Fakten 1938



Um 1938

Der Valentin-Karlstadt-Kurzfilm „Der Antennendraht/Im Senderaum“

München-Geiselgasteig * Nicht sicher ist der Entstehungszeitpunkt des Valentin-Karlstadt-Kurzfilms „Der Antennendraht/Im Senderaum“.

Regie führt Joe Stöckl.
Er könnte aber bereits 1937 entstanden sein.

5. Januar 1938

Pater Rupert Mayer wird erneut verhaftet

München * Pater Rupert Mayer wird erneut wegen Nichtbeachtung des Predigtverbots verhaftet.

15. Februar 1938

General Eugen Ritter von Schobert kommandiert den Wehrkreis VII

München * Walter von Reichenau übergibt das Kommando im Wehrkreis VII an General Eugen Ritter von Schobert.

März 1938

Kein Jude darf im Aufsichtsrat tätig sein

Berlin * In einem „Erlaß des Reichswirtschaftsministeriums“ heißt es:

Zur „Voraussetzung für die Anerkennung als nichtjüdischer Gewerbebetrieb [ist] grundsätzlich zu verlangen, dass auch im Aufsichtsrat kein jüdisches Mitglied mehr vorhanden ist und dass bezüglich des Gesellschafterkapitals eine Dreiviertelmehrheit der nichtjüdischen Gesellschafter besteht“.

4. April 1938

Der Valentin-Karlstadt-Film „Der Bittsteller“ liegt der Zensur vor

München * Der Valentin-Karlstadt-Film „Der Bittsteller“ liegt erst zwei Jahre nach seiner Entstehung der Zensur vor. Obwohl der Film nicht verboten wird, kommt er nicht zur öffentlichen Aufführung.

Mai 1938

Verhandlungen zwischen „Cenovis“ und der „Maggi Gesellschaft mbH“ Berlin

München-Au - Berlin * Verhandlungen zwischen der „Cenovis-Werke“ und der „Maggi Gesellschaft mbH“ in Berlin über den Verkauf der in jüdischen Händen befindlichen Anteile der Firma beginnen.

10. Juni 1938

Die Cenovis-Werke geraten unter Druck

München * Die IHK München setzt die Cenovis-Werke unter Druck und verlangt, dass das Unternehmen bis zum 31. Juli 1938 nach dem Erlass des Reichswirtschaftsministeriums vom März 1938 „umzustellen“ ist. Ansonsten wird die Gesellschaft aus dem Verzeichnis der nichtjüdischen Betriebe gestrichen.

Zusätzlich fordert die Hauptvereinigung der deutschen Brauwirtschaft eine Bestätigung des Gauwirtschaftsberaters, wonach die Firma „in jeder Hinsicht als ein rein arisches Unternehmen angesehen werden kann“. Bis zur Erfüllung der Forderung lehnt der Brauwirtschaftsverband ab, Malzabholscheine bei den Cenovis-Werken einzulösen.

30. Juli 1938

Die dritte Nacht der Amazonen findet statt

Schloss Nymphenburg * Die dritte Nacht der Amazonen findet statt. Wieder kommen 12.000 Zuschauer. Pünktlich um 21 Uhr beginnt der Remmidemmi im Nymphenburger Schlosspark, dessen Motto lautet: „Hochzeit des Kurprinzen Max“. Sechzehn Amazonen zu Pferd treten auf. Ihre Brüste wippen beim Galoppieren derart, dass man Schlimmstes befürchtet und sich daher mit dem gemütlicheren Trab begnügt.

28. August 1938

Jenny Zeckendorf stirbt

München-Maxvorstadt * Jenny Zeckendorf, Eigentümerin des Anwesens Richard-Wagner-Straße 11, stirbt. Das Haus geht in den Besitz der Kinder Dr. Walter und Nelly Zeckendorf über, die aber bereits nach New York emigriert sind. Sie bleiben offizielle Besitzer bis zum Jahr 1941.

9. September 1938

Der Haidhauser Brauereigründer Joseph Schülein stirbt

München-Maxvorstadt * Der Haidhauser Brauereigründer Joseph Schülein stirbt.

31. Oktober 1938

Der Valentin-Film „Der Antennendraht/Im Senderaum“ und die Zensur

München * Der Valentin-Karlstadt-Film „Der Antennendraht/Im Senderaum“ liegt der Zensur vor. Laut Karl Valentin wurde der Film während der Nazi-Zeit nicht öffentlich aufgeführt.

15. November 1938

Karl Valentin und die Nacht der Amazonen

München-Geiselgasteig • In dem Kultfilm „München 1938“ tritt Karl Valentin im Zusammenhang mit der „Nacht der Amazonen“ in einer kurzen Szene auf. Die Dreharbeiten finden am 15. November 1938 statt. Sein Auftritt ist ohne Gage. In Abwandlung seines Dialogs aus dem „Bittsteller“ erhält er auf die Frage: „Sie Herr Festaufseher, was kriegt so a Amazone für eine Nacht?“, die Antwort: „Zwei Mark.“ Darauf folgt Valentins Feststellung „Zwei Mark, fürs ganze Jahr. Da heißt‘s einteilen.“

 

Dezember 1938

Die letzte Gastspielreise von Valentin/Karlstadt nach Berlin

Berlin * Karl Valentin und Liesl Karlstadt treten letztmals eine Gastspielreise nach Berlin an.

Sie treten wieder im „Kabarett der Komiker“ auf.

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