Stadtteilspaziergänge

Fakten - Maxvorstadt

1494

14. Dezember 1494

Ingolstadt * Das Herzogliche Georgianum wird durch Herzog Georg den Reichen von Landshut-Niederbaiern ins Leben gerufen und in die im Jahr 1472 gegründete Universität Ingolstadt eingegliedert. Es ist heute das zweitälteste und einzige staatliche Priesterseminar der Welt.


1800

Um den 1. Mai 1800<p><strong><em>Ingolstadt - Landshut</em></strong> * Das <em>„Collegium Georgianum“</em> wird mit der Universität&nbsp;von Ingolstadt nach Landshut verlegt.</p>

1806

1806

Düsseldorf - München * Der „Historienmaler“ und bisherige „Direktor der Düsseldorfer Akademie und Gemäldegalerie“, Johann Peter Langer, siedelt mit seinem Sohn Robert nach München über.

Johann Peter Langer soll im neu erhobenen „Königreich Baiern“ die Leitung der seit dem Jahr 1770 bestehenden „Maler- und Bildhaueracademie“ übernehmen und auf europäisches Niveau anheben.

Untergebracht ist die „Akademie der Bildenden Künste“ in dem Teil des ehemaligen „Jesuitenkollegs“ neben der „Michaelskirche“ in der Neuhauser Straße, der zuvor vom „Wilhelmsgymnasium“ genutzt worden war und seit dem Jahr 1781 die „Münchner Zeichnungsschule“ [= „Maler- und Bildhaueracademie“] beherbergte.


1808

1. Juni 1808

München * Gründung der Königlichen Akademie der Bildenden Künste. Ihr erster Direktor ist der inzwischen in den Adelsstand erhobene, aus Düsseldorf stammende Johann Peter von Langer.

26. Juli 1808

München-Maxvorstadt * König Max I. Joseph ordnet an, dass „die Aussteckung des botanischen Garten in einer Erweiterung der gegenwärtigen Herzogmax-Wiese ohne ferneren Aufschub vorgenommen werden solle“


1811

1811

München-Maxvorstadt * Das Eingangstor des „Alten Botanischen Gartens“ entsteht nach Plänen von Joseph Emanuel d‘Herigoyen. 

15. April 1811<p><em><strong>München-Maxvorstadt</strong></em> * Johann Weinmüller, inzwischen zum königlichen Regisseur befördert, kann seinen Theaterbetrieb im Herzoggarten des Clemensschlössls, auf dem Gelände des heutigen Justizpalastes, eröffnen. König Max I. Joseph hat dieses Weinmüller als Übergangslösung zur Verfügung gestellt.&nbsp;</p>

1812

1812

München-Maxvorstadt * In den Jahren 1812/13 wird an der Nordseite des „Alten Botanischen Gartens“ ein Gewächshaus errichtet. 

Die Eisen-Glas-Kostruktion ist etwa 135 Meter lang, besitzt sechs Kabinette, von denen die Hälfte als warme Abteilung, die andere als kalte Abteilung genutzt wird.  Das Gewächshaus ist eingespannt zwischen zwei steinernen Eckbauten mit dorischem Fries und Giebel. 

Der östliche Eckpavillon wird als „Direktorenwohnhaus“, der Westliche als Gärtnergebäude genutzt. 


1813

18. März 1813<p><strong><em>München</em></strong> * In einer von Minister&nbsp;Montgelas veranlassten Anweisung heißt es:&nbsp;<em>„Es ist Anzeige gemacht worden, daß mehrere Eleven der Akademie der bildenden Künste sich durch Schnurr- und Knebelbärte auszuzeichnen suchen.&nbsp;Die Akademie erhält den Auftrag, sie zur Ablegung derselben sofort anzuweisen und überhaupt über ein ruhiges und sittliches Betragen sorgfältig zu wachen.“&nbsp;</em></p> <p>Besonders beunruhigend sind für die Regierung eine <em>„auffallende Haartracht oder Abzeichen auf Mützen und Hüten“</em>, die auf geheime Verbindungen&nbsp;hindeuten könnten.</p>
27. Juli 1813

München-Kreuzviertel * Maria Ellenrieder schreibt sich als erste Münchner Kunststudentin an der Akademie ein. Bis 1841 weisen die Matrikelbücher insgesamt 47 Kunststudentinnen aus.


1814

1. Februar 1814

La Rothière * Die Schlacht bei La Rothière findet im Tal der Aube südlich von Brienne statt. Sie steht in engem Zusammenhang mit der Schlacht von Brienne-le-Château, die drei Tage zuvor mit einem Rückzug der Koalitionstruppen endete. 

Das beherzte Eingreifen des baierisch-österreichischen Korps unter General Carl Philipp Joseph von Wrede hat dazu beigetragen, dass Napoléon Bonaparte um 21 Uhr den Befehl zum Rückzug gibt. 

26. Februar 1814

Bar sur Aube * Die baierisch-österreichischen Truppen unter General Carl Philipp Joseph von Wrede kämpfen in Bar-sur-Aube gemeinsam mit Russen und Preußen gegen französisches Militär. Den Baiern gelingt es sogar ein Stadttor aufzubrechen und in das Stadtinnere vorzudringen. Doch sie werden schnell wieder vertrieben.

In der Nacht sitzen die Franzosen im Innern der Stadtmauern fest, während die Baiern das Gelände davor beherrschen.

27. Februar 1814

Bar sur Aube * Die Kämpfe um Bar-sur-Aube gehen weiter. Die Baiern greifen die Stadt entschlossen an, können eines der Stadttore erstürmen und aufbrechen und dringen in die Stadt ein. Ein heftiger Häuserkampf entbrennt, bei dem die Einwohner der Stadt auf der Seite ihrer Truppen mitkämpfen.

Als sich aber die französischen Truppen außerhalb der Stadt über die Aube zurückziehen, beginnt auch die französische Besatzung der Stadt ihren Rückzug über den Fluss. Die Baiern können nun Bar-sur-Aube im Sturm erobern und die in der Stadt festsitzenden französischen Soldaten gefangen nehmen.

Der Name dieses Schlachtortes findet sich seit 1826 in der Barer Straße wieder. Diese hieß zuvor Carolinenstraße beziehungsweise ab dem Carolinenplatz Wilhelminenstraße.  

7. März 1814

München * General Carl Philipp Joseph von Wrede wird wegen seiner besonderen militärischen Leistungen in den Befreiungskriegen zum Feldmarschall befördert. 

11. März 1814

München-Maxvorstadt * Der Alte Botanische Garten ist nahezu fertig gestellt.

20. März 1814<p><strong><em>Arcis-sur-Aube</em></strong> * Die Schlacht von Arcis-sur-Aube&nbsp;stellt sich für Napoleon Bonaparte nahezu aussichtslos dar, da er einen Mehrfrontenkrieg gegen Russland, Preußen, Großbritannien und Österreich führt.&nbsp;</p> <p>Bei Arcis-sur-Aube muss die französische Armee mit 28.000 Mann gegen eine fast dreifach überlegene österreichische Armee unter Generalfeldmarschall&nbsp;Karl Philipp zu Schwarzenberg mit 80.000 Mann kämpfen.&nbsp;Unter ihnen befinden sich auch baierische Truppen unter Feldmarschall&nbsp;Carl Philipp Joseph von Wrede.&nbsp;</p>
21. März 1814

Arcis-sur-Aube * Im weiteren Kampfverlauf in der Schlacht von Arcis-sur-Aube ordnet Napoleon Bonaparte um 12 Uhr mittags den sofortigen Abzug seiner sämtlichen Truppen an. Damit ist der Weg für die Verbündeten nach Paris frei.

Auch an diese Schlacht erinnert eine Straße in der Maxvorstadt, die Arcisstraße, die vor 1826 den Namen Ludwigstraße trug. Die spätere Meiserstraße und heutige Katharina-von-Bora-Straße hieß damals noch Amalienstraße. 

31. März 1814<p><strong><em>Paris</em></strong> * Im Rahmen der Befreiungskriege&nbsp; marschieren die Verbündeten&nbsp;in Paris ein.&nbsp;</p>

1817

11. Oktober 1817

München-Maxvorstadt * Der Grundstein für das Leuchtenberg-Palais am Odeonsplatz wird gelegt. 


