1494
14. Dezember 1494 Ingolstadt * Das Herzogliche Georgianum wird durch Herzog Georg den Reichen von Landshut-Niederbaiern ins Leben gerufen und in die im Jahr 1472 gegründete Universität Ingolstadt eingegliedert. Es ist heute das zweitälteste und einzige staatliche Priesterseminar der Welt. |
1800
Um den 1. Mai 1800<p><strong><em>Ingolstadt - Landshut</em></strong> * Das <em>„Collegium Georgianum“</em> wird mit der Universität von Ingolstadt nach Landshut verlegt.</p> |
1806
1806 Düsseldorf - München * Der „Historienmaler“ und bisherige „Direktor der Düsseldorfer Akademie und Gemäldegalerie“, Johann Peter Langer, siedelt mit seinem Sohn Robert nach München über. Johann Peter Langer soll im neu erhobenen „Königreich Baiern“ die Leitung der seit dem Jahr 1770 bestehenden „Maler- und Bildhaueracademie“ übernehmen und auf europäisches Niveau anheben. Untergebracht ist die „Akademie der Bildenden Künste“ in dem Teil des ehemaligen „Jesuitenkollegs“ neben der „Michaelskirche“ in der Neuhauser Straße, der zuvor vom „Wilhelmsgymnasium“ genutzt worden war und seit dem Jahr 1781 die „Münchner Zeichnungsschule“ [= „Maler- und Bildhaueracademie“] beherbergte. |
1808
1. Juni 1808 München * Gründung der Königlichen Akademie der Bildenden Künste. Ihr erster Direktor ist der inzwischen in den Adelsstand erhobene, aus Düsseldorf stammende Johann Peter von Langer. |
26. Juli 1808 München-Maxvorstadt * König Max I. Joseph ordnet an, dass „die Aussteckung des botanischen Garten in einer Erweiterung der gegenwärtigen Herzogmax-Wiese ohne ferneren Aufschub vorgenommen werden solle“. |
1811
1811 München-Maxvorstadt * Das Eingangstor des „Alten Botanischen Gartens“ entsteht nach Plänen von Joseph Emanuel d‘Herigoyen. |
15. April 1811<p><em><strong>München-Maxvorstadt</strong></em> * Johann Weinmüller, inzwischen zum königlichen Regisseur befördert, kann seinen Theaterbetrieb im Herzoggarten des Clemensschlössls, auf dem Gelände des heutigen Justizpalastes, eröffnen. König Max I. Joseph hat dieses Weinmüller als Übergangslösung zur Verfügung gestellt. </p> |
1812
1812 München-Maxvorstadt * In den Jahren 1812/13 wird an der Nordseite des „Alten Botanischen Gartens“ ein Gewächshaus errichtet. Die Eisen-Glas-Kostruktion ist etwa 135 Meter lang, besitzt sechs Kabinette, von denen die Hälfte als warme Abteilung, die andere als kalte Abteilung genutzt wird. Das Gewächshaus ist eingespannt zwischen zwei steinernen Eckbauten mit dorischem Fries und Giebel. Der östliche Eckpavillon wird als „Direktorenwohnhaus“, der Westliche als Gärtnergebäude genutzt. |
1813
18. März 1813<p><strong><em>München</em></strong> * In einer von Minister Montgelas veranlassten Anweisung heißt es: <em>„Es ist Anzeige gemacht worden, daß mehrere Eleven der Akademie der bildenden Künste sich durch Schnurr- und Knebelbärte auszuzeichnen suchen. Die Akademie erhält den Auftrag, sie zur Ablegung derselben sofort anzuweisen und überhaupt über ein ruhiges und sittliches Betragen sorgfältig zu wachen.“ </em></p> <p>Besonders beunruhigend sind für die Regierung eine <em>„auffallende Haartracht oder Abzeichen auf Mützen und Hüten“</em>, die auf geheime Verbindungen hindeuten könnten.</p> |
27. Juli 1813 München-Kreuzviertel * Maria Ellenrieder schreibt sich als erste Münchner Kunststudentin an der Akademie ein. Bis 1841 weisen die Matrikelbücher insgesamt 47 Kunststudentinnen aus. |
1814
1. Februar 1814 La Rothière * Die Schlacht bei La Rothière findet im Tal der Aube südlich von Brienne statt. Sie steht in engem Zusammenhang mit der Schlacht von Brienne-le-Château, die drei Tage zuvor mit einem Rückzug der Koalitionstruppen endete. Das beherzte Eingreifen des baierisch-österreichischen Korps unter General Carl Philipp Joseph von Wrede hat dazu beigetragen, dass Napoléon Bonaparte um 21 Uhr den Befehl zum Rückzug gibt. |
26. Februar 1814 Bar sur Aube * Die baierisch-österreichischen Truppen unter General Carl Philipp Joseph von Wrede kämpfen in Bar-sur-Aube gemeinsam mit Russen und Preußen gegen französisches Militär. Den Baiern gelingt es sogar ein Stadttor aufzubrechen und in das Stadtinnere vorzudringen. Doch sie werden schnell wieder vertrieben. In der Nacht sitzen die Franzosen im Innern der Stadtmauern fest, während die Baiern das Gelände davor beherrschen. |
27. Februar 1814 Bar sur Aube * Die Kämpfe um Bar-sur-Aube gehen weiter. Die Baiern greifen die Stadt entschlossen an, können eines der Stadttore erstürmen und aufbrechen und dringen in die Stadt ein. Ein heftiger Häuserkampf entbrennt, bei dem die Einwohner der Stadt auf der Seite ihrer Truppen mitkämpfen. Als sich aber die französischen Truppen außerhalb der Stadt über die Aube zurückziehen, beginnt auch die französische Besatzung der Stadt ihren Rückzug über den Fluss. Die Baiern können nun Bar-sur-Aube im Sturm erobern und die in der Stadt festsitzenden französischen Soldaten gefangen nehmen. Der Name dieses Schlachtortes findet sich seit 1826 in der Barer Straße wieder. Diese hieß zuvor Carolinenstraße beziehungsweise ab dem Carolinenplatz Wilhelminenstraße. |
7. März 1814 München * General Carl Philipp Joseph von Wrede wird wegen seiner besonderen militärischen Leistungen in den Befreiungskriegen zum Feldmarschall befördert. |
11. März 1814 München-Maxvorstadt * Der Alte Botanische Garten ist nahezu fertig gestellt. |
20. März 1814<p><strong><em>Arcis-sur-Aube</em></strong> * Die Schlacht von Arcis-sur-Aube stellt sich für Napoleon Bonaparte nahezu aussichtslos dar, da er einen Mehrfrontenkrieg gegen Russland, Preußen, Großbritannien und Österreich führt. </p> <p>Bei Arcis-sur-Aube muss die französische Armee mit 28.000 Mann gegen eine fast dreifach überlegene österreichische Armee unter Generalfeldmarschall Karl Philipp zu Schwarzenberg mit 80.000 Mann kämpfen. Unter ihnen befinden sich auch baierische Truppen unter Feldmarschall Carl Philipp Joseph von Wrede. </p> |
21. März 1814 Arcis-sur-Aube * Im weiteren Kampfverlauf in der Schlacht von Arcis-sur-Aube ordnet Napoleon Bonaparte um 12 Uhr mittags den sofortigen Abzug seiner sämtlichen Truppen an. Damit ist der Weg für die Verbündeten nach Paris frei. Auch an diese Schlacht erinnert eine Straße in der Maxvorstadt, die Arcisstraße, die vor 1826 den Namen Ludwigstraße trug. Die spätere Meiserstraße und heutige Katharina-von-Bora-Straße hieß damals noch Amalienstraße. |
31. März 1814<p><strong><em>Paris</em></strong> * Im Rahmen der Befreiungskriege marschieren die Verbündeten in Paris ein. </p> |
1817
