Fakten 1943



1943

Die Braunauer Eisenbahnbrücke wird durch Bomben beschädigt

München-Untergiesing * Die Braunauer Eisenbahnbrücke wird durch Bomben beschädigt.

27. Januar 1943

Wilhelm Heppert wird durch den Scharfrichter hingerichtet

München-Obergiesing * Wilhelm Heppert, der die Kassiererin der Museum-Lichtspiele überfallen und die Kasse um 150 Mark erleichtert hat, wird im Strafgefängnis München-Stadelheim durch den Scharfrichter hingerichtet. Sein Leichnam wird dem Anatomischen Institut zur Verfügung gestellt.

16. Februar 1943

Der „Totale Krieg“ bringt verstärkt Bombardements

Berlin * Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goeppels ruft im Berliner Sportpalast den „Totalen Krieg“ aus. Nun muss die Münchner Zivilbevölkerung erfahren, was Krieg wirklich bedeutet. Bis dahin gab es neun Bombenangriffe auf München. Ab diesem Zeitpunkt - bis zum 17. April 1945 - folgen noch weitere 49 Luftangriffe über der Stadt. 

  • So stehen bereits am 10. März 1943, nach dem zehnten Angriff, 9.000 Menschen auf der Straße,
  • am 25. April 1944, dem 18. Angriff, haben schon 70.000 ihre Wohnung verloren und
  • nach dem 28. Angriff sind bereits 200.000 Münchner ohne Dach über dem Kopf. 

März 1943

Phosphor- und Sprengbomben zerstören die Bayerische Staatsbibliothek

München-Maxvorstadt * Phosphor- und Sprengbomben zerstören 85 Prozent der Bausubstanz und 25 Prozent des Bücherbestands der Bayerischen Staatsbibliothek.

April 1943

Lebensborn-Abteilungsleiter Günther Tetsch bezieht die „Bürgermeistervilla“

München-Bogenhausen * Günther Tetsch, der „Abteilungsleiter Rechtswesen des Lebensborn e.V.“ bezieht die „Bürgermeistervilla“ in Bogenhausen.

30. Juni 1943

Die Arisierungsstelle hat ganze Arbeit geleistet

München-Lehel * Die Arisierungsstelle in der Widenmayerstraße 27 hat ganze Arbeit geleistet. An diesem Tag verkündet sie ihre Auflösung. Der Immobilienmarkt und damit die ganze Stadt ist „so gut wie judenfrei“.

1. Juli 1943

Deutsche Juden werden dem Polizeirecht unterstellt

Berlin * Deutsche Juden werden dem Polizeirecht unterstellt. Damit verbunden ist die Aufhebung jeglichen Rechtsschutzes. Im Todesfall eines Juden verfällt dessen Vermögen automatisch dem Deutschen Reich.

5. August 1943

Walter Klingenbeck wird in Stadelheim hingerichtet

München-Obergiesing * Walter Klingenbeck wird im Alter von 19 Jahren im Gefängnis Stadelheim hingerichtet bzw. ermordet.

1. September 1943

Karl Valentin verlegt seinen Wohnort nach Planegg

Planegg * Karl Valentin verlegt seinen Wohnort in sein Landhaus in der Georgenstraße 2 in Planegg. Seine Wohnung am Mariannenplatz 4 ist laut polizeilichem Meldebogen „z.Zt. vermietet“.

2. Oktober 1943

Das Bogenhausener Schulgebäude wird durch Bomben total zerstört

München-Bogenhausen * In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober wird das Schulgebäude am Kirchplatz 3 in Bogenhausen durch Bomben total zerstört. Das Seminar und der Kindergarten wird in die Gebeleschule verlegt.

November 1943

Karl Valentin lehnt ein Angebot des „Generalgouverneurs für Polen“ ab

München * Karl Valentin erhält von Dr. Hans Frank, dem „Generalgouverneur für Polen“ eine Einladung vor bayerisch-österreichischen Soldaten in Krakau aufzutreten.

Karl Valentin lehnt dies mit mit Hinweis auf seinen schlechten Gesundheitszustand ab.

13. Dezember 1943

Gewissensbisse zum Tyrannenmord

München-Bogenhausen * Der Wehrmachtsoffizier Ludwig Freiherr von Leonrod sucht seinen Beichtvater Dr. Hermann Wehrle in der Bogenhausener Georgs-Kirche auf. Ihn plagen Gewissensbisse, seit er von Claus Graf Schenk von Stauffenberg in die Attentatspläne auf Hitler eingeweiht worden ist. Er will wissen, wie die katholische Kirche zum „Tyrannenmord“ steht.

© 2022 Gerhard Willhalm, inc. All rights reserved.

Impressum  Sitemap  Login