1818

1818

München-Maxvorstadt * Das „Eichthal-Palais“ an der Brienner Straße 12 wird von Leo von Klenze erbaut.


1824

1824

München-Maxvorstadt * Peter von Cornelius wird Direktor der „Königlichen Akademie der Bildenden Künste“.

6. August 1824

Haidhausen * Johann Peter von Langer stirbt.

Noch kurz vor seinem Tod äußert er sich vor seinen Studenten folgendermaßen: „Meine Herren, es gibt nur drei wahrhaft große Künstler: Der Erste war Raffael, der Zweite ist mein Sohn und den Dritten verbietet mir die Bescheidenheit, Ihnen zu nennen!“
Kritik nahm er nicht mehr wahr. Den Bestrebungen, ihn als Akademiedirektor abzusetzen, muss er sich nicht mehr stellen, da er das Zeitliche segnet. 

Robert von Langer erhält zwar das väterliche Adelsprädikat übertragen, doch für das Amt des Akademie-Direktors wird im gleichen Jahr Peter Cornelius berufen. 


1826

1826

Landshut - München-Kreuzviertel * Die „Universität“ und das „Georgianum“ werden von Landshut nach München umverlagert.

7. Februar 1826

München-Maxvorstadt * Nachdem der Bankier Hirsch die notwendigen 256.644 Gulden vorfinanziert hat, kann der Grundstein für das „Odeon“, einem „Konzertsaal“ an der Ludwigstraße, gelegt werden. 

7. April 1826<p><em><strong>München-Maxvorstadt</strong></em> * Der Grundstein für die Alte Pinakothek&nbsp;an der Barer Straße wird gelegt.&nbsp;</p>

1827

1827

München-Maxvorstadt * König Ludwig I. erteilt Friedrich von Gärtner den Auftrag zum Bau der „Bayerischen Staatsbibliothek“, deren Bestände auf Herzog Albrecht V. ins 16. Jahrhundert zurückgehen.

Schon bevor sie die rund 200.000 Bände aus den säkularisierten Klöstern aufnehmen musste, war die „Staatsbibliothek“ schon eine der umfangreichsten Sammlungen ihrer Art in Europa.

1827

München-Maxvorstadt - Schwabing * Die Fortsetzung der Ludwigstraße nach Norden bis zum Dorf Schwabing wird durch „Ministerialbeschließung“ angeordnet.

26. April 1827

München-Kreuzviertel * Robert von Langer wird „Direktor der kgl. Sammlung von Handzeichnungen, elfenbeinernen Schnitz-Werken, Miniatur-, Email- und Musiv- Arbeiten“

Damit beendet er seine Tätigkeit an der „Akademie“.


1828

1828

München-Maxvorstadt * Friedrich von Gärtner beginnt mit den Planungen zur „Ludwigskirche“.

10. März 1828<p><em><strong>München-Maxvorstadt</strong></em> * Das von Leo von Klenze neu erbaute Odeon, ein Musiksaal mit hervorragender Akustik, wird eröffnet.&nbsp;Das Gebäude ist gegenüber dem Leuchtenberg-Palais&nbsp;entstanden und hatte sich diesem anzupassen, weshalb Leo von Klenze den Konzertsaal&nbsp;im Inneren des Neubaus versteckt. Es gibt&nbsp;deshalb kein natürliches Licht im 37 Meter langen Konzertraum.&nbsp;</p>
9. September 1828

Tegernsee * Herzog Max in Bayern heiratet die Königstochter Ludovica Wilhelmine von Bayern in Tegernsee. 


1829

15. August 1829

München-Maxvorstadt * Der Grundstein für die Ludwigskirche wird gelegt. 

25. August 1829

München-Maxvorstadt * Am Geburstag König Ludwigs I. wird der Grundstein für die Ludwigskirche gelegt.


1830

1830

München-Maxvorstadt * Robert von Langer übernimmt seinen letzten öffentlichen Auftrag und schmückt das „Herzog-Max-Palais“ mit Szenen aus der griechischen Mythologie aus.

Herzog Max in Bayern war der Vater der Kaiserin Elisabeth.

18. August 1830

Wien * Franz Joseph, der spätere Kaiser von Österreich-Ungarn wird in Wien geboren. 


1831

21. Juni 1831

München-Maxvorstadt * Das Herzog-Max-Palais in der Ludwigstraße ist fertiggestellt. 

13. Oktober 1831

München-Maxvorstadt * Herzog Max in Bayern und seine Ehefrau Ludovica beziehen das Herzog-Max-Palais in der Ludwigstraße. 


1832

1832

München-Maxvorstadt * Grundsteinlegung für die 172 x 78 x 24 Meter umfassende „Bayerische Staatsbibliothek“.

8. Juli 1832

München-Maxvorstadt * Der Grundstein für die Bayerische Staatsbibliothek an der Ludwigstraße wird gelegt. 


1835

Ab dem 11. April 1835<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Die Arbeiten für die von Friedrich von Gärtner im Stil des romantischen Historismus geplanten Bauten gegenüber der Universität beginnen.&nbsp;Sie dauern sechs Jahre an.</p> <ul> <li>Nördlich der heutigen Veterinärstraße entsteht das Max-Joseph-Stift&nbsp;für höhere Töchter,&nbsp;</li> <li>südlich davon das Georgianum&nbsp;für angehende Geistliche.</li> </ul>
15. Oktober 1835

München-Maxvorstadt * Grundsteinlegung für das Max-Joseph-Stift an der Ludwigstraße.


1836

16. Oktober 1836

München-Maxvorstadt * Die Alte Pinakothek an der Barer Straße wird eröffnet. Aus dem überreichen Gemäldebestand können nur 1.300 Bilder gezeigt werden. 


1837

1837

München-Maxvorstadt * Die von Friedrich von Gärtner geplante „Staatsbibliothek“ wird bezogen.

24. Dezember 1837

München-Maxvorstadt * Herzogin Elisabeth in Bayern, die als „Sisi“ bekannt gewordene spätere österreichische Kaiserin, wird in München geboren. 


1840

Um Dezember 1840

München-Maxvorstadt * Die Bauarbeiten für das „Max-Joseph-Stift“, einem „Erziehungsinstitut für Töchter aus höheren Ständen“ sind abgeschlossen.


1841

1841

München-Maxvorstadt * Das „Georgianum“, das weltweit einzige staatliche „Priesterseminar“, zieht in seinen Neubau an der Ludwigstraße.

29. Oktober 1841

München - Schleißheim * Robert von Langer wird Direktor der Zentral-Gemälde-Galerie. In dieser Funktion darf er die Alte Pinakothek einrichten und die Schleißheimer Galerie umordnen.


1842

1842

München-Maxvorstadt * Die „Staatsbibliothek“ in der Ludwigstraße ist endgültig fertiggestellt. 


1843

1843

München-Maxvorstadt * Der Bau der „Bayerischen Staatsbibliothek“ an der Ludwigstraße wird vollendet.

Er kostet 1,3 Millionen Gulden.

12. Oktober 1843

München-Maxvorstadt - Schwabing * Anlässlich des Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig wird der Grundstein für das Siegestor gelegt. König Ludwig I. verliest den Satz: „Bayerns tapferem Heere, das zu jeder Zeit, in allen Lagen seinem Landesfürsten unerschütterlich treu war, ihm widme ich das Siegesthor.“ 


1844

1844

München-Maxvorstadt * Nach einer Bauzeit von 15 Jahren kann die „Ludwigskirche“ eingeweiht werden.

Peter Cornelius, den König Ludwig I. extra von Düsseldorf nach München holt, schafft das größte Fresko der Welt. Wesentlich größer als Michelangelos „Jüngstes Gericht“ in der „Sixtinischen Kapelle“ in Rom.

8. September 1844

München-Maxvorstadt * Die Ludwigskirche wird - nach 15-jähriger Bauzeit - durch Erzbischof Lothar Anselm von Gebsattel eingeweiht. Der ursprüngliche Weihetermin war für den 25. August 1844 vorgesehen, konnte aber nicht eingehalten werden, weshalb weder der sich inzwischen auf einer Badereise befindliche König Ludwig I., noch der Architekt Friedrich von Gärtner und der Innenminister Karl August von Abel daran teilnehmen können. 