11. Oktober 1817 München-Maxvorstadt * Der Grundstein für das Leuchtenberg-Palais am Odeonsplatz wird gelegt. |
1818
1818 München-Maxvorstadt * Das „Eichthal-Palais“ an der Brienner Straße 12 wird von Leo von Klenze erbaut. |
1824
1824 München-Maxvorstadt * Peter von Cornelius wird Direktor der „Königlichen Akademie der Bildenden Künste“. |
6. August 1824 Haidhausen * Johann Peter von Langer stirbt. Noch kurz vor seinem Tod äußert er sich vor seinen Studenten folgendermaßen: „Meine Herren, es gibt nur drei wahrhaft große Künstler: Der Erste war Raffael, der Zweite ist mein Sohn und den Dritten verbietet mir die Bescheidenheit, Ihnen zu nennen!“ Robert von Langer erhält zwar das väterliche Adelsprädikat übertragen, doch für das Amt des Akademie-Direktors wird im gleichen Jahr Peter Cornelius berufen. |
1826
1826 Landshut - München-Kreuzviertel * Die „Universität“ und das „Georgianum“ werden von Landshut nach München umverlagert. |
7. Februar 1826 München-Maxvorstadt * Nachdem der Bankier Hirsch die notwendigen 256.644 Gulden vorfinanziert hat, kann der Grundstein für das „Odeon“, einem „Konzertsaal“ an der Ludwigstraße, gelegt werden. |
7. April 1826<p><em><strong>München-Maxvorstadt</strong></em> * Der Grundstein für die Alte Pinakothek an der Barer Straße wird gelegt. </p> |
1827
1827 München-Maxvorstadt * König Ludwig I. erteilt Friedrich von Gärtner den Auftrag zum Bau der „Bayerischen Staatsbibliothek“, deren Bestände auf Herzog Albrecht V. ins 16. Jahrhundert zurückgehen. Schon bevor sie die rund 200.000 Bände aus den säkularisierten Klöstern aufnehmen musste, war die „Staatsbibliothek“ schon eine der umfangreichsten Sammlungen ihrer Art in Europa. |
1827 München-Maxvorstadt - Schwabing * Die Fortsetzung der Ludwigstraße nach Norden bis zum Dorf Schwabing wird durch „Ministerialbeschließung“ angeordnet. |
26. April 1827 München-Kreuzviertel * Robert von Langer wird „Direktor der kgl. Sammlung von Handzeichnungen, elfenbeinernen Schnitz-Werken, Miniatur-, Email- und Musiv- Arbeiten“. Damit beendet er seine Tätigkeit an der „Akademie“. |
1828
1828 München-Maxvorstadt * Friedrich von Gärtner beginnt mit den Planungen zur „Ludwigskirche“. |
10. März 1828<p><em><strong>München-Maxvorstadt</strong></em> * Das von Leo von Klenze neu erbaute Odeon, ein Musiksaal mit hervorragender Akustik, wird eröffnet. Das Gebäude ist gegenüber dem Leuchtenberg-Palais entstanden und hatte sich diesem anzupassen, weshalb Leo von Klenze den Konzertsaal im Inneren des Neubaus versteckt. Es gibt deshalb kein natürliches Licht im 37 Meter langen Konzertraum. </p> |
9. September 1828 Tegernsee * Herzog Max in Bayern heiratet die Königstochter Ludovica Wilhelmine von Bayern in Tegernsee. |
1829
15. August 1829 München-Maxvorstadt * Der Grundstein für die Ludwigskirche wird gelegt. |
25. August 1829 München-Maxvorstadt * Am Geburstag König Ludwigs I. wird der Grundstein für die Ludwigskirche gelegt. |
1830
1830 München-Maxvorstadt * Robert von Langer übernimmt seinen letzten öffentlichen Auftrag und schmückt das „Herzog-Max-Palais“ mit Szenen aus der griechischen Mythologie aus. Herzog Max in Bayern war der Vater der Kaiserin Elisabeth. |
18. August 1830 Wien * Franz Joseph, der spätere Kaiser von Österreich-Ungarn wird in Wien geboren. |
1831
21. Juni 1831 München-Maxvorstadt * Das Herzog-Max-Palais in der Ludwigstraße ist fertiggestellt. |
13. Oktober 1831 München-Maxvorstadt * Herzog Max in Bayern und seine Ehefrau Ludovica beziehen das Herzog-Max-Palais in der Ludwigstraße. |
1832
1832 München-Maxvorstadt * Grundsteinlegung für die 172 x 78 x 24 Meter umfassende „Bayerische Staatsbibliothek“. |
8. Juli 1832 München-Maxvorstadt * Der Grundstein für die Bayerische Staatsbibliothek an der Ludwigstraße wird gelegt. |
1835
Ab dem 11. April 1835<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Die Arbeiten für die von Friedrich von Gärtner im Stil des romantischen Historismus geplanten Bauten gegenüber der Universität beginnen. Sie dauern sechs Jahre an.</p> <ul> <li>Nördlich der heutigen Veterinärstraße entsteht das Max-Joseph-Stift für höhere Töchter, </li> <li>südlich davon das Georgianum für angehende Geistliche.</li> </ul> |
15. Oktober 1835 München-Maxvorstadt * Grundsteinlegung für das Max-Joseph-Stift an der Ludwigstraße. |
1836
16. Oktober 1836 München-Maxvorstadt * Die Alte Pinakothek an der Barer Straße wird eröffnet. Aus dem überreichen Gemäldebestand können nur 1.300 Bilder gezeigt werden. |
1837
1837 München-Maxvorstadt * Die von Friedrich von Gärtner geplante „Staatsbibliothek“ wird bezogen. |
24. Dezember 1837 München-Maxvorstadt * Herzogin Elisabeth in Bayern, die als „Sisi“ bekannt gewordene spätere österreichische Kaiserin, wird in München geboren. |
1840
Um Dezember 1840 München-Maxvorstadt * Die Bauarbeiten für das „Max-Joseph-Stift“, einem „Erziehungsinstitut für Töchter aus höheren Ständen“ sind abgeschlossen. |
1841
1841 München-Maxvorstadt * Das „Georgianum“, das weltweit einzige staatliche „Priesterseminar“, zieht in seinen Neubau an der Ludwigstraße. |
29. Oktober 1841 München - Schleißheim * Robert von Langer wird Direktor der Zentral-Gemälde-Galerie. In dieser Funktion darf er die Alte Pinakothek einrichten und die Schleißheimer Galerie umordnen. |
1842
1842 München-Maxvorstadt * Die „Staatsbibliothek“ in der Ludwigstraße ist endgültig fertiggestellt. |
1843
1843 München-Maxvorstadt * Der Bau der „Bayerischen Staatsbibliothek“ an der Ludwigstraße wird vollendet. Er kostet 1,3 Millionen Gulden. |
12. Oktober 1843 München-Maxvorstadt - Schwabing * Anlässlich des Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig wird der Grundstein für das Siegestor gelegt. König Ludwig I. verliest den Satz: „Bayerns tapferem Heere, das zu jeder Zeit, in allen Lagen seinem Landesfürsten unerschütterlich treu war, ihm widme ich das Siegesthor.“ |
1844
1844 München-Maxvorstadt * Nach einer Bauzeit von 15 Jahren kann die „Ludwigskirche“ eingeweiht werden. Peter Cornelius, den König Ludwig I. extra von Düsseldorf nach München holt, schafft das größte Fresko der Welt. Wesentlich größer als Michelangelos „Jüngstes Gericht“ in der „Sixtinischen Kapelle“ in Rom. |
8. September 1844 München-Maxvorstadt * Die Ludwigskirche wird - nach 15-jähriger Bauzeit - durch Erzbischof Lothar Anselm von Gebsattel eingeweiht. Der ursprüngliche Weihetermin war für den 25. August 1844 vorgesehen, konnte aber nicht eingehalten werden, weshalb weder der sich inzwischen auf einer Badereise befindliche König Ludwig I., noch der Architekt Friedrich von Gärtner und der Innenminister Karl August von Abel daran teilnehmen können. |
