Fakten 1864



1864

Haidhauser Bauerndynastie Rottenhuber stirbt aus

München-Haidhausen * Die Haidhauser Bauerndynastie der Familie Rottenhuber auf dem „Zeugnerhof“ stirbt aus. 

Die Grundstücke werden Zug um Zug verkauft.

1. Januar 1864

Die selbstständige Gemeinde Ramersdorf wird eingemeindet

München-Ramersdorf * Durch die Abtrennung der Ramersdorfer Lüften und das Gebiet am Kuisl wird Ramersdorf als selbstständige Gemeinde zu klein. Die 600 Bewohner der bislang selbstständigen Gemeinde Ramersdorf werden deshalb samt einer Fläche von 121 Hektar nach München eingemeindet. 

11. März 1864

Ludwig II. leistet seinen Eid als König

München * Nach dem Tod seines Vaters, König Max II., wird Kronprinz Ludwig II. zum König der Bayern. Um 10 Uhr vormittags leistet er seinen Eid auf die Verfassung.

26. April 1864

Auguste Ferdinande stirbt

München - München-Kreuzviertel * Auguste Ferdinande, die Ehefrau des späteren Prinzregenten Luitpold, eine geborene Erzherzogin von Österreich und Prinzessin von Toskana, stirbt in München.  

Sie wird in der „Gruft der Theatinerkirche" beigesetzt. 

3. Mai 1864

„Kabinettssekretär“ Pfistermeister trifft in Stuttgart auf Richard Wagner

Stuttgart * „Kabinettssekretär“ Franz Seraph von Pfistermeister trifft in Stuttgart auf Richard Wagner.
Er überreicht ihm Brief, Bild und Ring des bayerischen Königs Ludwig II.. 

Gemeinsam reisen sie noch am gleichen Tag nach München.

10. Juni 1864

Richard Wagner bezahlt seine Schulden

München - Wien * Richard Wagner fährt nach Wien, um dort seine Schulden zu begleichen. Dazu werden ihm aus der Kabinettskasse 16.000 Gulden zur Verfügung gestellt. Mit einem Schlag ist der Musiker von seinen Geldsorgen befreit.

7. Juli 1864

Familienzusammenführung am Starnberger See

Starnberger See * Hans von Bülow, Cosimas Ehemann, trifft ebenfalls am Starnberger See ein.

25. August 1864

Grundsteinlegung für das spätere Gärtnerplatz-Theater

München-Isarvorstadt * Der Grundstein für das Münchner Volkstheater, dem späteren Gärtnerplatz-Theater wird gelegt.

27. September 1864

Richard Wagner mietet für sich die Villa in der Brienner Straße

München-Maxvorstadt * Richard Wagner mietet für sich das Haus in der Brienner Straße 21, nahe der Propyläen. Bereits bei der ersten Audienz hat der Komponist dem Märchenkönig Ludwig II. erklärt, dass er sich in München nur dann „heimisch und zur Arbeit angeregt“ fühlen kann, wenn er „ein Häuschen in einem Garten allein bewohne“.

12. Oktober 1864

Richard Wagner bezieht seine Villa in der Brienner Straße

München-Maxvorstadt * Der Komponist Richard Wagner schlägt sein Domizil in der von König Ludwig II. gemieteten Villa in der Brienner Straße 21 (heute 37) auf. Der bislang total verschuldete Komponist richtet sich in dem prachtvollen Haus wie ein „orientalischer Grandsigneur“ ein. Er bleibt dort bis zum 10. Dezember 1865.

26. November 1864

En großes steinernes Theater für Wagners Werke

München-Haidhausen * Dem Bayernkönig Ludwig II. schwebt ein monumentales Bauwerk für ein Festspielhaus vor. Deshalb schreibt der Monarch an Wagner, er habe „den Entschluß gefaßt, ein großes steinernes Theater erbauen zu lassen, damit die Aufführung des Ringes der Nibelungen eine vollkommene wäre“.

König Ludwigs Vorstellungen eines Richard-Wagner-Festspielhauses in München werden jedoch von seiner unmittelbaren Umgebung und von einem großen Teil der Bevölkerung mit Skepsis beobachtet, da der prachtvolle Monumentalbau nur an wenigen Festspieltagen benutzt worden wäre. Das Interesse der Zeitzeugen am weiteren Verlauf von Gottfried Sempers Planungen ist deshalb ebenso groß wie widersprüchlich.

29. Dezember 1864

Mündlicher Planungsauftrag für Gottfried Semper

München-Graggenau * König Ludwig II. empfängt den Architekten Gottfried Semper und gibt ihm einen mündlichen Planungsauftrag für ein neues Opern- und Festspielhaus. Man fasst ein Terrain südlich des seit dem Jahr 1857 im Bau begriffenen Maximilianeums ins Auge. 

Da Richard Wagner aber keine sechs Jahre bis zur Fertigstellung des neuen Theaters warten will, überredet er den König, für die Zwischenzeit noch ein provisorisches, hölzernes Theater im Glaspalast zu errichten, um - so die Begründung - nach Abschluss des „Nibelungen Rings“ im Sommer 1867 sofort mit den Aufführungen beginnen zu können. 

Doch damit wäre die Nutzung des Glaspalastes als Ausstellungsort massiv eingeschränkt worden, weshalb nun zusätzliche Gegner des Projekts auf den Plan treten.

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