1845

4. April 1845<p><em><strong>München</strong></em> * Das Ordinariat genehmigt der Pfarrkirche Sankt Ludwig das Abhalten der Maiandacht.&nbsp;</p>
1. Mai 1845

München-Maxvorstadt * In der Ludwigskirche wird die erste Maiandacht auf deutschem Boden in einer Pfarrkirche gehalten. 

Bereits im Mai 1841 wurde die Maiandacht in der Hauskapelle der Frauen zum guten Hirten im damals noch nicht zu München gehörenden Haidhausen eingeführt.

Im Mai 1843 fand die erste Maiandacht auf Münchner Boden in der Herzogspitalkirche statt. Beide Gotteshäuser waren aber keine Pfarrkirchen


1846

6. Oktober 1846

Haidhausen * Robert von Langer stirbt zutiefst verbittert - im Alter von 63 Jahren - in seinem Besitztum in Haidhausen an Lungenlähmung. Der Künstler sah sich als Maler als gescheitert an. Robert von Langer wird von seinen Zeitgenossen als „konservativer Zopfmaler“ verspottet und diffamiert. Kein Wunder, dass nach seinem Tod übersehen wurde, dass das Haus eine kunsthistorische Attraktion ersten Ranges darstellte.

1. Dezember 1846

München-Maxvorstadt * „Maria de los Dolores Miontes, genannt Lola Montes“, kauft um 16.000 Gulden vom Steinbruchbesitzer Friedrich Adam Schwarz aus Solnhofen das Palais an der Barer Straße. Die Kaufurkunde weist aus, dass Lola Montez von Anfang an als Eigentümerin des Anwesens samt Hofraum, Hintergebäuden und Garten eingetragen ist.  

Damit scheinen die Voraussetzungen für ihre Einbürgerung der „Spanischen Tänzerin“ gegeben. 

6. Dezember 1846

München-Maxvorstadt * Der Kauf des Palais an der Barer Straße durch Lola Montez wird ins Grundbuchverzeichnis eingetragen. Kauf, Umbau und Ausstattung verschlingen etwa 40.000 Gulden. Man kann also sagen, dass König Ludwig I., oder besser gesagt seinen bayerischen Untertanen, Lola Montez unterm Strich so viel gekostet hat wie die Feldherrnhalle. 


1847

7. Februar 1847

München-Maxvorstadt * König Ludwig I. legt sich auf das Gelände der „Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft“ als künftigen Bahnhof-Standort fest. 

Um März 1847

Schwabing * Das an der „Schwabinger Landstraße“ erbaute „Palais für Königin Therese“ ist fertiggestellt.

Der Architekt ist Friedrich von Gärtner.

13. März 1847<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Lola Montez wohnt jetzt in der Theresienstraße 8, beim <em>„Maurerpolier“</em> Lüglein, zur Miete. Die Solotänzerin&nbsp;hatte&nbsp;bei einem Hausball&nbsp;dem Geschäftsführer des Gasthofs <em>„Zum Goldenen Hirschen“</em> in aller Öffentlichkeit eine Watschen verpasst. Deshalb erhält sie - nach fünf Monaten - ein Hausverbot.</p> <p>Das Zimmer dient ursprünglich nur als Zwischenlösung, bis das am 1. Dezember 1846 vom König angekaufte, neu gestaltete und standesgemäße Palais&nbsp;an der Barer Straße 7 bezugsfertig ist. Doch kann sie dieses Haus erst am 28. April 1847 beziehen.&nbsp;</p>
28. April 1847

München-Maxvorstadt * Lola Montez kann das für sie vom König angekaufte, neu gestaltete und standesgemäße Palais an der Barer Straße 7 beziehen. 

3. Mai 1847

München-Ludwigsvorstadt - München-Maxvorstadt * Das Gelände der „Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft“ wird an die staatliche „Generalverwaltung der Kgl. Eisenbahnen“ um 150.000 Gulden verkauft.

Weil aber viele Bürger die Notwendigkeit der Eisenbahn nicht anerkennen, beschweren sie sich in einer „Petition“ über den Verkauf der „Schießstätte“.
Für die Beschwerdeführer ist die Eisenbahn ein „unnützes Spielzeug finanzkräftiger und prestigesüchtiger Bürger“.
Außerdem, so die Kritiker, schadet das Reisen mit der Eisenbahn - durch die Rauchentwicklung, der die Passagiere schutzlos ausgeliefert sind - der Gesundheit.

Tatsächlich verfügt damals nur die erste Wagenklasse über verglaste Fenster;
die Wagen der 4. Klasse sind nicht einmal überdacht.
Und da die „München-Augsburger-Eisenbahngesellschaft“ statt der teuren Kohlen mit Torf und Holz heizt, regnet es nicht selten auch brennende Funken und Späne auf die Passagiere nieder.

Die Argumente änderten letztlich aber nichts am Verkauf der „Schießstätte“.
Doch zur Beruhigung der Situation lässt König Ludwig I. die zu fällenden Kastanien ausgraben und am „Wittelsbacher Palais“ wieder einpflanzen. 

15. November 1847

München-Maxvorstadt * Zur Aufrechterhaltung des Eisenbahnbetriebs lässt man den alten, aus Holz erbauten und auf dem Marsfeld stehenden Bahnhof behelfsmäßig wiederherstellen und gleichzeitig die Gleise zur Schießstätte verlängern. Der Bahnhof war am 4. April 1847 einem Brandanschlag zum Opfer gefallenen.  

Am neuen Standort werden die behelfsmäßigen Betriebs- und Empfangsräume eingerichtet, um den Bahnverkehr an diesem Tag dort aufzunehmen. Als Architekten für das neue Bahnhofsgebäude wird der Friedrich-von-Gärtner-Schüler, Friedrich Bürklein, beauftragt. Es sollte der spektakulärste Bahnhofsbau werden, den er von 1847 bis 1849 im Rundbogenstil ausführt. Die kühn konstruierte und wegen ihrer Zweckmäßigkeit von den Zeitgenossen bewunderte Bahnsteighalle darf mit Recht als eine der ersten Ingenieurbauten bezeichnet werden, das den Bedürfnissen der Zeit entspricht.  

Auf dem Platz des neuen Bahnhofs haben die Münchner Armbrustschützen, später Feuerschützen, ihre Schießstatt. Die Schützengesellschaft lässt sich dafür auf der Theresienhöhe ein Neues Schießhaus von Bürklein errichten. 


1848

2. Dezember 1848

Wien * Der 18-jährige Franz Joseph I. wird Kaiser von Östereich-Ungarn. 


1849

1. Oktober 1849

München-Ludwigsvorstadt * Nach einer Bauzeit von 26 Monaten kann Friedrich Bürkleins Centralbahnhof der Öffentlichkeit übergeben werden. Der Architekt Friedrich Bürklein hat ein Zweckgebäude im sogenannten Rundbogenstil konzipiert, das Elemente der Romanik und der italienischen Renaissance verbindet.

Das der Stadt zugewandte Empfangsgebäude erinnert mit seiner Fensterrosette und der vorgelagerten Arkadenhalle fast an die Bonifazkirche. Die den Mittelbau flankierenden, zweigeschossigen Seitenbauten dienen dem Billettverkauf, der Post und als Wohnungen für Beamte.

Die Einsteighalle gilt als erstes großes Bauwerk der technisch-industriellen Ära in München, deren Kühnheit und Originalität weithin gerühmt wird. Halbrundförmig, rund 110 Meter lang, 29 Meter breit und bis zu 20 Meter hoch, überspannte sie fünf Gleise. Doch es ist noch eine hölzerne Konstruktion, die kurz vor der dann aus Eisen erbauten Schrannenhalle ausgeführt worden ist. Eine Fußbodenheizung erwärmt die Warte- und Restaurationsräume auf 17,5 bis 20 Grad Celsius.


1850

1850

München-Maxvorstadt - Schwabing * Das „Siegestor“ wird zwei Jahre nach der Abdankung König Ludwig I. fertiggestellt.

Es soll an die siegreichen Feldzüge der Jahre 1813 bis 1815 gegen Napoleon erinnern.
Das „Siegestor“ ist 411.000 Gulden teuer.

1850

München-Maxvorstadt * Während seines Aufenthalts im „Georgianum“ (bis 1852) entwickelt der spätere „Landpfarrer“ Sebastian Kneipp seine „Wasserkur“.