1845
4. April 1845<p><em><strong>München</strong></em> * Das Ordinariat genehmigt der Pfarrkirche Sankt Ludwig das Abhalten der Maiandacht. </p> |
1. Mai 1845 München-Maxvorstadt * In der Ludwigskirche wird die erste Maiandacht auf deutschem Boden in einer Pfarrkirche gehalten. Bereits im Mai 1841 wurde die Maiandacht in der Hauskapelle der Frauen zum guten Hirten im damals noch nicht zu München gehörenden Haidhausen eingeführt. Im Mai 1843 fand die erste Maiandacht auf Münchner Boden in der Herzogspitalkirche statt. Beide Gotteshäuser waren aber keine Pfarrkirchen. |
1846
6. Oktober 1846 Haidhausen * Robert von Langer stirbt zutiefst verbittert - im Alter von 63 Jahren - in seinem Besitztum in Haidhausen an Lungenlähmung. Der Künstler sah sich als Maler als gescheitert an. Robert von Langer wird von seinen Zeitgenossen als „konservativer Zopfmaler“ verspottet und diffamiert. Kein Wunder, dass nach seinem Tod übersehen wurde, dass das Haus eine kunsthistorische Attraktion ersten Ranges darstellte. |
1. Dezember 1846 München-Maxvorstadt * „Maria de los Dolores Miontes, genannt Lola Montes“, kauft um 16.000 Gulden vom Steinbruchbesitzer Friedrich Adam Schwarz aus Solnhofen das Palais an der Barer Straße. Die Kaufurkunde weist aus, dass Lola Montez von Anfang an als Eigentümerin des Anwesens samt Hofraum, Hintergebäuden und Garten eingetragen ist. Damit scheinen die Voraussetzungen für ihre Einbürgerung der „Spanischen Tänzerin“ gegeben. |
6. Dezember 1846 München-Maxvorstadt * Der Kauf des Palais an der Barer Straße durch Lola Montez wird ins Grundbuchverzeichnis eingetragen. Kauf, Umbau und Ausstattung verschlingen etwa 40.000 Gulden. Man kann also sagen, dass König Ludwig I., oder besser gesagt seinen bayerischen Untertanen, Lola Montez unterm Strich so viel gekostet hat wie die Feldherrnhalle. |
1847
7. Februar 1847 München-Maxvorstadt * König Ludwig I. legt sich auf das Gelände der „Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft“ als künftigen Bahnhof-Standort fest. |
Um März 1847 Schwabing * Das an der „Schwabinger Landstraße“ erbaute „Palais für Königin Therese“ ist fertiggestellt. Der Architekt ist Friedrich von Gärtner. |
13. März 1847<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Lola Montez wohnt jetzt in der Theresienstraße 8, beim <em>„Maurerpolier“</em> Lüglein, zur Miete. Die Solotänzerin hatte bei einem Hausball dem Geschäftsführer des Gasthofs <em>„Zum Goldenen Hirschen“</em> in aller Öffentlichkeit eine Watschen verpasst. Deshalb erhält sie - nach fünf Monaten - ein Hausverbot.</p> <p>Das Zimmer dient ursprünglich nur als Zwischenlösung, bis das am 1. Dezember 1846 vom König angekaufte, neu gestaltete und standesgemäße Palais an der Barer Straße 7 bezugsfertig ist. Doch kann sie dieses Haus erst am 28. April 1847 beziehen. </p> |
28. April 1847 München-Maxvorstadt * Lola Montez kann das für sie vom König angekaufte, neu gestaltete und standesgemäße Palais an der Barer Straße 7 beziehen. |
3. Mai 1847 München-Ludwigsvorstadt - München-Maxvorstadt * Das Gelände der „Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft“ wird an die staatliche „Generalverwaltung der Kgl. Eisenbahnen“ um 150.000 Gulden verkauft. Weil aber viele Bürger die Notwendigkeit der Eisenbahn nicht anerkennen, beschweren sie sich in einer „Petition“ über den Verkauf der „Schießstätte“. Tatsächlich verfügt damals nur die erste Wagenklasse über verglaste Fenster; Die Argumente änderten letztlich aber nichts am Verkauf der „Schießstätte“. |
15. November 1847 München-Maxvorstadt * Zur Aufrechterhaltung des Eisenbahnbetriebs lässt man den alten, aus Holz erbauten und auf dem Marsfeld stehenden Bahnhof behelfsmäßig wiederherstellen und gleichzeitig die Gleise zur Schießstätte verlängern. Der Bahnhof war am 4. April 1847 einem Brandanschlag zum Opfer gefallenen. Am neuen Standort werden die behelfsmäßigen Betriebs- und Empfangsräume eingerichtet, um den Bahnverkehr an diesem Tag dort aufzunehmen. Als Architekten für das neue Bahnhofsgebäude wird der Friedrich-von-Gärtner-Schüler, Friedrich Bürklein, beauftragt. Es sollte der spektakulärste Bahnhofsbau werden, den er von 1847 bis 1849 im Rundbogenstil ausführt. Die kühn konstruierte und wegen ihrer Zweckmäßigkeit von den Zeitgenossen bewunderte Bahnsteighalle darf mit Recht als eine der ersten Ingenieurbauten bezeichnet werden, das den Bedürfnissen der Zeit entspricht. Auf dem Platz des neuen Bahnhofs haben die Münchner Armbrustschützen, später Feuerschützen, ihre Schießstatt. Die Schützengesellschaft lässt sich dafür auf der Theresienhöhe ein Neues Schießhaus von Bürklein errichten. |
1848
2. Dezember 1848 Wien * Der 18-jährige Franz Joseph I. wird Kaiser von Östereich-Ungarn. |
1849
1. Oktober 1849 München-Ludwigsvorstadt * Nach einer Bauzeit von 26 Monaten kann Friedrich Bürkleins Centralbahnhof der Öffentlichkeit übergeben werden. Der Architekt Friedrich Bürklein hat ein Zweckgebäude im sogenannten Rundbogenstil konzipiert, das Elemente der Romanik und der italienischen Renaissance verbindet. Das der Stadt zugewandte Empfangsgebäude erinnert mit seiner Fensterrosette und der vorgelagerten Arkadenhalle fast an die Bonifazkirche. Die den Mittelbau flankierenden, zweigeschossigen Seitenbauten dienen dem Billettverkauf, der Post und als Wohnungen für Beamte. Die Einsteighalle gilt als erstes großes Bauwerk der technisch-industriellen Ära in München, deren Kühnheit und Originalität weithin gerühmt wird. Halbrundförmig, rund 110 Meter lang, 29 Meter breit und bis zu 20 Meter hoch, überspannte sie fünf Gleise. Doch es ist noch eine hölzerne Konstruktion, die kurz vor der dann aus Eisen erbauten Schrannenhalle ausgeführt worden ist. Eine Fußbodenheizung erwärmt die Warte- und Restaurationsräume auf 17,5 bis 20 Grad Celsius. |
1850
1850 München-Maxvorstadt - Schwabing * Das „Siegestor“ wird zwei Jahre nach der Abdankung König Ludwig I. fertiggestellt. Es soll an die siegreichen Feldzüge der Jahre 1813 bis 1815 gegen Napoleon erinnern. |
1850 München-Maxvorstadt * Während seines Aufenthalts im „Georgianum“ (bis 1852) entwickelt der spätere „Landpfarrer“ Sebastian Kneipp seine „Wasserkur“. |
1851
19. April 1851<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Schwierigkeiten bereitet noch die Beleuchtung des Zentralbahnhofs. Doch dann kann die Einstiegs- und Empfangshalle mit 156 holzgasbetriebenen Lampen illuminiert werden. </p> |
