerischen Landtag am 4. März 1918 aufgetaucht. Es ist schon erstaunlich, mit welchen Problemen man sich nach vier Jahren Krieg beschäftigt. 


1919

5. Mai 1919

München-Haidhausen * Der 19-jährige Konrad Zeller sagt als Zeuge der Erschießungen im Hofbräukeller folgendes aus: „Gleich nach unserer Ankunft im Hofbräukeller mussten wir in Reihe antreten. Jemand, wer weiß ich nicht, gab den Befehl: ‚Ludwig raus‘. Ludwig wurde von 2 Soldaten hinter das Auto geführt. Gleich darauf krachte es 2 oder 3 mal. Ich glaube, dass Ludwig sofort erschossen worden ist“.

Gegen Mittag werden die übrigen elf Perlacher von Erschießungskommandos hingerichtet. Bei den Ermordeten handelt es sich um den bereits erwähnten Hafnermeister Josef Ludwig sowie die Hilfsarbeiter Artur Koch, Johann Keil, Sebastian Hufnagel, Albert Dengler, sowie den Arbeiter Albert Krebs, der Schweizer Staatsbürger war, weiters um den Schreiner Georg Jakob, den Maurer Josef Jakob, den Eisenbahnarbeiter Georg Eichner, den Arbeiter Konrad Zeller, den Korbmacher August Stöber und den Former Johann Fichtl.

Josef Ludwig ist Vorsitzender des Perlacher Arbeitersrats, dem aus dem Kreis der Ermordeten noch Josef Jakob und August Stöber angehören. Außerdem ist Ludwig Mitglied im Gemeindeausschuss und steht dem wichtigen Lebensmittelausschuss vor. 

Von den zwölf Ermordeten sind zehn Mitglieder der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands - USPD. Zwei der Getöteten sind Junggesellen; insgesamt werden zehn Frauen zu Witwen, die sich um 46, davon 35 minderjährige Kinder [!], sorgen müssen. 

16. Oktober 1919

München-Haidhausen * Adolf Hitler hält im Hofbräukeller am Wiener Platz die erste parteipolitische Rede seines Lebens.


1920

8. Juli 1920

München-Berg am Laim * In Berg am Laim wird eine Straße und ein Platz nach dem Brauereigründer Joseph Schülein benannt.

5. September 1920

München-Au * Adolf Hitler hält im Münchner-Kindl-Keller eine Rede vor 3.000 Zuhörern, in der er die Juden verurteilt, da sie hinter dem Elend Deutschlands stecken. Wenn man erst mal die Macht habe, so sagt Hitler weiter, dann „werde man den Fetzen von einem Friedensvertrag zerreißen”.

Der NSDAP-Parteivorsitzende führt aus, dass Deutschland zwar geknebelt und wehrlos ist, sich aber nicht vor einem Krieg gegen Frankreich scheuen darf. Seine Rede beendet er mit dem Schiller-Wort: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, nicht trennen uns in Not und Gefahr“.

4. Dezember 1920

München-Haidhausen * Die Eberl-Faber-Aktiengesellschaft am Gasteig, die zuletzt im Besitz der Paulaner-Salvator-Brauerei Aktiengesellschaft war, geht in das Eigentum der Landeshauptstadt München über. Sie wird unter dem Namen „Stadtkeller“ weitergeführt.


1921

1921

München * Die „Bürgerbräu AG“ fusioniert mit der „Löwenbräu AG“.

1921

München-Au * Die „Münchner-Kindl-Brauerei“ wird stillgelegt.

5. Januar 1921

München * Die Aktionäre der Löwenbräu AG stimmen der Fusion mit der Unionsbrauerei rückwirkend zum 1. Oktober 1919 zu. Obwohl Friedrich Ritter von Mildner offiziell den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernimmt, leitet dennoch Dr. Hermann Schülein das Großunternehmen.


1922

1922

München-Au * Die „Brauerei zum Franziskaner-Leistbräu“ fusioniert mit der „Spatenbrauerei“, die im Besitz der anderen Sedlmayer-Familienlinie ist. 

Die Brauerei wird als „Gabriel und Josef Sedlmayer Spaten-Franziskaner-Leistbräu AG“ weitergeführt.