1851

19. April 1851<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Schwierigkeiten bereitet noch die Beleuchtung des Zentralbahnhofs.&nbsp;Doch dann kann die Einstiegs- und Empfangshalle&nbsp;mit 156 holzgasbetriebenen Lampen illuminiert werden.&nbsp;</p>
21. Juni 1851

München - Wien * Das Königreich Bayern schließt mit Österreich einen Vertrag zur Weiterführung einer Bahnverbindung über Rosenheim nach Salzburg auf österreichischem Territorium. Diese Planung hat eine europäische Dimension. 


1852

Ab 1852

München-Maxvorstadt * Bis zum Wintersemester 1920/21 werden Frauen nicht mehr zum Studium an der „Akademie der Bildenden Künste“ zugelassen.

7. Mai 1852

Rosenheim - Salzburg * Der bayerische Staat finanziert und übernimmt die Ausführung der Bahnverbindung über Rosenheim nach Salzburg. 

Um Oktober 1852

München-Maxvorstadt - Schwabing * Die von Ferdinand von Miller gegossene „Quadriga“, eine 6 Meter hohe Bavaria, die einen von vier Löwen gezogenen Wagen lenkt, wird auf das „Siegestor“ gehievt.

1. November 1852

München-Maxvorstadt * Das Siegestor geht als Schenkung an die Stadt über - und damit auch der Unterhalt. Mit der Auflage, dass seine Ausrichtung nach Norden nie verändert werden darf.


1853

1853

München - Starnberg * Der weitere Ausbau des Eisenbahn-Streckennetzes wird angegangen.

Ulrich Himbsel, der ehemalige „Baudirektor der München-Augsburger-Eisenbahngesellschaft“, beginnt, trotz der anfänglich auftretenden Probleme mit der Finanzierung, mit dem Streckenbau zu dem „an Naturschönheiten so reichen Starnberger See“.   

Die Linie zweigt hinter Pasing nach Süden ab und erfreut sich beim „gebirgssinnigen Münchner Publikum“ bald großer Beliebtheit. 

16. August 1853

Bad Ischl * In Bad Ischl soll die Verlobung des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. mit der 19-jährigen Herzogin Helene in Bayern gefeiert werden. Doch es kommt anders. Dem 23-jährigen Regenten gefällt seine drei Jahre jüngere Cousine Elisabeth „Sisi“ ganz einfach viel besser. 

18. August 1853

Wien - München * An seinem 23. Geburtstag hält der österreichisch-ungarische Kaiser Franz Joseph I. um die Hand seiner Cousine Herzogin Elisabeth „Sisi“ in Bayern an. In der Überzeugung „einem Kaiser von Österreich gibt man keinen Korb“ stimmt das herzogliche Haus der Verlobung zu. Herzog Max in Bayern und die kaiserliche Administration einigen sich auf eine Mitgift in Höhe von 50.000 Gulden, dazu Kleider und Schmuck.


1854

1854

München - Augsburg - Württemberg * Die Eisenbahnstrecke München - Augsburg wird bis an die Grenze zum „Königreich Württemberg“ weitergebaut. 

20. April 1854<p><strong><em>München - Straubing</em></strong> * Herzogin Elisabeth <em>„Sisi“</em> in Bayern verlässt München in Richtung Straubing.&nbsp;Dort besteigt sie den Raddampfer <em>„Franz Joseph“</em>, der sie nach Wien-Nußdorf bringt.&nbsp;</p>
24. April 1854

Wien * Der 23-jährige österreichische Kaiser Franz Joseph heiratet in Wien die 16-jährige Herzogin Elisabeth „Sisi“ in Bayern. 

15. Juli 1854

München-Maxvorstadt * Die im Glaspalast stattfindende Industrie-Ausstellung wird von König Max II. feierlich eröffnet.

Nur wenige Tage später bricht die Cholera aus. Bei der Eröffnungsrede bricht ein Billeteur tot zusammen. Man glaubt an einen Schlaganfall, doch vermutlich handelt es sich um das erste Opfer der Cholera.

26. Oktober 1854

München-Graggenau * Die Königinmutter Therese stirbt an der Cholera. Ihre Grabstätte befindet sich heute in der Basilika Sankt Bonifaz in München. 

28. Oktober 1854

München - Darmstadt * Der Ex-König Ludwig I. reist in Begleitung seiner Tochter, der Großherzogin Mathilde von Hessen, und seinem Sohn Adalbert mit dem Eilzug nach Darmstadt. Er will scheinbar bei der Bestattung seiner evangelischen Frau Therese in der Theatinerkirche einen möglichen Eklat ausweichen, wie er sich 1841 bei Königin Caroline ereignet hat.


1856

1856

München-Maxvorstadt * Der Ex-König Ludwig I. bestimmt die „Sankt-Bonifaz-Kirche“ zur „Grabkirche“.


1857

9. April 1857<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Der Sarkophag des Ex-Königs Ludwig I. wird noch zu seinen Lebzeiten in der Sankt-Bonifaz-Kirche&nbsp;aufgestellt.</p>
26. Oktober 1857

München-Großhesselohe * Die elegante Großhesseloher Brücke, die das tief eingeschnittene Isartal überquert und die Bahnverbindung über Holzkirchen nach Rosenheim weiterführt, wird eröffnet. 

31. Oktober 1857

München-Großhesselohe * Der 62,9 Kilometer lange Eisenbahn-Streckenabschnitt von dem Belustigungsorte Hesselohe bis Rosenheim ist fertiggestellt.  


1858

1858

Schwabing * Das „Palais der Königin Therese“ wird um 20.000 Gulden - über einen Strohmann - vom Militär gekauft und nach dem Umbau als „Kriegsschule“ verwendet.

5. August 1858

Rosenheim - Kufstein * Die 31,9 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Rosenheim bis zur Grenze bei Kufstein ist fertiggestellt. 

3. November 1858

München - Landshut * Auf den Vorarbeiten der staatlichen Eisenbahn-Commission aufbauend, kann die Landshuter Linie eröffnet werden. Die Landshuter Allee erinnert noch heute an die ursprüngliche Trassenführung. 


1860

7. Mai 1860

Rosenheim - Traunstein * Die 53,3 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Rosenheim bis nach Traunstein ist fertiggestellt. 

1. August 1860

Traunstein - Salzburg * Die 29,5 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Traunstein bis zur Grenze bei Salzburg ist fertiggestellt. 

12. August 1860

München - Salzburg * Die in fünf Teilabschnitten erbaute und insgesamt 188 Kilometer lange Eisenbahn-Strecke von München nach Salzburg kann erstmals befahren werden. Ab Salzburg führt die Bahnlinie weiter nach Wien.

Kaiser Franz Joseph I. von Österreich trifft aus Wien mit der k.k. privilegierten Kaiserin-Elisabeth-Bahn ein, König Max II. von Bayern in Salzburg in seinem Hofzug an. Der bayerische Zug wird von zwei Maffei-Lokomotiven gezogen.

Mit dieser Zugverbindung liegt München genau zwischen den zwei großen europäischen Metropolen Wien und Paris. 


1861

1861

München - Starnberger See * Der bayerische Staat erwirbt die Eisenbahn-Strecke zum Starnberger See von Ulrich Himbsel. 


1866

Juli 1866

Schwabing * Im stattfindenden Krieg wird das ehemalige Palais der Königin Therese als Filialspital des Münchner Militärkrankenhauses verwendet.


1871

18. Mai 1871

Husum * Franziska „Fanny“ Gräfin zu Reventlow, die später als „Skandalgräfin“ oder „Schwabinger Gräfin“ der Münchner Bohème und als Autorin des Schlüsselromans „Herrn Dames Aufzeichnungen“ bekannt werden wird, kommt in Husum zur Welt. 

16. Juli 1871

Schwabing - München-Maxvorstadt * Die siegreichen bayerischen Truppen ziehen triumphierend durch das feierlich geschmückte Siegestor.


1872

1872

Schwabing * Das „Palais der Königin Therese“ wird von deren Enkel Prinz Leopold gekauft. 

Seither trägt es den Namen „Palais Leopold“.


1873

10. November 1873

München-Maxvorstadt * Der Grundstein für die evangelische Markuskirche an der Gabelsbergerstraße in der Maxvorstadt wird gelegt. 