21. Juni 1851 München - Wien * Das Königreich Bayern schließt mit Österreich einen Vertrag zur Weiterführung einer Bahnverbindung über Rosenheim nach Salzburg auf österreichischem Territorium. Diese Planung hat eine europäische Dimension. |
1852
Ab 1852 München-Maxvorstadt * Bis zum Wintersemester 1920/21 werden Frauen nicht mehr zum Studium an der „Akademie der Bildenden Künste“ zugelassen. |
7. Mai 1852 Rosenheim - Salzburg * Der bayerische Staat finanziert und übernimmt die Ausführung der Bahnverbindung über Rosenheim nach Salzburg. |
Um Oktober 1852 München-Maxvorstadt - Schwabing * Die von Ferdinand von Miller gegossene „Quadriga“, eine 6 Meter hohe Bavaria, die einen von vier Löwen gezogenen Wagen lenkt, wird auf das „Siegestor“ gehievt. |
1. November 1852 München-Maxvorstadt * Das Siegestor geht als Schenkung an die Stadt über - und damit auch der Unterhalt. Mit der Auflage, dass seine Ausrichtung nach Norden nie verändert werden darf. |
1853
1853 München - Starnberg * Der weitere Ausbau des Eisenbahn-Streckennetzes wird angegangen. Ulrich Himbsel, der ehemalige „Baudirektor der München-Augsburger-Eisenbahngesellschaft“, beginnt, trotz der anfänglich auftretenden Probleme mit der Finanzierung, mit dem Streckenbau zu dem „an Naturschönheiten so reichen Starnberger See“. Die Linie zweigt hinter Pasing nach Süden ab und erfreut sich beim „gebirgssinnigen Münchner Publikum“ bald großer Beliebtheit. |
16. August 1853 Bad Ischl * In Bad Ischl soll die Verlobung des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. mit der 19-jährigen Herzogin Helene in Bayern gefeiert werden. Doch es kommt anders. Dem 23-jährigen Regenten gefällt seine drei Jahre jüngere Cousine Elisabeth „Sisi“ ganz einfach viel besser. |
18. August 1853 Wien - München * An seinem 23. Geburtstag hält der österreichisch-ungarische Kaiser Franz Joseph I. um die Hand seiner Cousine Herzogin Elisabeth „Sisi“ in Bayern an. In der Überzeugung „einem Kaiser von Österreich gibt man keinen Korb“ stimmt das herzogliche Haus der Verlobung zu. Herzog Max in Bayern und die kaiserliche Administration einigen sich auf eine Mitgift in Höhe von 50.000 Gulden, dazu Kleider und Schmuck. |
1854
1854 München - Augsburg - Württemberg * Die Eisenbahnstrecke München - Augsburg wird bis an die Grenze zum „Königreich Württemberg“ weitergebaut. |
20. April 1854<p><strong><em>München - Straubing</em></strong> * Herzogin Elisabeth <em>„Sisi“</em> in Bayern verlässt München in Richtung Straubing. Dort besteigt sie den Raddampfer <em>„Franz Joseph“</em>, der sie nach Wien-Nußdorf bringt. </p> |
24. April 1854 Wien * Der 23-jährige österreichische Kaiser Franz Joseph heiratet in Wien die 16-jährige Herzogin Elisabeth „Sisi“ in Bayern. |
15. Juli 1854 München-Maxvorstadt * Die im Glaspalast stattfindende Industrie-Ausstellung wird von König Max II. feierlich eröffnet. Nur wenige Tage später bricht die Cholera aus. Bei der Eröffnungsrede bricht ein Billeteur tot zusammen. Man glaubt an einen Schlaganfall, doch vermutlich handelt es sich um das erste Opfer der Cholera. |
26. Oktober 1854 München-Graggenau * Die Königinmutter Therese stirbt an der Cholera. Ihre Grabstätte befindet sich heute in der Basilika Sankt Bonifaz in München. |
28. Oktober 1854 München - Darmstadt * Der Ex-König Ludwig I. reist in Begleitung seiner Tochter, der Großherzogin Mathilde von Hessen, und seinem Sohn Adalbert mit dem Eilzug nach Darmstadt. Er will scheinbar bei der Bestattung seiner evangelischen Frau Therese in der Theatinerkirche einen möglichen Eklat ausweichen, wie er sich 1841 bei Königin Caroline ereignet hat. |
1856
1856 München-Maxvorstadt * Der Ex-König Ludwig I. bestimmt die „Sankt-Bonifaz-Kirche“ zur „Grabkirche“. |
1857
9. April 1857<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Der Sarkophag des Ex-Königs Ludwig I. wird noch zu seinen Lebzeiten in der Sankt-Bonifaz-Kirche aufgestellt.</p> |
26. Oktober 1857 München-Großhesselohe * Die elegante Großhesseloher Brücke, die das tief eingeschnittene Isartal überquert und die Bahnverbindung über Holzkirchen nach Rosenheim weiterführt, wird eröffnet. |
31. Oktober 1857 München-Großhesselohe * Der 62,9 Kilometer lange Eisenbahn-Streckenabschnitt von dem Belustigungsorte Hesselohe bis Rosenheim ist fertiggestellt. |
1858
1858 Schwabing * Das „Palais der Königin Therese“ wird um 20.000 Gulden - über einen Strohmann - vom Militär gekauft und nach dem Umbau als „Kriegsschule“ verwendet. |
5. August 1858 Rosenheim - Kufstein * Die 31,9 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Rosenheim bis zur Grenze bei Kufstein ist fertiggestellt. |
3. November 1858 München - Landshut * Auf den Vorarbeiten der staatlichen Eisenbahn-Commission aufbauend, kann die Landshuter Linie eröffnet werden. Die Landshuter Allee erinnert noch heute an die ursprüngliche Trassenführung. |
1860
7. Mai 1860 Rosenheim - Traunstein * Die 53,3 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Rosenheim bis nach Traunstein ist fertiggestellt. |
1. August 1860 Traunstein - Salzburg * Die 29,5 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Traunstein bis zur Grenze bei Salzburg ist fertiggestellt. |
12. August 1860 München - Salzburg * Die in fünf Teilabschnitten erbaute und insgesamt 188 Kilometer lange Eisenbahn-Strecke von München nach Salzburg kann erstmals befahren werden. Ab Salzburg führt die Bahnlinie weiter nach Wien. Kaiser Franz Joseph I. von Österreich trifft aus Wien mit der k.k. privilegierten Kaiserin-Elisabeth-Bahn ein, König Max II. von Bayern in Salzburg in seinem Hofzug an. Der bayerische Zug wird von zwei Maffei-Lokomotiven gezogen. Mit dieser Zugverbindung liegt München genau zwischen den zwei großen europäischen Metropolen Wien und Paris. |
1861
1861 München - Starnberger See * Der bayerische Staat erwirbt die Eisenbahn-Strecke zum Starnberger See von Ulrich Himbsel. |
1866
Juli 1866 Schwabing * Im stattfindenden Krieg wird das ehemalige Palais der Königin Therese als Filialspital des Münchner Militärkrankenhauses verwendet. |
1871
18. Mai 1871 Husum * Franziska „Fanny“ Gräfin zu Reventlow, die später als „Skandalgräfin“ oder „Schwabinger Gräfin“ der Münchner Bohème und als Autorin des Schlüsselromans „Herrn Dames Aufzeichnungen“ bekannt werden wird, kommt in Husum zur Welt. |
16. Juli 1871 Schwabing - München-Maxvorstadt * Die siegreichen bayerischen Truppen ziehen triumphierend durch das feierlich geschmückte Siegestor. |