1922

München-Au * Die „Cenovis-Werke“ betreiben die größte „Hefeverwertungsanlage“ Deutschlands.

Sie übernehmen auch den „Saalbau“ der ehemaligen „Münchner-Kindl-Brauerei“ in der Rosenheimer Straße.


1923

8. November 1923<p><strong><em>München-Haidhausen</em></strong> * Adolf Hitler stürmt mit einem bewaffneten Stoßtrupp den Bürgerbräukeller, in dem die Freie Vereinigung von Erwerbsständen&nbsp;zu einer Veranstaltung eingeladen hatte, und erklärte die <em>„Nationale Revolution“</em> für <em>„ausgebrochen“</em>.</p> <p>Am nächsten Tag machen sich die Putschisten&nbsp;auf den Weg in die Innenstadt. An der Feldherrnhalle&nbsp;kommt es zu einer Schießerei mit der Landespolizei. Sechzehn Putschisten&nbsp;und vier Polizisten kommen dabei ums Leben.</p>

1924

26. März 1924<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Nach dem Tod von Friedrich Ritter von Mildner übernimmt Dr. Hermann Schülein als Generaldirektor&nbsp;und Vorstandsvorsitzender&nbsp;dessen Nachfolge in der Löwenbräu AG.&nbsp;</p>
18. April 1924<p><strong><em>München-Haidhausen</em></strong> * Die Unionsbrauerei&nbsp;in der Äußeren-Wiener-Straße in Haidhausen wird geschlossen.</p>

1925

Um 1925

München * Der Pro-Kopf-Bier-Verbrauch hat sich in München bei etwa 200 Liter eingependelt.

Das entspricht in etwa dem Doppelten des heutigen Verbrauchs, wobei man Touristen und Gäste der Stadt berücksichtigen muss.

1925

München * Unter der Registiernummer 340054 meldet die „Spatenbrauerei“ den Slogan „Lass Dir raten, trinke Spaten“ als Motto an.

1925

München * Die Werke Richard Wagners sind derart populär, dass eine „Simlicissimus-Karikatur“ einen Biergartenbesucher philosophieren lässt: „Wagner kann man bloß in München hören - in Bayreuth gibt's nur in den Pausen Bier“.

25. Februar 1925

Berchtesgaden * Ferdinand Schmid, der spätere Direktor der Augustiner-Bräu Wagner K.G. und Vorstand der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung wird in Berchtesgaden geboren. 


1928

August 1928

München-Graggenau * In der „Stadtchronik“ ist zu lesen:

„Eine Stätte solider Trinkfestigkeit scheint der Ratskeller zu sein; dort und in der Regieweinkellerei wurden im letzten Jahre 195.000 Flaschen Rot- und Weißweine und 5.000 Flaschen Schaumweine umgesetzt und hierfür 560.000 Mark eingenommen; 285.000 Mark wurden wieder für Weinankauf ausgegeben, einschließlich Fracht, Umsatzsteuer, Weinproben und Reisekosten; von dem Gesamtumsatze von 567.000 Mark werden 20.000 Mark an den Gemeindehaushalt abgeliefert“.


1929

1929

München-Maxvorstadt * Die „Löwenbräu AG“ kann als erste Münchner Brauerei die „Ein-Millionen-Hektoliter-Grenze“ durchbrechen.


1930

1930

München * Die Zahl der „Weinwirtschaften“ in München hat sich auf 74 reduziert.


1932

1932

München-Haidhausen * Der Braubetrieb im „Bürgerlichen Bräuhaus“ an der Kellerstraße in Haidhausen wird eingestellt.


1933

30. Januar 1933

Berlin * Der Tag der sogenannten Machtübernahme. Adolf Hitler wird vom Reichspräsidenten Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Er leitet eine Koalitionsregierung bestehend aus NSDAP, DNVP und Stahlhelm.

11. Mai 1933

München-Maxvorstadt * Im „Vorstand der Löwenbräu AG“ wird über die „Angriffe der nationalsozialistischen Machthaber“ diskutiert.

Das Protokoll vermerkt, „gewisse Anzeichen, die auf den künftigen Wegfall städtischer und staatlicher Bierlieferungen und darüber hinaus auf die Möglichkeit eines Boykottes abzielen“.

