Kaltenberg * Dr. Fritz Schülein verkauft das „Schlossgut Kaltenberg“ an Prinz Heinrich von Bayern und dessen Schwester Irmingard.
München * Die Münchner Einzelhandelsgeschäfte sind mit den Gewerkschaften einig, dass die Geschäfte am Samstagnachmittag - mit Ausnahme des ersten Samstags im Monat - um 14:00 Uhr schließen.
Nur die Firmen „C&A Brenninkmeyer“ und „Salamander“ wollen ihre Geschäfte jeden Samstag bis 17:00 Uhr geöffnet halten.
München * Der DGB und die Einzelgewerkschaften haben zu einem neuen Protestmarsch mobilisiert, den das Verwaltungsgericht wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung auf Antrag des „Kaufhauses C&A Brenninkmeyer“ verbietet.
Unabhängig davon setzt sich der Protestmarsch mit rund 2.000 Demonstranten von der Herzog-Wilhelm-Straße aus in Bewegung.
Es kommt zur Eskalation mit der „martialisch auftretenden“ Polizei, nachdem etwa fünfzig berittene Polizisten versuchen, die Demonstranten und Passanten in die Seitenstraßen abzudrängen.
Mehrere hundert Polizisten gehen mit ihren Karabinern gegen die Menschen vor, schlagen zum Teil auf diese ein und nehmen 53 Demonstranten fest.
Schaufensterscheiben gehen durch Polizeipferde zu Bruch.
Der berühmt-berüchtigte Wasserwerfer steht bereit.
Einige Demonstrantinnen und Demonstranten werden schwer verletzt, der Verkehr ist für Stunden unterbrochen, das normale Leben setzt erst in den Abendstunden wieder ein.
München * Die Firmen C&A Brenninkmeyer, Salamander und Woolworth halten ihre Geschäfte wieder offen. 5.000 Gewerkschafter demonstrieren durch die Neuhauser- und Kaufingerstraße zum Jakobsplatz. Sie ziehen an den geöffneten Geschäften lediglich vorbei und rufen dabei ihre Parolen.
München-Großlappen * Nach nur viermonatiger Bauzeit wird in Großlappen eine „Großanlage für Müllverwertung“ in Betrieb genommen.
Sie ist für eine Jahreskapazität von 500.000 Kubikmetern ausgelegt und soll die Abfallentsorgung und Verwertung für die kommenden Jahrzehnte sicherstellen.
Das Kernstück der Anlage ist eine „Sortierhalle“, in der Magnete das Eisen aus dem „Müll“ fischen. Die anderen zur Verwertung geeigneten Altstoffe wie Buntmetalle, Papier, Textilien, Bettfedern, Glas und Schweinefutter - es gibt eine eigene „Schweinemästerei“ - werden von Hand aussortiert.
Damit kann die in der „Deponie Großlappen“ endgültig auszulagernde Restmüllmenge beachtlich reduziert werden.
München * Die Gewerkschaften schließen mit „C&A Brenninkmeyer“ einen Vergleich.
Die Firma verzichtet auf eine Entschädigung von 250.000 DMark und die Gewerkschaften entschuldigen sich für die Beleidigungen in einem Flugblatt vom 20. Februar 1954.
Und nachdem sich viele andere Groß- und Mittelbetriebe für Samstagnachmittags-Öffnungszeiten nach 14 Uhr aussprechen, bricht der Widerstand zusammen.
Der „Ladenschluss-Krieg“ ist damit beendet.
München-Graggenau * Der im Krieg schwer zerstörte Fischbrunnen wird unter Verwendung erhaltener Figuren neu gestaltet und wieder zum Fließen gebracht.
München-Theresienwiese * Das Bräurosl-Festzelt erhält eine neue Fassade, die an ein oberbayerisches Bauernhaus im Bundwerkstil erinnert. Die Fassade prägt bis heute das Gesicht der Bräurosl.
München * Dr. Hermann Schülein nimmt an den Feierlichkeiten aus Anlass des 100. Jahrestages der Eingemeindung der Au, Giesings und Haidhausens nach München teil.
Freistaat Bayern * Bei der Landtagswahl Wahl bleibt die CSU zwar stärkste Fraktion. Doch der SPD-Vorsitzende Waldemar von Knoeringen verständigt sich mit dem Bayernpartei-Vorsitzenden Joseph Baumgartner. Nach dem Motto „Es geht auch ohne CSU“ kommen noch die FDP und der BHE dazu, womit die Viererkoalition perfekt ist.
Wilhelm Hoegner, SPD, wird Ministerpräsident, Joseph Baumgartner, BP, sein Stellvertreter.