Fakten 1818



1818

Von höchster Stelle wird eine „strenge Reinlichkeit“ verordnet

München * Wegen der auftretenden Hautkrankheiten wird von höchster Stelle eine „strenge Reinlichkeit“ verordnet.

Die Soldaten sollen künftig in den warmen Sommermonaten an „ausgewählten, schicklichen und gefahrlosen Stellen“ in fließendem Wasser öfter baden. Die Leibwäsche ist wöchentlich, die Bettwäsche monatlich zu wechseln.

Die Füllungen der Strohsäcke müssen fortan alle vier Monate ausgetauscht, die Bettdecken halbjährlich gereinigt werden. An der zweimännigen Bettenbelegung wird aber weiterhin festgehalten.

Lediglich das „rollierende Schlafen“, bei dem sich die vom Wach- oder Arbeitsdienst kommenden Soldaten in die Betten der Ablösung legt, ein Bett also von vier Soldaten benutzt wird und deshalb tagsüber gar nicht mehr auslüften kann, wird streng verboten.

Ende April 1818

Die „Neue Kavalleriekaserne an der Isar“ ist fertiggestellt

München-Isarvorstadt * Die „Neue Kavalleriekaserne an der Isar“, an der Zweibrückenstraße, ist insgesamt fertiggestellt.

Sie bietet jetzt Platz für 1.558 Soldaten und 359 Pferde.

Die Kapazität der Mannschaftszimmer schwankt zwischen 3 und 17 Bettladen für je zwei Personen. Die Standardzimmer haben entweder 8 oder 14 Bettladen.

26. Mai 1818

Die Ständeversammlung hat über die Post mitzubestimmen

München * Seit der Verfassung vom 26. Mai 1818 sind im Königreich Baiern Fragen der Post nicht mehr alleine Angelegenheit des Landesherrn und seiner Regierung. Die Ständeversammlung hat das Recht über die Staatsausgaben und damit auch über die Post mitzubestimmen.

Zu den bevorzugt diskutierten Themen in der Ständeversammlung gehört unter anderem die Frage, ob die Post, als Öffentliche Anstalt die Bedürfnisse der Öffentlichkeit zu befriedigen hat oder ob sie vorwiegend Geld in die immer leeren Staatskassen bringen soll. Immer wieder prangern die Abgeordneten

  • die katastrophalen Dienstleistungen der Post,
  • die Grobheit der Postillione und
  • den miserablen Zustand der baierischen Straßen an.

Juni 1818

Das Eliteregiment „Garde du Corps“ setzt sich durch

München-Isarvorstadt * Das Eliteregiment „Garde du Corps“ erhebt erfolgreich Einspruch gegen die Absicht der Militärverwaltung, die Mannschaft in der „Neuen Isarkaserne“ sehr dicht zu kasernieren und einen Teil der Zimmer leer stehen zu lassen, um dadurch Brenn- und Beleuchtungsmaterial sparen zu können.

August 1818

Die „Neue Isarkaserne“ wird dem Regiment „Garde du Corps“ übergeben

München-Isarvorstadt * Die „Neue Isarkaserne“ wird dem Regiment „Garde du Corps“ übergeben und auf 876 Mann Friedensbelegung bzw. 1.140 Mann in Ausnahmesituationen festgelegt.

Oktober 1818

Die Wirte stellen erstmals Bierbuden auf der Theresienwiese auf

München-Theresienwiese * Erstmals können die Münchner eine frische Mass Bier auf der „Wiesn“ trinken.

Denn die Wirte stellen Buden auf, in denen „Erfrischungen all Art verabreicht“ werden.

Die erste „Fischbraterei“ auf der Wiesn bietet „gebratenen Hering frischer Ernte“ an.

17. November 1818

Beteiligung beim Erstellen der Heiratslizenz

München - Königreich Baiern * Bei Erteilung der Heiratslizenzen muss jetzt auch der Armenpflegschaftsrat der Heimatgemeinde gehört werden. 

3. Dezember 1818

Max von Pettenkofer wird geboren

Lichtenheim * Max Pettenkofer wird in Lichtenheim bei Neuburg an der Donau als Kind eines Einödbauern geboren. 

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