Daraufhin stellen einige jüdische Vorstandsmitglieder ihre Mandate zur Verfügung.
Joseph Schülein zieht sich auf sein „Gut Kaltenberg“ zurück.

Dr. Hermann Schülein bleibt - aufgrund seiner unersetzlichen Fachkompetenz - formal im „Löwenbräu-Vorstand“, muss aber als Vorsitzender zurücktreten.

12. Mai 1933

München * Der Völkische Beobachter stellt zufrieden fest: 

„Die Löwenbrauerei kann nunmehr mit vollem Recht als ein deutsches Unternehmen bezeichnet werden. [...] Damit entfallen die bisherigen Anwürfe“.

23. September 1933

München-Berg am Laim • Der NSDAP-Stadtrat W. Holzwarth stellt den Antrag auf Umbenennung der Schüleinstraße und des Schüleinplatzes in Berg am Laim. In seiner Begründung gibt er an, dass der „Kommerzienrat Joseph Schülein keine besonderen Verdienste, weder in sozialer Hinsicht, noch um die Stadtgemeinde München im Besonderen, nachgewiesen werden können“ und aus diesem Grund „keine Veranlassung besteht, dass in einem nationalsozialistischen Staate eine Strasse und ein Platz nach einem Juden benannt werden. 

Schülein war Hauptaktionär und Aufsichtsrat-Vorsitzender der Löwenbrauerei und bei seinem nicht unbeträchtlichen Einkommen und grossem Vermögen, dürfte es wohl nicht als besonderes Verdienst anzurechnen sein, wenn er von diesen Geldern wieder einen kleinen Bruchteil der Allgemeinheit für bestimmte Zwecke zur Verfügung stellte. [...]

Ausserdem hat meines Wissens gerade Schülein dafür gesorgt, dass der grösste Teil der Landbrauereien Bayerns [mehrere 1.000 Betriebe] durch die Löwenbrauerei aufgekauft wurden. Sämtliche aufgekauften Betriebe wurden sofort geschlossen, wodurch die in Bayern blühende Land-Bier-Industrie vollständig vernichtet wurde. Die daraus sowohl für die einschlägige Industrie und das Handwerk, als auch für den Arbeitslosenmarkt entstandenen und zugefügten Schäden sind gar nicht zu übersehen.“

7. Dezember 1933

München-Berg am Laim * Die Berg am Laimer Schüleinstraße und der Schüleinplatz werden aufgrund des Antrags des NSDAP-Stadtrats in Halserspitzstraße und Halserspitzplatz umbenannt.


1935

1935

München-Haidhausen * Im Zuge der Erweiterung des Rosenheimer Berges zum Zubringer der "Autobahn München - Landesgrenze" müssen das "Gasthaus zum Salzburger Hof" und der "Stadtkeller" mit seiner lang gestreckten Fasshalle abgetragen werden.

November 1935

München-Maxvorstadt * Dr. Hermann Schülein tritt „mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand auf seinem Wunsch aus der Löwenbräu AG“ aus.


1936

Februar 1936

München - Schweiz * Dr. Hermann Schülein und seine Frau verlassen Deutschland zunächst in Richtung Schweiz.

Dazu müssen sie zuvor ein „Auswanderersperrkonto“ bei der „Deutschen Bank“ einrichten.

Ihr Privatbesitz kann in Deutschland eingemauert werden und überdauert so die restlichen Jahre des „Tausendjährigen Reiches“ unbeschadet.

November 1936

New York * Dr. Hermann Schülein lebt in New York, wo er zunächst im „Hotel Dorset“, dann in „New York City, 1136 Fifth Avenue“ wohnt.


1938

9. September 1938

München-Maxvorstadt * Der Haidhauser Brauereigründer Joseph Schülein stirbt.


1939

8. November 1939

München-Haidhausen * Die von Georg Elser im Bürgerbräukeller installierte Bombe explodiert zum vorgesehenen Zeitpunkt, doch Hitler verlässt die Veranstaltung der „Alten Kämpfer“ dreizehn Minuten zu früh.


