München-Graggenau * Die neue Franziskaner-Klosterkirche „St. Franziskus“ wird eingeweiht.
Heidelberg * Herzog Ludwig II. der Strenge stirbt in Heidelberg. Seine Grabstätte befindet sich in der Kirche des Zisterzienserklosters Fürstenfeld. Herzog Rudolph I. übernimmt die Regierungsgeschäfte. Sein Bruder, der zwölfjährige Herzog Ludwig IV., den man später den Baiern nennen wird, erhält seine Erziehung am Habsburger Hof in Wien.
Freising - München-Kreuzviertel * Zähneknirschend und auf Druck von Herzog Rudolf I. muss der Freisinger Bischof Emicho seine Zustimmung zur Ansiedelung der Augustiner-Eremiten in München geben. Der Bischof fürchet die Konkurrenz und Schmälerung seiner Einkünfte durch die „Parvenü-Kleriker“.
München-Kreuzviertel * Herzog Rudolf I. dokumentiert den Gründungsakt des Augustiner-Eremiten-Klosters und der Kirche in einer Urkunde. Von Regensburg aus kommen eine Handvoll Ordensbrüder nach München und erhalten einen Platz unmittelbar vor der ersten Stadtbefestigung, nahe am Oberen Tor, das später den Namen „Schöner Turm“ erhalten wird. Das Haus Wittelsbach übernimmt auch die Vogtei über das Kloster.
München * Im Rudolfinum, dem aus 22 Artikeln bestehenden Grundgesetz der Stadt München, bestätigt Herzog Rudolph I. der Stadt alle Rechte seiner Vorgänger. Die Stadt München bekommt die Gerichtsbarkeit mit Ausnahme der drei Fälle, die zum Tode führen.
Im Rudolfinum wird bereits der Begriff Burgfrieden als ein Bereich außerhalb der Stadtmauern formuliert, der zum Rechtskreis der Stadt gehört. Wörtlich heißt es dort: „in der stat oder darumbe, daz doch zu der stat gehöret.“