München * München verfügt über 1.397 „bürgerliche Gerechtigkeiten“, einschließlich des „Handels“.
Das bedeutet einen Rückgang von 374 „Gerechtigkeiten“ gegenüber dem Jahr 1618 - trotz des Anstiegs der Bevölkerungszahlen.
Kurfürstentum Baiern * Das kurfürstliche Dekret zur Aufhebung der Bettelordensklöster in Baiern beginnt mit der Feststellung,
In Altbaiern sind davon einundneunzig derartige kirchliche Einrichtungen betroffen. In München sind folgende Bettelorden betroffen: Kapuziner, Franziskaner, Karmeliten, Karmelitinnen, die Benediktinerinnen am Lilienberg , die Paulanerinnen im Lilienthal und das Pütrichkloster.
Zur zweckmäßigen Einrichtung der Bürger- und Landschulen wird ein Schulfonds eingerichtet, der aus dem Vermögen der aufgehobenen Orden gebildet wird, da es an anderweitigen staatlichen Mitteln mangelt.
Zur sofortigen Verminderung der Insassen werden
Als Unterhalt für die Franziskaner setzt man, da ihnen das Almosensammeln verboten worden ist, jährlich 125 Gulden fest, zahlbar aus dem Vermögensfonds der nichtständischen Klöster.
Ausgenommen vom kurfürstlichen Aufhebungs-Dekret der Bettelordensklöster sind - aufgrund ihrer Tätigkeit in der Krankenpflege beziehungsweise im Schulwesen - die Klöster der Barmherzigen Brüder sowie der Englischen Fräulein und der Elisabethinerinnen. Das Kloster der Ursulinen in München wird mit den Nonnen de Notre Dame in Nymphenburg vereinigt.
In der Haupt- und Residenzstadt München gibt es nur ein ständisches Kloster: das Klarissen-Kloster zu Sankt Jakob am Anger.
München-Graggenau * Graf Philipp von Arco wird zum lokalen Aufhebungskommissar für die Franziskaner bestimmt.
München-Graggenau * Auch die letzten Franziskaner haben das Münchener Kloster verlassen.
Au * Im Bendektinerinnenkloster am Lilienberg leben 17 Chorfrauen und sechs Laienschwestern im Konvent. Zwei Novizinnen werden sofort entlassen, eine 73-jährige geistesgestörte Nonne wird in die „Irrenanstalt“ gebracht.
Au * Die Versteigerung des Mobiliars aus dem „Kloster am Lilienberg“ bringt 3.024 Gulden in die Staatskasse.
München-Kreuzviertel * Die Regierung Montgelas ordnet die Aufhebung des Karmelitenklosters an. Anfangs bezieht das Militär die aufgelassenen und leerstehenden Klosterräume, bis Teile für das Neue Gymnasium, das spätere Ludwigs-Gymnasium, eingerichtet und andere Teile zum Königlichen Erziehungsinstitut für Studierende, dem sogenannten Hollandeum, ausgebaut werden können.
Mühldorf * Baierns Militär marschiert um 16:30 Uhr in das zum Fürstbistum Salzburg gehörende Mühldorf am Inn ein und nimmt die Stadt militärisch in Besitz.
Au * Weil es kein zweites Paulanerinnen-Kloster in Baiern gibt, werden die 17 Schwestern in ständische Frauenklöster zur unentgeltlichen Verpflegung versetzt. Am 14. und 15. September werden die Paulanerinnen vom Kloster Lilienthal in der Au in ihre ihnen zugewiesene Klöster abtransportiert:
Au * Eine weltliche Lehrerin betreibt die ehemalige Klosterschule am Lilienberg. Nachdem Ende Mai die Benediktinerinnen vom Kloster Lilienberg weggebracht worden waren, hatten achtzig Schülerinnen keine Lehrerin mehr.
Freising * Nach der „Säkularisierung Freisings“ erhält der „Baierische Staat“ die jährliche Pauschalsumme als „Rekognition für die Verlegung der Brücke“.
Mühldorf * Der kurfürstliche Generalkommissar für die Zivilbesitzergreifung des Hochstifts Freising sowie der Stadt Mühldorf, Johann Adam Freiherr von Aretin, nimmt zivilrechtlich Besitz von der Stadt Mühldorf am Inn.