1945

8. Mai 1945

Deutschland * Der Tag der bedingungslosen Kapitulation oder Tag der Befreiung vom Nazi-Terror. Der Zweite Weltkrieg ist für Deutschland verloren.

7. August 1945

München-Berg am Laim * Die Berg am Laimer Halserspitzstraße und Halserspitzplatz werden wieder in Schüleinstraße und Schüleinplatz zurück benannt.


1949

1949

Kaltenberg * Das „Schlossgut Kaltenberg“, das mit der „Arisierung“ an die „Regierung von Oberbayern“ fiel, wird an die „Erbengemeinschaft Schülein“ zurückgegeben.


1950

Seit 1950

München * Zwischen 1950 und 1970 besucht Dr. Hermann Schülein jeden Sommer „seine Heimatstadt München“ und pflegt seinen großen Freundeskreis.

1950

Bundesrepublik Deutschland * Der bundesdeutsche Pro-Kopf-Verbrauch an Bier liegt bei 36 Liter.


1951

1951

München-Graggenau * Nach der notdürftigen Instandsetzung des Hauses Burgstraße 5 wird in den weitläufigen Kellergewölben der „Pfälzer Weinkeller“ eingerichtet.

Es ist die erste Gastwirtschaft in diesem Haus.


1952

1952

München * Der „Verein Brauerei-Museum“ wird gegründet.   

Bis ihm das „Münchner Stadtmuseum“ im Jahr 1963 den Platz zur Verfügung stellen kann, sammelt der Verein Anschauungsmaterial, Geräte, Modelle, Pläne, Fachliteratur, Urkunden und eine Vielzahl bildlicher Darstellungen. 

Juli 1952

München-Graggenau * Der „Genießer-Brunnen“ im Hof der Burgstraße 5 geht in Betrieb.


1953

1953

New York * Dr. Hermann Schülein, der ehemalige „Generaldirektor der Löwenbräu AG“, übernahm in New York die Funktion des „managing directors“ der „Liebermann-Rheingold-Brauerei“.

Ihr Bierausstoß liegt im Jahr 1953 bei 3,5 Millionen Hektoliter und hat „Löwenbräu“ weit überflügelt.


1954

1954

Kaltenberg * Dr. Fritz Schülein verkauft das „Schlossgut Kaltenberg“ an Prinz Heinrich von Bayern und dessen Schwester Irmingard.

1. Oktober 1954

München * Dr. Hermann Schülein nimmt an den Feierlichkeiten aus Anlass des 100. Jahrestages der Eingemeindung der Au, Giesings und Haidhausens nach München teil.


1955

1955

München-Maxvorstadt * In der Amalienstraße 23 eröffnet der frühere Oberkellner Friedrich Jahn das „Linzer Stüberl“.

Der anfängliche Publikumsrenner „Hühnersuppe mit Nudeln“ wird bald vom „Grillhendl“ abgelöst, weshalb das Lokal in „Weinstube zum Wienerwald“ umbenannt wird.

Bald heißt der Slogan: „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald“


1957

1957

München * Ferdinand Schmid wird Geschäftsführer des „Vereins Münchener Brauereien“

Seither träumt er von einem „Biermuseum“, in dem man die „Fertigung und Kulturgeschichte unseres Volksgetränks demonstriert, das man in Bayern auch das fünfte Element nennt“

Dieser Traum wird sich erst im September 2005 mit dem „Bier & Oktoberfestmuseum“ realisieren lassen. 


1958

Juni 1958

München * Zur „800-Jahr-Feier Münchens“ trifft Dr. Hermann Schülein mit den „Rheingold-Girls“ in München ein.

Die „Rheingold-Girls“ bestehen aus einer Gruppe amerikanischer „Schönheitsköniginnen“, die auf der jährlich von der „Rheingold-Brauerei“ ausgerichteten Konkurrenz ausgewählt werden.


1963

1963

München-Graggenau * Der neue Besitzer des „Pfälzer Weinkellers“ in der Burgstraße nennt diesen in „Der Weinschenk im Weinstadel“ um.