1872
1872 Schwabing * Das „Palais der Königin Therese“ wird von deren Enkel Prinz Leopold gekauft. Seither trägt es den Namen „Palais Leopold“. |
1873
10. November 1873 München-Maxvorstadt * Der Grundstein für die evangelische Markuskirche an der Gabelsbergerstraße in der Maxvorstadt wird gelegt. |
1876
1876 München-Maxvorstadt * Durch das ständig steigende Verkehrsaufkommen wird der „Centralbahnhof“ umgebaut. |
1880
Um 1880 Schwabing * Das Gebäude Georgenstraße 8/10 wird nach dem Entwurf von Josef Hoelzle als symmetrisches Doppelhaus hergestellt. |
1882
1882 München-Maxvorstadt * Die „Ostbahnhalle“ beim „Centralbahnhof“ wird abgerissen. |
1885
1885 München-Ludwigvorstadt - München-Maxvorstadt * Die beiden evangelischen Kirchen erhalten ihre Namen: „Matthäuskirche“ und „Markuskirche“. |
1888
29. Juli 1888<p><strong><em>München</em></strong> * Aus Anlass des 100. Geburtstags von König Ludwig I. findet vom 29. bis zum 31. Juli 1888 eine Centenarfeier als rauschende Festfolge statt. Eigentlich hätten die Münchner das Fest schon zwei Jahre zuvor feiern wollen, da König Ludwig I. ja bereits 1786 geboren worden war. Doch die Hoftrauer um den im Starnberger See ums Leben gekommenen Enkel des Jubilars und <em>„Märchenkönigs“</em> machen entsprechende Festlichkeiten im eigentlichen Jubiläumsjahr 1886 unmöglich. Aus diesem Grund verschob man das Fest und führte es parallel zur Deutsch-Nationalen Kunstgewerbe-Ausstellung durch. </p> |
31. Juli 1888<p><strong><em>München</em></strong> * Zum Höhepunkt der Centenarfeier, dem drei Kilometer langen Festzug, formieren sich tausende Menschen und Tiere. Der <em>„Künstler- und Handwerkerzug“</em> beginnt am Karlsplatz-Stachus, führt zum Marienplatz und von da durch die Dienerstraße zum Max-Joseph-Platz. Von hier aus bewegte er sich über den Odeonsplatz zum Siegestor, wo der Zug wendet, um auf der westlichen Straßenseite wieder zurück zur Briennerstraße zu gelangen, von wo aus der Weg weiter zum Königsplatz führen soll. </p> <p>Die Festzugsgruppe der <em>„Kauf- und Handelsleute“</em> präsentiert sich dabei mit einem Wagen, zu dem acht indische Elefanten gehören. Diese entstammen einer Leihgabe des Zirkusdirektors Carl Hagenbeck. Beim Umzug durch die Ludwigstraße trotteen die exotischen Tiere gelassen und brav einher. Als der Festzug jedoch am Siegestor eine Schleife macht, treffen die von Berbern berittenen Elefanten auf die als feuerspeienden Drachen dekorierte Straßenlokomotive in der Gruppe der Eisenindustrie. Die Elefanten erschrecken durch ein unachtsames Dampfablassen und von dem Rattern und Gezische des grotesken Vehikels derart, dass sie scheuten und wild trompetend davonrasen. Die aufgescheuchten Elefanten lösen wiederum eine Massenpanik unter den Besuchern aus. </p> <p>Den Anfang macht ein Elefantenbulle, der wild zu trompeten beginnt, durch die Ludwigstraße nach Norden trampelt und vor der Staatsbibliothek randaliert. Drei Tiere folgen ihm, Panik bricht aus, im Gedränge sterben Menschen. Die Zirkuswärter brauchen die Hilfe der schweren Reiterei, um die Elefanten zu bändigen. </p> <p>Vier weitere Elefanten nehmen in die entgegengesetzte Richtung Reißaus und verbreiten Angst und Schrecken. Im ungezügelten Galopp rennen sie über die Ludwig- in die Maximilianstraße, steuern den Hofgraben zu, wo sie an der Königlichen Münze das Hauptportal einrennen. Über den Alten Hof laufen sie weiter zum Viktualienmarkt und richten unter den Verkaufsständen verheerende Verwüstungen an. Ein Elefant soll sogar ins Hofbräuhaus gerannt sein, bei denen Münchner Wirtshausbrüder und Elefanten einander Rüssel an Nase begegnen. </p> <p>Ihr weiterer Weg führt zum Gärtnerplatztheater und von dort zur Auenstraße 46, wo sie sich im Hof einfangen und beruhigen lassen. Später bringt man einen an die Vorgänge erinnernden Gedenkstein an. Immerhin verlieren durch die <em>„Elefanten-Katastrophe“</em> und der damit verbundenen Massenpanik zwei, nach anderer Quelle vier Menschen ihr Leben. Zudem verursacht sie 42 Verletzte. </p> |
15. November 1888 München - Tegernsee * Herzog Max in Bayern stirbt in München. Seine Grabstätte befindet sich in der Gruft von Schloss Tegernsee. |
1889
1889 München-Maxvorstadt * Die Villa in der Kaulbachstraße 15 wird vom Architekten Gabriel von Seidl für den „Kunstmaler“ Friedrich August von Kaulbach erbaut. |
1891
1891 München-Schwabing - München-Maxvorstadt * Der „Maler“ und „Lehrer“ Anton Azbé betreibt in der Georgenstraße 16 und an der Amalienstraße 57 („Damenabteilung“) eine „Mal- und Zeichenschule“. Einer seiner Schüler war Wassily Kandinsky. |
1900
Um 1900 München-Schwabing * Das Haus Georgenstraße 8 wird nach dem Entwurf von Josef Hoelzle vollständig umgebaut. Das palastähnliche Bauwerk im Wiener Ringstraßen-Stil wird dem päpstlichen Nuntius Eugenio Pacelli als Residenz angeboten. Eine Kapelle befindet sich im Osttrakt des Bauwerks. |
1903
1903 München-Schwabing * Der „Privatgelehrte“ Friedrich Wilhelm von Bissing erwirbt das Gebäude an der Georgenstraße 10 und lässt es nach seinen Vorstellungen umbauen. Es entsteht eine schöne Verbindung des Münchner Jugendstils mit traditionellen Elementen Altmünchner Bürgerhäuser. |
1905
5. August 1905 München-Schwabing * Der Kunstmaler und Lehrer Anton Azbé stirbt im Alter von 43 Jahren. |
1909
1909 München-Maxvorstadt * Noch zur „Jahrhundertfeier 1909“ lassen sich die Professoren der „Akademie der Bildenden Künste“ ihre „Festuniform“ nach den Vorgaben von 1808 schneidern. |
1912
1912 München-Maxvorstadt * Paul Ludwig Troost, der Architekt des „Hauses der Deutschen Kunst“ und der „Parteibauten am Königsplatz“, lebt bis zu seinem Tod am 21. Januar 1934 in der Kaulbachstraße 10, EG, links. Er gilt als der Architekt, der in seinen Planungen bereits die Grundzüge der nationalsozialistischen Stadtplanung festgelegt hat, wie sie später im gesamten Deutschen Reich zur Ausführung kommen. |
1914
1914 München * Friedrich Wilhelm von Bissing schenkt seine „Sammlung altägyptischer Kunst“ der bayerischen „Staatlichen Sammlung Ägyptischer Kunst“. |
1918
1918 München-Maxvorstadt * In den Räumen des heutigen Bayerischen Hauptstaatsarchiv an der Ludwigstraße 14 sowie Schönfeldstraße 3 und 5 ist bis 1919 das Bayerische Kriegsministerium untergebracht. |
1918 München * Der in der Zeit des Ersten Weltkriegs von Anita Augspurg und anderen Frauen gegründete „Internationale Ausschuß für einen dauernden Frieden“ wird in „Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit“ umbenannt. |
