London * Hubert Herkomer macht sich einen Namen als Porträtist.
Queen Viktoria und Richard Wagner sitzen ihm Modell.
Venedig * Richard Wagner stirbt in Venedig in den Armen seiner Frau Cosima.
Zu Recht behauptet König Ludwig II. von sich, er hat Richard Wagner „zuerst erkannt“ und „der Welt gerettet“.
München * Die Münchner „Telephonabonnenten“ können erstmals probeweise - mit 118 Anschlüssen - telefonieren.
München-Kreuzviertel * Der 30. Landtag dauert vom 5. April 1883 bis zum 1. Juli 1886 und steht ganz im Zeichen der wachsenden Schulden des „Märchenkönigs“ Ludwig II. auf Grund seiner Schlösserbauten. Weitere Themen sind die Entmündigung sowie der Tod Ludwigs II..
München-Haidhausen * Eduard Theodor Grützner lässt sich am „Praterbergl“, in der heutigen Grütznerstraße 1 und schon damals in unmittelbarer Nähe zum „Maximilianeum“ gelegen, eine Villa durch den renommierten „Architekten“ Leonhard Romeis erbauen.
Das ist zwei Jahre bevor sich Franz von Lenbach durch Gabriel von Seidl sein „Palais“ errichten lässt.
Nun erhält er von der „Lokalbaukommission“ die allgemein vorgeschriebene „Wohnbewilligung“ erteilt, die eine ausreichende Wohnqualität sicherstellen soll, was bei diesem „Bauherrn“ freilich nur eine Formalie darstellt.
München-Maxvorstadt - Nymphenburg * Die erste Dampftrambahn Süddeutschlands fährt vom Stiglmaierplatz nach Nymphenburg.
München * Mit dem Ergänzungsparagraphen 33a der Gewerbeordnung müssen Personen, die „gewerbsmäßig Singspiele, Gesangs- und deklamatorische Vorträge, Schaustellungen von Personen oder theatralische Vorstellungen“ öffentlich veranstalteten, „ohne Rücksicht auf die etwa bereits erwirkte Erlaubnis zum Betriebe des Gewerbes“, um eine gesonderte Erlaubnis dafür nachzusuchen.
Das bedeutete, dass nicht nur der Besitzer und damit Betreiber der Singspielhalle, sondern auch der Direktor der Singspielhalle und der Direktor der Volkssänger-Gesellschaft eine Konzession benötigt. Außerdem muss jeder Unterhaltungskünstler für jede Stadt, in der er auftritt, eine ortspolizeiliche Erlaubnis vorweisen.
Mangfalltal - München * Die Wasserleitung aus dem Mangfallgebiet wird - mit den üblichen Gottesdiensten in der katholischen Frauenkirche, der evangelischen Matthäuskirche und in der Synagoge - offiziell eingeweiht.
Schloss Fürstenried * Prinz Otto wird Schloss Fürstenried bis zu seinem Tod nicht mehr verlassen. Er ist lebendig begraben.
München-Obergiesing * Der Außenbau der neuen Heilig-Kreuz-Kirche in Ziegelbauweise ist abgeschlossen.
München-Lehel * Ein Artikel in den „Münchner Neuesten Nachrichten“ befasst sich mit der „Bedeutung des Isarquaies für München“.
Der Verfasser betont darin die städtebaulich „unvergleichlich günstige Lage des Mariannenplatzes“, der sogar als Bauplatz für den „Justizpalast“ in Erwägung gezogen worden ist.
Der evangelischen Kirchenverwaltung erscheint der Bauplatz als sehr teuer, weshalb sie noch das Gelände der „I. Kraft- und Arbeitsmaschinen-Ausstellung“ am Isartorplatz ins Gespräch bringt.
Die „Lokalbaukommission“ schlägt ihrerseits noch Standorte auf der „südlichen“ beziehungsweise „nördlichen Kohleninsel“ vor. Schließlich einigt man sich doch auf den Mariannenplatz als Standort für die „Lukaskirche“.
Das Gotteshaus sollte eigentlich die protestantische Kirche für den Münchner Osten werden, doch bereits 1889 wurde am Preysingplatz in Haidhausen die „Johanneskirche“ als evangelische „Notkirche“ erbaut.
Nun haben die Protestanten auch „ihren Sammelpunkt jenseits der Isar“. Doch das war bestimmt kein Zufall, denn der Architekt beider Kirchen ist Albert Schmidt, der gleichzeitig - heute kaum vorstellbar - den acht Mitgliedern der „protestantischen Kirchenverwaltung“ in München angehörte.
„Der soziale Status der protestantischen Gemeindemitglieder lag deutlich über dem Durchschnitt. Viele gehörten der geistigen und finanziellen Oberschicht an“, weshalb die Gruppierung sehr selbstbewusst auftrat, was im fundamental katholischen Bayern ganz bestimmt auch nötig war [und ist?].