München-Untergiesing * Die Braunauer Eisenbahnbrücke wird durch Bomben beschädigt.
München-Obergiesing * Wilhelm Heppert, der die Kassiererin der Museum-Lichtspiele überfallen und die Kasse um 150 Mark erleichtert hat, wird im Strafgefängnis München-Stadelheim durch den Scharfrichter hingerichtet. Sein Leichnam wird dem Anatomischen Institut zur Verfügung gestellt.
Berlin * Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goeppels ruft im Berliner Sportpalast den „Totalen Krieg“ aus. Nun muss die Münchner Zivilbevölkerung erfahren, was Krieg wirklich bedeutet. Bis dahin gab es neun Bombenangriffe auf München. Ab diesem Zeitpunkt - bis zum 17. April 1945 - folgen noch weitere 49 Luftangriffe über der Stadt.
München-Maxvorstadt * Phosphor- und Sprengbomben zerstören 85 Prozent der Bausubstanz und 25 Prozent des Bücherbestands der Bayerischen Staatsbibliothek.
München-Bogenhausen * Günther Tetsch, der „Abteilungsleiter Rechtswesen des Lebensborn e.V.“ bezieht die „Bürgermeistervilla“ in Bogenhausen.
München-Lehel * Die Arisierungsstelle in der Widenmayerstraße 27 hat ganze Arbeit geleistet. An diesem Tag verkündet sie ihre Auflösung. Der Immobilienmarkt und damit die ganze Stadt ist „so gut wie judenfrei“.
Berlin * Deutsche Juden werden dem Polizeirecht unterstellt. Damit verbunden ist die Aufhebung jeglichen Rechtsschutzes. Im Todesfall eines Juden verfällt dessen Vermögen automatisch dem Deutschen Reich.
München-Obergiesing * Walter Klingenbeck wird im Alter von 19 Jahren im Gefängnis Stadelheim hingerichtet bzw. ermordet.
Planegg * Karl Valentin verlegt seinen Wohnort in sein Landhaus in der Georgenstraße 2 in Planegg. Seine Wohnung am Mariannenplatz 4 ist laut polizeilichem Meldebogen „z.Zt. vermietet“.
München-Bogenhausen * In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober wird das Schulgebäude am Kirchplatz 3 in Bogenhausen durch Bomben total zerstört. Das Seminar und der Kindergarten wird in die Gebeleschule verlegt.
München * Karl Valentin erhält von Dr. Hans Frank, dem „Generalgouverneur für Polen“ eine Einladung vor bayerisch-österreichischen Soldaten in Krakau aufzutreten.
Karl Valentin lehnt dies mit mit Hinweis auf seinen schlechten Gesundheitszustand ab.
München-Bogenhausen * Der Wehrmachtsoffizier Ludwig Freiherr von Leonrod sucht seinen Beichtvater Dr. Hermann Wehrle in der Bogenhausener Georgs-Kirche auf. Ihn plagen Gewissensbisse, seit er von Claus Graf Schenk von Stauffenberg in die Attentatspläne auf Hitler eingeweiht worden ist. Er will wissen, wie die katholische Kirche zum „Tyrannenmord“ steht.