Nach dem 9. November 1918 München-Maxvorstadt * Nach der Revolution vom November 1918 wird das Professoren-Kollegium an der Akademie der Bildenden Künste als „Konzilium verschwitzter Schiffshüte“ verunglimpft. |
1919
9. Dezember 1919 Berlin - München * Die Reichswehr übernimmt das Kommando über das Bayerische Kriegsministerium. Bayern bildet fortan den Wehrkreis VII der Reichswehr. |
1921
28. September 1921 München * Generalleutnant Otto Hermann von Lossow übernimmt die Befehlsgewalt über die in Bayern stationierte 7. Division. |
1922
1922 München-Maxvorstadt * Bis 1925 bewohnt der „päpstliche Nuntius“ Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., während des Umbaus der „Nuntiatur“ in der Brienner Straße die Räume des „Seyssel-Palais“ in der Kaulbachstraße 13. |
1923
14. Januar 1923 Maxvorstadt * Pater Rupert Mayer spricht auf dem Königsplatz vor 10.000 Menschen gegen die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische Truppen. |
26. September 1923 München * Die bayerische Regierung ernennt Gustav Ritter von Kahr - aus Protest gegen den Abbruch des Ruhrkampfes durch die Reichsregierung - zum Generalstaatskommissar, auf den die gesamte exekutive [= vollziehende] Gewalt übergeht. Er hat damit diktatorische Vollmachten. Gustav von Kahr, Otto von Lossow, der Befehlshaber des Wehrkreises VII, und der Chef der Landespolizei, Hans Ritter von Seisser, regieren den Freistaat Bayern als Triumvirat und bereiten zusammen mit Rechtsradikalen in Norddeutschland den Staatsstreich in München und Berlin vor. |
9. November 1923<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Beim Hitler-Ludendorff-Putsch ist das Kriegsministerium ein Zwischenziel des <em>„Marsches nach Berlin“</em>, der jedoch an der Feldherrnhalle gestoppt wird.</p> <p>Ernst Röhm besetzt im Auftrag Hitlers mit 400 Bewaffneten sein eigenes Bürohaus, in dem er Stabsoffizier war. Ohne Erfolg!</p> |
1924
29. Februar 1924 Berlin * Reichswehrminister Otto Geßler enthebt Generalleutnant Otto Hermann von Lossow seiner Funktion als Generalkommandant der VII. Division. |
1931
4. Mai 1931 München-Maxvorstadt * Die Pfandleihanstalt in der Augustenstraße 20/22 wird eröffnet. |
1933
30. Januar 1933 Berlin * Der Tag der sogenannten Machtübernahme. Adolf Hitler wird vom Reichspräsidenten Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Er leitet eine Koalitionsregierung bestehend aus NSDAP, DNVP und Stahlhelm. |
Februar 1933 Zürich * Anita Augspurg und ihre Lebensgefährtin Lida Gustava Heymann emigrieren nach der „Machtübernahme Hitlers“ am 30. Januar 1933 nach Zürich. Sie befinden sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Mittelmeerreise. |
Seit etwa 6. April 1933 Berlin * Die „Deutsche Studentenschaft“, der Dachverband der „Allgemeinen Studentenausschüsse“, wirbt bei den Studenten der einzelnen Hochschulen per Rundschreiben zur Mitarbeit an einer vierwöchigen Aktion „gegen den jüdischen Zersetzungsgeist und für volksbewusstes Denken und Fühlen im deutschen Schrifttum“. |
Seit etwa 10. April 1933<p><strong><em>Berlin</em></strong> * Der nationalsozialistisch orientierte Bibliothekar Dr. Wolfgang Herrmann erstellt im Auftrag des <em>„Verbandes Deutscher Volksbibliothekare“</em> Listen, die die Grundlage für die <em>„Bücherverbrennungen“</em> liefern. Sie werden am 26. April in der <em>„Berliner Illustrierten Nachtausgabe Nr. 97“</em> abgedruckt. </p> |
13. April 1933<p><strong><em>Berlin</em></strong> * Die Deutsche Studentenschaft gibt ihre Thesen <em>„Wider den undeutschen Geist!“</em> heraus. Darin wird unter anderem den Juden der Gebrauch der deutschen Sprache untersagt. Denn:</p> <ul> <li><em>„Der Jude kann nur jüdisch denken“</em>. Und weiter: <em>„Schreibt er deutsch, dann lügt er“</em>.</li> <li><em>„Der Deutsche, der deutsch schreibt, aber undeutsch denkt, ist ein Verräter!“</em></li> </ul> |
26. April 1933 Deutsches Reich * In der „Berliner Illustrierten Nachtausgabe Nr. 97“ werden die vom nationalsozialistisch orientierte Bibliothekar Dr. Wolfgang Herrmann erstellten Listen abgedruckt und den „Studentenschaften“ von ihrem Dachverband zugänglich gemacht. Die Listen bilden die Grundlage für die „Bücherverbrennungen“. |
10. Mai 1933 München-Maxvorstadt * Um 19:45 Uhr beginnt im Lichthof der Universität München eine „Feier der nationalen Revolution“ statt. Die Festrede hält Kultusminster Hans Schemm. Eingerahmt von der „Egmont-Ouvertüre“ folgt die Übergabe des neuen Studentenrechts, ein Treuegelöbnis, ein „Appell an die studentische Verantwortung“ und schließlich das Absingen des „Horst-Wessel-Liedes“. Im Anschluss an die Feier beginnt ein Großer Fackelzug. Dazu werden ab 20:30 Uhr am rückwärtigen Ausgang der Universität gegen Gutschein Fackeln ausgegeben. Um 22:00 Uhr bewegt sich der Fackelzug in Richtung Königsplatz. Die freiwilligen und begeisterten Teilnehmer in Uniform oder dunklem Anzug ziehen an der mit einer roten Flammenkette geschmückten Feldherrnhalle vorbei zum mit Flaggen und Pylonen festlich ausgestatteten Königsplatz, wo um 23:30 Uhr circa 50.000 überwiegend akademisch gebildete Nationalsozialsten und ihre Sympathisanten einen großen „Verbrennungsakt“ beginnen. Auf dem Rasen vor der heutigen Antikensammlung am Königsplatz ist ein riesiger Scheiterhaufen aus Holz und Stroh errichtet worden. Zunächst hält ein studentischer Funktionär eine Ansprache zur „Ausmerzung undeutscher Schriften“. Danach werfen uniformierte Studenten unter Verlesung von „Feuersprüchen“ die mitgeführten Bücher ins Feuer. In Anlehnung an das Wartburgfest verbrennen sie die „volkszersetzenden Schriften kommunistischer, marxistischer, pazifistischer Haltung (vielfach aus jüdischer Feder stammend) als Symbol der Abkehr vom undeutschen Geist“. |
12. Mai 1933 Wien * Oskar Maria Graf veröffentlicht in der marxistischen Wiener Arbeiter-Zeitung unter der Überschrift „Verbrennt mich! - Ein Protest“ seine Nachverbrennung. „Laut ‚Berliner Börsencourier‘ stehe ich auf der ‚weißen Autorenliste‘ des neuen Deutschlands, und alle meine Bücher, mit Ausnahme meines Hauptwerkes ‚Wir sind Gefangene‘, werden empfohlen: [...] Nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen. Oskar Maria Graf |
Um den 15. Mai 1933 München * Die Münchner Neuesten Nachrichten antworten auf Oskar Maria Grafs „Nachverbrennungs-Aufruf“ derart: „Wir haben bisher die Bücher von Oskar Maria Graf [...] für viel zu unbedeutend gehalten. [...] |
28. Juni 1933 München-Maxvorstadt * Die Akademie des Deutschen Rechts wird vom Rechtsanwalt Hans Frank gegründet. |