3. Mai 1963<p><em><strong>München-Angerviertel</strong></em> * Das Deutsche Brauereimuseum, ein Vorläufer des Bier &amp; Oktoberfestmuseums, wird in den Räumen des Münchner Stadtmuseums&nbsp;eröffnet.&nbsp;</p>

1967

1967

München-Maxvorstadt * Ferdinand Schmid ist bis 1970 für die Münchener „Löwenbrauerei“ tätig. 


1968

1968

Freistaat Bayern * Auf ganze 0,85 Hektar wird „Baierwein“ kultiviert.

November 1968

München-Au * Die „Auto-Zentrum GmbH & Co“ tritt mit einem 50 Millionen DMark umfassenden Riesenprojekt an die öffentlichkeit.

Sie will auf dem Ruinengrundstück des ehemaligen „Münchner-Kindl-Kellers“ an der Ecke Rosenheimer- und Hochstraße ein Großhotel und eine Ladenstraße anlegen.


1970

1970

München-Ludwigsvorstadt - Schwanthalerhöhe * Ferdinand Schmid wechselt in die Geschäftsleitung der „Augustiner-Bräu Wagner K.G.“, wo er bis 1991 „persönlich haftender Gesellschafter“ ist. 

1970

München-Ludwigsvorstadt - Schwanthalerhöhe * Letztmalig liefert ein Pferdefuhrwerk auf der Schwanthalerhöhe Bierfässer aus.

14. Dezember 1970

New York * Dr. Hermann Schülein stirbt im Alter von 86 Jahren in New York.


1971

20. Juli 1971

München-Au * Der Grundstein für das neue Auto- und Einkaufszentrum an der Rosenheimer Straße wird gelegt. Bauherrn des inzwischen auf 100 Millionen DMark bezifferten Projekts sind die Treuhandgesellschaft mbH & Co KG Berlin-München und die Europaen Hotel Company.


1973

1973

Weltenburg * Die Urkundefälschung der Benediktinermönche des „Klosters Weltenburg“ aus dem frühen 17. Jahrhundert wird aufgedeckt.


1976

18. September 1976

München-Theresienwiese * Im Pschorr-Festzelt der Ochsenbraterei wird der Verein Münchner Oktoberfestmuseum e.V. gegründet. Sämtliche Wiesnwirte, der Verein Münchner Brauereien, die Schaustellerverbände und Vertreter der Stadt München sind daran beteiligt.

Zum 1. Vorsitzenden wird Xaver Heilmannseder gewählt. Ferdinand Schmid, der 1. Vorstand der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung ist ein engagierten Mitstreiter der Oktoberfestmuseums-Idee. Weitergepflegt wird diese Idee von den nächsten Vereinsvorständen Richard Süßmeier, Heinz Strobl und Willy Heide.


1980

1980

Deutschland * Der durchschnittliche Bierverbrauch liegt in Deutschland bei 145,9 Liter. 


1982

1982

Bundesrepublik Deutschland * Der bundesdeutsche Pro-Kopf-Verbrauch an Bier liegt bei 148 Liter.

1982

Freistaat Bayern - Europa * Alle Brauereien in Bayern haben einen durchschnittlichen Ausstoß von 29.700 Hektolitern.

Das liegt an der hohen Brauereiendichte in Bayern.

Im Vergleich: die Bundesrepublik Deutschland hat einen Durchschnittsausstoß von 73.000 hl, Dänemark 352.000 hl, Frankreich 378.000 hl, Großbritannien 443.000 hl und die Niederlande 735.500 Hektoliter.


1986

1986

München-Graggenau * Der „Ratskeller“ wird von den Familien Wieser und Winkelhofer betrieben.


1987

12. März 1987

Luxemburg * Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg entscheidet für die Importfreiheit. Damit darf Bier aus anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft auch in die BRD gebracht und vertrieben werden. Auch dann, wenn es dem Bayerischen Reinheitsgebot nicht entspricht.

6. April 1987<p><strong><em>München-Haidhausen</em></strong> * Die denkmalgeschützte Mälzerei&nbsp;des Hofbräukellers&nbsp;brennt ab.&nbsp;Der Sachschaden wird mit 14 Millionen DMark beziffert.</p>

1989

1989

München-Graggenau * Das Lokal in der Burgstraße 5 heißt jetzt nur noch „Weinstadel“.


