Fakten 1148



Juli 1148

Dank der „Templer“ endet der „Kreuzzug“ nicht in einem Desaster

Damaskus * Die „Kreuzfahrer“ können zwar die Obstgärten von Damaskus erobern, stoßen aber auf heftigen Widerstand und verlegen deshalb ihre Truppen in den Osten der Stadt.

Doch dieses Gebiet war eine offene Ebene, die weder Schutz noch Wasser bot, sodass die christlichen Kampftruppen schließlich zum Rückzug gezwungen waren. Die „Templer“ erwerben sich durch ihre Teilnahme am „Zweiten Kreuzzug“ den Ruf „fanatischer Kämpfer von großem Mut“, „äußerster Disziplin“, aber auch von „außerordentlicher Überheblichkeit“.

Frankreichs König Ludwig VII. berichtet, dass es nur den „Tempelherren“ zu verdanken sei, dass der falsch geplante und schlecht geführte „Kreuzzug“ nicht in einem Desaster endete.

Es folgen wechselseitige Beschuldigungen, die das Verhältnis zwischen dem „Abendland“ und den „Kreuzfahrerstaaten“ auf Jahre hin vergiften. Und die Akteure des „Zweiten Kreuzzuges“ beschönigen die Geschichte, indem sie eisern die „Schmach“ verschweigen oder schön reden.

Die Kritiker, die den Tod von vielen Tausenden als sinnlose Opfer bezeichnen, werden immer lauter. Bernhard von Clairvaux, der in seinen „Kreuzzug-Predigten“ sagte: „Im Tod des Heiden sucht der Christ seinen Ruhm, weil Christus verherrlicht wird“, erklärt jetzt, dass das Desaster durch die „Sünden der Pilger“ verursacht worden ist und dass Gott deshalb den „Kreuzfahrern“ seinen Segen entzogen habe. Bischof Otto von Freising, ein Bruder des „Stauferkönigs“ Konrad III. und selbst aktiver Teilnehmer am „Zweiten Kreuzzug“, räumt zwar den Misserfolg des Unternehmens ein, versucht aber zumindest einen kleinen Gewinn zu erkennen, wenn er den Kritikern entgegnet: „Wenn [...] unser Feldzug nicht gut war zur Ausweitung unserer Grenzen, noch für die Wohlfahrt unseres Leibes, so war er dennoch gut für das Heil vieler Seelen“.

Bernhard von Clairvaux ist von der Kritik an seiner Person schwer enttäuscht, weshalb er sich gegenüber Papst Eugenius III. ausführlich rechtfertigt und dabei jede Schuld von sich weist: „Wir eilten nicht dorthin wie ins Ungewisse, sondern auf Deinen, ja durch Dich auf Gottes Befehl“. Der „Zisterzienser-Abt“ lässt sich schließlich in Chartres erneut zum Anführer eines „Kreuzzuges“ wählen, doch der Papst will nach den gemachten leidigen Erfahrungen diesen Plan erst fördern, wenn die Aussicht auf Erfolg auch gesichert ist.

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