1876

1876

München-Maxvorstadt * Durch das ständig steigende Verkehrsaufkommen wird der „Centralbahnhof“ umgebaut. 


1880

Um 1880

Schwabing * Das Gebäude Georgenstraße 8/10 wird nach dem Entwurf von Josef Hoelzle als symmetrisches Doppelhaus hergestellt.


1882

1882

München-Maxvorstadt * Die „Ostbahnhalle“ beim „Centralbahnhof“ wird abgerissen.


1885

1885

München-Ludwigvorstadt - München-Maxvorstadt * Die beiden evangelischen Kirchen erhalten ihre Namen: „Matthäuskirche“ und „Markuskirche“


1888

29. Juli 1888<p><strong><em>München</em></strong> * Aus Anlass des 100. Geburtstags von König Ludwig I. findet vom 29. bis zum 31. Juli 1888 eine Centenarfeier als rauschende Festfolge statt. Eigentlich hätten die Münchner das Fest schon zwei Jahre zuvor feiern wollen, da König Ludwig I. ja bereits 1786 geboren worden war. Doch die Hoftrauer um den im Starnberger See ums Leben gekommenen Enkel des Jubilars und <em>„Märchenkönigs“</em> machen entsprechende Festlichkeiten im eigentlichen Jubiläumsjahr 1886 unmöglich. Aus diesem Grund verschob man das Fest und führte es parallel zur Deutsch-Nationalen Kunstgewerbe-Ausstellung durch.&nbsp;</p>
31. Juli 1888<p><strong><em>München</em></strong> * Zum Höhepunkt der Centenarfeier, dem drei Kilometer langen Festzug, formieren sich tausende Menschen und Tiere. Der <em>„Künstler- und Handwerkerzug“</em> beginnt am Karlsplatz-Stachus, führt zum Marienplatz und von da durch die Dienerstraße zum Max-Joseph-Platz. Von hier aus bewegte er sich über den Odeonsplatz zum Siegestor, wo der Zug wendet, um auf der westlichen Straßenseite wieder zurück zur Briennerstraße zu gelangen, von wo aus der Weg weiter zum Königsplatz führen soll.&nbsp;</p> <p>Die Festzugsgruppe der <em>„Kauf- und Handelsleute“</em> präsentiert sich dabei mit einem Wagen, zu dem acht indische Elefanten gehören. Diese entstammen einer Leihgabe des Zirkusdirektors Carl Hagenbeck. Beim Umzug durch die Ludwigstraße trotteen die exotischen Tiere gelassen und brav einher. Als der Festzug jedoch am Siegestor eine Schleife macht, treffen die von Berbern berittenen Elefanten auf die als feuerspeienden Drachen dekorierte Straßenlokomotive in der Gruppe der Eisenindustrie. Die Elefanten erschrecken durch ein unachtsames Dampfablassen und von dem Rattern und Gezische des grotesken Vehikels derart, dass sie scheuten und wild trompetend davonrasen. Die aufgescheuchten Elefanten lösen wiederum eine Massenpanik unter den Besuchern aus.&nbsp;</p> <p>Den Anfang macht ein Elefantenbulle, der wild zu trompeten beginnt, durch die&nbsp;Ludwigstraße nach Norden trampelt und vor der Staatsbibliothek randaliert. Drei Tiere folgen ihm, Panik bricht aus, im Gedränge sterben Menschen. Die Zirkuswärter brauchen die Hilfe der schweren&nbsp;Reiterei, um die Elefanten zu bändigen.&nbsp;</p> <p>Vier weitere Elefanten nehmen in die entgegengesetzte Richtung Reißaus und verbreiten Angst und Schrecken. Im ungezügelten Galopp rennen sie über die Ludwig- in die Maximilianstraße, steuern den Hofgraben zu, wo sie an der Königlichen Münze das Hauptportal einrennen. Über den Alten Hof laufen sie weiter zum Viktualienmarkt und richten unter den Verkaufsständen verheerende Verwüstungen an. Ein Elefant soll sogar ins Hofbräuhaus gerannt sein, bei denen Münchner Wirtshausbrüder und Elefanten einander Rüssel an Nase begegnen.&nbsp;</p> <p>Ihr weiterer Weg führt zum Gärtnerplatztheater und von dort zur Auenstraße 46, wo sie sich im Hof einfangen und beruhigen lassen. Später bringt man einen an die Vorgänge erinnernden Gedenkstein an. Immerhin verlieren durch die <em>„Elefanten-Katastrophe“</em> und der damit verbundenen Massenpanik zwei, nach anderer Quelle vier Menschen ihr Leben. Zudem verursacht sie 42 Verletzte.&nbsp;</p>
15. November 1888

München - Tegernsee * Herzog Max in Bayern stirbt in München. Seine Grabstätte befindet sich in der Gruft von Schloss Tegernsee. 


1889

1889

München-Maxvorstadt * Die Villa in der Kaulbachstraße 15 wird vom Architekten Gabriel von Seidl für den „Kunstmaler“ Friedrich August von Kaulbach erbaut.


1891

1891

München-Schwabing - München-Maxvorstadt * Der „Maler“ und „Lehrer“ Anton Azbé betreibt in der Georgenstraße 16 und an der Amalienstraße 57 („Damenabteilung“) eine „Mal- und Zeichenschule“.

Einer seiner Schüler war Wassily Kandinsky.


1900

Um 1900

München-Schwabing * Das Haus Georgenstraße 8 wird nach dem Entwurf von Josef Hoelzle vollständig umgebaut. Das palastähnliche Bauwerk im Wiener Ringstraßen-Stil wird dem päpstlichen Nuntius Eugenio Pacelli als Residenz angeboten. Eine Kapelle befindet sich im Osttrakt des Bauwerks.


1903

1903

München-Schwabing * Der „Privatgelehrte“ Friedrich Wilhelm von Bissing erwirbt das Gebäude an der Georgenstraße 10 und lässt es nach seinen Vorstellungen umbauen.

Es entsteht eine schöne Verbindung des Münchner Jugendstils mit traditionellen Elementen Altmünchner Bürgerhäuser.


1905

5. August 1905

München-Schwabing * Der Kunstmaler und Lehrer Anton Azbé stirbt im Alter von 43 Jahren.


1909

1909

München-Maxvorstadt * Noch zur „Jahrhundertfeier 1909“ lassen sich die Professoren der „Akademie der Bildenden Künste“ ihre „Festuniform“ nach den Vorgaben von 1808 schneidern.


1912

1912

München-Maxvorstadt * Paul Ludwig Troost, der Architekt des „Hauses der Deutschen Kunst“ und der „Parteibauten am Königsplatz“, lebt bis zu seinem Tod am 21. Januar 1934 in der Kaulbachstraße 10, EG, links.

Er gilt als der Architekt, der in seinen Planungen bereits die Grundzüge der nationalsozialistischen Stadtplanung festgelegt hat, wie sie später im gesamten Deutschen Reich zur Ausführung kommen.


1914

1914

München * Friedrich Wilhelm von Bissing schenkt seine „Sammlung altägyptischer Kunst“ der bayerischen „Staatlichen Sammlung Ägyptischer Kunst“.


1918

1918

München-Maxvorstadt * In den Räumen des heutigen Bayerischen Hauptstaatsarchiv an der Ludwigstraße 14 sowie Schönfeldstraße 3 und 5 ist bis 1919 das Bayerische Kriegsministerium untergebracht.

1918

München * Der in der Zeit des Ersten Weltkriegs von Anita Augspurg und anderen Frauen gegründete „Internationale Ausschuß für einen dauernden Frieden“ wird in „Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit“ umbenannt.

Nach dem 9. November 1918

München-Maxvorstadt * Nach der Revolution vom November 1918 wird das Professoren-Kollegium an der Akademie der Bildenden Künste als „Konzilium verschwitzter Schiffshüte“ verunglimpft.


1919

9. Dezember 1919

Berlin - München * Die Reichswehr übernimmt das Kommando über das Bayerische Kriegsministerium. Bayern bildet fortan den Wehrkreis VII der Reichswehr.


1921

28. September 1921

München * Generalleutnant Otto Hermann von Lossow übernimmt die Befehlsgewalt über die in Bayern stationierte 7. Division.


