München * Der Stummfilm „Karl Valentin und Liesl Karlstadt auf der Oktoberfestwiese“ wird gedreht.
München * Johanna Maria Fey, Karl Valentins Mutter, stirbt.
München-Kreuzviertel * Der Ministerrat billigt das nochmals überarbeitete Übereinkommen zur Fürstenabfindung.
Wien * Karl Valentin und Liesl Karlstadt spielen bis 31. März in Wien bei Leopoldi/Wiesenthal in der Rotgasse.
Maxvorstadt * Es kommt zur ersten persönlichen Begegnung zwischen Adolf Hitler und Dr. Fritz Gerlich in der Richard-Wagner-Straße 27.
Gerlich zweifelt bereits zu dieser Zeit an Hitlers intellektuellen Fähigkeiten.
Zürich * Gastspielreise von Karl Valentin und Liesl Karlstadt nach Zürich, wo sie bis 15. Juni in der Bonbonniere auftreten.
Bogenhausen * Die von Friedrich Lauer in seiner Villa in der Neuberghausener Straße 11 gegründete Münchner Edelmesse GmbH wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
Sie wird als „Ständige Musterschau Deutscher Qualitätswaren mit Großhandelsvertretung für das In- und Ausland“ definiert. Nur geschultes, sprach- und warenkundiges Verkaufspersonal bedient die kaufkräftige, elitäre und vornehme Kundschaft. „Kein Schund, kein Kitsch, keine Ramschware wird zur Schau gestellt, sondern Gediegenes, Zweckentsprechendes, Echtes, mit einem Wort: ,Edles'."
München-Maxvorstadt * Premiere des Valentin-Karlstadt-Bühnenstücks „Großfeuer“ im Steinickesaal in der Adalbertstraße 15. Das Stück wird 67 Mal aufgeführt.
München * Die bayerische Regierung ernennt Gustav Ritter von Kahr - aus Protest gegen den Abbruch des Ruhrkampfes durch die Reichsregierung - zum Generalstaatskommissar, auf den die gesamte exekutive [= vollziehende] Gewalt übergeht. Er hat damit diktatorische Vollmachten.
Gustav von Kahr, Otto von Lossow, der Befehlshaber des Wehrkreises VII, und der Chef der Landespolizei, Hans Ritter von Seisser, regieren den Freistaat Bayern als Triumvirat und bereiten zusammen mit Rechtsradikalen in Norddeutschland den Staatsstreich in München und Berlin vor.
Theresienwiese * Die „Inflation“ zwingt den Magistrat zur Absage des „Oktoberfestes“.
München-Haidhausen * Adolf Hitler stürmt mit einem bewaffneten Stoßtrupp den Bürgerbräukeller, in dem die Freie Vereinigung von Erwerbsständen zu einer Veranstaltung eingeladen hatte, und erklärte die „Nationale Revolution“ für „ausgebrochen“.
Am nächsten Tag machen sich die Putschisten auf den Weg in die Innenstadt. An der Feldherrnhalle kommt es zu einer Schießerei mit der Landespolizei. Sechzehn Putschisten und vier Polizisten kommen dabei ums Leben.