Fakten 1847



1847

Ein Neubau für die „Frauen vom guten Hirten“

Haidhausen * Durch den Neubau der „Frauen vom guten Hirten“ kann der Platz von bisher 140 Zöglingen um weitere 40 erhöht werden.

Umfasste der Grund des Anwesens bisher 6 Tagwerk, so konnte er auf über 12 Tagwerk verdoppelt werden.

1. Januar 1847

Innenminister Abel wird ein wichtiges Ressort entzogen

München-Kreuzviertel * Dem Innenminister Karl August von Abel wird ein wichtiges Ressort entzogen, indem man ein eigenes Ministerium des Inneren für Kirchen- und Schulangelegenheiten ins Leben ruft. Zum zuständigen Minister wird Karl Freiherr von Schreck ernannt. 

28. Februar 1847

Im Karlsruher Hoftheater bricht ein Feuer aus

Karlsruhe * Im Karlsruher Hoftheater bricht ein Feuer aus, das innerhalb von 28 Minuten gelöscht werden kann und deshalb „nur“ 63 Menschenleben fordert.

Um März 1847

Das „Palais für Königin Therese“ ist fertiggestellt

Schwabing * Das an der „Schwabinger Landstraße“ erbaute „Palais für Königin Therese“ ist fertiggestellt.

Der Architekt ist Friedrich von Gärtner.

4. April 1847

Der Münchner Bahnhof fällt einem Brandanschlag zum Opfer

München-Maxvorstadt * Einem Brandanschlag auf den „Münchner Bahnhof“, eine Holzkonstruktion etwa auf der Höhe der heutigen Hackerbrücke, fällt nicht nur das Gebäude, sondern auch sechs Waggons samt der darauf gelagerten 300 Scheffel Weizen zum Opfer.

Vermutlich machen die unbekannt gebliebenen Täter die Eisenbahn für die seit mehreren Jahren anhaltende Teuerung des Getreides verantwortlich. Denn schon bald hieß es:
„Zu meinen Zeiten hast nix von Dampfwagen g'hört! Alles ist ruhig sein Weg gangen; aber desto mehr Dampfnudeln hat's geben; und je mehr Dampfwagen herkommen, desto rarer werden die Dampfnudeln! Die Zeit wird immer schlechter!“

27. Mai 1847

Gründung der Generalverwaltung der Posten und der Eisenbahnen

München * Die Bayerische Eisenbahn und die Post werden in der Generalverwaltung der Posten und der Eisenbahnen zusammengefasst.

1. Juni 1847

Die Besitzungen Ramersdorfs im Steuerdistrikt Haidhausen

Haidhausen - Ramersdorf * Die Gemeinde Haidhausen gibt einen Bericht an die Königliche Steuerkatasterkommission, in dem die Besitzungen Ramersdorfs im Steuerdistrikt Haidhausen aufgezählt werden. 

23. Juli 1847

Verkauf des Langer-Schlösschens

Haidhausen * Robert von Langers Cousine Josepha verkauft das Schlösschen an den Wirt Johann Baptist Riemer, der die Künstlervilla an der heutigen Einsteinstraße in eine Gastwirtschaft mit dem Namen Schlosswirtschaft oder Riemerwirt umwandelt.

Das Anwesen kommt nach mehreren Weiterverkäufen in den Besitz der Münchner-Kindl-Brauerei, die unter den Wandbildern durchreisende Handwerksburschen übernachten lässt.

4. August 1847

Das „Adelsdiplom“ für Lola Montez

München * König Ludwig I. erteilt seinem „führenden Minister“ Georg Ludwig Freiherr von Maurer den Auftrag, das „Adelsdiplom“ für Lola Montez entsprechend dem üblichen Reglement gegenzuzeichnen.  

Vorsorglich teilte ihm Ludwig mit:  
„Es ist keine Verfassungsverletzung das Grafendiplom zu unterzeichnen, für Adelsverleihungen braucht der König niemand zu vernehmen“.  
Sollte er sich jedoch sträuben, droht der Bayernmonarch „einen anderen Ministerverweser zu benennen“.  

Gleichzeitig schreibt Ludwig I. seiner Geliebten:  
„An meinem Geburtstag mache ich mir selbst das Geschenk, Dir die Gräfinnen-Würde zu verleihen“

Um den 30. September 1847

Beschlüsse in der der Ständeversammlung gegen die Zensur

München-Kreuzviertel * Die willkürliche Verweigerung und Entziehung des Postdebits wird nun auch auf dem außerordentlichen Landtag vom September/November 1847 diskutiert. Die beiden Kammern der Ständeversammlung fassen dabei einen Beschluss, mit dem sie die Regierung auffordern, von der „Verweigerung bzw. Entziehung der Postbeförderung für Zeitungen“ Abstand zu nehmen.

2. Oktober 1847

Paul von Hindenburg wird in Posen geboren

Posen * Paul Ludwig Anton von Beneckendorff und von Hindenburg wird in Posen geboren. Es ist der spätere Generalfeldmarschall und Reichspräsident Paul von Hindenburg. 

15. November 1847

Der abgebrannte Bahnhof wird behelfsmäßig wiederhergestellt

München-Maxvorstadt * Zur Aufrechterhaltung des Eisenbahnbetriebs lässt man den alten, aus Holz erbauten und auf dem Marsfeld stehenden Bahnhof behelfsmäßig wiederherstellen und gleichzeitig die Gleise zur Schießstätte verlängern. Der Bahnhof war am 4. April 1847 einem Brandanschlag zum Opfer gefallenen.  

Am neuen Standort werden die behelfsmäßigen Betriebs- und Empfangsräume eingerichtet, um den Bahnverkehr an diesem Tag dort aufzunehmen. Als Architekten für das neue Bahnhofsgebäude wird der Friedrich-von-Gärtner-Schüler, Friedrich Bürklein, beauftragt. Es sollte der spektakulärste Bahnhofsbau werden, den er von 1847 bis 1849 im Rundbogenstil ausführt. Die kühn konstruierte und wegen ihrer Zweckmäßigkeit von den Zeitgenossen bewunderte Bahnsteighalle darf mit Recht als eine der ersten Ingenieurbauten bezeichnet werden, das den Bedürfnissen der Zeit entspricht.  

Auf dem Platz des neuen Bahnhofs haben die Münchner Armbrustschützen, später Feuerschützen, ihre Schießstatt. Die Schützengesellschaft lässt sich dafür auf der Theresienhöhe ein Neues Schießhaus von Bürklein errichten. 

31. Dezember 1847

Die Zahl der Münchner Brauereien ist auf 32 geschrumpft

München * Die Zahl der Münchner Brauereien ist auf 32 geschrumpft.

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