Fakten 1784



1784

Johann Perzl spottet über den Baierwein

München * Johann Perzl spottet über den Baierwein: „Es wächst zwar in Baiern selbst einiger Wein an den Gegenden der Donau, ober und unter Regensburg, bey Landshut und in der Gegend um Dingolfing.

Wenn er etwa an die zwanzig Jahre gelegen hat, dann soll er nicht ganz widerlich zu trinken seyn; sonst aber wird er gewöhnlich nur als Essig gebraucht“.

9. Januar 1784

Die Wirte der Au beschweren sich über die Märzenkeller

Au * Die Wirte der Au beschweren sich über die auf dem Gasteigberg erbauten Märzenkeller.  Die dortigen Bierbrauer bewirten im Sommer und Herbst ihre Gäste mit Bier, das mass- und halbmassweise ausgeschenkt wird. Außerdem gestatten sie das Musizieren und Tänzen und bieten Kugelplätze [= Billard] und Spieltische an. Die Oberlandesregierung soll im kurfürstlichen Auftrag diese Exzesse abstellen. 

2. Februar 1784

Münchner Erstaufführung von Friedrich Schillers „Die Räuber“

München-Hackenviertel * Im Faberbräu-Theater findet die Münchner Erstaufführung von Friedrich Schillers „Die Räuber“ statt. 

31. März 1784

Der Stadtrat ermahnt die Bierbrauer und droht ihnen mit Strafen

München * Der Stadtrat ermahnt die Bierbrauer und droht ihnen mit Geldstrafen und mit „unliebsameren Strafen“. Der Grund sind die Beschwerden der Auer Wirte. Die Brauer dürfen künftig nur noch in der Zeit, in der sie den „ordentlichen Kranz“ besitzen, in ihren Märzenkellern Gäste mit Bier bewirten, Kugelplätze und Spieltische betreiben sowie durch Musikanten zum Tanzen aufspielen lassen. 

April 1784

Zur Heilung wird die Stola des heiligen Hubertus aufgelegt

Geldern * Die dreizehn Münchner, die Ende Januar von dem tollwütigen Hund gebissen worden sind, werden nach „St. Hubert“ im österreichischen Geldern - „im Ardenner Wald“ - geschickt.

Dort wird ihnen zur Heilung die Stola des heiligen Hubertus aufgelegt oder ein Faden aus der Stola des Heiligen in die Kopfhaut einnäht.  
Drei von ihnen sterben unterwegs. 

22. Juni 1784

Kurfürst Carl Theodor verbietet die Illuminaten

München * Kurfürst Carl Theodor verbietet alle „Communitäten, Gesellschaften und Verbindungen“, die ohne seine landesherrliche Bestätigung gegründet worden sind. Damit wird auch der Geheimbund der Illuminaten verboten und seine Mitglieder mit der Verfolgung und Amtsenthebung bedroht. 

So kommt auch Maximilian Joseph Freiherr von Montgelas auf die Schwarze Liste. Auch wenn er nie persönlich verfolgt wird, so ist das Vertrauen Carl Theodors in Montgelas zerstört und damit seine Karriere am Hof des Kurfürsten am Ende. Seine Aussichten auf eine fest besoldete Stelle ist dadurch in weite Ferne gerückt.

23. August 1784

Österreich: Schließung der innerörtlichen Friedhöfe

Wien * Kaiser Joseph II. verfügt aus Hygienegründen in Österreich die Schließung aller innerörtlichen Friedhöfe. 

9. September 1784

In der Klosterkasse der Paulaner fehlen 4.000 Gulden

Au * Bei der Überprüfung der Klosterkasse der Paulaner stellt man fest, dass die erwarteten 4.000 Gulden fehlen. Das Geld war in der Lotterie verspielt worden. Pater Maritius Lohr wird daraufhin von seinem Amt als Generalvikar entlassen.

16. November 1784

Die Missstände im Paulanerkloster sollen beendet werden

Au * Kurfürst Carl Theodor erlässt eine Verfügung, die mit den Missständen im Paulanerkloster aufräumen soll.

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