1. Oktober 1933 München * Kommandierender General im Wehrkreis VII wird Wilhelm Adam. |
1934
1934 München-Schwabing * Das Areal des „Leopoldparks" samt dem dazugehörenden „Palais Leopold“ geht in den Besitz der Stadt über. Der Nazi-Führer Christian Weber plant hier die Errichtung eines „Jagdmuseums“, das dann aber im „Schloss Nymphenburg“ verwirklicht wird. |
30. Juni 1934 München * Der sogenannte Röhm-Putsch. |
1935
1935 München-Schwabing * Das „Palais Leopold“ wird abgerissen. |
1. Oktober 1935 München * Nachfolger von Wilhelm Adam als Kommandierender General im Wehrkreis VII wird General Walter von Rückenau, der als einer der wenigen Vertrauten Adolf Hitlers im Generalstab gilt. |
1937
1937 München-Maxvorstadt * Die „Kaulbach-Villa“ in der Kaulbachstraße 15 wird vom „Gauleiter“ und „Innenminister“ Adolf Wagner bewohnt. |
1938
1938 München-Maxvorstadt * Das „Herzog-Max-Palais“ wird von den Nazis für den Neubau der „Reichshauptbankstelle“ abgerissen. Damals nimmt man die von Robert von Langer geschaffenen Fresken im Empfangssaal ab und transportiert sie in das „Haus des Deutschen Rechts“. Noch vor den ersten Bombenangriffen verkleidet man die Fresken aus Angst vor Zerstörung. |
15. Februar 1938 München * Walter von Reichenau übergibt das Kommando im Wehrkreis VII an General Eugen Ritter von Schobert. |
1939
1939 München-Maxvorstadt * Das „Haus des Deutschen Rechts“ in der Ludwigstraße 28 wird seinem Zweck übergeben. Hans Frank will das Justizwesen zu einer „Waffe von ungeheuerer Bedeutung für das deutsche Volk“ umgestalten. |
Um Oktober 1939 München-Maxvorstadt * Um den „großen Einfluß des Theologieprofessorenzirkels auszuschalten“ schließen die braunen Machthaber das „Georgianum“. |
1943
März 1943 München-Maxvorstadt * Phosphor- und Sprengbomben zerstören 85 Prozent der Bausubstanz und 25 Prozent des Bücherbestands der Bayerischen Staatsbibliothek. |
1944
1944 München-Maxvorstadt * Die „Ludwigskirche“ erhält schwere Bombenschäden. |
1944 München-Maxvorstadt * Paul Giesler übernimmt nach Adolf Wagners Tod dessen Dienstvilla in der Kaulbachstraße 15 und seine Funktionen als „Gauleiter“ und Innenminister“. |
17. April 1944 München * Zum Staatsbegräbnis von Gauleiter Adolf Wagner kommt Adolf Hitler zum letzten Mal nach München. |
1945
Nach 1945 München-Maxvorstadt * Die „Talare“ des „Professoren-Kollegiums“ an der „Akademie der Bildenden Künste“ werden nur noch in vereinfachter Form hergestellt. |
Ende April 1945 München-Maxvorstadt * Die „Wehrmacht“ bleibt bis Kriegsende Herr im Haus des ehemaligen „Kriegsministeriums“, dem „Wehrkreiskommando VII“. |
8. Mai 1945 Deutschland * Der Tag der bedingungslosen Kapitulation oder Tag der Befreiung vom Nazi-Terror. Der Zweite Weltkrieg ist für Deutschland verloren. |
12. Mai 1945 München-Maxvorstadt * Radio München geht - von der US-Militärregierung betrieben und kontrolliert - auf Sendung. |
8. Juni 1945 München-Maxvorstadt * Der Soldatensender American Forces Network - AFN nimmt von der Kaulbachstraße 15 aus seinen Betrieb auf. Die technischen Einrichtungen sind vorhanden, weil die Gauleiter Adolf Wagner und Paul Giesler ihre Informationen von hier aus über Kabel direkt zum Sender Ismaning übertragen haben. |
1946
1946 München-Maxvorstadt * Die „Staatsschule für angewandte Kunst“ wird in die „Akademie der Bildenden Künste“ eingegliedert. |
1947
1947 München-Maxvorstadt * Der 22-jährige, aus Marktl am Inn stammende Theologiestudent Joseph Ratzinger beginnt im Georgianum seine Laufbahn. |
1948
12. Juli 1948 München-Maxvorstadt * In der Arcisstraße 12, im ehemaligen sogenannten Führerbau, wird das Amerikahaus eröffnet. Nach dem am 27. Januar 1948 in den USA verabschiedeten „Smith-Mundt Act“ sollte auch den Deutschen die amerikanische Lebensweise und die damit verbundenen politischen Ideale näher gebracht werden. Die Amerikahäuser sehen sich als Zentren der Positiven Propaganda und sollen dem Loslösen von nationalsozialistischen, später auch kommunistischen Leitbildern dienen und die Völkerverständigung fördern. |
1. Oktober 1948 Freistaat Bayern * Das Bayerische Rundfunkgesetz tritt in Kraft. Zwei Ziele standen bei den amerikanischen Überlegungen zur Rundfunkpolitik nach amerikanischem Vorbild im Vordergrund:
Als Vermächtnis dieser Politik vereint die ARD heute neun Rundfunkanstalten unter ihrem Dach. |
1949
25. Januar 1949 München * Die Gründung des Bayerischen Rundfunks - BR erfolgt durch die Übergabe einer Lizenzurkunde durch den Direktor der US-Militärregierung, Murray Van Wagoner, an den bayerischen Schriftsteller Johannes Lippl und an Rudolf von Scholtz, dem Nachkriegsbürgermeister von Passau und zugleich ersten Intendanten des Bayerischen Rundfunks. Mit diesem offiziellem Akt wird das Ende von Radio München als einem Sender der US-Besatzungsmacht formaljuristisch besiegelt. Der Bayerische Rundfunk besitzt damit eine eigenständige Sendelizenz und kann dadurch relativ frei über Sendungsinhalte und Personalpolitik bestimmen. |
28. Februar 1949 München * Der Bayerische Rundfunk - BR geht als erster Sender in Europa über UKW auf Sendung. |
14. September 1949 München-Maxvorstadt * Die Internationale Jugendbibliothek in der Kaulbachstraße 11 öffnet seine Pforten. Sie ist das Werk der Kinderbuchautorin und Journalistin Jella Lepmann, die als Jüdin 1936 Deutschland verlassen muss. |
1953
1953 München-Maxvorstadt * Jella Lepmann eröffnet in ihrer „Jugendbibliothek“ in der Kaulbachstraße 11 eine Ausstellung von Kinderzeichnungen aus Israel. |
1954
Juli 1954 München-Maxvorstadt - München-Schwabing * Die Ruine des „Siegestores“ soll abgerissen werden. Dank des „Amtes für Denkmalpflege“ wird es 1956 jedoch notdürftig geflickt. |
1955
Seit dem Jahr 1955 München-Maxvorstadt * Die „Ludwigskirche“ wird durch Erwin Schleich wiederhergestellt. |
1955 München-Maxvorstadt - München-Lehel * Das „Französische Konsulat“ zieht von der Kaulbachstraße 13 in die Widenmayerstraße 51 im Lehel. |
Um 1955 München-Maxvorstadt * In der „Akademie der Bildenden Künste“ bildet sich die „Künstlergruppe SPUR“. |
1956
1956 München-Lehel - München-Bogenhausen * Das „Französische Konsulat“ zieht von der Widenmayerstraße 51 in die Möhlstraße 10. |
1957
13. Juli 1957 München-Maxvorstadt * Am Karolinenplatz 3 wird das Münchner Amerikahaus eröffnet. |
1958
18. Juni 1958 München-Maxvorstadt * „800 Jahre und 5 Tage nach der Gründung der Stadt München“ wird im Pavillon im Alten Botanischen Garten die „Karl-Valentingedächtnisausstellung“ eröffnet.
