München * Die „Bürgerbräu AG“ fusioniert mit der „Löwenbräu AG“.
München * Die Aktionäre der Löwenbräu AG stimmen der Fusion mit der Unionsbrauerei rückwirkend zum 1. Oktober 1919 zu. Obwohl Friedrich Ritter von Mildner offiziell den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernimmt, leitet dennoch Dr. Hermann Schülein das Großunternehmen.
München-Hackenviertel * Karl Valentin und Liesl Karlstadt gastieren bis Ende Januar 1922 im „Monachia“ am Karlstor.
Vatikan * Michael von Faulhaber, der Erzbischof von München-Freising, wird durch Papst Benedikt XV. in Rom in das Kardinalskollegium aufgenommen.
Wien * Die von ihren „arisierten“ Sektionen ausgeschlossenen Juden gründen die „Sektion Donauland“.
Dieser gehören bald 4.000 Mitglieder an, von denen ein Fünftel Nicht-Juden sind und aus Solidarität beitreten.
München * Hugo Alois von Maffei stirbt. Bis zuletzt ist er Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank.
Wien * Die „Sektion Donauland“ wird gegen die mehrheitliche ablehnende Haltung der „Wiener Sektionen“ vom „Hauptausschuss des DuOeAV“ mit einer Stimme Mehrheit genehmigt.
Tegernsee * Der Weltkriegs-General Erich Ludendorff besucht Ludwig Thoma auf der Tuften 12.
Bad Griesbach im Schwarzwald * Der ehemalige Reichsminister der Finanzen, Matthias Erzberger, wird in Bad Griesbach im Schwarzwald ermordet. Die Attentäter sind Heinrich Tillessen und Heinrich Schütz, die der rechten Organisation Consul, dem Freikorps Oberland und dem Germanenorden angehören. Den Auftrag zu diesem politischen Fememord gab ihnen der Kapitänleutnant Manfred von Killinger im Monat des Anschlags.
München * Generalleutnant Otto Hermann von Lossow übernimmt die Befehlsgewalt über die in Bayern stationierte 7. Division.
München-Theresienwiese * Auf dem Münchner Oktoberfest betreibt Karl Valentin die von ihm entwickelte Froschbahn.
München * Von der Ludwigskirche aus führt der Weg des Trauerzugs für das tote Ex-Königspaar - über den Karolinenplatz und Königsplatz - zur Frauenkirche. Am Trauerzug beteiligen sich 40.000 Personen, darunter eine große Anzahl staatlicher Beamte und Angestellte, die eigens aus den acht Regierungsbezirken herangekarrt worden sind.
Der Trauerzug vermittelt den Eindruck, als wären die alten Zeiten wieder zurückgekehrt und als hätte sich seit der Thronbesteigung Ludwigs III. im Jahr 1912 nichts entscheidendes geändert. Der Prunk-Leichenwagen des Ex-Königs und der Wagen mit dem Sarg der Ex-Königin werden jeweils von sechs Pferden gezogen, die mit schwarzen, mit Kronen geschmückten Schabracken bedeckt sind. Zehntausende Zuschauer säumen den Weg.
Da Münchens SPD-Bürgermeister Eduard Schmid verfügt hat, dass „die städtischen Ämter und Betriebe am Tag der Beisetzung grundsätzlich in vollem Umfange arbeiten“ müssen, müssen städtische Beamte für die Teilnahme am Trauerzug eigens einen Urlaubstag opfern.
München-Kreuzviertel * Die Jesuiten übernehmen wieder die Seelsorge in Sankt Michael. Pater Rupert Mayer wirkt dort als Prediger, Caritasapostel und Beichtvater.