1922

1922

München-Maxvorstadt * Bis 1925 bewohnt der „päpstliche Nuntius“ Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., während des Umbaus der „Nuntiatur“ in der Brienner Straße die Räume des „Seyssel-Palais“ in der Kaulbachstraße 13.


1923

14. Januar 1923

Maxvorstadt * Pater Rupert Mayer spricht auf dem Königsplatz vor 10.000 Menschen gegen die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische Truppen.

26. September 1923

München * Die bayerische Regierung ernennt Gustav Ritter von Kahr - aus Protest gegen den Abbruch des Ruhrkampfes durch die Reichsregierung - zum Generalstaatskommissar, auf den die gesamte exekutive [= vollziehende] Gewalt übergeht. Er hat damit diktatorische Vollmachten.

Gustav von Kahr, Otto von Lossow, der Befehlshaber des Wehrkreises VII, und der Chef der Landespolizei, Hans Ritter von Seisser, regieren den Freistaat Bayern als Triumvirat und bereiten zusammen mit Rechtsradikalen in Norddeutschland den Staatsstreich in München und Berlin vor. 

9. November 1923<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Beim Hitler-Ludendorff-Putsch&nbsp;ist das Kriegsministerium&nbsp;ein Zwischenziel des <em>„Marsches nach Berlin“</em>, der jedoch an der Feldherrnhalle&nbsp;gestoppt wird.</p> <p>Ernst Röhm besetzt im Auftrag Hitlers mit 400 Bewaffneten sein eigenes Bürohaus, in dem er Stabsoffizier&nbsp;war. Ohne Erfolg!</p>

1924

29. Februar 1924

Berlin * Reichswehrminister Otto Geßler enthebt Generalleutnant Otto Hermann von Lossow seiner Funktion als Generalkommandant der VII. Division.


1931

4. Mai 1931

München-Maxvorstadt * Die Pfandleihanstalt in der Augustenstraße 20/22 wird eröffnet. 


1933

30. Januar 1933

Berlin * Der Tag der sogenannten Machtübernahme. Adolf Hitler wird vom Reichspräsidenten Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Er leitet eine Koalitionsregierung bestehend aus NSDAP, DNVP und Stahlhelm.

Februar 1933

Zürich * Anita Augspurg und ihre Lebensgefährtin Lida Gustava Heymann emigrieren nach der „Machtübernahme Hitlers“ am 30. Januar 1933 nach Zürich.

Sie befinden sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Mittelmeerreise.

Seit etwa 6. April 1933

Berlin * Die „Deutsche Studentenschaft“, der Dachverband der „Allgemeinen Studentenausschüsse“, wirbt bei den Studenten der einzelnen Hochschulen per Rundschreiben zur Mitarbeit an einer vierwöchigen Aktion „gegen den jüdischen Zersetzungsgeist und für volksbewusstes Denken und Fühlen im deutschen Schrifttum“

Seit etwa 10. April 1933<p><strong><em>Berlin</em></strong> * Der nationalsozialistisch orientierte Bibliothekar Dr. Wolfgang Herrmann erstellt im Auftrag des <em>„Verbandes Deutscher Volksbibliothekare“</em> Listen, die die Grundlage für die <em>„Bücherverbrennungen“</em> liefern.&nbsp;Sie werden am 26. April in der <em>„Berliner Illustrierten Nachtausgabe Nr. 97“</em> abgedruckt.&nbsp;</p>
13. April 1933<p><strong><em>Berlin</em></strong> * Die Deutsche Studentenschaft&nbsp;gibt ihre Thesen <em>„Wider den undeutschen Geist!“</em> heraus.&nbsp;Darin wird unter anderem den Juden der Gebrauch der deutschen Sprache untersagt. Denn:</p> <ul> <li><em>„Der Jude kann nur jüdisch denken“</em>. Und weiter: <em>„Schreibt er deutsch, dann lügt er“</em>.</li> <li><em>„Der Deutsche, der deutsch schreibt, aber undeutsch denkt, ist ein Verräter!“</em></li> </ul>
26. April 1933

Deutsches Reich * In der „Berliner Illustrierten Nachtausgabe Nr. 97“ werden die vom nationalsozialistisch orientierte Bibliothekar Dr. Wolfgang Herrmann erstellten Listen abgedruckt und den „Studentenschaften“ von ihrem Dachverband zugänglich gemacht. 

Die Listen bilden die Grundlage für die „Bücherverbrennungen“.

10. Mai 1933

München-Maxvorstadt * Um 19:45 Uhr beginnt im Lichthof der Universität München eine „Feier der nationalen Revolution“ statt. Die Festrede hält Kultusminster Hans Schemm. Eingerahmt von der „Egmont-Ouvertüre“ folgt die Übergabe des neuen Studentenrechts, ein Treuegelöbnis, ein „Appell an die studentische Verantwortung“ und schließlich das Absingen des „Horst-Wessel-Liedes“. Im Anschluss an die Feier beginnt ein Großer Fackelzug. Dazu werden ab 20:30 Uhr am rückwärtigen Ausgang der Universität gegen Gutschein Fackeln ausgegeben.

Um 22:00 Uhr bewegt sich der Fackelzug in Richtung Königsplatz. Die freiwilligen und begeisterten Teilnehmer in Uniform oder dunklem Anzug ziehen an der mit einer roten Flammenkette geschmückten Feldherrnhalle vorbei zum mit Flaggen und Pylonen festlich ausgestatteten Königsplatz, wo um 23:30 Uhr circa 50.000 überwiegend akademisch gebildete Nationalsozialsten und ihre Sympathisanten einen großen „Verbrennungsakt“ beginnen.

Auf dem Rasen vor der heutigen Antikensammlung am Königsplatz ist ein riesiger Scheiterhaufen aus Holz und Stroh errichtet worden. Zunächst hält ein studentischer Funktionär eine Ansprache zur „Ausmerzung undeutscher Schriften“. Danach werfen uniformierte Studenten unter Verlesung von „Feuersprüchen“ die mitgeführten Bücher ins Feuer. In Anlehnung an das Wartburgfest verbrennen sie die „volkszersetzenden Schriften kommunistischer, marxistischer, pazifistischer Haltung (vielfach aus jüdischer Feder stammend) als Symbol der Abkehr vom undeutschen Geist“

12. Mai 1933

Wien * Oskar Maria Graf veröffentlicht in der marxistischen Wiener Arbeiter-Zeitung unter der Überschrift „Verbrennt mich! - Ein Protest“ seine Nachverbrennung.  

„Laut ‚Berliner Börsencourier‘ stehe ich auf der ‚weißen Autorenliste‘ des neuen Deutschlands, und alle meine Bücher, mit Ausnahme meines Hauptwerkes ‚Wir sind Gefangene‘, werden empfohlen:
Ich bin also dazu berufen, einer der Exponenten des ‚neuen‘ deutschen Geistes zu sein!  
Vergebens frage ich mich: Womit habe ich diese Schmach verdient?

[...] Nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen.
Verbrennt die Werke des deutschen Geistes!
Er selbst wird unauslöschlich sein wie eure Schmach!“

Oskar Maria Graf

Um den 15. Mai 1933

München * Die Münchner Neuesten Nachrichten antworten auf Oskar Maria Grafs „Nachverbrennungs-Aufruf“ derart:  

„Wir haben bisher die Bücher von Oskar Maria Graf [...] für viel zu unbedeutend gehalten. [...]
Aber wenn der Herr Dichter durchaus will, nun wir sind gar nicht so. [...]
Also hinein mit ihm ins Feuer!“
 

28. Juni 1933

München-Maxvorstadt * Die Akademie des Deutschen Rechts wird vom Rechtsanwalt Hans Frank gegründet.

1. Oktober 1933

München * Kommandierender General im Wehrkreis VII wird Wilhelm Adam.


1934

1934

München-Schwabing * Das Areal des „Leopoldparks" samt dem dazugehörenden „Palais Leopold“ geht in den Besitz der Stadt über. 

Der Nazi-Führer Christian Weber plant hier die Errichtung eines „Jagdmuseums“, das dann aber im „Schloss Nymphenburg“ verwirklicht wird.

30. Juni 1934

München * Der sogenannte Röhm-Putsch.


1935

1935

München-Schwabing * Das „Palais Leopold“ wird abgerissen.

