Fakten 1932



1932

Der „Kenotaph“ für Kaiser Ludwig dem Baiern unter dem Südturm

München-Kreuzviertel * Der „Kenotaph“ für Kaiser Ludwig dem Baiern wird unter den Südturm der „Frauenkirche“ verschoben.

12. Januar 1932

Uraufführung der Valentin-Komödie „Er und Sie“

München-Isarvorstadt * Im Kolosseum, Kolosseumstraße 4, kommt die Valentin-Komödie „Er und Sie“ zur Uraufführung. Das Stück beruht im Wesentlichen auf dem Stummfilm „Karl Valentin und Liesl Karlstadt auf der Oktoberfestwiese“ von 1923. Es erlebt 87 Vorstellungen.

6. März 1932

Dr. Fritz Gerlich kommentiert Auszüge aus Hitlers „Mein Kampf“

München * Dr. Fritz Gerlich kommentiert Auszüge aus Hitlers „Mein Kampf“ und identifiziert Alfred Rosenberg, den Chefredakteur des Völkischen Beobachters, als den eigentlichen „geistigen und weltanschaulichen Führer des Nationalsozialismus“, der „turmhoch über dem kleinen Dekorationsmaler aus Braunau steht“.

Rosenberg hat in seinem Buch „Mythos des 20. Jahrhunderts“ klar Position gegen deutsch-christliche und speziell katholische Ideen bezogen.

10. April 1932

Der „Gerade Weg“ schreibt gegen die Führer der NSDAP

München * Dr. Fritz Gerlich schreibt im „Geraden Weg“ die Zeilen: „Den Führern der NSDAP kann man nicht den Vorwurf machen, sie verschwiegen ihre letzten Ziele.“

16. Mai 1932

Die Dreharbeiten für „Die verkaufte Braut“ beginnen

München-Geiselgasteig * Die Dreharbeiten für Karl Valentins und Liesl Karlstadts ersten abendfüllenden Tonfilm „Die verkaufte Braut“ in den Emelka-Studios in Geiselgasteig beginnen. Sie dauern bis zum 5. Juli 1932. Der Regisseur Max Ophüls versteht es ausgezeichnet, sich auf Karl Valentins Textschwäche einzustellen.

4. Juni 1932

Karl Valentin feiert seinen 50. Geburtstag

München * Zu Karl Valentins 50. Geburtstag trägt Liesl Karlstadt ein langes und liebevolles Geburtstagsgedicht vor. 

31. Juli 1932

Die Konsequenzen einer Naziherrschaft für das ganze Land

München * Dr. Fritz Gerlich beschreibt in der Zeitschrift „Der gerade Weg“ die Konsequenzen einer Naziherrschaft für das ganze Land: „Nationalismus bedeutet: Feindschaft mit den benachbarten Nationen, Gewaltherrschaft im Inneren, Bürgerkrieg, Völkerkrieg. Nationalsozialismus heißt auch: Lüge, Hass, Brudermord und grenzenlose Not.“

Ab dem 16. August 1932

Liesl Karlstadt steht - alleine - mit großem Erfolg auf der Bühne

München * Liesl Karlstadt steht in dem Stück „Die drei Gschpusi der Zenta“ mit großem Erfolg auf der Bühne. Karl Valentin hält von diesen „Eskapaden“ nicht sehr viel.

28. September 1932

Der Zwickelerlass regelt das öffentliche Baden

Berlin * Ein Erlass des preußischen Innenministeriums regelt das öffentliche Baden. Er wird auch Zwickelerlass genannt, weil das Wort Zwickel [Stoffeinsatz im Schritt] häufig vorkommt. Der Grund liegt in der immer knapper werdenden Badebekleidung der Frauen in den 1920er Jahren.  

  • Paragraph 1 regelt demzufolge auch, dass das Baden in anstößiger Badekleidung verboten ist.  
  • Das Öffentliche Nacktbaden wird generell untersagt.  
  • „Frauen dürfen öffentlich nur baden, falls sie einen Badeanzug tragen, der Brust und Leib an der Vorderseite des Oberkörpers vollständig bedeckt, unter den Armen fest anliegt sowie mit angeschnittenen Beinen und einem Zwickel versehen ist. Der Rückenausschnitt des Badeanzugs darf nicht über das untere Ende der Schulterblätter hinausgehen.“
  • „Männer dürfen öffentlich nur baden, falls sie wenigstens eine Badehose tragen, die mit angeschnittenen Beinen und einem Zwickel versehen ist. In sogenannten Familienbädern haben Männer einen Badeanzug zu tragen.“

Der Zwickelerlass sorgt für große Heiterkeit in der Presse. 

7. Oktober 1932

Weitere Straßennamen mit kolonialem Bezug für Zamdorf

München-Graggenau - München-Zamdorf * Der Münchner Stadtrat beschließt die Vorschläge der Namensbezeichnungen mit kolonialem Bezug für die „Windhukstraße“, „Dualastraße“, „Günther-Plüschow-Straße“ und „Karl-Peters-Straße“.

Die Beschlüsse fasst der Stadtrat einstimmig. Begründet werden die Straßenbenennungen mit der Erinnerung an die „geraubten ehemaligen deutschen Kolonien“

Ab 26. November 1932

Der Valentin-Karlstadt-Film „Im Photoatelier“ wird gedreht

München-Geiselgasteig * Der 29-Minuten-Film „Im Photoatelier“, nach der gleichnamigen Originalszene von Karl Valentin und Liesl Karlstadt, wird in Geiselgasteig gedreht.

Dezember 1932

Die Raubritter-Revue „Wie‘s früher war“ mit Valentin/Karlstadt

München-Ludwigsvorstadt * Karl Valentin und Liesl Karlstadt treten im „Deutschen Theater“ in der Raubritter-Revue „Wie‘s früher war“ auf.

© 2022 Gerhard Willhalm, inc. All rights reserved.

Impressum  Sitemap  Login