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1960
29. Mai 1960 München-Maxvorstadt * Das Kavallerie-Denkmal vor dem Hauptstaatsarchiv wird enthüllt. Der Wehrmachtsgeneral a.D. Dietrich von Saucken lobt dabei die Eigenschaft der „Deutschen Soldatenpferde“ und die sich daraus ergebenden Charaktereigenschaften: „Fromm, willig und ausdauernd bis zum letzten Atemzug“, lautet seine Analyse. Der Entwurf zu dem überlebensgroßen, ungesattelten Bronzepferd stammt von dem Bildhauer Bernhard Bleeker, der schon den toten Soldaten im Kriegerdenkmal im Hofgarten geschaffen hat. |
1963
1963 München-Schwabing * Bis 1970 werden im Nordostteil des „Leopoldparks“ Verwaltungsgebäude des „Studentenwerks“ und die „Mensa“ für täglich 10.000 Essen konzipiert. |
1966
1966 München-Maxvorstadt * Nach Kriegszerstörung und Wiederaufbau wird der „Bayerischen Staatsbibliothek“ ein Erweiterungsbau aus Stahl und Glas angefügt. |
1967
1967 München-Maxvorstadt * Das „Hauptstaatsarchiv“ kann in ihren heutigen Räumen den Betrieb aufnehmen. |
1967 München-Maxvorstadt * Letztmals treten die „Talare“ des „Professoren-Kollegiums“ an der „Akademie der Bildenden Künste“ bei der „Jahresfeier 1967“ in Erscheinung. |
1968
1968 München-Maxvorstadt * Die „Studentenrevolte“ greift die „Talare“ des „Professoren-Kollegiums“ an der „Akademie der Bildenden Künste“ als Repräsentationsmerkmal medienwirksam an. „Unter den Talaren - der Mief von tausend Jahren!“ lautet ein griffiger Slogan studentischer Agitation gegen das „Establishment“. |
1968 München-Maxvorstadt * In der „Akademie der Bildenden Künste“ werden mehrere Stücke des „Anti-Theaters“ um Rainer Werner Fassbinder aufgeführt. |
24. Oktober 1968 München-Maxvorstadt * Das Hippie-Musicals „Haare“ [= „Hair“] erlebt im Theater an der Brienner Straße seine deutsche Uraufführung. Für die jungen Schauspieler und Sänger Reiner Schöne, Ron Williams, Jürgen Marcus und die 19-jährige Donna Summer wird Haare zum Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere. |
1970
1970 München-Schwabing * Eine „Bürgerinitiative“, die weitere Baumaßnahmen im „Leopoldpark“ und die Vernichtung stadtnahen Grüns bekämpft, entsteht. |
1976
4. Mai 1976 München-Maxvorstadt * Auf dem Grundstück Kaulbachstraße 15 explodiert ein Sprengkörper, der - außer dass er seinen Urheber schwer verletzt - keinen Schaden anrichtet. |
1977
1977 München * Der Landtag beschließt, dass der Westteil des „Leopoldparks“ der Stadt München als Park überlassen wird. Die Ostseite an der Leopoldstraße wird bebaut. |
1983
1983 München-Maxvorstadt - München-Menzing * Jella Lepmanns „Jugendbibliothek“ zieht von der Kaulbachstraße 11 nach „Schloss Blutenburg“ um. |
1984
November 1984 München-Maxvorstadt * Der „AFN“ zieht von der Kaulbachstraße 15 ein paar Häuser weiter in die Kaulbachstraße 45. |
1985
1985 München-Schwabing * Das wegen seiner Außenfarbe Rosa von den Studenten umgangssprachlich „Schweinchenbau“ genannte Seminargebäude beherbergt die Fächer Pädagogik, Psychologie, Musik- und Kunsterziehung. |
1987
1987 München-Maxvorstadt * Die „Kaulbach-Villa“ wird vom „Freisstaat Bayern“ renoviert. |
1992
14. Februar 1992 München-Maxvorstadt * Der „AFN“ stellt nach dem endgültigen Abzug der US-Streitkräfte seinen Betrieb in der Kaulbachstraße 45 ein. |
1993
Um November 1993 München-Maxvorstadt * Im Rahmen der Renovierung werden vier von sechs bereits verschollen geglaubte Fresken im „Lesesaal“ der „Juristischen Fakultät“ der „Ludwig-Maximilians-Universität“ an der Ludwigstraße wiederentdeckt. Es sind die im Jahr 1938 aus dem „Herzog-Max-Palais“ entfernten und in das „Haus des Deutschen Rechts“ verlegten Fresken von Robert von Langer. |
1995
1995 München-Maxvorstadt - München-Schwabing - München-Angerviertel * In einem städtischen Bauhof werden die zerstörten „Trümmer“ des „Siegestores“ entdeckt. Sie sind heute in einem „Lapidarium“, einem kleinen historischen Freilichtmuseum in der Nieserstraße beim Stadtmuseum ausgestellt. |
1999
11. Juni 1999 München-Maxvorstadt - München-Schwabing * Die Sanierungsarbeiten am Siegestor sind abgeschlossen. |
2002
Um Oktober 2002 München-Maxvorstadt * Der sogenannte „Giftschrank“ in der „Bayerischen Staatsbibliothek“ wird geöffnet. Er beinhaltet in der Hauptsache erotische Literatur, aber auch unliebsame politische oder kirchenkritische Schriften, die seit dem frühen 19. Jahrhundert zensiert, verboten, von der Polizei und Gerichten abgegeben und gesammelt wurden. |
12. November 2002 München-Maxvorstadt * Der inzwischen stark beschädigte Zinksarg - der 1854 verstorbenen und 1857 in die Sankt-Bonifazius-Kirche überführten Königin Therese - wird aus der Gruft geholt und in einen eigens angefertigten Marmorsarkophag an der Rückseite des Königsgrabes abgestellt. |
2005
26. Oktober 2005 München-Maxvorstadt * Der moderne Erweiterungsbau für die Akademie der Bildenden Künste der Architektengruppe „Coop Himmelb(l)au“ wird offiziell eröffnet. |
2008
2008 München-Maxvorstadt * Als „Universalbibliothek“ rangiert die Sammlung der „Bayerischen Staatsbibliothek“ an der Ludwigstraße an zweiter Stelle im deutschen Sprachraum. Bis zu 50.000 Nutzer zählt die „StaBi“ im Jahr. |
2009
2009 München-Maxvorstadt * In Stahlregalen von insgesamt 46 Kilometern Länge liegen im „Bayerischen Hauptstaatsarchiv“ rund 8 Millionen Dokumente zur bayerischen Geschichte aus über 1.200 Jahren. Zur Benutzung des „Geheimen Hausarchivs der Wittelsbacher“, das 750 laufende Regalmeter umfasst, braucht man eine Extragenehmigung des „Herzogs“ von Bayern. |
2014
21. Mai 2014 München-Maxvorstadt * Im Eingangsbereich des Justizgebäudes an der Prielmayersteaße 5 wird eine Gedenktafel für jüdische Juristen angebracht, die in der Zeit des nationalsozialistischen Unrechtsregimes zwangsweise aus dem Justizdienst entfernt worden sind. |
2018
11. November 2018<p><em><strong>München-Maxvorstadt</strong></em> * Zum siebten Mal veranstaltet die SAUBANDE, der Valentin-Karlstadt-Förderverein, eine Benefiz-Matinée im Münchner Volkstheater. Namhafte Künstlerinnen und Künstler geben ihr Bestes, garniert mit valentinschen Spitzen. </p> |
2021
6. Mai 2021 München-Maxvorstadt * In Erinnerung an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 hat der Künstler Arnold Dreyblatt auf dem Königsplatz ein Mahnmal errichtet. Es trägt den Titel „The Blacklist / Die Schwarze Liste“. Das am historischen Ort in den Boden eingelassene Mahnmal zeigt Werke von 310 Autor*innen, die im NS-Regime geächtet wurden. Dreyblatt wählte jeweils die letzte Veröffentlichung der Autor*innen bis einschließlich 1933. |
2022
28. August 2022<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Zwei Aktivisten der <em>„Letzten Generation“</em> kleben sich in der Alten Pinakothek an das Gemälde <em>„Der bethlehemitische Kindermord“</em> von Paul Rubens aus dem 17. Jahrhundert.</p> |
28. Oktober 2022<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Kurz vor zwölf Uhr stoppen ein Dutzend Aktivisten den Verkehr vor dem Justizpalast, indem sie sich an der Ecke Karlsplatz und Prielmayerstraße auf die Straße stellen oder setzen. Der Jesuitenpriester Jörg Alt macht solidarisch mit. Er und ein weiterer Mann kleben sich fest. </p> |