1. Oktober 1935

München * Nachfolger von Wilhelm Adam als Kommandierender General im Wehrkreis VII wird General Walter von Rückenau, der als einer der wenigen Vertrauten Adolf Hitlers im Generalstab gilt.


1937

1937

München-Maxvorstadt * Die „Kaulbach-Villa“ in der Kaulbachstraße 15 wird vom „Gauleiter“ und „Innenminister“ Adolf Wagner bewohnt.


1938

1938

München-Maxvorstadt * Das „Herzog-Max-Palais“ wird von den Nazis für den Neubau der „Reichshauptbankstelle“ abgerissen.

Damals nimmt man die von Robert von Langer geschaffenen Fresken im Empfangssaal ab und transportiert sie in das „Haus des Deutschen Rechts“.

Noch vor den ersten Bombenangriffen verkleidet man die Fresken aus Angst vor Zerstörung.
Dabei geraten sie in Vergessenheit.

15. Februar 1938

München * Walter von Reichenau übergibt das Kommando im Wehrkreis VII an General Eugen Ritter von Schobert.


1939

1939

München-Maxvorstadt * Das „Haus des Deutschen Rechts“ in der Ludwigstraße 28 wird seinem Zweck übergeben. 

Hans Frank will das Justizwesen zu einer „Waffe von ungeheuerer Bedeutung für das deutsche Volk“ umgestalten.

Um Oktober 1939

München-Maxvorstadt * Um den „großen Einfluß des Theologieprofessorenzirkels auszuschalten“ schließen die braunen Machthaber das „Georgianum“.


1943

März 1943

München-Maxvorstadt * Phosphor- und Sprengbomben zerstören 85 Prozent der Bausubstanz und 25 Prozent des Bücherbestands der Bayerischen Staatsbibliothek.


1944

1944

München-Maxvorstadt * Die „Ludwigskirche“ erhält schwere Bombenschäden.

1944

München-Maxvorstadt * Paul Giesler übernimmt nach Adolf Wagners Tod dessen Dienstvilla in der Kaulbachstraße 15 und seine Funktionen als „Gauleiter“ und Innenminister“.

17. April 1944

München * Zum Staatsbegräbnis von Gauleiter Adolf Wagner kommt Adolf Hitler zum letzten Mal nach München.


1945

Nach 1945

München-Maxvorstadt * Die „Talare“ des „Professoren-Kollegiums“ an der „Akademie der Bildenden Künste“ werden nur noch in vereinfachter Form hergestellt.

Ende April 1945

München-Maxvorstadt * Die „Wehrmacht“ bleibt bis Kriegsende Herr im Haus des ehemaligen „Kriegsministeriums“, dem „Wehrkreiskommando VII“.

8. Mai 1945

Deutschland * Der Tag der bedingungslosen Kapitulation oder Tag der Befreiung vom Nazi-Terror. Der Zweite Weltkrieg ist für Deutschland verloren.

12. Mai 1945

München-Maxvorstadt * Radio München geht - von der US-Militärregierung betrieben und kontrolliert - auf Sendung. 

8. Juni 1945

München-Maxvorstadt * Der Soldatensender American Forces Network - AFN nimmt von der Kaulbachstraße 15 aus seinen Betrieb auf. Die technischen Einrichtungen sind vorhanden, weil die Gauleiter Adolf Wagner und Paul Giesler ihre Informationen von hier aus über Kabel direkt zum Sender Ismaning übertragen haben.


1946

1946

München-Maxvorstadt * Die „Staatsschule für angewandte Kunst“ wird in die „Akademie der Bildenden Künste“ eingegliedert.


1947

1947

München-Maxvorstadt * Der 22-jährige, aus Marktl am Inn stammende Theologiestudent Joseph Ratzinger beginnt im Georgianum seine Laufbahn.


1948

12. Juli 1948

München-Maxvorstadt * In der Arcisstraße 12, im ehemaligen sogenannten Führerbau, wird das Amerikahaus eröffnet. Nach dem am 27. Januar 1948 in den USA verabschiedeten „Smith-Mundt Act“ sollte auch den Deutschen die amerikanische Lebensweise und die damit verbundenen politischen Ideale näher gebracht werden.

Die Amerikahäuser sehen sich als Zentren der Positiven Propaganda und sollen dem Loslösen von nationalsozialistischen, später auch kommunistischen Leitbildern dienen und die Völkerverständigung fördern. 

1. Oktober 1948

Freistaat Bayern * Das Bayerische Rundfunkgesetz tritt in Kraft. Zwei Ziele standen bei den amerikanischen Überlegungen zur Rundfunkpolitik nach amerikanischem Vorbild im Vordergrund:  

  • Vermeidung von staatlicher Einflussnahme
  • Dezentralisierung.

Als Vermächtnis dieser Politik vereint die ARD heute neun Rundfunkanstalten unter ihrem Dach. 


1949

25. Januar 1949

München * Die Gründung des Bayerischen Rundfunks - BR erfolgt durch die Übergabe einer Lizenzurkunde durch den Direktor der US-Militärregierung, Murray Van Wagoner, an den bayerischen Schriftsteller Johannes Lippl und an Rudolf von Scholtz, dem Nachkriegsbürgermeister von Passau und zugleich ersten Intendanten des Bayerischen Rundfunks.

Mit diesem offiziellem Akt wird das Ende von Radio München als einem Sender der US-Besatzungsmacht formaljuristisch besiegelt. Der Bayerische Rundfunk besitzt damit eine eigenständige Sendelizenz und kann dadurch relativ frei über Sendungsinhalte und Personalpolitik bestimmen. 

28. Februar 1949

München * Der Bayerische Rundfunk - BR geht als erster Sender in Europa über UKW auf Sendung. 

14. September 1949

München-Maxvorstadt * Die Internationale Jugendbibliothek in der Kaulbachstraße 11 öffnet seine Pforten. Sie ist das Werk der Kinderbuchautorin und Journalistin Jella Lepmann, die als Jüdin 1936 Deutschland verlassen muss.


1953

1953

München-Maxvorstadt * Jella Lepmann eröffnet in ihrer „Jugendbibliothek“ in der Kaulbachstraße 11 eine Ausstellung von Kinderzeichnungen aus Israel.


1954

Juli 1954

München-Maxvorstadt - München-Schwabing * Die Ruine des „Siegestores“ soll abgerissen werden.

Dank des „Amtes für Denkmalpflege“ wird es 1956 jedoch notdürftig geflickt.


1955

Seit dem Jahr 1955

München-Maxvorstadt * Die „Ludwigskirche“ wird durch Erwin Schleich wiederhergestellt.

1955

München-Maxvorstadt - München-Lehel * Das „Französische Konsulat“ zieht von der Kaulbachstraße 13 in die Widenmayerstraße 51 im Lehel.

Um 1955

München-Maxvorstadt * In der „Akademie der Bildenden Künste“ bildet sich die „Künstlergruppe SPUR“.


1956

1956

München-Lehel - München-Bogenhausen * Das „Französische Konsulat“ zieht von der Widenmayerstraße 51 in die Möhlstraße 10.


1957

13. Juli 1957

München-Maxvorstadt * Am Karolinenplatz 3 wird das Münchner Amerikahaus eröffnet. 


1958

18. Juni 1958

München-Maxvorstadt * „800 Jahre und 5 Tage nach der Gründung der Stadt München“ wird im Pavillon im Alten Botanischen Garten die „Karl-Valentingedächtnisausstellung“ eröffnet.

  • Gezeigt wird der Stummfilm „Der neue Schreibtisch“.  
  • Außerdem spielt Hannes König auf Karl Valentins Zither.  
  • Professor Carl Niessen, der im Jahr 1953 den Nachlass von Karl Valentin für das Institut Theaterwissenschaft der Universität Köln erworben hat, stellt Originale für die Ausstellung zur Verfügung. 

1960

29. Mai 1960

München-Maxvorstadt * Das Kavallerie-Denkmal vor dem Hauptstaatsarchiv wird enthüllt. Der Wehrmachtsgeneral a.D. Dietrich von Saucken lobt dabei die Eigenschaft der „Deutschen Soldatenpferde“ und die sich daraus ergebenden Charaktereigenschaften: „Fromm, willig und ausdauernd bis zum letzten Atemzug“, lautet seine Analyse.