1991

1991

München * Ferdinand Schmid, der Direktor der „Augustiner-Bräu Wagner K.G.“,  geht in den wohlverdienten Ruhestand. 


1993

1993

München-Au * Das „Motorama“ an der Rosenheimer Straße wird eröffnet.


1996

1996

München * Edith Haberland, die letzte Erbin der „Augustiner-Dynastie“, stirbt. 

Zuvor hat sie in ihrem Testament festgelegt, dass die „Augustiner-Brauerei“ in eine Stiftung umgewandelt werden soll. 

Chef der „Edith-Haberland-Wagner-Stiftung“ wird der seit 1991 in den Ruhestand versetzte Ferdinand Schmid. 


2000

31. Dezember 2000

München * Der Wein-pro-Kopf-Verbrauch liegt in München bei 40 Litern. Darin sind auch eingerechnet: Säuglinge, Anstinenzler und Weinverachter. München ist damit die deutsche Großstadt mit dem höchsten Wein-pro-Kopf-Verbrauch. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 27 Liter.


2001

1. November 2001

München-Graggenau * Die Löwenbräu AG wird Mieter des Anwesens Burgstraße 5. Seither betreibt die Familie Winklhofer das Gastlokal mit dem historischen Ambiente unter dem Namen Hofer - Der Stadtwirt.


2004

2004

München-Ludwigsvorstadt * Jannik Inselkammer wird „geschäftsführender Gesellschafter“ der „Augustiner-Brauerei“


2005

2005

USA * Der Konzern „Anheuser-Bush Inbev“ übernimmt die Münchner Traditionsmarken „Löwenbräu“, „Spaten“ und „Franziskaner“

Das belgisch-brasilianisch-amerikanische Unternehmen ist durch immer neue Milliardenübernahmen zum weltweiten Marktführer in Sachen Bier geworden; mit einem Umsatz von 40 Milliarden Dollar und hohen Gewinnen. 

7. September 2005

München-Angerviertel * Das Bier & Oktoberfestmuseum wird im ältesten noch erhaltenen Bürgerhaus Münchens, in der Sterneckerstraße 2, durch Oberbürgermeister Christian Ude eröffnet. 

Den finanziellen Grundstock für die Ausstellung hat der inzwischen verstorbene Wiesnwirt und langjährige Sprecher der Wiesnwirte und Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Xaver Heilmannseder gelegt, nachdem er dem Verein Münchner Oktoberfestmuseum eine großzügige Erbschaft hinterlassen hat. Einige der in den 1980er-Jahren geschlossenen Deutschen Brauereimuseum e.V. finden sich nun im Bier & Oktoberfestmuseum wieder. 


2010

2010<p><strong><em>Freistaat Bayern - Niederbayern</em></strong> * Das Anbaugebiet des Baierweins&nbsp;ist auf 4 Hektar angewachsen.</p>

2011

2011

München * Der Name Weinzierl taucht im Münchner Telefonbuch 129 Mal auf.

2011

Bundesrepublik Deutschland * Der durchschnittliche Bierverbrauch liegt in Deutschland nur noch bei 106,6 Liter. Zum Vergleich: 1980 waren es noch 145,9 Liter. Das ist ein Rückgang von rund 37 Prozent. 


2012

2012

München-Graggenau * Der „Ratskeller“ bietet Platz für 1.200 Personen.

2012

Bundesrepublik Deutschland * In Deutschland setzen die mehr als 1.300 Brauereien rund 96 Millionen Hektoliter Bier ab. 

30. November 2012

München-Angerviertel * Das Bier & Oktoberfestmuseum und der Verein Münchener Brauereien e.V. sehen scheinbar keinen Anlass das 525. Jubiläum des Münchner Reinheitsgebotes zu begehen.


2013

2013

Bundesrepublik Deutschland - Freistaat Bayern * In Deutschland gibt es 1.340 Brauereien. 

Davon befinden sich 622 in Bayern, alleine 163 in Oberfranken, womit die Region rund um Bayreuth und Hof Nummer eins in Bayern ist.

Die bayerischen Brauereien haben 22 Millionen Hektoliter Bier verkauft.
4,4 Millionen Hektoliter sind in den Export gegangen, ein Rekordergebnis.
Gerade die Chinesen trinken sehr gerne und immer mehr Bier aus Bayern.