Der Entwurf zu dem überlebensgroßen, ungesattelten Bronzepferd stammt von dem Bildhauer Bernhard Bleeker, der schon den toten Soldaten im Kriegerdenkmal im Hofgarten geschaffen hat. 


1963

1963

München-Schwabing * Bis 1970 werden im Nordostteil des „Leopoldparks“ Verwaltungsgebäude des „Studentenwerks“ und die „Mensa“ für täglich 10.000 Essen konzipiert.


1966

1966

München-Maxvorstadt * Nach Kriegszerstörung und Wiederaufbau wird der „Bayerischen Staatsbibliothek“ ein Erweiterungsbau aus Stahl und Glas angefügt.


1967

1967

München-Maxvorstadt * Das „Hauptstaatsarchiv“ kann in ihren heutigen Räumen den Betrieb aufnehmen.

1967

München-Maxvorstadt * Letztmals treten die „Talare“ des „Professoren-Kollegiums“ an der „Akademie der Bildenden Künste“ bei der „Jahresfeier 1967“ in Erscheinung.


1968

1968

München-Maxvorstadt * Die „Studentenrevolte“ greift die „Talare“ des „Professoren-Kollegiums“ an der „Akademie der Bildenden Künste“ als Repräsentationsmerkmal medienwirksam an.

„Unter den Talaren - der Mief von tausend Jahren!“ lautet ein griffiger Slogan studentischer Agitation gegen das „Establishment“.

1968

München-Maxvorstadt * In der „Akademie der Bildenden Künste“ werden mehrere Stücke des „Anti-Theaters“ um Rainer Werner Fassbinder aufgeführt.

24. Oktober 1968

München-Maxvorstadt * Das Hippie-Musicals „Haare“ [= Hair] erlebt im Theater an der Brienner Straße seine deutsche Uraufführung. Für die jungen Schauspieler und Sänger Reiner Schöne, Ron Williams, Jürgen Marcus und die 19-jährige Donna Summer wird Haare zum Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere. 


1970

1970

München-Schwabing * Eine „Bürgerinitiative“, die weitere Baumaßnahmen im „Leopoldpark“ und die Vernichtung stadtnahen Grüns bekämpft, entsteht.


1976

4. Mai 1976

München-Maxvorstadt * Auf dem Grundstück Kaulbachstraße 15 explodiert ein Sprengkörper, der - außer dass er seinen Urheber schwer verletzt - keinen Schaden anrichtet.


1977

1977

München * Der Landtag beschließt, dass der Westteil des „Leopoldparks“ der Stadt München als Park überlassen wird.

Die Ostseite an der Leopoldstraße wird bebaut.


1983

1983

München-Maxvorstadt - München-Menzing * Jella Lepmanns „Jugendbibliothek“ zieht von der Kaulbachstraße 11 nach „Schloss Blutenburg“ um.


1984

November 1984

München-Maxvorstadt * Der „AFN“ zieht von der Kaulbachstraße 15 ein paar Häuser weiter in die Kaulbachstraße 45.


1985

1985

München-Schwabing * Das wegen seiner Außenfarbe Rosa von den Studenten umgangssprachlich „Schweinchenbau“ genannte Seminargebäude beherbergt die Fächer Pädagogik, Psychologie, Musik- und Kunsterziehung.


1987

1987

München-Maxvorstadt * Die „Kaulbach-Villa“ wird vom „Freisstaat Bayern“ renoviert.


1992

14. Februar 1992

München-Maxvorstadt * Der „AFN“ stellt nach dem endgültigen Abzug der US-Streitkräfte seinen Betrieb in der Kaulbachstraße 45 ein.


1993

Um November 1993

München-Maxvorstadt * Im Rahmen der Renovierung werden vier von sechs bereits verschollen geglaubte Fresken im „Lesesaal“ der „Juristischen Fakultät“ der „Ludwig-Maximilians-Universität“ an der Ludwigstraße wiederentdeckt.

Es sind die im Jahr 1938 aus dem „Herzog-Max-Palais“ entfernten und in das „Haus des Deutschen Rechts“ verlegten Fresken von Robert von Langer.


1995

1995

München-Maxvorstadt - München-Schwabing - München-Angerviertel * In einem städtischen Bauhof werden die zerstörten „Trümmer“ des „Siegestores“ entdeckt.

Sie sind heute in einem „Lapidarium“, einem kleinen historischen Freilichtmuseum in der Nieserstraße beim Stadtmuseum ausgestellt.


1999

11. Juni 1999

München-Maxvorstadt - München-Schwabing * Die Sanierungsarbeiten am Siegestor sind abgeschlossen.


2002

Um Oktober 2002

München-Maxvorstadt * Der sogenannte „Giftschrank“ in der „Bayerischen Staatsbibliothek“ wird geöffnet.

Er beinhaltet in der Hauptsache erotische Literatur, aber auch unliebsame politische oder kirchenkritische Schriften, die seit dem frühen 19. Jahrhundert zensiert, verboten, von der Polizei und Gerichten abgegeben und gesammelt wurden.

12. November 2002

München-Maxvorstadt * Der inzwischen stark beschädigte Zinksarg - der 1854 verstorbenen und 1857 in die Sankt-Bonifazius-Kirche überführten Königin Therese - wird aus der Gruft geholt und in einen eigens angefertigten Marmorsarkophag an der Rückseite des Königsgrabes abgestellt. 


2005

26. Oktober 2005

München-Maxvorstadt * Der moderne Erweiterungsbau für die Akademie der Bildenden Künste der Architektengruppe „Coop Himmelb(l)au“ wird offiziell eröffnet.


2008

2008

München-Maxvorstadt * Als „Universalbibliothek“ rangiert die Sammlung der „Bayerischen Staatsbibliothek“ an der Ludwigstraße an zweiter Stelle im deutschen Sprachraum.

Bis zu 50.000 Nutzer zählt die „StaBi“ im Jahr.


2009

2009

München-Maxvorstadt * In Stahlregalen von insgesamt 46 Kilometern Länge liegen im „Bayerischen Hauptstaatsarchiv“ rund 8 Millionen Dokumente zur bayerischen Geschichte aus über 1.200 Jahren. 

Zur Benutzung des „Geheimen Hausarchivs der Wittelsbacher“, das 750 laufende Regalmeter umfasst, braucht man eine Extragenehmigung des „Herzogs“ von Bayern.


2014

21. Mai 2014

München-Maxvorstadt * Im Eingangsbereich des Justizgebäudes an der Prielmayersteaße 5 wird eine Gedenktafel für jüdische Juristen angebracht, die in der Zeit des nationalsozialistischen Unrechtsregimes zwangsweise aus dem Justizdienst entfernt worden sind. 


2018

11. November 2018<p><em><strong>München-Maxvorstadt</strong></em> * Zum siebten Mal veranstaltet die SAUBANDE, der Valentin-Karlstadt-Förderverein, eine Benefiz-Matinée im Münchner Volkstheater. Namhafte&nbsp;Künstlerinnen und Künstler geben ihr Bestes, garniert mit valentinschen Spitzen.&nbsp;</p>

2021

6. Mai 2021

München-Maxvorstadt * In Erinnerung an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 hat der Künstler Arnold Dreyblatt auf dem Königsplatz ein Mahnmal errichtet. Es trägt den Titel „The Blacklist / Die Schwarze Liste“.  

Das am historischen Ort in den Boden eingelassene Mahnmal zeigt Werke von 310 Autor*innen, die im NS-Regime geächtet wurden. Dreyblatt wählte jeweils die letzte Veröffentlichung der Autor*innen bis einschließlich 1933. 


2022

28. August 2022<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Zwei Aktivisten der <em>„Letzten Generation“</em> kleben sich in der Alten Pinakothek an das Gemälde <em>„Der bethlehemitische Kindermord“</em> von Paul Rubens aus dem 17. Jahrhundert.</p>
28. Oktober 2022<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Kurz vor zwölf Uhr stoppen ein Dutzend Aktivisten den Verkehr vor dem Justizpalast, indem sie sich an der Ecke Karlsplatz und Prielmayerstraße auf die Straße stellen oder setzen. Der Jesuitenpriester Jörg Alt macht solidarisch mit. Er und ein weiterer Mann kleben sich fest.&nbsp;</p>

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