Während in ganz Deutschland immer weniger Bier verkauft wird, kann in Bayern der Absatz noch um 0,7 Prozent gesteigert werden.

Im Jahr 2013 trinkt jeder Deutsche im Durchschnitt 108 Liter.
Der Bayer schafft immerhin 135 Liter.
Der unangefochtene europäische Biertrink-Spitzenreiter ist Tschechien, gefolgt von Deutschland und Österreich. 

Oktober 2013

Freistaat Bayern * Wegen der ungünstigen Witterungsverhältnisse fällt in Bayern die Hopfenernte schlecht aus und liegt mit 22.300 Tonnen 27 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre (30.500 Tonnen).

53 Prozent der Ernte ist „Bitterhopfen“, 47 Prozent „Aromahopfen“.
Fast 86 Prozent der deutschen Hopfenanbauflächen liegen in Bayern, wovon 97 Prozent oder 14.086 Hektar auf die Hallertau fallen.
Es ist damit das weltweit größte geschlossene Hopfenanbaugebiet.

Für 100 Liter Bier werden im Durchschnitt etwa 120 Gramm Hopfen benötigt.

19. November 2013

München * Ferdinand Schmid, der Chef der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung, die 51 Prozent an der Augustiner-Brauerei besitzt, stirbt im Alter von 88 Jahren in München. 


2014

2014

Bundesrepublik Deutschland - Freistaat Bayern * In Deutschland gibt es insgesamt 1.352 Brauereien. Davon befinden sich 616 Braustätten in Bayern.

Der Bierabsatz liegt in Deutschland bei 95.620.000 Hektoliter. Auf Bayern entfallen davon 23.131.000 Hektoliter.

9. März 2014

München * Das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, dass das „Verbot des Bierausschanks im traditionellen Steinkrug“ durch die EU durch Bayern erfolgreich verhindert worden ist. Zwei Monate vor der Europa-Wahl ist das für Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ein weiterer Beweis für die Regulierungswut der Brüsseler Bürokraten. 

Tatsache aber jedoch: Die Europäische Kommission hatte nie das Ziel, Bierkrüge aus Steingut zu verbieten. Es ging lediglich um eine 10 Jahre alte Regelung, wonach Eichstriche auf Gläsern angebracht werden müssen, um die richtige Inhaltsmenge feststellen zu können. Das ist aber beim Keferloher schon aufgrund des Materials nicht anwendbar.

Biertrinker müssen in Gaststätten lediglich darauf hingewiesen werden, dass sie die Füllmenge im Krug durch ein sogenanntes Umfüllmaß, das kann ein Glaskrug sein, überprüfen lassen können.

24. März 2014

British Columbia/Kanada * Gegen 10:30 Uhr stirbt Jannik Inselkammer, Gesellschafter der Augustiner Brauerei und erfolgreicher Immobilienunternehmer, beim Helicopter-Skiing bei einem Lawinenunfall in der kanadischen Provinz British Columbia. Er ist 45 Jahre alt. Als geschäftsführender Gesellschafter hält der Unternehmer 35 Prozent der Anteile an der Augustiner-Brauerei. 

6. Mai 2014

München * Ex-Wiesnwirt Sepp Krätz klagt gegen den Entzug seiner Schanklizenz zum 1. Juni für den Andechser am Dom gegen das Kreisverwaltungsreferat. Sepp Krätz‘ Rechtsbeistand ist Peter Gauweiler. 


2015

15. September 2015

Langwied * Die Paulaner-Brauerei nimmt ihre Abfüllanlage in Langwied in Betrieb. Noch wird Bier in die Flaschen gefüllt, das am Nockherberg hergestellt wurde. Es ist ein Weißbier. Die alte Brauerei am Nockherberg wird im März 2016 stillgelegt.


2018

31. Dezember 2018

München * Der Ausstoß der Augustiner-Brauerei liegt im Jahr 2018 bei 1,63 Millionen Hektolitern. Das entspricht einem Plus von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lässt Augustiner auf Platz 11 unter den größten deutschen Brauereien landen. 


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